Autor Thema: E1-Technik  (Gelesen 65746 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5312
Re: E1-Technik
« Antwort #195 am: 05. Mai 2020, 12:45:31 »
Alte weiße Männer... ::)

4498

  • Gast
Re: E1-Technik
« Antwort #196 am: 05. Mai 2020, 13:39:05 »
Gleichheitsgesetz/ Diskriminierungsverbot, Bevorzugung eines Bediensteten.
Danach ist es verboten, Menschen wegen des Geschlechts vorzuenthalten oder einzuschränken...  Tja, man lacht einerseits darüber, aber so ist es. Wenn du das als Diensteinteiler machst, hast sofort die Gewerkschaft und Arbeitnehmerschutz am Hals. Diesem Szenario setzt sich keiner aus.
Mein Beitrag bezog sich nur darauf, dass das unaussprechliche große I im Wortinneren nicht wirklich auffällt oder wirksam wird.

Um bei "E1-Technik" zu bleiben und nicht abzugleiten: Es wäre sinnvoll, an einen E1 nur mehr die Leute zu setzen, die dieses Handwerk auch wirklich beherrschen. Das Handwerk scheint mir eine aussterbende Fähigkeit zu sein.

Ich verstehe bis heute nicht, warum viele es nicht schaffen, bei einem E1 bei einer harmlosen Anfahrt den Geamaticregler ruhig in einer bestimmten Position zu halten und die eigentlich nicht schlechte Geamatic den Rest machen zu lassen. Da wird oft wild herumgerudert.

Bremsen ist sicher schwieriger, aber auch da ist Herumrudern mit ein bisschen Übung eigentlich nicht notwendig, auch wenn sich jeder Wagen ein wenig anders verhält.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5312
Re: E1-Technik
« Antwort #197 am: 05. Mai 2020, 13:41:31 »
Wenn es ihnen niemand beibringt, können es die Jungen auch nicht wissen... :-[

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36121
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: E1-Technik
« Antwort #198 am: 05. Mai 2020, 14:23:53 »
Ich verstehe bis heute nicht, warum viele es nicht schaffen, bei einem E1 bei einer harmlosen Anfahrt den Geamaticregler ruhig in einer bestimmten Position zu halten und die eigentlich nicht schlechte Geamatic den Rest machen zu lassen. Da wird oft wild herumgerudert.

Weil es ihnen leider so beigebracht wird. Man kann mit etwas Gefühl jede Fahrstufe einzeln ansteuern. Das ist aber sehr selten notwendig (und bei günstigem Schienenzustand schon gar nicht). Wenn man nun einem Frischling diesen Trick beibringen will, überfordert man ihn, weil er nur mehr auf die Fahrstufen achtet und nicht mehr auf das, was der Wagen sonst noch macht. Er rudert und rudert also und quält damit Wagen und Fahrgäste.

Und dann gibt es noch die andere Fraktion, die mit den Eigenheiten eines mechanischen Fahrschalters gar nichts mehr am Hut hat. Die gehen davon aus, dass der Wagen ohnehin sofort auf die Stellung des Steuerhebels reagiert und davon kommt dann das Verhalten, dass der Wagenbeweger die Fahrstufen von 0 weg durchlaufen lässt und gerade in dem Moment, wo der Wagen zieht, wieder auf 0 geht. Auch das dauerhafte Verweilen auf der ersten Fahrstufe gehört dazu, genau so wie das Ausschalten aus der ersten Parallelstufe, weil kein Gefühl vorhanden ist, nur bis zur letzten Serienstufe zu schalten.

Bremsen ist sicher schwieriger, aber auch da ist Herumrudern mit ein bisschen Übung eigentlich nicht notwendig, auch wenn sich jeder Wagen ein wenig anders verhält.

Beim Bremsen muss man den Steuerhebel gegebenenfalls etwas mehr bewegen, um besser dosieren zu können. Vom Rudern ist das aber auch noch weit entfernt, es geht halt darum, ihn von Zeit zu Zeit in die Bremsraste zu bringen, damit die gewählte Bremsstufe schön gehalten werden und auswirken kann.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

E1-4774

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 853
Re: E1-Technik
« Antwort #199 am: 05. Mai 2020, 19:22:51 »
Werden angesichts des nahenden Fristablaufs die E1 4539 (31.07.2020) und 4542 (06.09.2020) auch noch mit den Plexiglasscheiben beim Fahrerplatz ausgestattet?
Ja, die werden auch ausgestattet!

Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass manche E1/c4 mit Fristablauf den Sommer nicht überleben. Einige sind mehr als hin und da ist jeder weitere Einsatz grenzwertig! Hängt aber von der Flexity-Lieferung ab!

benkda01

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2695
Re: E1-Technik
« Antwort #200 am: 05. Mai 2020, 23:38:47 »
@Autobusfan.....der Bereich des Vorhanges ist frei.
Andere Frage: Was genau bringt jetzt die Plexiglasscheibe als "Virus-Abschottung" eigentlich, wenn links davon ohnehin keine Abtrennung ist? ???

Autobusfan

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 393
Re: E1-Technik
« Antwort #201 am: 06. Mai 2020, 00:24:08 »
Die dient als Schutz vor in der Nähe stehenden hustenden Personen (zumindest reime ich mir die Fahrer-Schutz-Maßnahmen in Straßenbahn und Bus so zusammen). Wenn dort links aber der Ticketautomat ist und der Vorhang außerdem, kann auf Kopfhöhe auch nicht wirklich was zum Fahrer dringen. Es geht ja darum, das Gröbste abzuhalten, und nicht darum, ihn luftdicht zu isolieren ;)

4498

  • Gast
Re: E1-Technik
« Antwort #202 am: 06. Mai 2020, 07:05:37 »
Weil es ihnen leider so beigebracht wird. Man kann mit etwas Gefühl jede Fahrstufe einzeln ansteuern. Das ist aber sehr selten notwendig (und bei günstigem Schienenzustand schon gar nicht).

Fahrstufen sind nur die Folge einer Zugkraftvorgabe und der derzeitigen Geschwindigkeit. Daher ist der Wunsch des Fahrers nach einer bestimmten Fahrstufe nicht wirklich bzw. nur in Ausnahmefällen nachvollziehbar.

Da sehe ich fast schon das Problem, dass die Fahrstufe für den Fahrer transparent ist, das verleitet dazu, den Regler nicht als Zukraftregeler, sondern als Fahrstufenauswahlmittel zu sehen. Es kann sein, dass ich mich täusche oder aber das nicht mitbekomme, aber die WLB-100er werden irgendwie ruhiger gefahren.

Wenn man nun einem Frischling diesen Trick beibringen will, überfordert man ihn, weil er nur mehr auf die Fahrstufen achtet und nicht mehr auf das, was der Wagen sonst noch macht. Er rudert und rudert also und quält damit Wagen und Fahrgäste.

Genau. Ich bin auch 15 Jahre lang Auto gefahren, bis ich dann angefangen habe, manchmal aus Faulheit ohne Kupplung zu schalten. Das geht, und ich habe auch kein Getriebe geschrottet. In der Fahrschule hab ich das aber nicht gelernt, da wäre ich gescheitert.

Und dann gibt es noch die andere Fraktion, die mit den Eigenheiten eines mechanischen Fahrschalters gar nichts mehr am Hut hat. Die gehen davon aus, dass der Wagen ohnehin sofort auf die Stellung des Steuerhebels reagiert und davon kommt dann das Verhalten, dass der Wagenbeweger die Fahrstufen von 0 weg durchlaufen lässt und gerade in dem Moment, wo der Wagen zieht, wieder auf 0 geht.

Das hab ich einmal im Silvesternachtbetrieb erlebt. Linie 71, also eine Linie, die damals mit E1+c2/3 betrieben wurde. Solo-E1 gab es da nie. Außer eben zu Silvester. Die Fahrerin hat jedesmal beim Aufschalten erschreckt wieder zurückgerissen, weil ihr die Beschleunigung zu stark war und da gerade die erste Parallele schon ganz schön gezogen hat.

Auch das dauerhafte Verweilen auf der ersten Fahrstufe gehört dazu, genau so wie das Ausschalten aus der ersten Parallelstufe, weil kein Gefühl vorhanden ist, nur bis zur letzten Serienstufe zu schalten.

Das ist natürlich irgendwie auch ein Geamaticproblem ... einerseits will man dem Fahrer die Wahl der Fahrstufe abnehmen, und andererseits muss man hier im Fahrbetrieb sehr wohl auf Fahrstufen achten (Stichwort Dauerfahrstufe). Und für die Geamatic ist irgendwie jede Fahrstufe gleich.

Am 100er kriegt man, so glaube ich, die Fahrstufe praktisch nicht mit, aber auch da sollte man nicht dauerhaft auf Widerstandsstufen fahren. Da gibts ja irgendwo so ein Set von Lampen, die dem Fahrer anzeigen, ob er gerade auf Null oder einer Widerstandsstufe fährt. Ich kann mir aber denken, dass ein Fahrer da nicht wirklich oft draufschaut. Nun gut, das ist bei der Badner Bahn wohl eher wenig das Problem, weil im Überlandbetrieb eh nur Voll oder Null gefahren wird und im Stadtbetrieb bei 600 Volt die Wägen so lahm sind, dass eh auch hauptsächlich nicht dauernd auf einer Widerstandsstufe verblieben wird.

Beim Bremsen muss man den Steuerhebel gegebenenfalls etwas mehr bewegen, um besser dosieren zu können. Vom Rudern ist das aber auch noch weit entfernt, es geht halt darum, ihn von Zeit zu Zeit in die Bremsraste zu bringen, damit die gewählte Bremsstufe schön gehalten werden und auswirken kann.

Ja und nein. Bremsstufe halten bedeutet ja, zuerst mit hoher und dann immer kleinerer Bremskraft zu bremsen. Das wird aber nur notwendig, wenn man zu stark gebremst hat. In dem Fall denke ich, müsste doch nur der Regler ein Stück nach vor geschoben werden, dann werden die Bremsstufen länger gehalten und die Bremswirkung damit reduziert, auch wenn dann vielleicht trotzdem noch eine Stufe runtergeschaltet wird.

Ich erinnere mich noch an meine ersten Autofahrstunden am Stadionparkplatz (1984). Natürlich musste ich zuerst mühevoll lernen, mit der Kupplung umzugehen - erste Übung war, ohne Gaspedal den Wagen ins Rollen zu bringen. Ich war alles andere als perfekt, aber eines wusste ich: Mit Hin- und Herreissen eines Pedals mache ich sicher irgendetwas schlecht, deswegen hab ichs natürlich nicht gemacht.

Beim Publikumsfahren auf einem 260er von Mariatrost nach Maria Grün war meine größte Schwierigkeit mit dem mir unbekannten Wagen, das Totmannpedal in der Mitte zu halten (https://www.youtube.com/watch?v=WrOUC_mwVhI), während der Rest mit langsamen Pedalbewegungen mir nicht allzu schwer vorkam (allerding musste ich sowohl bei Rettenbach als auch bei St. Johann die Bremse zurücknehmen, weil ich ohne Streckenkenntnis die Lage der Haltestelle bzw. Weiche nicht erahnen konnte). Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ein E1 mit Beiwagen da doch um einiges schwieriger zu fahren ist.