Gegenüber all diesen Um-, Rück- und Neubauten ist der Einbau von Bahnsteigtüren und die Adaptierung der Sicherheitseinrichtungen für die fahrerlose U5 ein Klacks.
Stimmt eh.
Ziehe meinen Kern-Sager zurück, der hat in der Form übers Ziel geschossen. Bitte um Entschuldigung.
Um zur Sache zurück zu kehren: ja, es gibt kaum eine technische Lösung, die es nicht gibt, allen voran Zweisystem-Fahrzeuge, um eben zwei historisch gewachsene verschiedene Systeme durchgehend mit einem Fahrzeug zu bedienen. Das mag Sinn machen, wenn dadurch die Vorteile beider Systeme genutzt werden. Bestes Beispiel im Raum Wien wäre die Badner Bahn, die sowohl Straßenbahn- als auch Eisenbahnstrecken befahren kann.
Bei deinem Vorschlag zur Wiederherstellung der Zweierlinien-Ustrab überwiegen mE die Nachteile der geringen Leistungsfähigkeit der Straßenbahn und die hohen Rückbaukosten (Zufahrtsrampen, Bahnsteige), während bis auf das Wegfallen des Umstiegs zum 43er keine nennenswerte Verbesserung zu erkennen ist.
Willst du jedoch Zweirichtungs-Fahrzeuge mit größerem Fassungsvermögen (gibt es natürlich, zB in Istanbul mit 600 Plätzen pro Zug), sind wir wieder bei den Kompatibitätsproblemen zum Tramwaynetz, die nach Ausscheiden von Hybrid-Typen wie N/N
1 und E
6 endlich überwunden schienen. Wobei man sich bei einem oberirdischen 43er alle Behinderungen und Störungen aus dem Straßenverkehr in den Tunnel holt.
Letztlich sind U-Bahn-Fahrzeuge à la Wien nur stinknormale Eisenbahnfahrzeuge. Ihre Leistungsparameter können von einem entsprechenden S-Bahn-Fahrzeug ebenso erreicht werden.
Formal richtig, aber du brauchst wieder spezielle Fahrzeuge, die es sonst im Netz nicht gibt. Das ist teuer und schränkt einen universellen Umlauf im nationalen Bahnnetz ein.
Was an der U5-Linienführung so schlecht ist, musst du mir erklären. Das Einzugsgebiet mit Währingerstr./Nussdorferstr., AKH und Hernals hat durchaus schon das Potenzial einer U-Bahn. Und Wattgasse oder Hernals S45 in fernerer Zukunft sind mit Elterleinplatz nicht verbaut. Auch wenn es zig Prozent der jetzigen Einwohner Wiens nicht mehr erleben werden, irgendwann muss man anfangen.
Dass die Mittel im Augenblick nicht über den Frankhplatz hinaus reichen, heisst nicht dass man die Sache nicht angehen soll. Im Grunde sind die Mehrkosten gegenüber dem Status quo gering und betreffen hauptsächlich die Umsteigstation Rathaus und die paar 100 m zum Frankhplatz, welche den 43 anbinden und zwecks Wendeanlage unverzichtbar sind. Das ist eine bescheidene Vorleistung auf die U5, während jeder Rückbau ein Verlust wäre. Und brauchbar ist durchaus auch dieses kurze Stück. Ich fahre sehr oft Karlsplatz-Rathaus oder Schottentor und bin bestimmt nicht der Einzige.