Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: 13er am 09. Mai 2012, 11:12:51
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Kontrollamtsberichte: Lob und Tadel für Wiener Linien
Vienna Ring Tram und Rauch-Ventilatoren Thema in Berichten
Wien (OTS) - In mehreren Berichten beschäftigt sich das Wiener
Kontrollamt mit der Tätigkeit der Wiener Linien. So nahmen die
städtischen Prüfer die Entwicklung der Vienna Ring Tram unter die
Lupe. Die gelbe Touristenstraßenbahn existiert seit April 2009 und
fährt Touristen und Besucher im Halbstundentakt um die Ringstraße
Einnahmensteigerung bei Ring Tram gefordert
Zufrieden war das Kontrollamt mit der Freundlichkeit der
Wiener-Linien-Mitarbeiter an Bord, ein kritisierter Mangel am
Audio-System konnte noch während der Prüfung behoben werden. Die Zahl
der Fahrgäste steigt laut der Darstellung des Kontrollamts stetig,
auch die Auslastung ist seit 2009 gestiegen und liegt nun bei rund
einem Drittel. Die Prüfer empfohlen eine Steigerung der Bekanntheit
der Ring Tram unter Touristen, eine Empfehlung, der die Wiener Linien
nachkommen werden, um Auslastung und Erlöse zu verbessern; auch durch
eine verstärkte Kennzeichnung der Haltestelle bei der Oper.
ULF-Instandhaltung wird verbessert
Bei der Wartung der Niederflur-Straßenbahn ULF, deren 240 Züge
mittlerweile die Hauptlast des Straßenbahn-Verkehrs in Wien tragen,
sieht das Kontrollamt Verbesserungsbedarf. Die Wiener Linien haben
zugesagt, Abläufe weiter zu straffen, ein elektronisches Wartungsbuch
einzuführen und die Stehzeiten von Fahrzeugen zu reduzieren. Eine
Taskforce aus Experten der Herstellerfirma und der Wiener Linien
arbeitet an der Umsetzung von weiteren Weiterentwicklungen des
Hightech-Fahrzeuges. Eine weitere Verbesserung der Abläufe erfolgt
mit dem Abschluss des Gesamt-Umbaus der Hauptwerkstätte Simmering.
Rauchabzüge in Ordnung
Brandrauch-Absaugungsanlagen sind jene zum Teil mannshohen
Ventilatoren im U-Bahn-Bereich, die im Fall einer Rauchentwicklung
die Fluchtwege frei von Rauch und Qualm halten. Im Bereich der U-Bahn
zeigte eine Einschau des Kontrollamts, dass die überprüften Anlagen
ohne Probleme funktionierten, regelmäßige Tests der Wiener Linien
wurden dokumentiert. Unterschiedliche Einschätzungen gibt es zur
Verkabelung der Anlagen: die hohen Leistungen der Anlagen machen nach
Ansicht der Wiener Linien Stromschienen notwendig, das Kontrollamt
hält Kabel für ausreichend.
Quelle: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120509_OTS0122/kontrollamtsberichte-lob-und-tadel-fuer-wiener-linien (http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120509_OTS0122/kontrollamtsberichte-lob-und-tadel-fuer-wiener-linien)
Und hier die Berichte im Detail: http://www.kontrollamt.wien.at/ausschuss/05/inhaltsverzeichnis.htm (http://www.kontrollamt.wien.at/ausschuss/05/inhaltsverzeichnis.htm)
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Viele Niederflurstraßenbahnen außer Gefecht
Bis zu ein Viertel der Niederflurstraßenbahnen - kurz ULF genannt - ist nicht einsatzbereit. Das besagt zumindest ein aktueller Kontrollamtsbericht. Die Wiener Linien versicherten, die Stehzeiten durch verbesserte Abläufe verringern zu wollen.
Durch die niveaufreie Rampe erleichtern die ULFs das Ein- und Aussteigen deutlich. Allerdings seien die Fahrzeuge der jüngeren Generation offenbar sehr wartungsintensiv, weshalb sie teils lange Zeit in der Werkstatt stehen müssen, hieß es nun aus dem Kontrollamt.
Die Prüfer kontrollierten die Anzahl der ULFs außer Betrieb an einem willkürlich festgelegten Datum, dem 26. Mai 2010. Dabei waren 52 Niederflurstraßenbahnen nicht einsatzbereit, was gemessen an der damaligen Gesamtanzahl der Niederflurstraßenbahnen (204) rund 25 Prozent ausmache, hieß es. Ein ähnliches Bild zeigte sich den Kontrolloren bei der stichprobenweisen Kontrolle der Wochenberichte zwischen Jänner und Dezember 2009, als ebenfalls durchschnittlich ein Viertel der Züge ausgefallen war.
Ungeklärte Garantiefragen
Das Kontrollamt stellte in diesem Zusammenhang auch Steigerungen bei Lohn- und Materialkosten fest, die „auf vermehrte Wartungen bzw. Instandsetzungen infolge des altersbedingten Verschleißes von Bauteilen und der Behebung immer häufiger auftretender Mängel zurückzuführen“ gewesen seien.
Im Bericht ist etwa von uneinheitlichen Wartungsplänen und ungeklärten Garantiefragen die Rede, weshalb die Wiener Linien nötige Arbeiten oder technische Modifizierungen teils auf eigene Rechnung durchführten. Diesen Aspekten sei lange zu wenig Beachtung beigemessen worden, erst in jüngster Zeit seien die Wiener Linien hier aktiv geworden, so die Prüfer.
Taskforce eingesetzt
Die Wiener Linien wollen die Situation jedenfalls nach eigenen Angaben verbessern. Man habe zugesagt, Abläufe weiter zu straffen, ein elektronisches Wartungsbuch einzuführen und die Stehzeiten von Fahrzeugen weiter zu reduzieren. Außerdem arbeite eine Taskforce an der Umsetzung zusätzlicher Weiterentwicklungen des ULFs.
Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2532301/ (http://wien.orf.at/news/stories/2532301/)
Was das Kontrollamt da noch gar nicht berücksichtigt hat, sind die ULFe, die in der Halle stehen, damit sie nicht zu schnell ihre Kilometer drauf haben. Wenn man die noch dazurechnet, dürften an einzelnen Tagen eher 30-35% der ULFe nicht im Einsatz (gewesen) sein.
Geplant wären für einen A(1) 30 Tage und für einen B(1) 40 Tage für eine HU - in etlichen Fällen, die im Bericht aufgeführt werden, wurde der Wert um ein Vielfaches (> 300 Tage) überschritten, vom 622 erst ganz zu schweigen.
Den Bericht selbst zu lesen, lohnt sich! Besonders für 95B, der sich in seiner Meinung zu den E2 wohl bestätigt fühlen wird 8)
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Ja lohnt sich! Danke :up:
;D
Im Satellitenbahnhof Ottakring wurden für das COC...
Vor allem die feindlichen Klingonen mit ihren tieffliegenden Rostschüsseln setzen den ULFen bei Berührung unter Warpgeschwindigkeit mächtig zu.
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Wenn man die noch dazurechnet, dürften an einzelnen Tagen eher 30-35% der ULFe nicht im Einsatz (gewesen) sein.
Und gleichzeitig behauptet man, sie würden die Hauptlast des Betriebes tragen. Vermutlich meint man damit den Werkstattbetrieb und nicht den Fahrbetrieb! ;D
Hier sieht man sehr gut, in welches Desaster man rennt, weil die E1 immer weniger werden. Noch dazu, wo man in die Fahrzeuge nichts investiert und kaum die nötigsten Reparaturen durchführt, bzw. sie abstellt soweit es irgendwie geht. Da der Gesamtschadstand aller Fahrzeuge bei etwa 15 Prozent liegt (plus jener 10 Prozent, die in den Bahnhöfen ihrer Reparatur harren), kann man leicht abschätzen, dass bei "Voll-VerULFung" die Zahl der nicht einsatzfähigen Fahrzeuge bei etwa 40 Prozent liegen würde. Um den gegebenen Betrieb aufrecht erhalten zu können, bräuchte man also gut 600 ULFs! ::)
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Besonders interessant sind diese Werte, wenn man sie mit den erwünschten maximal 5(!) Prozent Schadstand vergleicht, die ich am Samstag in der HW aufgeschnappt habe... selbst wenn sich das nur auf in der HW befindliche Fahrzeuge bezogen war, ist das immer noch reichlich optimistisch.
HU-Zeitdauern habe ich von der HW-Führung anders in Erinnerung, ich bilde mir ein 34 bzw. 40 Tage, nicht 30 und 40.
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Natürlich hat das Kontrollamt völlig recht, daß der Schadwagenstand in Wien viel zu hoch ist. Das hat aber auch schon eine sehr lange Tradition und bis jetzt war niemand in der Lage, daran Entscheidendes zu ändern. Auch heute ist das so und trifft nicht nur auf die ULFe zu. Wenn von einem Gesamtauslauf von etwa 410 Zügen rund 200 ULFe sind, so entfallen auf die Reihen E1 und E2 rund 210 Züge. Im Stand befinden sich aber 280 Triebwagen der beiden Reihen.
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Den Bericht selbst zu lesen, lohnt sich! Besonders für 95B, der sich in seiner Meinung zu den E2 wohl bestätigt fühlen wird 8)
Was steht denn da über den E2?
Um den gegebenen Betrieb aufrecht erhalten zu können, bräuchte man also gut 600 ULFs! ::)
Kein Problem - Siemens steht bereit! 8)
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Den Bericht selbst zu lesen, lohnt sich! Besonders für 95B, der sich in seiner Meinung zu den E2 wohl bestätigt fühlen wird 8)
Was steht denn da über den E2?
Dass er sehr viel mehr Wartung als ein E1 benötigt - das ist in dem Ausmaß, wie in dem Bericht erwähnt (das teilweise fast schon an den ULF heranreicht), durchaus bemerkenswert.
@Revisor: Auch im Bericht steht, dass man von 25-30% "Schadfahrzeuge" auf 16% runter will und das ganz sicher(tm) in den nächsten Jahren schaffen wird ;)
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Den Bericht selbst zu lesen, lohnt sich! Besonders für 95B, der sich in seiner Meinung zu den E2 wohl bestätigt fühlen wird 8)
Was steht denn da über den E2?
Dass er sehr viel mehr Wartung als ein E1 benötigt - das ist in dem Ausmaß, wie in dem Bericht erwähnt (das teilweise fast schon an den ULF heranreicht), durchaus bemerkenswert.
Durchaus bemerkenswert, indeed, dass die ältesten Fahrzeuge die wenigste Wartung brauchen. Normalerweise sollte es genau umgekehrt sein.
Dass die E1 Trotz 40 Jahre am Buckel immer noch am zuverlässigsten und günstigsten sind, finde ich faszinierend. Man hätte die E1 nie in dem Ausmaß ausmustern dürfen, sondern lieber versuchen, die E2 irgendwem anzudrehen.
Bezüglich ULF: Gibts da Vergleiche bezüglich Wartung mit anderen Niederflurstraßenbahnen? Ich meine, ist z.B. ein Combino oder ein Flexity ähnlich wartungsintensiv? Man zahlt ja offensichtlich zweimal für den niedrigsten Einstieg der Welt: Zuerst in der Anschaffung, und dann noch im Betrieb.
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Durchaus bemerkenswert, indeed, dass die ältesten Fahrzeuge die wenigste Wartung brauchen. Normalerweise sollte es genau umgekehrt sein.
Dass die E1 Trotz 40 Jahre am Buckel immer noch am zuverlässigsten und günstigsten sind, finde ich faszinierend. Man hätte die E1 nie in dem Ausmaß ausmustern dürfen, sondern lieber versuchen, die E2 irgendwem anzudrehen.
DA hat man vermutlich das gleich Phänomen wie bei alten Autos. Alte Autos sind in den meisten Fällen rein mechanisch. Keine Steuergeräte, keine elektronische Einspritzung etc.. Bei heutigen Autos wird alles elektronisch geregelt und fällt diese aus steht man. Egal ob der Motor noch funktionieren täte oder nicht.
Bei den alten E1 wird sichs ähnlich verhalten: So lange Strom aus der Leitung kommt und der Motor funktioniert fährt die Garnitur.
Der ULF wird ein kleines Problem mit seinem Diagnosesystem feststellen und dreht die Mühle ab, weil da könnte ja der Motor oder was auch immer Schaden nehmen.
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Durchaus bemerkenswert, indeed, dass die ältesten Fahrzeuge die wenigste Wartung brauchen. Normalerweise sollte es genau umgekehrt sein.
Dass die E1 Trotz 40 Jahre am Buckel immer noch am zuverlässigsten und günstigsten sind, finde ich faszinierend. Man hätte die E1 nie in dem Ausmaß ausmustern dürfen, sondern lieber versuchen, die E2 irgendwem anzudrehen.
DA hat man vermutlich das gleich Phänomen wie bei alten Autos. Alte Autos sind in den meisten Fällen rein mechanisch. Keine Steuergeräte, keine elektronische Einspritzung etc.. Bei heutigen Autos wird alles elektronisch geregelt und fällt diese aus steht man. Egal ob der Motor noch funktionieren täte oder nicht.
Bei den alten E1 wird sichs ähnlich verhalten: So lange Strom aus der Leitung kommt und der Motor funktioniert fährt die Garnitur.
Der ULF wird ein kleines Problem mit seinem Diagnosesystem feststellen und dreht die Mühle ab, weil da könnte ja der Motor oder was auch immer Schaden nehmen.
Das stimmt schon, der ULF ist technisch natürlich wesentlich komplexer; aber der E2? Für den trifft i.W. das zu, was du über die E1 geschrieben hast. Er sollte somit irgendwo in der Größenordnung des E1 sein bezügl. Wartung/Instandhaltung, was ganz offensichtlich nicht zutrifft. Ich habe das Gefühl, durch den Chopperumbau ist es noch schlimmer geworden (obwohl der Chopper für die Fahrgäste einen wesentlich besseren Fahrtkomfort ermöglicht).
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@Revisor: Auch im Bericht steht, dass man von 25-30% "Schadfahrzeuge" auf 16% runter will und das ganz sicher(tm) in den nächsten Jahren schaffen wird ;)
Und das versucht man dadurch zu erreichen, indem man die Wartungen zurückschraubt. 8)
Und dann soll mir noch einmal jemand sagen, daß die heutigen WU-Absolventen auch nur ein wenig Ahnung von der Praxis haben (außer natürlich dem gegenseitigen Zuschanzen von Riesengagen).
mfG
Luki
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(außer natürlich dem gegenseitigen Zuschanzen von Riesengagen).
Das betrifft vielleicht 5% der WU-Absolventen – die restlichen 95% gurken irgendwo in der Kundenbetreuung, in besseren Sekretariaten, in niedrigen SAP-Aufgaben oder im unteren bis mittleren Management herum.
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Ach schön, dass sich das Kontrollamt mal in unser allseits beliebtes gallisches Dorf getraut hat. Ist natürlich klar, dass sich die WL ungern in die Karten blicken lassen, das merkt man den im Bericht eingestreuten Stellungnahmen ganz ausgezeichnet an. :D
Vielleicht war das auch der Grund für die an den Haaren herbeigezogene Festivität zum 24X. ULF von Siemens, vorher schnell noch gute Presse machen. :-X
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Vielleicht war das auch der Grund für die an den Haaren herbeigezogene Festivität zum 24X. ULF von Siemens, vorher schnell noch gute Presse machen. :-X
Ja, im Rückblick war es das sicher. Ich war vorher schon der Meinung, dass man damit irgendwas Negatives (davon gibt es ja einiges) überspielen möchte.
Und, wie ich sehe, hast du aus dem Bericht auch eine neue Signatur bezogen :D Ich musste an der Stelle auch überaus heftig lachen :D
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Und, wie ich sehe, hast du aus dem Bericht auch eine neue Signatur bezogen :D Ich musste an der Stelle auch überaus heftig lachen :D
Und die natürlich von den WL gesetzt werden, um das mal Klarzustellen. ;D
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Für den Fall, dass der Kontrollamtsbericht auf irgendeine Art und Weise verschwindet (kennt man ja von diversen Unfall-Untersuchungsberichten, u.a. U2-Stadion), möchte ich dennoch festhalten, was sich nach den Kontrollamts-Besuchen zumindest nach Angabe der WL geändert haben soll:
- Das so genannte ULF-Kompetenzzentrum "Center of Competence" im Btf. Ottakring wurde überhaupt mal ins Organigramm aufgenommen
- Einführung des elektronischen Reparatur-Buches, vorher händische Zettelwirtschaft, welche von Schreibern (wie im alten Rom) ins SAP geklopft wurden
- Implementierung einer Schnittstelle zw. WL-SAP und Siemens zur Beurteilung der Erfüllung der Qualitätskriterien aus den ULF-Lieferverträgen (und damit begründbare Malus-Forderungen an Siemens (!)
- Siemens habe bei Wartungen mit "größerem Infrastruktur-Aufwand" seine eigenen Einrichtungen und Werkzeuge zu beschaffen
- Implementierung einer SAP-Abfragemaske zur Anzeige aller Störungen von ULF-Straßenbahnen
- Arbeitsgruppe zw. WL und Siemens zur koordinierten Abarbeitung von ULF-Mängeln
Es bleibt weiterhin absolut nicht nachvollziehbar, warum Neufahrzeuge gegenüber den Alt-Fahrzeugen einen höheren Wartungsaufwand aufweisen sollen (WL-Ansicht: "Moderne Straßenbahnfahrzeuge, im Fall des ULF mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe, weisen eine Vielzahl an technischen Einrichtungen auf, welche auch einen vermehrten Instandhal-tungsaufwand gegenüber den alten Modellen, wie dem E1, erklä-ren. Beide Fahrzeugtypen sind sowohl vom technischen Niveau als auch vom Komfort unterschiedlich."). Prinzipiell sollte es genau umgekehrt sein.
Ein wirklich spannender Umstand ist, dass zwischen 1998 und 2006 kein Wartungsplan von Siemens für die ULF-Reihen A und B existierte.
Die durchschnittliche Entfernung zwischen zwei Störungen (MDBF) für den ULF A1 in 2009 lag laut WL bei 12.006 km, nach Berechnungen des Kontrollamtes bei 1.907 km. :o
Nächster Knaller: Die Funktionsfähigkeit der Sandstreueinrichtungen des ULF war "häufig eingeschränkt". Da müssten eigentlich beim Aufsichtsorgan die Alarmglocken schrillen, zumal möglicherweise ein Verstoß gegen §37 StrabVO vorliegen könnte. Wir erinnern uns an die jährlichen Dienstanweisungen im Herbst. ::)
An dem Umstand, dass rund ein Viertel aller Neubaufahrzeuge nicht einsatzbereit sind, dürfte sich bis heute nichts geändert haben. :-X Von der gleichemäßigen Verteilung auf das Fahrtenangebot möchte ich garnicht erst reden.
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ad Tatra83 : Wenn man die Homepages des Kontrollamts und des Bundesministeriums anschaut, kann ich Deine Verschwörungstheorien nicht nachvollziehen
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Keine Sorge, Tatra83, ich habe alle relevanten Berichte archiviert 8) Die Mitarbeiter des Kontrollamts sind übrigens meiner Erfahrung nach sehr in Ordnung.
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ad Tatra83 : Wenn man die Homepages des Kontrollamts und des Bundesministeriums anschaut, kann ich Deine Verschwörungstheorien nicht nachvollziehen
Gegenfrage: Wo ist auf der VERSA-Webseite (http://versa.bmvit.gv.at/index.php?id=219 (http://versa.bmvit.gv.at/index.php?id=219)) der Unfalluntersuchungsbericht zum U-Bahn-Unfall am 18.02.2009 (U2, Stadion) zu finden? Warum wird der Unfall (wieder U2, Stadion) vom 10.07.2010 nicht in "Laufende Untersuchungen" geführt?
Die Mitarbeiter des Kontrollamts sind übrigens meiner Erfahrung nach sehr in Ordnung.
Gut zu wissen ;) :up:
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- Das so genannte ULF-Kompetenzzentrum "Center of Competence" im Btf. Ottakring wurde überhaupt mal ins Organigramm aufgenommen
- Einführung des elektronischen Reparatur-Buches, vorher händische Zettelwirtschaft, welche von Schreibern (wie im alten Rom) ins SAP geklopft wurden
- Implementierung einer Schnittstelle zw. WL-SAP und Siemens zur Beurteilung der Erfüllung der Qualitätskriterien aus den ULF-Lieferverträgen (und damit begründbare Malus-Forderungen an Siemens (!)
- Siemens habe bei Wartungen mit "größerem Infrastruktur-Aufwand" seine eigenen Einrichtungen und Werkzeuge zu beschaffen
- Implementierung einer SAP-Abfragemaske zur Anzeige aller Störungen von ULF-Straßenbahnen
- Arbeitsgruppe zw. WL und Siemens zur koordinierten Abarbeitung von ULF-Mängeln
Und dadurch wird der ULF qualitativ besser und weniger oft kaputt? ;D
Es bleibt weiterhin absolut nicht nachvollziehbar, warum Neufahrzeuge gegenüber den Alt-Fahrzeugen einen höheren Wartungsaufwand aufweisen sollen . . . .
Durch diesen Umstand wird eigentlich das Hauptargument für die möglichst rasche "Entsorgung" der E1 hinfällig, nämlich wirtschaftliche Gründe, aufgrund des hohen Wartungsaufwandes für Altfahrzeuge!
Nächster Knaller: Die Funktionsfähigkeit der Sandstreueinrichtungen des ULF war "häufig eingeschränkt".
Das klingt dramatischer als es wirklich ist. Meist handelt es sich um schadhafte Sandfühler, sprich der Zug verlangt konstant das Füllen des entsprechenden Behälters, so als ob dort tatsächlich Sand fehlen würde. Passieren kann da also nichts.
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Das klingt dramatischer als es wirklich ist. Meist handelt es sich um schadhafte Sandfühler, sprich der Zug verlangt konstant das Füllen des entsprechenden Behälters, so als ob dort tatsächlich Sand fehlen würde. Passieren kann da also nichts.
Der Bericht bezieht sich konkret auf Probleme mit mangelhaft funktionierenden Sandstreueinrichtungen:
Vom Kontrollamt war festzuhalten, dass die Funktionsfähigkeit der Sandstreueinrichtungen der Niederflurstraßenbahnen eingeschränkt war, da es lt. WL vorkam, dass die ausgebrachte Sandmenge bei Brems- oder Beschleunigungsvorgängen zu gering war. Eine dahingehende stichprobenweise Prüfung durch das Kontrollamt, welche eine willkürlich gewählte Niederflurstraßenbahn vom Typ ULF A1 betraf, ließ eine mangelhafte Sandstreueinrichtung erkennen.
(..)
Bemerkenswert war, dass dem Fahrpersonal während des Betriebes einer Niederflurstraßenbahn vom Typ ULF keine Informationen über eine eingeschränkte Funktion der Sandstreueinrichtung vorlagen. Das Fahrpersonal hatte lediglich Information über die vorhandene Sandmenge.
(..)
Das Kontrollamt empfahl der WL, für technisch verbesserte und vollständig funktionierende Sandstreueinrichtungen der Niederflurstraßenbahnen vom Typ ULF (insbesondere betreffend jene vom Typ ULF A1 und B1) zu sorgen.
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Und dadurch wird der ULF qualitativ besser und weniger oft kaputt? ;D
Nein, aber mir ist gestern noch eine Stelle im Bericht des Kontrollamts aufgefallen:
Im Juni 2004 wurde das sogenannte Konsortium [..] mit der sukzessiven Lieferung von weiteren 150 Niederflurstraßenbahnen vom Typ ULF (80 vom Typ ULF A1 und 70 vom Typ ULF B1) bis zum Jahr 2012 um 357.055.000,– EUR beauftragt. Außerdem wurde eine Option für die Lieferung von weiteren 150 Niederflurstraßenbahnen vereinbart.
Der letzte Satz läßt die Hoffnung schwinden, dass man in den nächsten 30 Jahren etwas anderes in Wien bekommt als die mistigen Plastik-Schienenschleifzüge.
Im übrigen geht der KA-Bericht anscheinend auf die Initiative der Grünen aus 2008 zurück: http://www.wien.gv.at/ma08/infodat/2008/pgl-03097-2008-0001-kgr-gat.pdf (http://www.wien.gv.at/ma08/infodat/2008/pgl-03097-2008-0001-kgr-gat.pdf)
Die Nummer mit den nicht-funktionierenden Sandstreueinrichtungen ist m. E. ein Fall für die MA64.
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Ich hab den Bericht noch nicht ganz durch (und muß jetzt zu einer Übung beim Direktor des Kontrollamts :D ), aber was da teilweise in freundliche Worte gekleidet ist, stinkt ganz schön zum Himmel. Daß Fahrzeuge bei HUs durchschnittlich ein halbes Jahr stehen gelassen werden, kanns ja wohl wirklich nicht sein (die 1.177 Tage Stehzeit bei 622 muß man sich auch einmal auf der Zunge zergehen lassen und bei 656 als Grund u.a. "Demontage der Fahrtzielanzeige" für 841 Stehtage anzugeben, ist IMHO mehr eine Farce denn ernstzunehmen). Unverständlich, daß die WL trotz dieser eindeutigen Signale noch immer verzweifelt am ULF-Konzept festhalten und die letzte Stellungnahme noch ernsthaft lautet:
"Stellungnahme der WIENER LINIEN GmbH & Co KG:
Es bleibt grundsätzlich festzuhalten, dass mit der Grundsatzentscheidung für Niederflurfahrzeuge mit der beschriebenen Einstiegsqualität in vielen Bereichen technisches Neuland betreten wurde, womit sowohl beim Konsortium als auch bei der WL erst Erfahrungen gesammelt werden mussten. Mit dieser Wiener Innovation ist aber auch ein Fahrzeug mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe entstanden. Die Nachfragen nach dem Einsatz dieser modernen Fahrzeuge bestätigen die getroffenen Entscheidungen."
>:( :( :o ::)
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"Stellungnahme der WIENER LINIEN GmbH & Co KG:
Es bleibt grundsätzlich festzuhalten, dass mit der Grundsatzentscheidung für Niederflurfahrzeuge mit der beschriebenen Einstiegsqualität in vielen Bereichen technisches Neuland betreten wurde, womit sowohl beim Konsortium als auch bei der WL erst Erfahrungen gesammelt werden mussten. Mit dieser Wiener Innovation ist aber auch ein Fahrzeug mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe entstanden. Die Nachfragen nach dem Einsatz dieser modernen Fahrzeuge bestätigen die getroffenen Entscheidungen."
Was soll der Mist bitte? Kein Schwein kauft den ULF außer Wien. Und technisches Neuland ist der ULF jetzt auch schon länger nicht mehr.
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[..]Die Nachfragen nach dem Einsatz dieser modernen Fahrzeuge bestätigen die getroffenen Entscheidungen."
Was soll der Mist bitte? Kein Schwein kauft den ULF außer Wien. Und technisches Neuland ist der ULF jetzt auch schon länger nicht mehr.
Lieber 41er, du musst das auf die kleine feine ULF-Welt bei den Wiener Linien runterbrechen. Das bezieht sich sicherlich nur auf ULF vs. E1/E2. Es ist doch klar, dass die Leute Fahrzeuge mit niedrigem Einstieg bevorzugen. Denen ist es aber komplett wurscht, ob das ein ULF, eine Stadler Variobahn oder ein Bombardier Flexity ist. In der WL-Welt kann es allerdings nur einen geben: Ederers Rache ;) :D
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Und technisches Neuland ist der ULF jetzt auch schon länger nicht mehr.
Aber ein technischer Irrläufer immer noch! ;D
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Ein wenig Rückschau in Bezug auf die Tätigkeit des Kontrollamtes bringt zu Tage, dass man schon in 2010 Mängel bei der Funktionsfähigkeit der Sandstreu-Einrichtungen am ULF A1 feststellte: http://kontrollamt.wien.at/berichte/2010/lang/02-10-KA-V-K-16-9.pdf (http://kontrollamt.wien.at/berichte/2010/lang/02-10-KA-V-K-16-9.pdf) (Seite 41)
Die Wiener Linien gelobten in der entsprechenden Stellungnahme in 2011 Besserung: http://www.kontrollamt.wien.at/ausschuss/02/02-25-KA-V-K-16-09.pdf (http://www.kontrollamt.wien.at/ausschuss/02/02-25-KA-V-K-16-09.pdf)
Zitat daraus:
Die WL arbeiten gemeinsam mit dem Hersteller und der TU Wien an einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Sandstreueinrichtungen bei Straßenbahnen.
:o ::)
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Die WL arbeiten gemeinsam mit dem Hersteller und der TU Wien an einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Sandstreueinrichtungen bei Straßenbahnen.
Interessant! Für die Sandstreueinrichtung braucht man die Hilfe der TU. Für LED Blinker braucht man wahrscheinlich die NASA. ;) 8)
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Für LED Blinker braucht man wahrscheinlich die NASA. ;) 8)
Sicher... in den Infomercials der 1990er wurde ja auch versucht, jeden wertlosen Schmarrn als "Space Age Technology" zu verkaufen. ;)
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Noch ein Aspekt des Berichts: Auf Seite 12 wird angegeben, dass die Brandursache von 635 nie eindeutig geklärt werden konnte. Das erschien mir beim Lesen doch etwas seltsam: Wie kann man behaupten, dass eine eingesogene Zigarette schuld an dem Brand war, wenn man's einfach nicht weiß?
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Noch ein Aspekt des Berichts: Auf Seite 12 wird angegeben, dass die Brandursache von 635 nie eindeutig geklärt werden konnte. Das erschien mir beim Lesen doch etwas seltsam: Wie kann man behaupten, dass eine eingesogene Zigarette schuld an dem Brand war, wenn man's einfach nicht weiß?
Stand da bei der Presseaussendung nicht... "vermutlich durch eine Zigarette..."?
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Noch ein Aspekt des Berichts: Auf Seite 12 wird angegeben, dass die Brandursache von 635 nie eindeutig geklärt werden konnte. Das erschien mir beim Lesen doch etwas seltsam: Wie kann man behaupten, dass eine eingesogene Zigarette schuld an dem Brand war, wenn man's einfach nicht weiß?
Stand da bei der Presseaussendung nicht... "vermutlich durch eine Zigarette..."?
Das wäre genauso falsch. Schließlich konnte die Ursache eben nicht eindeutig geklärt werden. Da könnte man genauso schreiben "vermutlich durch eine schadhafte Hydraulikölleitung", nur dass man lieber die Schuld auf einen unbekannten Dritten schiebt. Noch dazu waren die WL damals schon, bevor der Gutachter überhaupt zu arbeiten begonnen hat, schon der Meinung, dass es wohl die Zigarette war.
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Irgendwas mußte man ja als Grund schreiben um nicht Gefahr zu laufen das sämtliche ULFEe, bis zur eindeutigen Klärung, stillgelegt werden.