Autor Thema: Intervalländerung per 9.1.2021  (Gelesen 99504 mal)

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Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #135 am: 28. Dezember 2020, 14:53:13 »
Prinzipiell wäre ich auch erstmal dafür, andere Sparmaßnahmen zu finden (allen voran eine funktionierende Beschleunigung in einem der langsamsten Straßenbahnnetze Mitteleuropas...). Aber WENN am Angebot gespart wird, dann doch bitte nach einer tiefgreifenden Analyse und so, dass die Folgen möglichst wenige betreffen. Und das ist halt nicht der Fall, wenn man Hals über Kopf stadtweit den Rasenmäher ansetzt und nicht miteinander kompatible Intervalle einführt.

Warum ich den 37er genannt habe? Es wird zwar keine Linie direkt parallel geführt, allerdings sind von allen Haltestellen andere Linien in die gleiche Richtung (38er, D-Wagen) bzw. Buslinien zur U4 schnell erreichbar.

Bezüglich der Beschleunigung würde ich mich aber anstatt an die WL, an die diversen Bezirkska...., bzw Bürgeriniativen wenden, die sämtliche Beschleunigungsversuche mit neuen Haltestellen, neuen Ampelanlagen, Tempo 30 Zonen, Begegnungszonen, Kanalisierung des MIV auf die Routen des ÖV, etc verhindern.

Ich kann dir nur sagen, dass die Mitarbeiter von der entsprechenden Fachabteilung verzweifelt sind, da ihre Einsprüche kaum zur Kenntnis genommen werden. Von angenommen ganz zu schweigen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

denond

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #136 am: 28. Dezember 2020, 14:58:23 »
zu 1) Zwar fährt die Schnellbahn zwar im 30 min Takt. Jedoch fährt sie überlappend, so dass auf der Stammstrecke wesentlich öfter eine Schnellbahn kommt. Und wenn ich zynisch bin, dann will ich nicht immer nur einen guten Anschluß auf z.B. die Wolkersdorfer Schnellbahn, sondern auch mal einen guten Anschluß auf die Gänserndorfer.

zu 2) Das wurde sicherlich gemacht. Nur sollte auch einen jeden klar sein, dass in einem so dichten Netz (Linienbezogen) nicht ein jeder Anschluß optimal abgestimmt werden kann. Ansonsten hast du dann lauter so Linien, wie den N8, der bei jeder 2-3 Haltestelle einen Aufenthalt von 2-3 min hat, damit er die querenden Anschlüsse abwarten kann.

zu 3) Klar könnte man überlegen, bei gewissen Linien einen späteren Betriebsbeginn zu machen. Dies ist aber nur dann wirklich machbar wenn auf der ganzen Strecke eine andere Linie fährt. die einzige Linie, die mir dazu einfällt, wäre die Linie 42, wenn man dann dafür in dieser Zeit die Linie 40 oder 41 über die Kreuzgasse führen würde. Alles andere wäre Schwachsinn. Denn auch wenn man ab der 3. Straßenbahn/Bus kaum Fahrgäste hat, gerade die ersten beiden Kurse werden sehr wohl auch immer von Fahrgästen genutzt.

Bezüglich der Beschleunigung würde ich mich aber anstatt an die WL, an die diversen Bezirkska...., bzw Bürgeriniativen wenden, die sämtliche Beschleunigungsversuche mit neuen Haltestellen, neuen Ampelanlagen, Tempo 30 Zonen, Begegnungszonen, Kanalisierung des MIV auf die Routen des ÖV, etc verhindern.

Ich kann dir nur sagen, dass die Mitarbeiter von der entsprechenden Fachabteilung verzweifelt sind, da ihre Einsprüche kaum zur Kenntnis genommen werden. Von angenommen ganz zu schweigen.

Wichtig wäre, daß für die Arbeitenden die ersten zwei, drei Kurse wie bisher verkehren und sie sich darauf - auch auf Anschlüsse - verlassen können. Danach weiter wie Ferienplan. Wirklich das Intervall ausdünnen würde ich im Abendverkehr ab 22:00 Uhr, ab Endstelle Innenstadt oder Stephansplatz für die U-Bahn denn mir kann keiner einreden, daß ich bis in die Seestadt, abwechselnd einmal U-Bahn, einmal 84A ab Aspernstraße ein 7,5 Min. Intervall bis 01:00 Uhr nachts brauche. Das nunmehrige, angedachte Intervall für die U2 und auch das für alle anderen Linien (30' Intervall ab 22:00 Uhr wie schon bisher) in diesem Gebiet zeigt und rechtfertigt dies.
Große Veranstaltungen, wie z.B. Wiener Philharmoniker im Schloßpark Schönbrunn oder nach einem Fußballspiel haben sowieso einen Sonderverkehr. Und auch beim zweiten Zitat von @ Klingelfee hat er recht, was die angeführten Punkte betrifft.
Man kann gute Vorschläge einwenden, man kann es mit dem Fahrgast sehr gut meinen: Wenn ein Bezirkskaiser oder sein Verkehrsreferent ihre Muskeln spielen lassen wollen, kannst als WL - Ideenvorbringer ganz einfach auf den Schrotthaufen gehen. Da wäre es gefragt, einen Verkehrsstadtrat im Rathaus sitzen zu haben, der

a.) was versteht von Linien-/ Netzkenntnissen,
b.) Durchsetzungsvermögen ggü den Bezirken hat
c.) über den parteipolitischen Tellerrand auf Jahrzehnte hinaus zu denken wagt und Rückrat hat

Vorher hat vieles wenig Sinn...

38ger

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #137 am: 28. Dezember 2020, 15:14:13 »
Die ganze "Umsteigerelationen" sind doch nichts als eine Ablenkung vom 20'-Intervall! So lange Anschlüsse nicht abgewartet werden ist es müßig über "Intervallgleichheit" zu diskutieren! Bei einem 20'-Intervall wartet man sowohl in Durchschnitt, als auch im Maximum doppelt so lange wie bisher. Ein 10'-Intervall Sonntags um 6h früh bei der U-Bahn ist da ja noch nicht so extrem schlimm, aber Sonntags um 6:00 ganze 20 Minuten warten müssen ist schon ein starker Anreiz mit dem Auto zu fahren. Und wenn das Auto dann schon da ist, dann ist der Kunde eben auch Montag bis Freitag weg. Beim Angebot zu sparen ist schon ziemlich dreist so lange man U-Bahnen baut, Werbung und Propaganda ohne Ende betreibt und Haltestellenstangen in der ganzen Stadt sauteuer austauscht - das sind ja nicht einfach neue Tafeln oder Schilder, sondern alles Masten mit eigenem Stromanschluss für ein Lamperl an der Pfostenspitze!

Und @München: Man möge sich anschauen wie viel % der zurückgelegten Wege dort (2017: 24%) und wieviele in Wien (knappe 40%) mit den Öffis zurückgelegt werden! Die Intervalle sind mEn genau der Hauptgrund für diesen riesigen Unterschied!

Linie 360

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #138 am: 28. Dezember 2020, 15:14:40 »
@ Klingelfee-> Und nur so wie das Nachtnetz Mo-Fr (derzeit täglich) in Wien aufgezogen ist kann man mit Akzeptanz durch die Fahrgäste bei dünnen Intervallen rechnen (garantierte Anschlüsse)
Und solche garantierten Anschlüsse hast Du in den meisten Städten (nennt sich in Deutschland nur halt anderes-nämlich Sammelanschluß)!!
Und hättest Du diese Anschlüsse nicht würden wohl wirklich nur noch jene die Öffis nutzen, die absolut keine andere Möglichkeit haben!

Und aus Erfahrung weiß ich daß Anschlüsse unter Tags in Wien wohl nie funktionieren werden (wären die Linien wo immer möglich bei so dünnen Intervallen aufeinander abgestimmt würde ich die Ausdünnungen auch sicherlich nicht so kritisieren)!

OT: In Tschechien funktioniert Anschlussicherung sogar auf eingleisigen Strecken (also weniger ausgebauter Infrastruktur als in einem Stadtverkehr wie Wien)
Da werden dann halt die Zeiten und Pausen an den Endbahnhöfen gekürzt und Zugkreuzungen verlegt!
Zuletzt im Oktober am Weg nach Jindřichův Hradec in Veseli nad Lužnici erlebt-> Zug aus Linz stark verspätet und Os 8322 nach Jindřichův Hradec fuhr dann halt erst um 21:58 statt 21:40 ab (sprich hat 18min. auf den Zug aus Linz gewartet und dann halt nur 4min Wendezeit auf die Gegenleistung gehabt)
UND NUR DURCH SOLCHE AKTIONEN KANN MAN NORMALFAHRGÄSTE IN DIE ÖFFIS BRINGEN!

Und liebe Klingelfee-> Den meisten Fahrgästen im Nachtbus ist es völlig wurscht ob der Bus jetzt irgendwo 2-3min. steht, denen ist es nur wichtig daß die Verbindungen auch mit knappen Anschlüssen tatsächlich funktionieren (und im Tagnetz ist das sicherlich bei Intervallen größer 15min nicht anders)!!

denond

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #139 am: 28. Dezember 2020, 15:24:10 »
OT: In Tschechien funktioniert Anschlussicherung sogar auf eingleisigen Strecken (also weniger ausgebauter Infrastruktur als in einem Stadtverkehr wie Wien)
Da werden dann halt die Zeiten und Pausen an den Endbahnhöfen gekürzt und Zugkreuzungen verlegt!
Zuletzt im Oktober am Weg nach Jindřichův Hradec in Veseli nad Lužnici erlebt-> Zug aus Linz stark verspätet und Os 8322 nach Jindřichův Hradec fuhr dann halt erst um 21:58 statt 21:40 ab (sprich hat 18min. auf den Zug aus Linz gewartet und dann halt nur 4min Wendezeit auf die Gegenleistung gehabt)
UND NUR DURCH SOLCHE AKTIONEN KANN MAN NORMALFAHRGÄSTE IN DIE ÖFFIS BRINGEN!

Die pfeifen sich aber auch nicht viel um EU-Richtlinien oder sonst irgend welche Formalitäten oder Empfehlungen. Man nimmt nur sämtliche Annehmlichkeiten oder auch Subventionen. Das ist der Unterschied. Bei uns wurden schon 1996 EU-Richtlinien vorgeschoben und vorauseilender Gehorsam gelebt, die Gewerkschaft brachte laufend Einwände.

In Tschechien bis heute nicht. Die Frage ist: Welcher Lebensstil ist mir wichtiger?

WVB

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #140 am: 28. Dezember 2020, 15:33:19 »
OT: In Tschechien funktioniert Anschlussicherung sogar auf eingleisigen Strecken
Tschechen ist ein ganz schlechtes Beispiel was Anschlüsse betrifft. Dort gibt es bei einigen Bahnhöfen das Phänomen, dass der Nebenbahnzug völlig grundlos wenige Minuten vor der Ankunft des Hauptstreckenzuges planmäßig wegfährt. Der dortige Planer wäre hervorragend als Fahrgastvertreiber bei den WL einsetzbar.

Linie 58

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #141 am: 28. Dezember 2020, 15:51:23 »
OT: In Tschechien funktioniert Anschlussicherung sogar auf eingleisigen Strecken (also weniger ausgebauter Infrastruktur als in einem Stadtverkehr wie Wien)
Da werden dann halt die Zeiten und Pausen an den Endbahnhöfen gekürzt und Zugkreuzungen verlegt!
Zuletzt im Oktober am Weg nach Jindřichův Hradec in Veseli nad Lužnici erlebt-> Zug aus Linz stark verspätet und Os 8322 nach Jindřichův Hradec fuhr dann halt erst um 21:58 statt 21:40 ab (sprich hat 18min. auf den Zug aus Linz gewartet und dann halt nur 4min Wendezeit auf die Gegenleistung gehabt)
UND NUR DURCH SOLCHE AKTIONEN KANN MAN NORMALFAHRGÄSTE IN DIE ÖFFIS BRINGEN!

Die pfeifen sich aber auch nicht viel um EU-Richtlinien oder sonst irgend welche Formalitäten oder Empfehlungen. Man nimmt nur sämtliche Annehmlichkeiten oder auch Subventionen. Das ist der Unterschied. Bei uns wurden schon 1996 EU-Richtlinien vorgeschoben und vorauseilender Gehorsam gelebt, die Gewerkschaft brachte laufend Einwände.

In Tschechien bis heute nicht. Die Frage ist: Welcher Lebensstil ist mir wichtiger?

Aha. Die EU ist schuld, dass Anschlüsse abgewartet werden. Absurder Beitrag.

OT: In Tschechien funktioniert Anschlussicherung sogar auf eingleisigen Strecken
Tschechen ist ein ganz schlechtes Beispiel was Anschlüsse betrifft. Dort gibt es bei einigen Bahnhöfen das Phänomen, dass der Nebenbahnzug völlig grundlos wenige Minuten vor der Ankunft des Hauptstreckenzuges planmäßig wegfährt. Der dortige Planer wäre hervorragend als Fahrgastvertreiber bei den WL einsetzbar.

Du hast sicher Beispiele und Belege dafür, dass dies völlig grundlos geschieht.

abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #142 am: 28. Dezember 2020, 17:42:01 »
Und @München: Man möge sich anschauen wie viel % der zurückgelegten Wege dort (2017: 24%) und wieviele in Wien (knappe 40%) mit den Öffis zurückgelegt werden! Die Intervalle sind mEn genau der Hauptgrund für diesen riesigen Unterschied!

Ein wichtiger Grund sicher, aber der (eine) Hauptgrund? Ich würde noch zwei Hinweise ergänzen:

- Der Münchner Modal Split wird - wie der Modal Split aller deutschen Großstädte - im Rahmen bundes(republik)weiter Untersuchungen von Dritten erhoben. Der letzte Modal Split stammt u.a. aus der Untersuchung "Mobilität in Deutschland". Auf deren Internetseite ist die Erhebungsmethodik beschrieben, man kann sogar die Fragebögen herunterladen. In Wien werden die Daten von denen erhoben, die politisches Kleingeld damit machen wollen, was dann innerhalb eines Jahres zu völlig unerklärlichen Sprüngen im Modal Split führt. Kurz: ich halte die Wiener Zahl für nicht völlig realitätsfern, aber zumindest deutlich geschönt. (Und offensichtlich nicht nur ich, auch z.B. Herr Dr. Frey von der TU Wien, wie aus dem letzten Link hervorgeht.)

- Das eigentliche Ziel sollte nicht ein möglichst hoher ÖV-, sondern ein möglichst niedriger MIV-Anteil am Modal Split sein. Und selbst, wenn man mit starken Bauchschmerzen die Zahlen der Wiener Politik glaubt, steht Wien da nicht so viel besser da als München. München hat 24 % Auto- und 10 % Im-Auto-Mitfahrer (eine Kategorie, die es in Wien überhaupt nicht gibt, was die hiesigen Daten in noch ein etwas schlechteres Licht rückt). Dafür ist der Fahrradanteil in München fast dreimal so hoch wie in Wien - offensichtlich lebt der hohe ÖV-Anteil in Wien also zu einem nicht unerheblichen Maße davon, dass weniger Rad gefahren wird. (Und ich würde die These wagen, dass ausgerechnet in den flachsten Stadtteilen - also in Transdanubien - der Radanteil nochmal wesentlich geringer ist.)

Denkt man die beiden Aspekte - die mutmaßlich geschönten Zahlen aus Wien und die Kannibalisierung innerhalb des Umweltverbundes - zusammen, scheint mir der Unterschied nicht mehr ganz so groß. Aber ja, um es nochmal zu betonen: dafür, dass Wien wahrscheinlich dennoch einen höheren ÖV-Anteil am Modal Split hat, sind Netzdichte und Intervalle sicher nicht zu vernachlässigende Gründe.

martinko

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #143 am: 28. Dezember 2020, 18:43:37 »
Denkt man die beiden Aspekte - die mutmaßlich geschönten Zahlen aus Wien und die Kannibalisierung innerhalb des Umweltverbundes - zusammen, scheint mir der Unterschied nicht mehr ganz so groß.

Ich hoffe das wird jetzt nicht OT: Die Kannibalisierung innerhalb des Umweltverbundes, genauer gesagt die schon traditionelle Marginalisierung des Radverkehrs zugunsten einer Vergoldung des ÖV, wird in Wien teuer erkauft: ganz grob 500Mio für den ÖV, 5Mio für den Radverkehr pro Jahr. Das Ergebnis ist bitter: der mIV ist genauso wie vor 10 Jahren bei nahe 30%. Man darf gespannt sein ob sich da mit dem erhöhten Radbudget in den nächsten 5 Jahren irgendwas Substantielles ändert. Wetten würde ich nicht drauf trotz vieler warmherziger Papierln in dieser Richtung.
Aktuelle Entwicklungen: Radverkehr gar nix, ÖV Ausdünnung in Randzeiten, 2000Mio+ für neue Ubahn-Linien.. na wenn das mal nicht die Trendwende bringt..   

Kanitzgasse

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #144 am: 28. Dezember 2020, 19:03:57 »
Nun berichtet auch der ORF über die Fahrplanausdünnung:
https://wien.orf.at/stories/3082708/

t12700

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #145 am: 28. Dezember 2020, 19:24:36 »
Nun berichtet auch der ORF über die Fahrplanausdünnung:
https://wien.orf.at/stories/3082708/
Man habe ein "massives Überangebot" gehabt ... so kann man sich's auch schönreden! :fp:

LG t12700

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #146 am: 28. Dezember 2020, 19:28:57 »
Zitat
Die Zahl der Fahrgäste zu den betroffenen Zeiten sei in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen […]

Ist das wirklich so? Und wenn ja, warum?

highspeedtrain

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #147 am: 28. Dezember 2020, 19:32:07 »
Denkt man die beiden Aspekte - die mutmaßlich geschönten Zahlen aus Wien und die Kannibalisierung innerhalb des Umweltverbundes - zusammen, scheint mir der Unterschied nicht mehr ganz so groß.

Ich hoffe das wird jetzt nicht OT: Die Kannibalisierung innerhalb des Umweltverbundes, genauer gesagt die schon traditionelle Marginalisierung des Radverkehrs zugunsten einer Vergoldung des ÖV, wird in Wien teuer erkauft: ganz grob 500Mio für den ÖV, 5Mio für den Radverkehr pro Jahr. Das Ergebnis ist bitter: der mIV ist genauso wie vor 10 Jahren bei nahe 30%. Man darf gespannt sein ob sich da mit dem erhöhten Radbudget in den nächsten 5 Jahren irgendwas Substantielles ändert. Wetten würde ich nicht drauf trotz vieler warmherziger Papierln in dieser Richtung.
Aktuelle Entwicklungen: Radverkehr gar nix, ÖV Ausdünnung in Randzeiten, 2000Mio+ für neue Ubahn-Linien.. na wenn das mal nicht die Trendwende bringt..

Ist doch alles eine Augenauswischerei - besser als die 30% MIV wird es nicht, ohne dass man in den MIV selbst grob eingreift. Beispiele, dass dadurch die Welt nicht untergeht und wir nicht alle im Dauerstau stehen, gibt es woanders zur Genüge, aber selbst in diesem Forum gibt es genug Leute, die auf so etwas komplett allergisch reagieren.

Sima hat ja schon gesagt, dass das nicht passieren wird; aber so lange es aus den Außenbezirken und NÖ de facto-Autobahnen bis ins Zentrum gibt, wird es so bleiben, wie es ist. 

Die Intervalldehnungen an Sonntagen in der Früh - da sind auch die Straßen ausgestorben und daher ist es mit dem Auto da immer deutlich schneller - werden am Modal Split höchstens im zweiten Nachkommabereich was ändern.

WVB

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #148 am: 28. Dezember 2020, 19:48:42 »
Du hast sicher Beispiele und Belege dafür, dass dies völlig grundlos geschieht.
Das schönste Beispiel ist wohl jenes aus Rybnik an der Summerauer Bahn wo der Zug nach Lipno 2 Minuten vor der Ankunft des Zuges aus Linz wegfährt bzw. eine Minute nach der Abfahrt des Zuges nach Linz dort ankommt. Da gibt es absolut keinen Grund warum er nicht wartet bzw. etwas früher unterwegs außer die pure Inkompetenz in WL-Manier bei der Fahrplanerstellung.

https://wien.orf.at/stories/3082708/

Meldungen auf Twitter, wonach es bei der Straßenbahn künftig bis 8.00 Uhr nur mehr einen 20-Minuten-Takt geben soll und bis 10.00 Uhr einen 15-Minuten-Takt, wiesen die Wiener Linien als falsch zurück.
Wie dreist kann man eigentlich sein? Den Schwammerln ist hoffentlich schon bewusst, dass man es anhand des 18er-Fahrplans selber überprüfen kann?  ???

martin8721

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #149 am: 28. Dezember 2020, 19:57:42 »

https://wien.orf.at/stories/3082708/

Meldungen auf Twitter, wonach es bei der Straßenbahn künftig bis 8.00 Uhr nur mehr einen 20-Minuten-Takt geben soll und bis 10.00 Uhr einen 15-Minuten-Takt, wiesen die Wiener Linien als falsch zurück.
Wie dreist kann man eigentlich sein? Den Schwammerln ist hoffentlich schon bewusst, dass man es anhand des 18er-Fahrplans selber überprüfen kann?  ???

Ja, das ist in Bezug auf den Samstag und Sonntag tatsächlich falsch.
Man kann den Satz allerdings auch so deuten, dass es falsch ist, dass es bei der Straßenbahn künftig bis 8.00 Uhr nur mehr einen 20-Minuten-Takt geben soll und bis 10.00 Uhr einen 15-Minuten-Takt - das heißt auch bezogen auf Werktage.
Ich weiß, das wäre Wortklauberei und aus dem Zusammenhang des Artikels geht natürlich hevor, dass es um die die Samstage und Sonntage geht.