In Regensburg hat die Planung der Trassen und Haltepunkte sowie der Fahrplan zur Umsetzung der Bauarbeiten begonnen.
2030 soll das Grundnetz mit zwei Linien in Betrieb gehen.
https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/konkrete-planungen-fuer-stadtbahn-starten-21179-art2046867.html
Ausgerechnet in Bayern ist straßenbahnmäßig überhaupt erstaunlich viel los:
Neben den Ausbauten in Augsburg und den fast schon gigantomanischen Plänen für den Ausbau der Münchner Straßenbahn (über 100 km zusätzlich!) vor allem die Stadt-Umland-Bahn Nürnberg-Erlangen-Herzogenaurach (dort ist der Sitz von Adidas), mit ca. 26 km sicher die längste Neubaustrecke Deutschlands. Wahrscheinlich wird jetzt zusätzlich sogar auch der Ostast umgesetzt, da die neuen Förderrichtlinien des Bundes im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gelockert worden sind. Vorbildlich auch die tatsächlich ernsthafte Bürgerbeteiligung dort, die nicht als Feigenblatt dient.
Gerade in Bayern und Baden-Württemberg haben ähnlich wie die Schweiz und Österreich recht viele Straßenbahnnetze das ganze 20. Jahrhundert überdauern können und im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind die Netze dort auch recht gut ausgebaut. In Bayern gibt es mit Ingolstadt, Regensburg und Erlagen drei Großsstädte mit über 100.000 Einwohnern, die keine Straßenbahn mehr besitzen. In Erlangen gibt es ebenfalls recht konkrete Planungen zur Verlängerung aus Richtung Nürnberg in Form einer Stadt-Umland-Bahn und nur Ingolstadt hat keine konkreten Stadt- oder Straßenbahnpläne, ist allerdings auch erst in den letzten Jahrzehnten sehr stark gewachsen von etwa 50.000 Einwohnern in den 1950er Jahren auf knapp 140.000 Einwohner heute.
Im Norden und Westen Deutschlands gibt es deutlich mehr große Städte ohne Straßenbahnen und in Schleswig-Holstein bis heute überhaupt keine Straßenbahn, allerdings gibt es in Kiel, mit rund 250.000 Einwohner die größte Stadt Schleswig-Holsteins, Pläne für eine innerstädtische Straßenbahn, nachdem sich Pläne für eine Regiotram zerschlagen haben.
In Nordrhein-Westfalen gibt es 30. Großstädte mit über 100.000 Einwohnern, davon haben gleich 15(!) überhaupt keinen Straßenbahn- oder Stadtbahnanschluss, auch nicht an ein benachbartes Netz. Einige Städte davon haben nicht einmal ein S-Bahn-Netz. Die größte Stadt ohne Stadt- bzw. Straßenbahn ist Wuppertal mit 355.000 Einwohnern, die allerdings mit der Schwebebahn über ein mit der U-Bahn vergleichbares unabhängiges Verkehrsmittel verfügt, allerdings nur auf einer Linie längs der Talachse. In Münster (314.000 Einwohner) und Aachen (249.000 Einwohner) gibt es dagegen weder eine S-Bahn, Straßenbahn oder Stadtbahn.
Dementsprechend ist es besonders bemerkenswert, dass in Bayern neben zwei U-Bahn-Netzen und vier Straßenbahnnetzen weiter neue Strecken und sogar einen neuen Betrieb geplant werden. Gleiches gilt für Baden-Württemberg, dort gab es in den letzten Jahren immer wieder weitere Netzausbauten, obwohl die Vorhanden Netze eh schon weit ausgedehnt sind.