Autor Thema: Alt Wien um 1900 - Fotografien von August Stauda - untergegangene Stadtwelten  (Gelesen 181297 mal)

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nord22

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Der 1861 - 1863 erbaute Heinrichshof auf einer Aufnahme von Michael Frankenstein um 1870 (Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). Man beachte die ovale Form der Haltestellentafel der Pferdetramway - diese traditionelle Formgebung aufzugeben ist höflich formuliert eine Geschmacklosigkeit. Die Pferdetramway war hier am 30. Juni 1868 eröffnet worden.

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nord22

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Wo ist das aufgenommen? Das prächtig gestaltete "Franz-Josefs Thor" und die Franz Josephs Kaserne auf einer Aufnahme von Michael Farnkenstein (Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). Auflösung unter https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8142.msg417283#msg417283. Der Bau dieser Kaserne war der Revolution von 1848 geschuldet. Um einen etwaigen neuerlichen Aufstand rasch niederschlagen zu können, wurden rund um das Stadtzentrum mehrere Kasernen errichtet. Davon existiert heute noch die Rossauer Kaserne. Eine eher nüchterne Anmerkung: Die Niederlage der Aufständischen 1848 war durch den Umstand bedingt, dass das Militär der Monarchie über mehr Soldaten, Schusswaffen und Munition verfügte.

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GS6857

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Interessant, war mir nie bewusst, dass es das gab.

Habe das hier gefunden: https://denkwuerdigkeiten.com/2019/12/23/das-franz-josephs-tor-in-wien/

Zitat
Dass man das Franz Josephs-Tor doch etwas länger als geplant stehen ließ, dürfte auch damit zu tun gehabt haben, dass es noch während des Abbruchs der Kaserne Initiativen zu seiner Rettung gab. Bereits 1897 hatte sich die Centralcommission für Kunst und historische Denkmale dafür ausgesprochen, „das Thor sammt seinen Sculpturen an entsprechendem Orte in Wien wieder aufzurichten“, und eine geplante Parkanlage auf der Schmelz als potentiellen neuen Standort vorgeschlagen.17 Diese Überlegungen blieben bis zuletzt aktuell, und noch am 13. Dezember 1900 diskutierte man im Wiener Stadtrat „über die Frage der Erhaltung, beziehungsweise Neuaufstellung des zwischen den beiden Tracten der Kaiser Franz Joseph-Kaserne befindlichen architektonisch ausgestatteten Thores.“ Da sich die Kosten dafür auf 123.000 Kronen belaufen hätten, wurde jedoch beschlossen, „von der Erwerbung dieses Objectes abzusehen.“18 – Das Schicksal des Franz Josephs-Tores war damit endgültig besiegelt, Wien wurde um ein Baudenkmal ärmer. Aber gut, Wagners Postsparkasse ist als Ersatz dafür auch nicht zu verachten…

nord22

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Untergegangene Stadtwelten: der dem Modernitätswahn geopferte Großgrünmarkt am Areal des Naschmarkts 1963; seit 50 Jahren eine öde graue Asphaltfläche mit parkenden Autos als ultimative Nutzung des einstigen urbanen Lebensraums (Foto: Achiv ÖNB, Otto Simoner). Der Würstelstand rechts und der Altbau an der Hamburger Straße stehen heute noch.

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nord22

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Ecke Rechte Wienzeile 17 (am Bild noch als Wien Strasse bezeichnet)/ Schleifmühlgasse 25 stand bis 1894 die Schleifmühle, welche 1894 durch einen bis heute bestehenden Gründerzeitbau ersetzt wurde (Foto: Archiv ÖNB, 1892).

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