Ich bin alt genug, dass ich mich noch an Auto- (und Autobus-) Verkehr auf dem Stephansplatz erinnern kann. Damals gab es schon einen Aufschrei, als Graben und Brandstätte gegenläufige Einbahnen wurden. Eine verkehrsberuhigte Innenstadt konnte man sich überhaupt nicht vorstellen, heute ist sie Realität. Der nächste Schritt wird sein (müssen), die Verkehrsberuhigung nicht nur bis zur 2er-Linie ("Lastenstraße"), sondern (zunächst einmal) bis zum Gürtel auszudehnen. Dann kommt es auch nicht zu der Perversion, die 2er-Linie verkehrsberuhigen, den Verkehr auf dem Ring aber weiterhin zulassen zu wollen.
Wie hat man die Innenstadt verkehrsberuhigt? - Sehr elegant nicht mit absoluten Verboten, sondern mit Regelungen, die zu Schleifen führen, sodass man immer wieder ungefähr dort herauskommt, wo man hineingefahren ist. Dadurch wurde der Durchzugsverkehr vollkommen (mit sinnvollen Ausnahmen für Radfahrer, Linienbusse, Straßendienstfahrzeuge und Taxis) eliminiert. Sowohl Anrainer als auch Lieferanten können also weiterhin fahren (mit zeitlichen Einschränkungen auch in den Fußgängerzonen). Um die braucht sich daher also auch bei einer (derzeit ohnehin nicht durchsetzbaren) Sperre des Rings für den MIV niemand Sorgen machen, denn auch für ein größeres Gebiet würden sich sinnvolle Lösungen finden lassen.