Nachteilig ist weniger der Ausganspunkt in Wien als die vielen Haltestellen in Schwechat, womit die Durchschnittsgeschwindigkeit vergleichbar nicht so attraktiv wie in Linz oder Brünn ist. Der durchschnittliche Haltestellenabstand beträgt bei Neubaustrecken mindestens 500m.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist nur ein Indikator für die Attraktivität von Nahverkehr. Letztlich für den oder die Einzelne/n entscheidend ist die Tür-zu-Tür-Reisezeit - und diese beinhaltet eben auch den Weg zur Haltestelle oder von der Haltestelle zum Ziel. Insofern ist der Haltestellenabstand immer ein Kompromiss zwischen einer möglichst hohen Geschwindigkeit der Fahrzeuge und somit möglichst kurzen Fahrzeiten für durchreisende Fahrgäste und möglichst kurzen Wegen zur Haltestelle. Gerade im Endabschnitt einer Linie, wo die Zahl der durchreisenden Fahrgäste noch gering ist, sind kürzere Stationsabstände durchaus angemessen.
Es geht ja auch nicht darum, dass 200-300 m zur nächsten Haltestelle das Problem wären, aber oft wären es
zusätzliche 200-300 m für potentielle Fahrgäste; 400 m wäre man vielleicht noch bereit zur Straßenbahn zu gehen, 600 oder 700 m nicht mehr. Sprich: bei längeren Haltestellenabständen wären das vielleicht die entscheiden 200 oder 300 m, die über Nutzung oder Nichtnutzung der Bim entscheiden. Interessant sind deshalb vor allem die abgehenden Straßen und Gassen.
Aber gehen wir es mal durch, zunächst im Schwechater Zentrum (davon ausgehend, dass man die Haltestellenstandorte tatsächlich schon bedacht und nicht nur Punkte auf einen Plan gemalt hat; die "Namen" sind nicht als solche zu verstehen, sie dienen nur der Positionsbestimmung):
- Kaiserebersdorf S: hat aus naheliegenden Gründen Sinn
- Dreherstraße: erschließt neben der Brauerei das Gebiet um die Arbeitergasse
- Friedhofstraße: eine Mittelschule und ein "Fachmarktzentrum" mit Billa Plus, Fußweg Richtung Zentrum
- Hopfenstraße: am Fußweg Richtung Rathaus und Hauptplatz
Insofern halte ich diese Standorte erstmal für sinnvoll - sicher kann und muss man dann noch über die konkrete Lage diskutieren, und ob nicht vielleicht statt an der Friedhofstraße eine Station zwischen Schmidgasse und Brauhausstraße sinnvoll wäre (und die in Richtung Europaplatz folgende Station dann erst jenseits der Hopfengasse).