Autor Thema: Zentrales Schließen  (Gelesen 212532 mal)

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Inventar

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #300 am: 10. März 2013, 15:14:38 »
Es gibt viele Faktoren, welche Zeitverlust verursachen. Dazu zählt unter anderem auch der berühmte "Türaufhalter", gern aus dem Kreis der Tramwayfans. Da wird mit einem Auge auf die Ampel geschielt und (meist) die hinterste Türe offen gehalten und dann zueilenden Leuten auf große Distanz zugewunken, damit sie den Zug noch ersprinten. Ist es seiner Meinung nach Zeit, gibt er die Tür frei. Blöd halt, dass dann oft die Freiphase wieder weg ist und er sein Spiel von vorn beginnen muss. Gibt der Fahrer in seiner Notlage die Türen nimmer frei, regen sich wieder andere auf und der Aufhalter schreibt sich seinen Missfallen im Internet vom Leib.  :'(

Das wäre ein Grund der unter disziplinierte Fahrgäste gehört.

13er

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #301 am: 10. März 2013, 15:24:30 »
Und wie oft kommt das pro Tag vor? Das erscheint mir schon ziemlich an den Haaren herbeigezerrt.

Wie gesagt: Die WL sollen schauen - und politisch durchsetzen -, dass die Intervalle halbwegs regelmäßig sind, dann werden auch die Fahrgäste nicht alle den ersten Zug stürmen und dann die Türen blockieren.

Aber immer für alles den Fahrgästen die Schuld zu geben, das kann ich nicht mehr hören.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #302 am: 10. März 2013, 15:28:21 »
Einen zweiten Klingelfee-Argumentierer hat da Forum echt gebraucht. :bh:
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #303 am: 10. März 2013, 15:47:14 »
Und wie oft kommt das pro Tag vor? Das erscheint mir schon ziemlich an den Haaren herbeigezerrt.
Sowas ist noch nie vorgekommen, das saug' ich mir aus dem Finger!  8)


Zitat
Aber immer für alles den Fahrgästen die Schuld zu geben, das kann ich nicht mehr hören.
Also, ich bin der letzte, der gegen Fahrgäste schrei(b)t oder ihnen prinzipiell die Alleinschuld an nur irgendwas gibt!



Nicht den Fahrgästen, nicht den  Radfahrern, nicht den Autofahrern,  nicht den Politikern,  nicht den WiLi-Mitarbeitern,  nicht den Planern . . . .

Es ist alles eine Summe aus den großen und kleinen Problemen und Fährnissen!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Inventar

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #304 am: 10. März 2013, 15:59:02 »
Aber immer für alles den Fahrgästen die Schuld zu geben, das kann ich nicht mehr hören.

sagt auch keiner das es immer die Fahrgäste sind. Sie sind aber auch ein Faktor der zu einer Verspätung führen kann. Und es gibt genug Faktoren die zu Verspätungen führen können.

Nur eines Frage ich mich beim zentralen Schliessen. Auch wenn ich die Türen schliessen kann wenn wer die Lichtschranken blockiert, spätestens wenn die Tür an eben diesem Fahrgast ankommt ist es vorbei mit schliessen. Weil ganz ohne Sicherheitsfunktion wird es keine Tür geben. Und was gewinne ich dann. Sicher den Unmut der Fahrgäste die eine Tür abbekommen.

Tatra83

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #305 am: 10. März 2013, 16:16:27 »
Aber immer für alles den Fahrgästen die Schuld zu geben, das kann ich nicht mehr hören.
sagt auch keiner das es immer die Fahrgäste sind. Sie sind aber auch ein Faktor der zu einer Verspätung führen kann. Und es gibt genug Faktoren die zu Verspätungen führen können.
Oida, Fahrgäste bringen deinem Laden überhaupt erstmal die Daseinsberechtigung.
Die Straßenbahn gehört mit derselben Konsequenz abgefertigt wie die U-Bahn es in den neuen V macht: Düt-Düt-Düt, Türen zu, Abfahrt! Selbstverständlich mit entsprechenden Einrichtungen zur Verhinderung von Einklemmen etc. Aber man muss einfach mal das Corporate Design in allen Unternehmensbereichen einheitlich durchziehen und gut ist.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

benkda01

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #306 am: 10. März 2013, 16:26:51 »
Es gibt viele Faktoren, welche Zeitverlust verursachen. Dazu zählt unter anderem auch der berühmte "Türaufhalter", gern aus dem Kreis der Tramwayfans. Da wird mit einem Auge auf die Ampel geschielt und (meist) die hinterste Türe offen gehalten und dann zueilenden Leuten auf große Distanz zugewunken, damit sie den Zug noch ersprinten. Ist es seiner Meinung nach Zeit, gibt er die Tür frei. Blöd halt, dass dann oft die Freiphase wieder weg ist und er sein Spiel von vorn beginnen muss. Gibt der Fahrer in seiner Notlage die Türen nimmer frei, regen sich wieder andere auf und der Aufhalter schreibt sich seinen Missfallen im Internet vom Leib.  :'(
Du lieferst gerade selber ein hervorragendes Argument fürs Zentrale Schließen! :D

invisible

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #307 am: 10. März 2013, 17:06:00 »
Nur eines Frage ich mich beim zentralen Schliessen. Auch wenn ich die Türen schliessen kann wenn wer die Lichtschranken blockiert, spätestens wenn die Tür an eben diesem Fahrgast ankommt ist es vorbei mit schliessen. Weil ganz ohne Sicherheitsfunktion wird es keine Tür geben. Und was gewinne ich dann. Sicher den Unmut der Fahrgäste die eine Tür abbekommen.

Ja, ich weiß Wien ist soooooo anders und die Fahrgäste hier verhalten sich auch sooooo anders als in Linz oder Graz oder <beliebigen anderen betrieb einsetzen>... Ich kann's echt nicht mehr hören.

Wie du richtig sagst: die Fühlerkante/Motorstromüberwachung bleibt ja aktiv und die Tür stoppt bei einem festen Hindernis. Und damit ist auch schon gesagt was man dabei gewinnt:
a) es ist *kein* festes Hindernis (Handtasche, Mantelzipfel, ...) das den Lichtschranken blockiert -> die Tür geht problemlos zu
b) es ist ein festes Hindernis (eine Person, die einfach nicht mehr in den Zug passt) -> der betreffende kriegt eindeutig mit, dass er es ist, der die Tür blockiert

Die ULF-Türen sind ja keine Guillotinen, die mit Riesenkraft alles platt machen was im Weg ist, sondern die Schließkraft ist ziemlich sanft. Die Gefahr dadurch verletzt zu werden oder zu stürzen ist - wie in allen anderen Betrieben, die zentrales Schließen einsetzen (also praktisch alle) - vergleichsweise gering. In Graz, Linz und Innsbruck (um jetzt mal im Inland zu bleiben) wird zentrales Schließen seit Jahren eingesetzt, trotzdem ist mir kein einziger dadurch ausgelöster Unfall bekannt; und auch bei den Cityrunnern/Flexitys sieht der Fahrer im Rückspiegel nur die erste Tür.

Edit: apropos Unfälle durch schließende Türen: die letzten dieser Art poassierten in Wien ja auch ganz ohne zentrales Schließen - das führte ja erst zum Einbau der Fühlerkanten in den E1. Auch die Lichtschranken werden ja durch einen Arm oder ein Bein nicht zwingend unterbrochen. Kurz: der Sicherheitsverlust ist eher theoretischer Natur.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

Inventar

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #308 am: 10. März 2013, 17:41:32 »
das führte ja erst zum Einbau der Fühlerkanten in den E1.

also gab es den letzten Unfall mit einer schliessenden Tür vor 30 Jahren?

13er

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #309 am: 10. März 2013, 19:26:39 »
das führte ja erst zum Einbau der Fühlerkanten in den E1.
also gab es den letzten Unfall mit einer schliessenden Tür vor 30 Jahren?
Die elektronischen Türfühlerkanten wurden aber erst vor wenigen Jahren eingebaut ;)
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Inventar

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #310 am: 10. März 2013, 19:39:32 »
das führte ja erst zum Einbau der Fühlerkanten in den E1.
also gab es den letzten Unfall mit einer schliessenden Tür vor 30 Jahren?
Die elektronischen Türfühlerkanten wurden aber erst vor wenigen Jahren eingebaut ;)

Aber Türfühlerkanten gab es schon vorher, nur halt nicht elektronisch. Und die elektronische sind auch ein Murks. Die funktionieren auch nicht immer so wie sie eigentlich sollten.

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #311 am: 10. März 2013, 19:50:52 »
Aber Türfühlerkanten gab es schon vorher, nur halt nicht elektronisch. Und die elektronische sind auch ein Murks. Die funktionieren auch nicht immer so wie sie eigentlich sollten.

Stimmt, ich hab auch schon ein paar mal erlebt, dass die nicht so angesprochen haben wie sie sollten. Allerdings stützt das eigentlich meine Aussage, dass das unüberwachte Schließen von Türen nur selten tatsächlich der Auslöser von Unfällen ist.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #312 am: 10. März 2013, 19:59:50 »
Das zentrale Schließen wird sich bei der Wiener Tramway wohl nicht durchsetzen können, wenn es vom Personal nicht angewendet wird.

Ich bitte die Gegner des zentralen Schließens um Beispiele (Zeitungsmeldungen, Gerichtsurteile, Weblinks, ...) aus anderen Städten, wo ein Straßenbahnfahrer belangt wurde, weil er das zentrale Schließen eingesetzt hat, obwohl er keinen freien Blick* auf die Türbereiche aller Fahrzeugtüren hatte. Wenn zentrales Schließen so gefährlich ist, muss es da ja Etliches geben.  :lamp:

*) das ist Standard in allen Fahrzeugen, die nicht über Türkameras verfügen (und das sind so gut wie alle)! Bahnsteigmonitore und/oder Abfertigungsspiegel gibt es eigentlich auch in keinem Straßenbahnbetrieb in einer Häufung, die als relevant erachtet werden könnte.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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hema

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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #313 am: 10. März 2013, 20:16:17 »
Aber Türfühlerkanten gab es schon vorher, nur halt nicht elektronisch. Und die elektronische sind auch ein Murks. Die funktionieren auch nicht immer so wie sie eigentlich sollten.

Stimmt, ich hab auch schon ein paar mal erlebt, dass die nicht so angesprochen haben wie sie sollten. Allerdings stützt das eigentlich meine Aussage, dass das unüberwachte Schließen von Türen nur selten tatsächlich der Auslöser von Unfällen ist.
Ich weiß nicht, was du schon wieder beobachtet haben willst. Die von Inventar angesprochene Fehlfunktion bezieht sich darauf, dass manche Türen beim Schließen grundlos rücksteuern und wieder öffnen (oft zwei-, dreimal hintereinander), was lästig ist und sinnlos Zeit kostet.
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Re: Zentrales Schließen
« Antwort #314 am: 10. März 2013, 21:16:02 »
Ich denke, folgende Punkte könnten die Abfertigung deutlich beschleunigen, ohne die Fahrer der Gefahr endloser Gerichtsverfahren auszusetzen, die bekanntlich das Potential hätten, die österreichische Justiz auf Jahre hinaus handlungsunfähig zu machen:

1. Schließverzögerung auf den technisch notwendigen Minimalwert verringern (Hausnummer 0,5 s, wenns zu kurz ist, dann gibts wohl mehr Türstörungen, weil die Türen auch beim normalen Fahrgastwechsel dauernd versuchen, zuzugehen und dann sofort wieder reversieren müssen, wenn der nächste Fahrgast einsteigt)
2. Schließvorgang der Türen schneller gestalten. Es gibt in anderen Städten deutlich schnellere Türbewegungen, dadurch verringert sich nicht nur die Zeit, in der eine Unterbrechung der Lichtschranke möglich ist, es schreckt die Leute auch eher davon ab, "hineinzugreifen".
3. Automatische Vorlöschung 5 Sekunden nach der Freigabe. Damit werden Nachzügler davon abgehalten, eine Tür erneut zu öffnen. Jede Tür soll nur einmal pro Station öffnen. Für Endstationen gibt es natürlich die Möglichkeit, Dauerfreigabe zu schalten.
4. Dienstanweisung, dass zueilende Fahrgäste in der HVZ nicht mitgenommen werden sollen, sondern auf den nächsten Zug warten müssen.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.