Tramwayforum
Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: 95B am 10. April 2011, 10:56:09
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Nachdem Hatzl ja auch in unserem Interessensgebiet maßgebliche Aktivitäten gesetzt hat - ob überwiegend zum Positiven, sei freilich dahingestellt -, denke ich, dass diese Nachricht genügend Relevanz für eine Wiedergabe besitzt:
Ehemaliger Stadtrat Johann Hatzl gestorben
Eine Legende der Wiener SPÖ ist tot. Der langjährige Stadtrat und Landtagspräsident Johann Hatzl ist mit 68 Jahren verstorben. Erst 2008 hatte sich Hatzl von der Politik verabschiedet.
Häupl: "Stadtpolitik mitgeprägt"
Hatzl habe über lange Jahre die Wiener Stadtpolitik entscheidend geprägt, würdigte Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) seinen Parteifreund.
Er sei mit Leib und Seele Kommunalpolitiker und überzeugter Sozialdemokrat gewesen, der seinen politischen Wurzeln stets treu geblieben sei.
Auch Bundeskanzler Werner Faymann zeigte sich betroffen über Hatzls Tod: "Ich durfte mit ihm über Jahre in der Wiener SPÖ zusammenarbeiten und habe ihn stets als Freund, und vor allem als zutiefst sozial denkenden Politiker erlebt, der immer für die Menschen da war."
Von 1979 bis 1983 Wohnbaustadtrat
Zu den Stationen Hatzls politischer Karriere zählten die Mitgliedschaft im Bundesparteivorstand der SPÖ und der Posten als stellvertretender Landesparteivorsitzender der Wiener SPÖ. Zwischen 1979 und 1983 war Hatzl als Stadtrat für Wohnen verantwortlich, übernahm dann das Ressort Verkehr und Energie.
In Hatzls Zeit als Stadtrat für Wohnen und Stadterneuerung wurden unter anderem 10.000 städtische Wohnungen errichtet, die Mietermitbestimmung eingeführt und das Hundertwasserhaus errichtet worden.
Hatzl setzte während seiner Zeit auch maßgebliche Schritte im U-Bahn-Ausbau.
Hatzls Laufbahn
Der gelernte Waggonschlosser war bereits seit frühester Jugend politisch tätig, begonnen hat er als Bezirksrat in seiner Heimat Simmering. Schon in jungen Jahren stieß er zur Sozialdemokratie, wurde Mitglied und wenig später Funktionär und Vorsitzender der Sozialistischen Jugend.
Hatzl war von 1973 bis 1977 und ab 1987 wieder Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ. Nach 1988 war er auch stellvertretender Landesparteivorsitzender der Wiener SPÖ.
1973 wurde Hatzl erstmals in den Wiener Landtag und Gemeinderat gewählt. Er legte dieses Mandat zurück, als er 1976 in den Nationalrat, dem er bis 1979 angehörte, berufen wurde.
Sieben Jahre Landtagspräsident
Nach seinen Jahren als Wohnbaustadtrat übernahm er 1983 das Ressort Verkehr und Energie, von 1991 bis 1994 kamen der Verantwortungsbereich Bürgerdienst, Inneres und Personal dazu, im Jahr 1994 die Wiener Stadtwerke.
1996, als die SPÖ vorübergehend ihre absolute Mehrheit eingebüßt hatte, musste Hatzl aus der Wiener Stadtregierung ausscheiden. Er wurde Vorsitzender des Wiener SPÖ-Gemeinderatsklubs - eine Funktion, die er bis zu seiner Wahl zum Landtagspräsidenten im April 2001 ausübte. Dieses Amt legte er im Oktober 2008 zurück.
Q: http://wien.orf.at/stories/509376/ (http://wien.orf.at/stories/509376/)
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De mortuis nil nisi bene - darum gebe ich auch nicht wieder, was mir von etlichen (Partei-)Freunden über Johann Hatzl erzählt wurde.
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kommt jetzt endlich der 71er zur Börse? SCNR...
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kommt jetzt endlich der 71er zur Börse? SCNR...
Der hat sein Verbot sicher auch testamentarisch verfügt und in Stein gehauen! 8)
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Der hat sein Verbot sicher auch testamentarisch verfügt und in Stein gehauen! 8)
Testamente lassen sich anfechten und Steine können verloren gehen... ;)
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Aber ein Testament anfechten das kann dauern, weil Justizias Mühlen mahlen langsamer als langsamer. ;)
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kommt jetzt endlich der 71er zur Börse? SCNR...
Der hat sein Verbot sicher auch testamentarisch verfügt und in Stein gehauen! 8)
Viel schlimmer noch: Er hat einen politischen Ziehsohn, der auf einem nicht ganz unbedeutenden Amt ganz genau in seinem Sinne weitermacht. Es ist also stark verfrüht, wenn nicht überhaupt aussichtslos, sich über eine politische Änderung in der Simmeringer Bezirkspartei zu freuen.
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Ja, bis zur nächsten Wahl vielleicht. Dann wird die SPÖ-Simmering wahrscheinlich nicht mehr existieren. 8) 8) 8)
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Ja, bis zur nächsten Wahl vielleicht. Dann wird die SPÖ-Simmering wahrscheinlich nicht mehr existieren. 8) 8) 8)
Nur das was nachkommt ist auch nicht besser.
mfg
Luki
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Nur das was nachkommt ist auch nicht besser.
mfg
Luki
Ja. Das was da eventuell nachkommt braucht erst recht keiner mehr.
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In Memoriam Johann Hatzl poste ich die Folder zur Betriebsaufnahme der Bus-Linien 8A und 9A aus den Jahren 1984 bzw. 1990. Wirklich lesenswert :o
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Johann Hatzl, ehem. Waggonschlosser bei der SGP, Fürsprecher des ULF und Mörder des 8ers!
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In Memoriam Johann Hatzl poste ich die Folder zur Betriebsaufnahme der Bus-Linien 8A und 9A aus den Jahren 1984 bzw. 1990. Wirklich lesenswert :o
"Keineswegs ist die neue Buslinie ein Ersatz für die eingestellte Linie 8" - da müssten wir ja zugeben, dass die Einstellung vielleicht doch ein Fehler war! ::)
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Ich hab noch mehr Autobus-Jubel-Pamphlete aus dieser Ära gefunden, wenn noch weitere Hatzl-Originale dabei sind, werde ich sie hier bereitstellen.
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Ich hab noch mehr Autobus-Jubel-Pamphlete aus dieser Ära gefunden, wenn noch weitere Hatzl-Originale dabei sind, werde ich sie hier bereitstellen.
Von mir aus natürlich gerne, auch wenn hier eigentlich nicht über Autobusse diskutiert werden darf. :P
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Von mir aus natürlich gerne, auch wenn hier eigentlich nicht über Autobusse diskutiert werden darf. :P
Eine etwas weniger emotionelle und vielleicht pragmatischere Herangehensweise zu dem Thema von allen Beteiligten wäre durchaus wünschenswert.
Ich habe vorher schon bei 158er exakt das gleiche gequotet und mit dem Hinweis versehen, dass diese Sticheleien unnötig sind – anscheinend war es ein Fehler, dass er den Satz und ich meinen Kommentar wieder entfernt habe. Daher bleibt das jetzt als Warnung hier stehen.
Sinngemäss gilt folgendes übrigens auch für mich:
Sobald ich von meiner Reise zurück bin, können wir gerne konstruktiv diskutieren, wie es mit diesem Bereich weitergehen soll. Ich habe dazu auch noch keine allzu gefestigte Meinung, werde aber darüber nachdenken. Versprochen!
Und damit war meiner Interpretation nach durchaus auch gemeint, dass die Diskussion jetzt nicht unbedingt in andere Threads zu tragen ist:
- Die Diskussion hier sollte an genau dieser Stelle, meinem Posting, enden (ohne dass ich den Thread sperre, ich vertraue auf eure Einsicht), bis wir uns in Ruhe nächste Woche zusammenfinden, um an einer Lösung für das offensichtlich kontrovers gesehene Subforum zu arbeiten.
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Hm. Es war vielleicht ein Fehler so auf den Autobus zu schauen. Eigentlich ging es mir bei den Foldern um ein Zeitzeugnis der straßenbahn-feindlichen Ära Hatzl...
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War der Hatzl nicht auch an der Einstellung der Staßenbahn in der Landstraßer Hauptstraße, deren Verlust bis heute einen der schlimmsten Einschnitte im Wiener Straßenbahnnetz darstellt, maßgeblich beteiligt?
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War der Hatzl nicht auch an der Einstellung der Staßenbahn in der Landstraßer Hauptstraße, deren Verlust bis heute einen der schlimmsten Einschnitte im Wiener Straßenbahnnetz darstellt, maßgeblich beteiligt?
Natürlich war er das.
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Der andere Partner war wohl die BV 3.
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Unterm Hatzl wurde aber auch der damalige 25er verlängert und der 71er.
Weiters wurden viel Straßenbahnabschnitte unter zu seiner Zeit mit separiertem Gleiskörper ausgestattet (z.B. Nordwestbahnstraße). Die Ampelbeeinflussung wurde erstmals eingeführt (auch wenn sie teilweise Fluch und Segen zugleich ist).
Also unterm Hatzl war nicht alles schlecht. Manches hätte aber sicherlich besser laufen können.
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Der andere Partner war wohl die BV 3.
Ja, der Hohenberger bzw. vor 1989 noch sein Vorgänger. Auch Schicker, der ja im 3. Bezirk aufgewachsen ist, war damals in der Bezirkspolitik tätig.
Weiters wurden viel Straßenbahnabschnitte unter zu seiner Zeit mit separiertem Gleiskörper ausgestattet (z.B. Nordwestbahnstraße).
Gleiskörper sind aber immer auch eine Maßnahme, die dem Autoverkehr dient.