Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: ULF am 22. Mai 2012, 22:06:49
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Das ist wie in einer Familie. Wenn der Papa (um jeden Preis) ein neues Auto will, nutzt das Argument der Hausfrau und Mutter "des Alte foahrat eh noch gut" null bis gar nix!
Versteht mich nicht falsch: nicht, dass ich den ULF als Lösung favorisiere, aber hier klingt das immer so als würde es "schlimm" sein, wenn die alten Wagen eingemottet und verkauft werden. Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass ein E1 in einem wirklich modernen und attraktiven Straßenbahnbetrieb absolut nichts mehr zu suchen hat - eigentlich generell alle Hochflurer, aber man kann nicht alles haben. Das hat schon seine Gründe, warum viele Wiener, die U-Bahn lieber haben (abseits von der städtischen Gehirnwäsche), die ich zum Teil sogar verstehen kann. Manche Emils sind dermaßn grindig, dass sie um alles in der Welt nicht mal mit einem der alten Silberpfeile mithalten können (lasst uns mal von der Nostalgie absehen, obwohl die in einem U auch aufkommen kann :D). Aber einen objektiven Standpunkt als Fachidiot einzunehmen fällt - zugegebenermaßen auch mir - schwierig.
. . . . in die man noch (unnötig) hoch investieren müsste . . . .
Müsste eh die Versicherung zahlen, aber die muss man ja schonen. 8)
Ist das dein ernst? Du hast die Wahl, dass du nichts machst und den kaputten/beschädigten Wagen einfach ausmusterst oder verkaufst (so schlimm wird der schon nicht beschädigt sein, dass er nicht mehr veräußerbar ist), oder du startest die ganze Maschinerie, um einen Wagen reparieren zu lassen, der ohnehin in absehbarer Zeit ausgeschieden wird, nur dass du ohnehin einen anderen Wagen dafür ausmustern kannst/darfst/musst? Der Aufwand wäre sicherlich - gerade für etwas vermeidbares - nicht unerheblich. Wobei ich sagen muss, dass bei den Wiener Linien eh wurscht wäre... weil da keiner drauf schaut ob's unbedingt gerade so laufen muss... Nicht umsonst braucht man zehn Leute um ein paar Holzbrettln am Matzleinsdorfer Platz hinzupflastern; einer macht's, neun schau'n zu.
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Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass ein E1 in einem wirklich modernen und attraktiven Straßenbahnbetrieb absolut nichts mehr zu suchen hat - eigentlich generell alle Hochflurer, aber man kann nicht alles haben. Das hat schon seine Gründe, warum viele Wiener, die U-Bahn lieber haben (abseits von der städtischen Gehirnwäsche), die ich zum Teil sogar verstehen kann. Manche Emils sind dermaßn grindig, dass sie um alles in der Welt nicht mal mit einem der alten Silberpfeile mithalten können (lasst uns mal von der Nostalgie absehen, obwohl die in einem U auch aufkommen kann :D). Aber einen objektiven Standpunkt als Fachidiot einzunehmen fällt - zugegebenermaßen auch mir - schwierig.
Der Grindfaktor ist von den WL mutwillig herbeigeführt. Auch eine Unzahl von Gummihunden schauen aus, dass selbst der sprichwörtlichen Sau das Grausen kommt - ebenfalls ein mutwillig erreichter Zustand, denn unzählige Verkehrsunternehmen weltweit zeigen vor, dass es möglich ist, seinen Wagenpark in ansprechendem Zustand zu halten - und da muss man nicht einmal über die Stadtgrenzen hinaus blicken, wenn man schon auf der Zunge hat, das könne man nicht vergleichen, denn Wien sei anders, und überhaupt... ich sage nur "WLB" und "Dr. Richard".
Wir haben nun einmal einen großen Fuhrpark und müssen damit leben, dass uns die Hochflurer noch einige Zeit erhalten bleiben. Dass man das Wagenmaterial reinigungs- wie wartungstechnisch verkommen lässt, liegt einmal mehr daran, dass bei den WL allen alles wurscht ist und solches Verhalten von oben geradezu gewürdigt wird.
Müsste eh die Versicherung zahlen, aber die muss man ja schonen. 8)
Ist das dein ernst? Du hast die Wahl, dass du nichts machst und den kaputten/beschädigten Wagen einfach ausmusterst oder verkaufst (so schlimm wird der schon nicht beschädigt sein, dass er nicht mehr veräußerbar ist), oder du startest die ganze Maschinerie, um einen Wagen reparieren zu lassen, der ohnehin in absehbarer Zeit ausgeschieden wird, nur dass du ohnehin einen anderen Wagen dafür ausmustern kannst/darfst/musst? Der Aufwand wäre sicherlich - gerade für etwas vermeidbares - nicht unerheblich. Wobei ich sagen muss, dass bei den Wiener Linien eh wurscht wäre... weil da keiner drauf schaut ob's unbedingt gerade so laufen muss...[/quote]
Wenn ich mir einen Wagen von der gegnerischen Versicherung herrichten lassen kann, ohne dass es mich etwas kostet, wäre ich schön blöd, wenn ich das nicht machen würde. Dafür lässt sich dann ein Wagen ausscheiden, der schlechter beinand ist... oder es ist primär ein Nullsummenspiel, aber ich kann dadurch meinem ausländischen Kaufinteressenten ein besonders schönes Wagl hinstellen, was sich möglicherweise positiv auf künftige Fahrzeugverkäufe auswirken wird.
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Versteht mich nicht falsch: nicht, dass ich den ULF als Lösung favorisiere, aber hier klingt das immer so als würde es "schlimm" sein, wenn die alten Wagen eingemottet und verkauft werden. Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass ein E1 in einem wirklich modernen und attraktiven Straßenbahnbetrieb absolut nichts mehr zu suchen hat - eigentlich generell alle Hochflurer, aber man kann nicht alles haben. Das hat schon seine Gründe, warum viele Wiener, die U-Bahn lieber haben (abseits von der städtischen Gehirnwäsche), die ich zum Teil sogar verstehen kann. Manche Emils sind dermaßn grindig, dass sie um alles in der Welt nicht mal mit einem der alten Silberpfeile mithalten können (lasst uns mal von der Nostalgie absehen, obwohl die in einem U auch aufkommen kann :D). Aber einen objektiven Standpunkt als Fachidiot einzunehmen fällt - zugegebenermaßen auch mir - schwierig.
ERstens: Wie schon von 95B geschrieben: Grindig hat nichts mit Alter zu tun, sondern mit Pflege.
Zweitens: Hätte man den Ex eine Niederflursänfte verpasst, wären inzwischen alle Züge niederflurig. Man hätte allerdings anfangen müssen gleichzeitig mit der ULF-Erprobung, heute ist es dazu schon ein bisschen zu spät. Dann hätte man den umgebauten Ex ein anderes Äußeres verpassen müssen - andere, moderne Farbgestaltung. Die wären genau so gut bei den Fahrgästen angekommen. Da brauch ich nur an meine Schwester denken, wie die erbaut war, als auf der MaHü auf einmal moderne Garnituren gefahren sind (E2).
Drittens: Hätte man Niederflur nicht neu erfunden oder hätte man sofort reagiert, als man gemerkt hat, dass die ULF eine Sackgasse sind, und hätte auf andere NIederflur oder gar Teilniederflurprodukte umgestellt, könnten in Wien bei gleichem finanziellen Aufwand um um gut die Hälfte mehr Niederflurfahrzeuge unterwegs sein.
*) Ich denke, die WL dürfen bis heute nicht merken, dass der ULF eine Sackgasse ist.
Hannes
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Manche Emils sind dermaßn grindig, dass sie um alles in der Welt nicht mal mit einem der alten Silberpfeile mithalten können
Die meisten ULFe sind aber noch wesentlich grindiger, wirst du auch zugeben müssen. Es ist halt so, dass man sich auf den Standpunkt zurückzieht, dass die Fahrgäste Schweindln sind (was ja zu einem gewissen Teil auch stimmt) und man sowieso nix dagegen machen kann. Alibihalber geht halt mal einer vom Reinigungsservice durch den Wagen, damit es zumindest den Anschein macht, die Wagen würden sauber gehalten. Es hilft auch wirklich nicht, dass die teilweise billigen Oberflächenmaterialien im ULF quasi schon im Neuzustand dreckig aussehen.
Hat schon mal wer von euch versucht, was der Herr Direktor Winter angekündigt hat? Wenn man einen verschmutzten Wagen vorfindet, sofort den Kundendienst anrufen und die schicken unmittelbar jemanden zum Reinigen :)
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Wenn grindiger Zustand ein Ausmusterungsgrund wäre (besonders bezogen auf den Innenraum) müssten große Teile der ersten A und B längst auf dem Schrott sein. Die A1 und B1 sind derzeit noch innen ganz passabel, das wird sich aber mit Sicherheit teilweise ändern. Andererseits haben die WL dazugelernt, und bei der aktuellen ULF-Generation viele Materialien verwendet, bei denen man Drekc kaum sieht bzw. die sich weniger verändern - beispielsweise wurde auf die in den A und B fröhlich vergilbenden opalen Lampenabdeckungen verzichtet. Spätestens in dem Moment, in dem die Siemens-Originalausstattung mit warmweißen Leuchtstofflampen hin ist, und die WL ihre kaltweißen Favoriten einsetzen, werden allerdings auch die A1 und B1 erheblich ungemütlicher werden (sieht man schon in einem T1, dessen Nummer ich leider regelmäßig vergesse).
Der Wagenzustand ist zum Teil einfach nur ein Hammer. Man beachte alleine die Tatsache, dass die hellen Böden der ersten ULFe nicht nur binnen kürzestem so verdreckt waren, dass man das Muster nicht mehr erkennen konnte, sondern inzwischen völlig abgetreten sind! Das Muster ist einfach nicht mehr da, außer direkt unter den Sitzen!
Der Innenraum der E1 und E2 ist ziemlich dreckresistent, altmodisch hin oder her. Wirklich grindig ist vor allem der Lackzustand, das steht den ULFen aber teilweise auch noch bevor - ich habe schon gesehen, dass bei denen mit Lack und Spachtelkitt Verkleidungsteile ausgebessert werden!
Fotografiert übrigens am Tramwaytag 2008, ein 71er in Kaiserebersdorf.
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Also das mit den Lackausbesserungen finde ich jetz mal persönlich weniger schlimm. Auch bei der ÖBB usw hast du auf vielen Fahrzeugen und Wagen ein "modernen" Flickenteppich.
Aber diese ausbesserunegn gehen nur bis zu einem gewissen Grad und dann müssen die Züge auch mal komplett Lackiert werden. Speziell bei der Farbe Rot hab ich bisher noch keinen Lack gesehn der wirklich über viele Jahre UV echt war, diese verblasst, wird stumpf... etc und somit wird man es zwangsläufig irgendwann machen müssen.
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Der Wagenzustand ist zum Teil einfach nur ein Hammer. Man beachte alleine die Tatsache, dass die hellen Böden der ersten ULFe nicht nur binnen kürzestem so verdreckt waren, dass man das Muster nicht mehr erkennen konnte, sondern inzwischen völlig abgetreten sind! Das Muster ist einfach nicht mehr da, außer direkt unter den Sitzen!
Die Erstserien-ULFe hatten einen "Schüttboden", d. h. es wurde eine Gussmasse in flüssiger Form aufgebracht, die dann aushärtete. Die farbigen Einsprengsel haben sich da durch die Abnutzung inzwischen herausgelöst. Die später gelieferten Gummihunde haben hingegen einen ganz normalen Plastikboden, der zurechtgeschnitten und hineingeklebt wird.
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Die meisten ULFe sind aber noch wesentlich grindiger, wirst du auch zugeben müssen.
Zu diesen und ähnlichen Kommentaren, die ausgehend von meinen Mist gewachsen sind: Einerseits ja, ihr habt natürlich recht. Ein so mancher ULF hat in Sachen Grindigkeit nicht mehr Vorsprung als ein Emil vor den ältersten U-Bahngarnituren im Netz. Aber andererseits, finde ich es schon unwahrscheinlich interessant, dass hier auf mein Kommentar (der wahrlich nichts mit den ULF-Garnituren zu tun hatte) sofort die alte ULF-Serie zum Vergleich hergezogen wird und eine Diskussion über ULF-Garnituren entflammt - damit wird so mancher Emil trotzdem nicht schöner oder moderner. Mir geht es hier nicht um den Wartungszustand der Straßenbahngarnituren in Wien oder das Schlechtmachen der ULF-Typen - mir geht es darum, dass unsere E1 nichts mehr mit einem wirklich modernen und attraktiven Straßenbahnbetrieb zu tun haben - bei aller Nostalgie. Dementsprechend weine ich den Emils keine Träne nach; moderne Wagen sind meiner Meinung nach für die Wiener Straßenbahn langfristig (für den Erhalt so mancher Linie und deren Ausbau) überlebenswichtig - alleine schon für's Image. Wie gesagt, die U-Bahn hat in Wien nicht ohne Grund (abseits der städtischen Gehirnwäsche) einen solchen Zuspruch. Ein V-(meiner Meinung nach sogar ein U-)Wagen wirkt alleine vom Innenraum schon um Generationen moderner als jeder E1 - ob die neuen Innenraumfarben dem Auge munden, sei dabei völlig dahingestellt. Die Liste könnte ich endlos fortsetzen.
Hätte man den Ex eine Niederflursänfte verpasst, wären inzwischen alle Züge niederflurig. Man hätte allerdings anfangen müssen gleichzeitig mit der ULF-Erprobung, heute ist es dazu schon ein bisschen zu spät. Dann hätte man den umgebauten Ex ein anderes Äußeres verpassen müssen - andere, moderne Farbgestaltung. Die wären genau so gut bei den Fahrgästen angekommen.
Prinzipiell bin ich da ganz bei dir. Kurzfristig wäre das eine gute und sinnvolle Option, wenn man das Geld dazu hat. Aber ich bin langfristig beim öffentlichen Nahverkehr streng dafür die Wagen 100%ig niederflurig zu betreiben - besser heute als morgen. Und wenn man mit der derzeitigen Taktik (Altwagen bleiben Altwagen und dafür kauf'ma neue) eben jenes Ziel schneller erreichen kann, dann kann ich Fug und Recht behaupten, dass gut verstehen und damit leben kann.
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Wo gibt es in Wien einen "modernen" (was immer darunter zu verstehen sein soll) Straßenbahnwagen? Der ULF ist ein elendes technisches Mach- und Flickwerk, das per Werbung und Propaganda zu vorgeblicher Güte und Innovation hochgejubelt wird, was anderes haben wir nicht! :(
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Prinzipiell bin ich da ganz bei dir. Kurzfristig wäre das eine gute und sinnvolle Option, wenn man das Geld dazu hat. Aber ich bin langfristig beim öffentlichen Nahverkehr streng dafür die Wagen 100%ig niederflurig zu betreiben - besser heute als morgen. Und wenn man mit der derzeitigen Taktik (Altwagen bleiben Altwagen und dafür kauf'ma neue) eben jenes Ziel schneller erreichen kann, dann kann ich Fug und Recht behaupten, dass gut verstehen und damit leben kann.
Das Geld war da, die Umstellung auf moderne Fahrzeuge hätte halt etwas länger gedauert was aber keine Rolle gespielt hätte. Ich schätze, um einen ULF hätte man mindestens 20 Sänften einbauen können. Wenn man den Wagen optisch umgestaltet hätte, ein anderes Farbschema gemacht hätte, hätte das die Fahrgäste auch begeistert
Nebenbei: Schau dir die Umbauten der ehemaligen E6 in Krakau an, das sind moderne Fahrzeuge geworden, auch wenn sie nicht niederflurig sind.
Und: 70% Niederflurigkeit genügen auch und diese Fahrzeuge sind noch günstiger als die Niederflurkonkurrenz des ULFs.
Hannes
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Ich schätze, um einen ULF hätte man mindestens 20 Sänften einbauen können. Wenn man den Wagen optisch umgestaltet hätte, ein anderes Farbschema gemacht hätte, hätte das die Fahrgäste auch begeistert
Eine Alternative wäre es auch gewesen, den Beiwagen-Fuhrpark der Reihen c3/4 und c5 gegen niederflurige Pendants zu tauschen. Die NB4 in Leipzig bzw. Rostock (in 2001) haben so um die 500.000 EUR gekostet. In den beiden Städten wurden sie allerdings parallel zu den neuen Niederflur-Zügen beschafft, um den Altbestand der Tatra-Fahrzeuge sinnvoll zu ergänzen.
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Wo gibt es in Wien einen "modernen" (was immer darunter zu verstehen sein soll) Straßenbahnwagen? Der ULF ist ein elendes technisches Mach- und Flickwerk, das per Werbung und Propaganda zu vorgeblicher Güte und Innovation hochgejubelt wird, was anderes haben wir nicht! :(
Wie ich schon zwei Mal gesagt: Es geht mir nicht um den Ersatz, der in Wien ist. Es geht mir primär darum, dass ich die Ausflottung der E1 begrüße und ihnen keine Träne nachweinen werde - nicht mehr und nicht weniger - nicht, weil ich es satt habe die Straßenbahn in Wien zu sehen; nein, ganz im Gegenteil: das Bild, dass sie abgibt, ist veraltet und sollte modernisiert werden - ganz im Sinne der Zukunft dieses Betriebs - die E1 helfen dabei wahrlich nicht.
Und die neueste ULF-Generation (in ihren aktuellen Zustand) mit allen ihren Schwachpunkten, aber ihrer Klimaanlage und 100% Niederflur ist meiner Meinung (zumindest) aus Fahrgastsicht eher zu begrüßen, als zu hoffen, dass die Emils weitere 10 Jahre durch Wien gondeln und eventuell der Stadtregierung und der Bevölkerung weitere Argumente gegen die Straßenbahn zuschanzen.
Und ganz nebenbei: ein Badner Bahn-400er ist auch nicht zu verachten. ;)
Das Geld war da, die Umstellung auf moderne Fahrzeuge hätte halt etwas länger gedauert was aber keine Rolle gespielt hätte. Ich schätze, um einen ULF hätte man mindestens 20 Sänften einbauen können. Wenn man den Wagen optisch umgestaltet hätte, ein anderes Farbschema gemacht hätte, hätte das die Fahrgäste auch begeistert
Nebenbei: Schau dir die Umbauten der ehemaligen E6 in Krakau an, das sind moderne Fahrzeuge geworden, auch wenn sie nicht niederflurig sind.
Du, wie gesagt: Ich finde die von dir vorgeschlagene Option durchaus gut und sinnvoll. Auch bin ich deiner Meinung, dass der damit erzielte Nebeneffekt der optischen Erneuerung der Flotte sicherlich Eindruck bei den Fahrgästen hinterlassen täte. Und ja, ich kenne die Fotos der E6 in Krakau - und auch der umgebauten E1 in Katowice - und finde das gelungene Umbauten. Aber ich kann mich, wie schon angesprochen, auch mit der derzeitigen Taktik anfreunden.
Und: 70% Niederflurigkeit genügen auch und diese Fahrzeuge sind noch günstiger als die Niederflurkonkurrenz des ULFs.
Ehrlich gesagt, sehe ich es lieber, dass man auf 100% niederflur setzt. Gerade beim öffentlichen Nahverkehr, wo es doch mal etwas schneller gehen muss. Außerdem wie oft sehe Kinderwagen-Schieber oder Rollstuhlfahrer sich abstressen, um ans richtige Ende eines Zuges der Badner Bahn zu kommen, nur weil sie zufälligerweise schlecht gestanden sind? Wenn nur irgendwie vernünftig (!) möglich, sollte man da schon - auf lange Frist - das Beste rausholen, was möglich ist, und sich nicht mit irgendeinem schwammigen Kompromiss abfinden.
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Und: 70% Niederflurigkeit genügen auch und diese Fahrzeuge sind noch günstiger als die Niederflurkonkurrenz des ULFs.
Ehrlich gesagt, sehe ich es lieber, dass man auf 100% niederflur setzt. Gerade beim öffentlichen Nahverkehr, wo es doch mal etwas schneller gehen muss. Außerdem wie oft sehe Kinderwagen-Schieber oder Rollstuhlfahrer sich abstressen, um ans richtige Ende eines Zuges der Badner Bahn zu kommen, nur weil sie zufälligerweise schlecht gestanden sind? Wenn nur irgendwie vernünftig (!) möglich, sollte man da schon - auf lange Frist - das Beste rausholen, was möglich ist, und sich nicht mit irgendeinem schwammigen Kompromiss abfinden.
Bei Teilniederflur sind aber die niederflurigen Einstiege immer am selben Platz und nicht einmal vorne und einmal hinten.
Hannes
der meint, dass diese Diskussion schön langsam abgetrennt gehörte.
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Das Geld war da, die Umstellung auf moderne Fahrzeuge hätte halt etwas länger gedauert was aber keine Rolle gespielt hätte. Ich schätze, um einen ULF hätte man mindestens 20 Sänften einbauen können. Wenn man den Wagen optisch umgestaltet hätte, ein anderes Farbschema gemacht hätte, hätte das die Fahrgäste auch begeistert
Nebenbei: Schau dir die Umbauten der ehemaligen E6 in Krakau an, das sind moderne Fahrzeuge geworden, auch wenn sie nicht niederflurig sind.
Und: 70% Niederflurigkeit genügen auch und diese Fahrzeuge sind noch günstiger als die Niederflurkonkurrenz des ULFs.
Bei der 70% Niederflurigkeit (und bei den Niederflurbeiwagen, aber der Zug ist abgefahren) bin ich voll bei Dir, vorne und hinten ein normales Drehgestell und man würde sich viel Ärger erparen.
Aber die "Sänften" sind der größte Schmarren, schaut einmal nach Graz und fahrt mit diesen Fahrzeugen mit, da ist es eng drinnen und Stiegen mitten in den Fahrzeugen sind auch nur ein Hindernis.
mfG
Luki
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Lass uns halt unsere Nostalgie. Ich persönlich werde den E1 trotz allem nachweinen - das beste Fahrzeug, das heute auf Wiens Gleisen herumkurvt.
OT:
Die wahrlich bequemsten waren die Z! ;D
Angenehme Schaukelei, gepolsterte Sitze, laufruhig....
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Hannes
der meint, dass diese Diskussion schön langsam abgetrennt gehörte.
Dein Wunsch sei uns Befehl. :up:
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Aber die "Sänften" sind der größte Schmarren, schaut einmal nach Graz und fahrt mit diesen Fahrzeugen mit, da ist es eng drinnen und Stiegen mitten in den Fahrzeugen sind auch nur ein Hindernis.
Naja, ein Beispiel zu bringen, und dann darauf basierend die ganze Bauweise zu verteufeln... :blank:
Ehrlich gesagt kann ich mich jetzt nicht so gut an die Grazer Sänften erinnern, aber besonders negativ sind sie mir sicher nicht aufgefallen. Allgemein kenne ich aber doch recht viele verschiedenen Sänftenfahrzeuge, und deine Argumente kann ich auch dort nicht ganz nachvollziehen. Welchen besseren Weg gibt es, den Anteil von NF-Kursen zu erhöhen? :lamp:
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mir geht es darum, dass unsere E1 nichts mehr mit einem wirklich modernen und attraktiven Straßenbahnbetrieb zu tun haben - bei aller Nostalgie.
Da steckt ja schon ein Widerspruch in sich drinnen.
Abgsehen davon: wer definiert "modern"? Es gibt sicher Betriebe, bei denen der Anteil an NF-Fahrzeugen - so überhaupt vorhanden - geringer ist als in Wien. Dafür punkten diese Betriebe vielleicht mit dichteren Intervallen und höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten, da es Bevorrangungen bei Ampeln und mehr eigene Gleistrassen gibt. Was glaubst du, welchen Betrieb der normale "Durchschnittsfahrgast" mehr schätzt?
Und den ULF als "attraktiv" zu bezeichnen - na, ich weiß nicht. Ich kenne etliche in- und ausländische Straßenbahnbetriebe mit NF-Fahrzeugen, aber der ULF ist für mich so ziemlich das unattraktivste Fahrzeug, das es gibt. Ich fühle mich beim Stehen beengt, und hinsetzen kann ich mich meistens überhaupt nicht, weil ich kaum auf die Sitze passe. Und ich bin weder überdurchschnittlich dick noch groß, stoße aber mit den Knien am Vordersitz an.
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Und den ULF als "attraktiv" zu bezeichnen - na, ich weiß nicht. Ich kenne etliche in- und ausländische Straßenbahnbetriebe mit NF-Fahrzeugen, aber der ULF ist für mich so ziemlich das unattraktivste Fahrzeug, das es gibt. Ich fühle mich beim Stehen beengt, und hinsetzen kann ich mich meistens überhaupt nicht, weil ich kaum auf die Sitze passe. Und ich bin weder überdurchschnittlich dick noch groß, stoße aber mit den Knien am Vordersitz an.
Ich muss Ferry da sehr recht geben; habe mir in Europa und auch "Anderswo" genug Betriebe angesehen, aber Niederflurfahrzeuge, sofern vorhanden, hatten alle bessere Laufeigenschaften, wie Kurvengängigkeit, Lautstärke, Platz usw.
Ich kann nur hoffen, das die Wr.Linien sich doch eines Tages für einen anderen Fahrzeugtyp entscheiden, derzeit sieht es nicht danach aus!
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Definitiv! Von allen Niederflurfahrzeugen, mit denen ich gefahren bin, ist der ULF definitiv dasjenige, welches am wenigsten anspricht. Zum Teil ist das technischer Natur, wie beispielsweise die Laufruhe, zum anderen ist das einfach die lieblos gestaltete Inneneinrichtung, wie das grindige graue Plastik als Wandverkleidung.
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Aber die "Sänften" sind der größte Schmarren, schaut einmal nach Graz und fahrt mit diesen Fahrzeugen mit, da ist es eng drinnen und Stiegen mitten in den Fahrzeugen sind auch nur ein Hindernis.
Auch nicht enger als im ULF... und die Stiegen stören in der Praxis auch kaum bzw. auch nicht mehr als die Stiegen an den Hochflur-Türen. So haben Leute die auf einen Niederflur-Einstieg angewiesen sind wenigstens an einer von 5 Türen die Möglichkeit ins Fahrzeug zu kommen.
Was hätten wir in Graz denn sonst mit den 600ern machen sollen? Wegschmeißen, obwohl sie noch sicher 20 Jahre fahren können?
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Aber die "Sänften" sind der größte Schmarren, schaut einmal nach Graz und fahrt mit diesen Fahrzeugen mit, da ist es eng drinnen und Stiegen mitten in den Fahrzeugen sind auch nur ein Hindernis.
Wo ist es in den Grazer Sänften eng drinnen? Engere Stellen gibt's da eher in 100%-NF-Fahrzeugen (ULF, 15T, Variobahn Graz).
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Wo ist es in den Grazer Sänften eng drinnen? Engere Stellen gibt's da eher in 100%-NF-Fahrzeugen (ULF, 15T, Variobahn Graz).
Nur sind da keine Stiegen dabei.
mfG
Luki
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Nur sind da keine Stiegen dabei.
Die muß man ja auch nicht unbedingt benutzen. Ein Normalfahrgast braucht die Sänfte ja ohnehin nicht und diejenigen, die Niederflur brauchen, gehen ohnehin nicht rauf. Und weniger durchgängig als bei dem bescheuerten Beiwagenbetrieb in Wien sind die 600er auch nicht. Bei uns hätte man statt E2+c5 damals auch besser gleich GT10 angeschafft, da hätte man später auch einfach eine Doppelsänfte einbauen können.
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Ich kenne die Sänften nur aus Basel. Ja, da sind Stufen von der Sänfte zum Hochflur nur: Diese Stufen sind bequemer als die bei den Einstiegen, weil nicht so steil und auch mehr Stufen für den Höhenunterschied.
Hannes
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Selbst wenn eine Sänfte in mancherlei Hinsicht suboptimal sein mag: Man muss solcherart umgebaute Fahrzeuge ja nicht auf den belastetsten Linien einsetzen.
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Selbst wenn eine Sänfte in mancherlei Hinsicht suboptimal sein mag: Man muss solcherart umgebaute Fahrzeuge ja nicht auf den belastetsten Linien einsetzen.
Nachdem die 600er in Graz die Fahrzeuge mit der größten Kapazität sind wäre das leicht kontraproduktiv :-) Insbesondere weil sie auch noch vergleichsweise große Auffangräume und fünf Türen haben und der Fahrgastwechsel daher in der Praxis trotz teil-Hochflurigkeit deutlich schneller vonstatten geht als bei den Cityrunnern.
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Klar, bei kleineren Betrieben wie dem in Graz hat man weniger Freiheiten im Hinblick auf die Fahrzeugverteilung. Ich dachte vorhin aber auch eher an einen hypothetischen Sänften-E2. ;D
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Wo ist es in den Grazer Sänften eng drinnen? Engere Stellen gibt's da eher in 100%-NF-Fahrzeugen (ULF, 15T, Variobahn Graz).
Nur sind da keine Stiegen dabei.
Das beantwortet meine Frage nicht. Ich finde den Niederflurteil der Grazer Sänften sehr geräumig*, einzig die Stufen sind eine Engstelle (aber auch nicht übermäßig), dies hat man in jedem Teil-NF-Fahrzeug (siehe Stadler Tango).
* Bei manch anderen Sänften kann ich es schon nachvollziehen – aber gerade die Grazer haben durch ihre spezielle Gelenkskonstruktion, bei dem der Drehzapfen Richtung Mittelteil verschoben ist, viel Platz. (Die Konstruktion würde auch längere Mittelteile ermöglichen, allerdings hat man davon in Graz keinen Gebrauch gemacht, die 27 m Maximallänge sind immer noch heilig. ::))