Autor Thema: Gerald Pichowetz verstorben  (Gelesen 8872 mal)

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Cerberus2

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Re: Gerald Pichowetz verstorben
« Antwort #15 am: 20. Juni 2024, 16:04:10 »
Eisenbahnfans bzw. die Untergruppe der Straßenbahnfans werden gerne als nerdig wahrgenommen. Also: Technisch gut, aber unfähig, soziale Interaktionen zu verstehen und passend zu handeln.

Die Figur des 5er ist ein geistig behinderter Mensch. Und ich denke, dass das genauso wahrgenommen wird. Da gibt es nicht nur Probleme mit sozialer Interaktion, sondern auch mit technischem Fachwissen.

Ich kann natürlich nicht mal einen einzigen Mitposter beurteilen, aber es ist durchaus möglich, dass der Anteil an Autisten hier im Forum höher ist als im Durchschnitt. Ich selbst habe ziemlich sicher ein leichtes Asperger-Syndrom, habe es aber durchaus geschafft, eine wirklich attraktive Frau zu finden, was Autisten wahrscheinlich eher schwer fällt.

Und als Lehrer werde ich tagtäglich mit sozialen Interaktionen konfrontiert, und das seit 20 Jahren.

Zum Thema kann ich nur sagen, dass eben "Franzi" als Behinderter wahrgenommen wird. Straßenbahnfans, die mit der Kamera irgendwo gesehen werden, werden vielleicht als schrullig wahrgenommen, haben aber meiner Meinung nach keinen Einfluss auf das Image der Straßenbahn. Dieses Image lebt eher davon, dass es in der Straßenbahn einfach bequemer als im Bus ist.

44er

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Re: Gerald Pichowetz verstorben
« Antwort #16 am: 20. Juni 2024, 16:13:10 »
Es gibt eben nachgewiesenermaßen den Schienenbonus. Zu den Freunden der Straßenbahn kann ich nur sagen, dass es sie auf ganzen Weltg gibt und in allen sozialen Schichten, und das ist sehr erfreulich.

60er

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Re: Gerald Pichowetz verstorben
« Antwort #17 am: 21. Juni 2024, 09:55:49 »
Das war ja auch nicht die Frage, sondern ob es das Image des Tramwayfans beeinflusst hat. Zumindest mir hat es schon als Kind die Wahrnehmung gegeben, dass Straßenbahnfans als "komisch" gelten und dass das kein normales Hobby ist.  :down:
Auch das würde ich eher mit nein beantworten. Der 5er-Franzi ist einfach eine geistig behinderte Person, die sich im Lauf der Serie dann auch weiterentwickelt und ganz andere Interessen hat, als die 5er-Tramway zu spielen.

Dass die Tramway-Fanszene teilweise als "komisch" wahrgenommen wird, liegt wohl einfach daran, dass es einige sehr "komische" Typen gibt, die diesem Hobby nachgehen.

Katana

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Re: Gerald Pichowetz verstorben
« Antwort #18 am: 21. Juni 2024, 15:27:50 »
Dass die Tramway-Fanszene teilweise als "komisch" wahrgenommen wird, liegt wohl einfach daran, dass es einige sehr "komische" Typen gibt, die diesem Hobby nachgehen.
Es gibt Hobby-Ornithologen, es gibt Briefmarkensammler, es gibt Hobby-Astronomen, es gibt Schmetterlingsammler, die an die Playstation "angeketteten", usw. Kaum ein Briefmarkensammler versteht das Engagement des Hobby-Ornithologen, und umgekehrt. Und in jeder Szene gibt es "Komische". Färben die Einzelfälle alle auf die ganze Szene ab? Nur weil ich unter vielleicht hundert oder tausend Wiener Hobby-Astronomen hypothetisch(!) einen gibt den ich kenne und der vielleicht zufällig ein seltsamer Kauz ist, werde ich nicht die ganze Szene grosso modo in die gleiche Schublade stecken. Und die breite Masse wird hoffentlich auch die Tramway-Fanszene differenziert betrachten.

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Re: Gerald Pichowetz verstorben
« Antwort #19 am: 21. Juni 2024, 19:52:32 »
Dass die Tramway-Fanszene teilweise als "komisch" wahrgenommen wird, liegt wohl einfach daran, dass es einige sehr "komische" Typen gibt, die diesem Hobby nachgehen.

auch nur "von innen". Die meisten wissen garnicht, dass man sich für die Tramway ernsthaft interessieren kann.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Gerald Pichowetz verstorben
« Antwort #20 am: 23. Juni 2024, 17:08:04 »
Das war ja auch nicht die Frage, sondern ob es das Image des Tramwayfans beeinflusst hat. Zumindest mir hat es schon als Kind die Wahrnehmung gegeben, dass Straßenbahnfans als "komisch" gelten und dass das kein normales Hobby ist.  :down:
Auch das würde ich eher mit nein beantworten.
Danke, dass du mir meine damals kindliche Wahrnehmung erklären willst ;)

Ich weiß schon, was er für eine Rolle in der Serie hat. Aber darum geht es ja gar nicht. Es geht darum, welche Assoziationen es erweckt hat – und nachdem es in breitenwirksamen Medien keine anderen Beispiele für Tramwayfans gab (eventuell noch die eine Folge Wetten dass,…, wo ein Bub Fahrplanauskunft gespielt hat), war das zumindest für mich der erste Bezugspunkt außerhalb meines "ich mag Straßenbahnen" – und wenn dann Verwandte/Bekannte dich dann auch noch darauf ansprechen, denkst dir halt sogar als Kind deinen Teil.

Das Problem hatten damals ja auch andere Hobbies, wo im Medienmainstream (der halt ein viel kleinerer war als heute) schnell einmal diverse Interessensgruppen ziemlich belächelt worden sind und immer als komische Welt dargestellt worden sind, obwohl es einfach nur ein normales Hobby sein kann. Heute findet man dank des Internets schnell einmal, dass andere Leute das Interesse auch teilen – ohne, dass sie als komisch dargestellt werden (auch wenn sie es manchmal natürlich sind).

Und wenn Elin Lohner ähnliche Erfahrungen gemacht hat, dürfte irgendwas in die Richtung davon wohl auch bei anderen hängen geblieben sein.