Wahrscheinlich wird man es wohl so machen, dass aus dem Fahrer eher ein Schaffner wird.
Der heißt dann On Board Manager im Kundendienst
Eben nicht. Die Maschine kann Gefahren schneller erkennen und unter Vermeidung der Reaktionszeit Abwehrhandlungen einleiten. Aber gerade beim Einschätzen potenzieller Gefahren liegt der Knackpunkt.
Der Computer - nennen wir ihn einmal so - kann sehr wohl auch potentielle Gefahrenmomente erkennen. Eben weil er durch die ständige Beobachtung bemerkt, ob sich alle anderen Verkehrsteilnehmer auch so verhalten, wie sie sollen, oder ob irgendwas nicht so ist, wie erwartet. Der Klassiker aus der Fahrschule ist ja der Ball, der zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn rollt.
Je nachdem, wie der Computer eingestellt ist (defensiv - vorsichtig - aggressiv), wird er entsprechend sich verhalten. Dass dennoch Unfälle passieren werden, steht denke ich außer Frage. Das ist aber dann eine Statistikfrage. Passieren mehr Unfälle mit Fahrer oder ohne?
Ein guter menschlicher Fahrer kann sicher mit dem Computer mithalten. Aber man darf nicht vergessen, dass ein Computer nicht müde wird, nie unaufmerksam ist, nie schlecht gelaunt ist, nie betrunken, nie aufs Klo muss, keine Pausen braucht usw. Da hat er sicher auf lange Sicht die Nase vorn. Der Fahrer ist nach einer Stunde müde, ist dann schlecht konzentriert, ärgert sich über die weltdümmsten Fahrgäste, ist durstig und muss aufs Klo usw. - dann sinkt die Aufmerksamkeit enorm!
Er ist um Eckhäuser zu dumm, um sich im Straßenverkehr auch nur einigermaßen zurechtzufinden, das ist nur mit enormem Aufwand möglich, an dessen Arbeit gerade erst begonnen wurde.
Ich denke, es ist wohl allen klar, dass morgen noch keine autonomen Straßenbahnen oder Autos im Massenbetrieb unterwegs sein werden. Das ganze ist eher in 15-20 Jahren zu erwarten. Derzeit geht zumindest bei den Privatautos der Trend zu Fahrassistenzsystemen (Spurassistent, Parkhilfe, Müdigkeitssensor, Abstandshalter und Abstandssensor). Aber die nächste Generation Fahrzeuge wird sicher schon autonom unterwegs sein, und sei es nur auf eintrainierten, häufig befahrenen Strecken.