Autor Thema: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße  (Gelesen 17016 mal)

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Klingelfee

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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #90 am: 13. August 2024, 21:00:45 »
Den Ring für den Autoverkehr zu sperren ist jetzt nichts wirklich Neues. 2008 wurde anlässlich der EM die Ringstraße von 7. bis 29. Juni zur Fanzone gewandelt. Von 2. Juni bis 4. Juli war die Ringstraße (zwischen Babenbergerstraße und Schottengasse) dadurch nicht befahrbar für den MIV. Der Zeitraum lag also fast zur Gänze außerhalb der Uniferien, wie auch außerhalb der Schulferien, wie auch außerhalb schulautonomer Tage, umfasste nicht nur Samstage, Sonntage oder Feiertage, sondern ganz normale Werktage. Die Auswirkungen einer Ringstraßensperre braucht man also nicht zu untersuchen, es reicht sich an das Jahr 2008 zurückzuerinnern. Ich persönlich habe damals jedenfalls kein Verkehrschaos wahrgenommen!

Und Auftragsarbeiten von Lobbyorganisationen wie ÖAMTC oder WKÖ als objektiv zu betrachten ist schon mehr als lächerlich. Aufgabe von Lobbyorganisationen ist es ja grundsätzlich eben subjektive Ideologie als objektive Wahrheit zu zelebrieren.

Nur während der EM gab es eine 2-Linie ohne Großbaustelle. Und solange die nicht weg ist, kann man mMn nicht aneine Spurenredaktion oder gar an eine Totalsperre der Ringstraße denken.
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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #91 am: 13. August 2024, 21:02:54 »
Die Archive durchforste ich jetzt aber nicht weiter, kann ja jeder selber machen.

Du willst diese Studien zur Untermauerung deines Standpunktes bringen, niemand anderer!

Manchmal erinnert mich das hier frappierend an die radikale Autolobby der 70er als man den Ring zur Einbahn machte und sogar diskutierte die Straßenbahnen vom Ring zu entfernen, nur heute in die entgegengesetzte Richtung und wieder mal wider besseren Wissens. Denn so wie damals klar war, dass es auch weiterhin einen ÖPNV geben wird müssen, so ist auch heute klar, dass sehr wohl Platz für den Individualverkehr in Wien ist und dieser auch umweltfreundlich möglich ist und von vielen Menschen gewünscht wird.

Wenn es um den Autoverkehr geht, wird es leider viel zu oft emotional – das sieht man ja hier auch bestens. Objektivität und Tatsachen treten zugunsten von Empfindungen und Furcht vor einer Einschränkung persönlicher Freiheiten in den Hintergrund. Schau dir doch einmal den Verkehr im innerstädtischen Bereich genauer an. Die Zweierlinie ist im Bereich der U-Bahn-Baustelle nur äußerst eingeschränkt befahrbar. Trotzdem kommt es nicht zu regelmäßigen Verkehrszusammenbrüchen und Rückstau bis in den Vorderengadin – und auch vor Beginn der Sommerferien war das nicht anders.

Jetzt versuch einmal, die beiden Straßenzüge im Kopf gegeneinander zu vertauschen. Es wäre also ein sehr eingeschränkt befahrbarer Ring da und eine uneingeschränkt befahrbare Zweierlinie. (Fast) Gleiche Rahmenbedingungen: gleicher verfügbarer Platz für den Individualverkehr und somit auch gleiches Verkehrsaufkommen (nota bene: wissenschaftlich zur Genüge bewiesener Zusammenhang, Fachliteratur in jeder gut sortierten Universitätsbibliothek kostenlos verfügbar). Es geht also auch mit Verkehrseinschränkungen am Ring.

Nein, Demonstrationen sind kein valides Gegenargument. Wie jedes komplexe System braucht auch das Verkehrssystem Zeit, auf Änderungen der Rahmenbedingungen zu reagieren. Im Fall von permanenten Verkehrseinschränkungen am Ring würde sich das wohl etwa im Rahmen von ca. 1-2 Monaten bewegen.
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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #92 am: 13. August 2024, 21:06:59 »
Den Ring für den Autoverkehr zu sperren ist jetzt nichts wirklich Neues. 2008 wurde anlässlich der EM die Ringstraße von 7. bis 29. Juni zur Fanzone gewandelt. Von 2. Juni bis 4. Juli war die Ringstraße (zwischen Babenbergerstraße und Schottengasse) dadurch nicht befahrbar für den MIV. Der Zeitraum lag also fast zur Gänze außerhalb der Uniferien, wie auch außerhalb der Schulferien, wie auch außerhalb schulautonomer Tage, umfasste nicht nur Samstage, Sonntage oder Feiertage, sondern ganz normale Werktage. Die Auswirkungen einer Ringstraßensperre braucht man also nicht zu untersuchen, es reicht sich an das Jahr 2008 zurückzuerinnern. Ich persönlich habe damals jedenfalls kein Verkehrschaos wahrgenommen!

Und Auftragsarbeiten von Lobbyorganisationen wie ÖAMTC oder WKÖ als objektiv zu betrachten ist schon mehr als lächerlich. Aufgabe von Lobbyorganisationen ist es ja grundsätzlich eben subjektive Ideologie als objektive Wahrheit zu zelebrieren.

Nur während der EM gab es eine 2-Linie ohne Großbaustelle. Und solange die nicht weg ist, kann man mMn nicht aneine Spurenredaktion oder gar an eine Totalsperre der Ringstraße denken.
Sollte man das auch Andenken wird man sowieso Mal 3-10 Jahre daran herum planen. Da ist die Großbaustelle der U-Bahn schon sehr lang wieder Geschichte. Btw. wären die Staus auf der 2er Linie damals Recht umfangreich. Man hat halt den Bereich so gut es geht gemieden oder ist anders herum gefahren. Freitag Nachmittag hast von der Votivkirche bis zur Secession weit jenseits einer halben Stunde gebraucht. Da warst zu Fuß schneller. Wahrscheinlich hätte es sich bei einer dauerhaften Sperre nach ein paar Wochen oder wenigen Monaten ein gekriegt. Mit Ausnahme ein paar Tage im Jahr wo sowieso alles steht (vor langen Wochenenden)
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Bellaria

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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #93 am: 13. August 2024, 22:28:53 »
Nur während der EM gab es eine 2-Linie ohne Großbaustelle. Und solange die nicht weg ist, kann man mMn nicht aneine Spurenredaktion oder gar an eine Totalsperre der Ringstraße denken.
Davon redet ja auch niemand, das morgen sofort umzusetzen.

Monorail

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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #94 am: 14. August 2024, 00:20:32 »
Davon redet ja auch niemand, das morgen sofort umzusetzen.
Es gäbe durchaus auch relativ kurzfristig umsetzbare Maßnahmen, ohne viel baulichen Aufwand. Tempo 30 entlang des Rings, Reduktion auf zwei Fahrspuren mit Auslaufzonen von knapper halber (einfacher) Fahrbahnbreite hin zu den Gleisen, überfahrbare Schwellen neben dem Gleis, sodass Einsatzfahrzeuge, Linienbusse etc. diese queren können und danach genug Platz am Gleiskörper haben.

Eine "Teilung" des Rings in voneinander unabhängige, befahrbare Segmente für den MIV käme auch in Frage. Also etwa:
1) Urania bis Schwarzenbergplatz, dort ausschließlich Links- und Rechtsabbiegegebot
3) Schwarzenbergplatz bis Bellariastraße, dort ausschließliches Linksabbiegegebot in Richtung Schmerlingplatz und Zweierlinie
3.1) Zufahrt zum bzw. Abfahrt vom Heldenplatz bleibt wie gehabt
4) Platz vor dem Parlament wird MIV-frei. Dabei kann z.B. alles - inkl. Gleiskörpern - elegant (i know, scnr ;D) gepflastert werden, zwischen den Streckengleisen Sitzgelegenheiten, Begrünung, Wasserstelle/Nebelduschen, Radweg (bei FuZo anstelle von BeZo), etc. Die Zufahrt zum Parlament für Polizeifahrzeuge etc. bliebe unbetroffen.
4.1) Die Straßenbahnstationen "Dr.-Karl-Renner-Ring" >:D und Parlament werden in beide FR zu Doppelhaltestellen ("Parlament U") auf dem neugestalteten Vorzeigeplatz vor dem Regierungsgebäude zusammengelegt. Den am Innenring gelegenen Abgang zur U3 erreicht der FG aus beiden Richtungen, ohne die Fahrbahn queren zu müssen. Zu 46 & Co. gäbe es wohl Ampel und Zebrastreifen, der Umstieg zwischen Ring- und Radiallinien ginge unter den geänderten Voraussetzungen dennoch schneller über die Bühne als heute und die Umstiegsbedingungen vom stadteinwärtsfahrenden 2er zu 1/71/D werden erheblich besser.
4.2) Umbenennung U3/U5-Station in "Volkstheater-Parlament" (Parlament nachfolgend, da nur die U3 einen direkten Aufgang dorthin hat). Die 48A/49er-Stationen "Volkstheater U" bleiben davon unberührt.
5) Stadiongasse bis Ringturm/Kai, ab dort alles wie gehabt
6) Straßenbahnen, Linienbusse (inkl. Big Bus & Co.?) und Einsatzfahrzeuge - Straßenbahn in beide Richtungen - von 1-5) ausgenommen.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

60er

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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #95 am: 14. August 2024, 09:09:54 »
Nur während der EM gab es eine 2-Linie ohne Großbaustelle. Und solange die nicht weg ist, kann man mMn nicht aneine Spurenredaktion oder gar an eine Totalsperre der Ringstraße denken.
Die U-Bahn-Baustelle wird irgendwann beendet sein.

Ich war gestern zufällig am Ring und habe genau darauf geachtet, wie knapp das dort an vielen Stellen ist. Die drei Fahrstreifen sind so schmal, dass sie von Bussen und LKW gerade noch befahren werden können. Eigentlich ist der Ring zu schmal für drei Fahrstreifen. Die Straße wurde ursprünglich für Gegenverkehr mit je einer (breiteren) Spur pro Richtung geplant.

coolharry

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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #96 am: 14. August 2024, 11:22:11 »
Ich war gestern zufällig am Ring und habe genau darauf geachtet, wie knapp das dort an vielen Stellen ist. Die drei Fahrstreifen sind so schmal, dass sie von Bussen und LKW gerade noch befahren werden können. Eigentlich ist der Ring zu schmal für drei Fahrstreifen. Die Straße wurde ursprünglich für Gegenverkehr mit je einer (breiteren) Spur pro Richtung geplant.

Weils mich selbst interessiert hat: Die Kärtner Ring Hauptfahrbahn hat bei der Hausnummer 8 eine gesamt Breite von 13,8m inkl. der Gleise (gemessen aus der dxf-Datei im Geodatenviewer).
Wenn man also jetzt etwa 2,8m für die Gleise wegrechnet kommen ca. 8,2m über. Das sind dann bei drei Fahrstreifen ~2,73m.
Dazu muß man sagen, das man bei einer Fahrspur die mit 50km/h befahren werden darf heute eine Bemessungsbreite von ~3,15m anlegt. Regelprofil ca. 3,25m inkl. Bodenmarkierung. D.h. würde man nach heutigen Maßstäben bauen, müsste man bei 3 Fahrspuren eine Breite von 9,45m anlegen + Gleise. Womit man wohl bei deutlich jenseits der 15m liegt. Also wenn man heute den Ring auf zwei Fahrspuren reduzieren würde, würde perverserweise die Fahrbahn gar nicht wirklich schmäler werden, da man etwa 6,5m für 2 Fahrspuren benötigt. Womit also nur 1,7m gewonnen werden würden. Also links und rechts ein paar "Alterlaa-Steine"* aufgestellt und der Platz ist weg. Wobei man am Ring Bitte keine dieser grauen Betonmonster aufstellen soll. Da wirds sicher Formschöneres geben.


*Insiderwitz im Tramwayforum für die Betongleitwände
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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #97 am: 14. August 2024, 11:30:54 »
Als der Ring 1972 zur Einbahn wurde, waren die Fahrzeuge noch viel schmäler. Bestehende Anlagen müssen an aktuelle Straßenbaurichtlinien nicht angepasst werden.
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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #98 am: 14. August 2024, 13:18:15 »
Also wenn man heute den Ring auf zwei Fahrspuren reduzieren würde, würde perverserweise die Fahrbahn gar nicht wirklich schmäler werden, da man etwa 6,5m für 2 Fahrspuren benötigt. Womit also nur 1,7m gewonnen werden würden.
Immerhin wäre dann genügend Platz, um zwischen Tramway und Fahrspur etwas mehr Abstand zu haben als bisher.

coolharry

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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #99 am: 14. August 2024, 13:53:37 »
Als der Ring 1972 zur Einbahn wurde, waren die Fahrzeuge noch viel schmäler. Bestehende Anlagen müssen an aktuelle Straßenbaurichtlinien nicht angepasst werden.

Ja eh. Davon schreibt ja auch keiner. Aber wenn  man den Bestand angreift, weil man z.B. Spuren reduziert, dann muß man sehr wohl die neuen Richtlinien berücksichtigen.
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Ferry

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Re: Entlastung Linie 2 zwischen Schwedenplatz und Heinestraße
« Antwort #100 am: 14. August 2024, 18:28:24 »
Ich war gestern zufällig am Ring und habe genau darauf geachtet, wie knapp das dort an vielen Stellen ist. Die drei Fahrstreifen sind so schmal, dass sie von Bussen und LKW gerade noch befahren werden können. Eigentlich ist der Ring zu schmal für drei Fahrstreifen.

Das zeigt sich besonders in den Rechtskurven, zb. beim Schwarzenbergplatz, bei der Babenbergerstraße und beim Schottentor. Busse und LKW müssen da zwangsläufig die innere Spur schneiden, weil sie zuwenig Platz haben, um ausreichend auslenken zu können. Das betrifft auch die Straßenbahn; Fahrer tun sehr gut daran, zu einem Bus auf der rechten Spur vor jeder Kurve einen Respektabstand zu halten und nicht zu versuchen, daran vorbeizufahren - da ist eine mehr oder weniger sanfte Berührung vorprogrammiert!
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