Man hätte auch gleich das geplante Stummelstück ins Kretaviertel bauen können und den D dort hinführen! Die Schleife dort hätte man dann genau gut bei Bedarf für den 6er verwenden können... Bei der aktuellen Haltestelle Absberggasse hätte man dann problemlos zwischen 6er/ D umsteigen können... Was passiert eigentlich mit dieser Haltestelle, wird die zur Gudrunstraße verlegt, wenn der D kommt? Oder gibt es gar keine direkte Umsteigemöglichkeit?
Den 67er im Kretaviertel, so wie es ja vorerst mal geplant ist, finde ich sowieso nicht sinnvoll, weil was tut man dann mit der Strecke wenn er einmal stattdessen endlich zum Laaer Berg fahren wird?
Da wird sicher noch viel Wasser die Donau runterfließen, bis die Strecke zum Laaer Berg gebaut wird. Und bis dahin finde ich die Führung des 67ers Richtung Kretaviertel recht geschickt, entlastet sie doch den 6er am stärksten Abschnitt und entspricht m.E. auch eher den lokalen Verkehrsströmen als der D-Wagen (der im Kretaviertel natürlich immer noch besser aufgehoben wäre als im nun geplanten Nirgendwo).
Letztlich fände ich aber eine Weiterführung des D-Wagens Richtung Simmering zielführender, würde er doch endlich eine schnelle
und häufige Verbindung zwischen Hauptbahnhof/ Sonnwendviertel und Simmeringer Hauptstraße schaffen (heute muss man sich zwischen häufigem 69A und schneller S-Bahn entscheiden) und nebenbei noch einen Umstieg zu S7, U3, 76A und 76B ermöglichen. Mag sein, dass jedes Ziel und jede Umsteigemöglichkeit für sich nicht die Massen in den D-Wagen bringt, in Summe sehe ich aber schon ein gewisses Potential. Die Stadt ja anscheinend auch, sonst würde sie die Gudrunstraße nicht so stark verbreitern...
Letztlich fürchte ich, dass die Verlängerung des D-Wagens aus Sicht der Fahrgastzahlen ein Flop wird - weil er nicht nur an der U1 vorbeifährt, sondern auch die beiden Stadtteilzentren Favoritenstraße und Simmeringer Hauptstraße nicht erreicht. Auch für die Schüler des Bildungscampus Sonnwendviertel dürfte er eine eher untergeordnete Rolle spielen: in Richtung Reumannplatz bringt er nichts, und Richtung 6er oder Kretavierel kann man wahrscheinlich direkt zu Fuß gehen statt erstmal auf den D-Wagen zu warten und nach ein, zwei Haltestellen umzusteigen. Es scheint fast so, als würde man ihn eigentlich nur als Feigenblatt brauchen, um zu zeigen, wie wichtig einem die neuen Bewohner des Sonnwendviertels einerseits und der Ausbau der Öffis andererseits sind. Eine sinnvolle Einfügung ins Netz ist angesichts solch hehrer Ziele nebensächlich. Einzig relevante Verbindung, die der D-Wagen herstellt, ist Richtung Innenstadt und TU/Haupt-Uni.
Den D kann man dann mit der jetzt geplanten Gleisverbindung ja erst recht nicht praktisch weiterführen...
Bei der in Wien üblichen Gleisbauqualität (hier noch in Verbindung mit engen Radiien und vielen Weichen/Kreuzungen) muss man das ganze eh nach ein paar Jahren wieder angreifen.
Da kann man dann auch ein paar sinnvolle Gleisverbindungen einbauen.
Unterirdisch ist übrigens nicht nur das einzige öffentliche Verkehrsmittel, das von der Stadt ernstgenommen wird, sonst auch die Öffentlichkeitsarbeit für die Verlängerung des D-Wagens. Auf Seiten der Stadt und der Wiener Linien findet man jedenfalls nur völlig veraltete Informationen (auf
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/strassenbahn/linied.html besteht noch der Südbahnhof, und die für 2012
geplante Endstation "Alfred-Adler-Straße" heißt noch "Landgutstraße") und Jubelmeldungen zum Grüngleis - aber keine Informationen zu geplanten Haltestellenstandorten oder gar Computergrafiken, die Lust auf das Projekt machen ("Fröhliche Kinder warten an schönem Frühlingstag auf die auf einem Grüngleis herannahende Straßenbahn" oder "Straßenbahn im Helmut-Zilk-Park auf Rasengleis, drumherum Radfahrer, verliebte Pärchen, Gassi-Gehende, Basketball spielende Jugendlichen - natürlich ebenfalls an einem schönen Frühlingstag"). Die gesamte Öffentlichkeitsarbeit scheint in den 70er Jahren stehengeblieben zu sein, als man noch anordnen konnte und nicht begeistern musste.