Viele Städte haben eigene Museumslinien, teils als Zubringer, teils als Rundfahrten vom Museumsstandort aus, teils völlig unabhängig davon. In Wien hat dieses Genre halt leider eine Vergangenheit, die von persönlichen Eitelkeiten geprägt war.
Ursprünglich wurden Wien-Rundfahrten vom Verein WTM angeboten. Das haben die Verkehrsbetriebe in den 1980ern bekämpft und ihre Kasperl-M-Garnituren erschaffen, um dem WTM diese Einnahmequelle abzugraben. Letztlich war es wohl der unrentable Eigenbetrieb der WL, der zur Einstellung dieser Rundfahrten geführt hat. Die Aktionstage im Straßenbahnmuseum dienten wiederum hauptsächlich der Befriedigung des Spieltriebs von ULHP und wurden folglich mit dem Wechsel der Museumsleitung auch eingestampft.
Und warum die Vereine nicht einfach selber wieder Rundfahrten anbieten, ist auch leicht erklärt: Zum Einen kann man ohne jegliche Unterstützung in Form von Marketing schwer die notwendige Anzahl an (Lauf-)Kundschaft erhalten, die für einen halbwegs sinnvollen Betrieb solcher Rundfahrten notwendig wäre. Zum Anderen ist sich das Verkehrskombinat nicht zu schade, erkleckliche Energie aufzuwenden, um jede (auch nur minimale) derartige Bestrebung mit abstrusen Argumenten erbittert zu bekämpfen. Das ist aber wiederum letztlich auf persönliche Befindlichkeiten sehr weniger Einzelpersonen in der Tintenburg zurückzuführen. Und da die Vereine auf ein gutes gegenseitiges Einvernehmen angewiesen sind, stecken sie halt – wissentlich am kürzeren Hebel sitzend – diesbezüglich zurück.