Eigentlich wollte ich ja bereits zur Eröffnung nach Olsztyn, doch da kam mir etwas Privates dazwischen. Nun gelang es mir jedoch, für ein Wochenende in die Hauptstadt der Wojewodschaft Warmińsko-Mazurksie (Ermland-Masuren) zu fahren. Es gibt täglich drei direkte Inter Cities von Krakau nach Olsztyn, allerdings fahren alle über Kielce, was die Fahrt um ca. 90 Minuten verlängert. So ist man ca. 7 Stunden unterwegs. Es geht auch schneller, allerdings muss man da in Warschau umsteigen. Nicht selten steigt man da in jenen Zug um, der ohnehin in Krakau beginnt. Somit zog ich es vor etwas länger, dafür ohne Umsteigen zu fahren. Alle drei Züge werden von Flirt3 bedient.
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Ich beginne in der Endstation Kanta (Kantstraße, benannt Immanuel Kant). Hier sieht man einen von 15 Solaris Tramino S111O. In den Endstationen wird abwechselnd das Ziel, sowie die Abfahrt in Minuten angezeigt. Sehr schön, dass auch die Linie mit angezeigt wird.
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Neben dem 1er, hat auch der 2er hier seine Endstation. Er nähert sich gerade der Haltestelle Kanta.
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Die Haltestellen sind nach Linien aufgeteilt. Links die Haltestelle des 2ers, rechts die des 1ers. Somit hat man hier insgesamt vier Stockgleise.
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Die Bevorrangung funktioniert noch nicht überall einwandfrei. An manchen Kreuzungen funktioniert sie hin und wieder. Einige Kurse sind zum Teil stark verspätet unterwegs, der Großteil ist aber mehr oder weniger pünktlich. Ich glaube, dass das mit der nicht zu 100% funktionierenden Ampelbeeinflussung funktioniert. Verpasst man zwei Phasen, ist man unter Umständen bereits um 5 Minuten verspätet. Autos gibt es auf den Gleisen nicht, bzw. kaum. Auch der Fahrgastwechsel funktioniert relativ rasch. Die Züge sind relativ gut ausgelastet. Freitagnachmittags war es vom Zentrum in Richtung Außenbezirke doch recht eng.
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Die Haltstelle Płoskiego besitzt einen Mittelbahnsteig. Hier fährt gerade ein 1er in Richtung Wysoka Brama (Hochtor) in die Haltestelle. Leider zeigen die Displays in dieser Haltestelle nur die Züge stadteinwärts an, was hier zwei Haltestellen vor der Endstation aber verschmerzbar ist. Das Hochtor ist in der Altstadt.
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Ein 2er biegt von der Al. Sikorskiego in die Witosa ein.
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Ab der Galeria Warmińska (Ermländische Gallerie, ein Einkaufszentrum) wird der 2er in Richtung Hauptbahnhof vom 3er unterstützt. Hier ein 3er in der Al. Sikorskiego in Richtung Dworzec Główny (Hauptbahnhof). Sikorski war ein General der polnischen Armee und unter anderem Premier der Exilregierung in London während des 2. Weltkrieges.
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In der Haltestelle Dywizjonu 303 (Straße der Division 303). Genannte Division war eine Fliegerstaffel der polnischen Luftwaffe, die 1940 in London formiert wurde. Sie bestand aus Piloten der polnischen Luftwaffe, die nach Frankreich und England flüchten konnten. Die Fliegerstaffel war maßgeblich an der Luftschlacht um England beteiligt, wesshalb man in Polen sehr stolz auf sie ist und verschiedene Verkehrsflächen und Siedlungen nach ihr benannt sind.
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Der 3er in der Haltestelle Uniwersytet-Prawocheńskiego (Universität-Prawocheńskistraße). Die Linie 3 verkehrt im 30 Minutentakt (außer Sonntagnachmittag, da verkehrt sie im 20 Minutentakt). Die anderen Linien verkehren Mo-Sa alle 15 Minuten, Sonntags alle 20 Minuten.
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Der Zug verlässt auch gleich die Haltestelle. Der Abschnitt Galeria Warmińska - Uniwersytet-Prawocheńskiego ist eingleisig und hat 3 Haltestellen.
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Szenenwechsel, ich bin in der Altstadt. Der 1er hält seine Pause in der Haltestelle Wysoka Brama (Hochtor, bzw. Obertor) ein. Hier ist die Altstadt, der Turm im Hintergrund gehört zum Nowy Ratusz (Neuen Rathaus), wo sich heute das Rathaus von Olsztyn befindet. Die Altstadt ist schön, jedoch relativ klein (Olsztyn hat ca. 170 000 Einwohner). Ein paar Plattenbauten stören das Bild, jedoch ist der Übergang nicht ganz so brutal, es gibt auch einige Bauten aus der Zwischenkriegszeit.
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Die Endstation von der anderen Seite aus. Der Kirchturm gehört zur hießigen Evangelischen Kirche. Der Turm rechts gehört zur Zamek Kapituły Warmińskiej (Burg Allenstein), die vom Deutschen Orden erbaut wurde. Dieser Orden spielte eine tragende Rolle bei der Christianisierung der Region, vor allem des Baltikums. Später wurde die Burg der Sitz der Kanoniker des Domkapitels im Ermland
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Hier sieht man die Burg besser. Weiter in die Altstadt kommt man nur zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Taxi (da aber von hier aus einmal um die Altstadt herum). Der näherste Bahnhof ist Olsztyn Zachodni (Allenstein West), der auch von Fernzügen bedient wird. Der Hauptbahnhof ist ca. 20 Minuten Fußmarsch von der Altstadt entfernt.
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Am nächsten Tag war es entgegen der Wetterprognosen neblig.
Hier ein 1er am Skwer Wakara. Hier trennt sich der 1er von den Linien 2 und 3 und fährt in die Altstadt (zwei Haltestellen, Centrum und Wysoka Brama). Der Abschnitt Wysoka Brama - Centrum ist eingleisig.
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In der Haltestelle Szpital Wojewódzki (Wojewodschaftsspital) spukt ein 3er seine wenigen Fahrgäste aus. Eine Wojewodschaft ist von der Verwaltungsebene her, so etwas Ähnliches wie ein Bundesland. Jedoch haben die Wojewodschaften viel weniger Kompetenzen.
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In der Żołnierska (Soldatenstraße) gibt es eine "klassische" Straßenbahnstrecke. Großteils verkehren die Züge jedoch auf eigenem Gleiskörper. Dennoch leuten die Fahrer sehr oft. Ich weiß nicht warum, aber selbst, wenn man 2 Meter neben dem Gleis steht, leuten sie. Möglicherweise ist es die Unerfahrenheit? Lustigerweise leuten beide Führerstände, was mich immer wieder irritierte und glauben ließ, dass sich ein Zug aus der Gegenrichtung nähert. Im kleinen Netz begegnet man schnell immer wieder den selben Fahrzeugen und Fahrern. Dennoch gab es seitens der Fahrer keine Reaktion. In Częstochowa wird man schnell erkannt und gegrüßt.
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Beim Einbiegen von der Kościuszki in die Żołnierska.
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Auch die Haltestelle Galeria Warmińska der Linie 3 hat einen Mittelbahnsteig.
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Der selbe Zug entlang des eingleisigen Abschnitts unterwegs zum Hauptbahnhof.