Tramwayforum
Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: GS6857 am 21. November 2011, 15:02:55
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Laut einer Studie der TU Wien produziert Quarzsand als Brems- und Anfahrhilfe bei Straßenbahn und U-Bahn fast genauso viel Feinstaub wie Autoverkehr. Laut Wiener Linien kann aber nur Quarzsand verwendet werden.
Straßenbahnen und U-Bahnen produzieren angeblich annähernd so viel Feinstaub wie Autoverkehr. 500 Tonnen Feinstaub
"Öffi fahren - Feinstaub sparen": Mit dieser Inormationskampagne wirbt die Stadt Wien für das Umsteigen auf Straßenbahn und U-Bahn in Sachen Feinstaub-Problematik.
Doch dem widerspricht nun eine Diplomarbeit der Technischen Universität Wien. So sollen die Wiener Linien jährlich rund 500 Tonnen Feinstaub produzieren. Das wäre nahezu gleich viel wie der Wiener Autoverkehr.
Bremsen mit schlechtem Quarzsand
Die Hauptschuld trägt demnach ein bei den Öffis eingesetzter Quarzsand, der beim Bremsen auf die Schienen gestreut wird. Studienleiter Hans-Peter Lenz hält das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zwar für richtig, sieht aber Handlungsbedarf.
Denn eine Art Partikelfilter für die Öffis stehe noch aus, so Lenz. Da liege ein Einsparungspotential für Schadstoffemissionen. Der gesundheitsschädliche Sand sollte auf jeden Fall ersetzt werden.
Zudem könnten U-Bahn- und Straßenbahn-Fahrer für Bremsvorgänge noch besser geschult werden, erklärte Lenz.
Neue ULFs brauchen 40 bis 50 Prozent weniger Quarzsand. Wiener Linien: "Geht nicht anders"
"Ein Eisenbahnbetrieb ohne Quarzsand ist technisch nicht möglich", behaupten hingegen die Wiener Linien in ihrer Reaktion auf die Studie. Um eine sichere Personenbeförderung zu garantieren, müssten die Schienenfahrzeuge jederzeit sicher bremsen können. Daher sei im Eisenbahngesetz ausnahmslos eine Ausstattung mit Sandstreueinrichtungen vorgeschrieben.
Nur Quarzsand erfülle alle notwendigen Anforderungen und werde daher weltweit eingesetzt. Er verklumpe nicht bei Feuchtigkeit und bleibe beim Überfahren scharfkantig.
Die 150 ULF-Garnituren der zweiten Generation werden mit vollelektronischen Einblasvorrichtungen geliefert, die den Sandverbrauch pro Fahrzeug um bis zur Hälfte verringern können. Die 150 alten ULFs werden nachgerüstet, so die Wiener Linien.
ÖVP fordert Verbot
Die TU-Studie rief auch die Wiener ÖVP auf den Plan. Umweltsprecher Roman Stiftner forderte in einer Aussendung ein Verbot von Quarzsand als Brems- und Anfahrhilfe.
Seitens der regierenden SPÖ wurde betont, dass sich das Unternehmen bereits um alternative Lösungen bemühe.
Quelle: http://wiev1.orf.at/stories/208568 (http://wiev1.orf.at/stories/208568)
Haben die U und V auch Bremssand?
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Äh, die Studie ist doch schon vor 4 Jahren publiziert worden und bei ihrer Interpretation sind meiner Meinung nach systematische Fehler unterlaufen.
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Und die Wiener Linien antworten: Geht nicht anders, wir verwenden schon den weltbesten internationalen Standard! Nur um im letzten Satz noch einmal darauf zurückzukommen, dass das Unternehmen sich schon um andere Lösungen bemühe ;)
Abgesehen davon kann man auf ÖV genausowenig wie aufs Heizen verzichten, auf den exzessiven Autoverkehr abgesehen von Liefer- und Berufsverkehr aber schon.
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Äh, die Studie ist doch schon vor 4 Jahren publiziert worden und bei ihrer Interpretation sind meiner Meinung nach systematische Fehler unterlaufen.
Und der "Diplomarbeitvater" ist Vorsitzender eines "Verbands der Verbrennungsmotore" oder irgend so ein Blödsinn.
mfg
Luki
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Trau keiner Diplomarbeit, die du nicht selbst abgeschrieben hast . . . 8)
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Doch dem widerspricht nun eine Diplomarbeit der Technischen Universität Wien.
Ist die Diplomarbeit nach vier Jahren nun endlich fertig? Wurde nun eine neue verfasst? Oder wollte jemand anlassbezogen eine Feinstaub... Nebelgranate zünden?
Wär mal interessant zu erfahren, wie es solche Meldungen in die Medien schaffen. Es mag ja bei der ÖVP noch lustig sein, wenn die jedes gefühlte Jahr mit ihren gläsernen Parktürmen hausieren geht, aber das ist wirklich ein starkes Stück Manipulation! >:(
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Der zitierte Artikel ist aus dem Jahr 2007. GS6857 selbst ging's wohl eher um die prinzipielle Frage, ob U-Bahnwagen eine Sandstreueinrichtung haben.
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Gut, dass das geklärt ist. Der schreibenden Zunft wäre sowas leider ohne Weiteres zuzutrauen.
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Gut, dass das geklärt ist. Der schreibenden Zunft wäre sowas leider ohne Weiteres zuzutrauen.
Du kannst dir sicher sein, dass solche Studien und Diplomarbeiten bald wieder vermehrt auftauchen werden ;)
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Haben die U und V auch Bremssand?
Soweit ich weiß, hat jedes Schienenfahrzeug einen Sandvorrat zur Traktionsverbesserung. Straßenbahnen genauso wie der Taurus. Und da es in so manchen Wiener U-Bahntunnel recht feucht werden kann, werden auch die U und V Wagen einen Sandvorrat mitführen. Wenn auch nicht sehr viel.
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Da sieht man's wieder: Der Bus ist die bessere Lösung! :P
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ÖVP fordert Verbot
(http://www.gipfeltreffen.at/images/smilies/smi_mit%20kopf%20gegen%20die%20wand.gif) (http://www.gipfeltreffen.at/images/smilies/smi_mit%20kopf%20gegen%20die%20wand.gif) (http://www.gipfeltreffen.at/images/smilies/smi_mit%20kopf%20gegen%20die%20wand.gif)
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Der zitierte Artikel ist aus dem Jahr 2007. GS6857 selbst ging's wohl eher um die prinzipielle Frage, ob U-Bahnwagen eine Sandstreueinrichtung haben.
Zumindest die diversen U-Typen nicht.
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Der zitierte Artikel ist aus dem Jahr 2007. GS6857 selbst ging's wohl eher um die prinzipielle Frage, ob U-Bahnwagen eine Sandstreueinrichtung haben.
Zumindest die diversen U-Typen nicht.
Na man lernt nie aus. Dann wirds aber ziemlich rutschig sein auf der U4 oder?
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95B hat die Studie schon damals gründlich aufs Korn genommen :D
http://www.fpdwl.at/forum/wiener-linien/aktuelles/p102992-pm-bim-und-u-bahn-als-feinstaubschleudern/#post102992 (http://www.fpdwl.at/forum/wiener-linien/aktuelles/p102992-pm-bim-und-u-bahn-als-feinstaubschleudern/#post102992)
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Das manche Fahrer den Sand missbräuchlich verwenden, oder verwendet hatten, steht außer Diskussion, denn jeder, der Tramway fährt, bekommt das auch mit. Ich beobachte sogar "Beweger", die bei jedem Anfahren und Bremsen mit den Ulfs, die Sandtaste drücken. Was da aber für Diskussionen über Feinstaub geführt werden, erinnert mich eher an "Sauregurkenzeit" im Sommer. "Wenn ma kane anderen Probleme haben, dann grab ma des wieder aus". Gemeint sind in erster Linie, wie vorher zitiert, gewisse Kreise.... Wäre schön, wenn "DIE" mal mithelfen würden, das unsere Öffis schneller und vor allem pünktlicher werden!
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Das manche Fahrer den Sand missbräuchlich verwenden, oder verwendet hatten, steht außer Diskussion, denn jeder, der Tramway fährt, bekommt das auch mit.
Im E1 und E2 besteht die missbräuchliche Verwendung normalerweise darin, den Sandstreuhebel bzw. Sandkippschalter ja nicht anzugreifen, da sonst in der nächsten Endstation eventuell der Bedarf besteht, Sand nachfüllen zu müssen, was auf Kosten der Rauch- bzw. Zeitungspause geht. (Wagenumsicht? Was ist das?)
Ich beobachte sogar "Beweger", die bei jedem Anfahren und Bremsen mit den Ulfs, die Sandtaste drücken.
Klar, denn da müssen sie ja nicht selber nachfüllen. 8)
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Im E1 und E2 wird eh nur normaler Sand verwendet, nur der ULF braucht den Spezialsand (mit Sandheizung!). ;)