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Öffentlicher Verkehr national und international => Sonstiger öffentlicher Schienenverkehr => Thema gestartet von: Conducteur am 06. August 2012, 10:57:38

Titel: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Conducteur am 06. August 2012, 10:57:38
Siehe: http://oe1.orf.at/artikel/311964 (http://oe1.orf.at/artikel/311964)

Zitat
Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan

Fortbewegung ist ein Thema, über das sich leidenschaftlich streiten lässt - zuletzt beispielsweise über das Parkpickerl in Wien. Für den Transportwirtschaftsexperten Sebastian Kummer von der Wirtschaftsuniversität Wien nur ein Beispiel, warum Österreich dringend einen Verkehrsplan braucht, wie ihn die Schweiz schon längst hat.

"Führung gefordert"
Die Schweiz habe zwanzig Jahre gebraucht, um den öffentlichen Verkehr dahin zu bringen, wo er heute ist, sagt Sebastian Kummer vom Institut für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniveristät Wien. Die österreichischen Politiker würden aber in kleineren Zyklen denken und sich zu sehr auf Projekte konzentrieren, wie etwa den Tunnelbau von Koralm, Brenner und Semmering.

Ein Gesamtkonzept für Österreich scheitere an der Führung, so Kummer: "Eigentlich müsste die Bundesregierung das Zepter in die Hand nehmen. Die Verkehrsministerin müsste sich hinstellen, auf den Tisch hauen und sagen, wir wollen einen Masterplan für Verkehr entwickeln, mit den Bundesländern natürlich, das geht politisch auch nicht anders. Hier wäre Führung gefordert."

Vorbild Schweiz

Als das große Vorbild für Österreich sieht Kummer die Schweiz. Dort habe man mit der Einführung eines Jahrestickets für die öffentlichen Verkehrsmittel einen Meilenstein gesetzt: "Dann stellt sich auch nicht mehr die Frage, soll ich mit dem eigenen Auto nach Wien oder nach Graz oder nach Linz oder nach Salzburg reinfahren, sondern dann ist jeder Kilometer, den ich nicht mit dem Auto fahre, ein Kilometer, wo ich spare."

Besonders die Pendler würden die Verkehrsplaner vor große Herausforderungen stellen, sagt Kummer. Gerade im Umland der Ballungsräume bräuchte es attraktivere Sammelpunkte, um die Menschen zum Umsteigen zu bewegen. Die Park-and-Ride-Anlagen in Wien etwa seien zu nah an der Stadt und die meisten Autofahrer würden deshalb gleich mit dem Auto in die Stadt fahren.

"Knowhow vorhanden"

Eine systematische Lenkung mit Hilfe von Verkehrstelematik wäre ein weiterer Schritt, die Verkehrsströme zu lenken, so Kummer: "Man könnte den Menschen dann gezielt sagen, fahr doch zu dem Bahnhof, da ist ein Anschlusszug, da brauchst du dich nicht in den Stau stellen, sondern fahr doch auf der neu ausgebauten Westbahnstrecke schnell nach Wien direkt rein und nimm dann die U-Bahn zu deinem Arbeitsplatz." Es mangele einfach an ganz großen Konzepten in Österreich, sagt Verkehrsexperte Kummer. Das Knowhow in Österreich sei da, man müsse es nur nutzen.

Aus dem Verkehrsministerium heißt es dazu, es gebe natürlich eine verkehrsträgerübergreifende Planung in der Verkehrspolitik. Zur Idee, ein österreichweites Öffi-Ticket einzuführen, heißt es allerdings: Man habe den Bedarf eines solchen Angebots evaluiert und die Zahl der Interessenten wäre derzeit zu gering. Dafür will man den Schienenverkehr rund um die Ballungsräume weiter ausbauen. Enorme Zuwachsraten habe es deshalb bereits bei der S-Bahn in Salzburg gegeben.

Eines soll aber bleiben wie es ist: Egal ob Citymaut, Umweltzonen oder Parkraumbewirtschaftung - die Kompetenz für diese Entscheidungen soll weiter bei den Bundesländern bleiben.
Titel: Re: Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: HLS am 06. August 2012, 11:05:53
Die Schweiz brauchte 20Jahre um es so auszubauen, Österreich braucht aber mindestens 20Jahre um es zu begreifen und dann nochmals mindestens 20Jahre um es zu realisieren, somit kann ich froh sein wenn ich noch lebe um dieses mitzubekommen.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Laiseka am 06. August 2012, 11:27:56
Frage: ist die Fahrleistung des MIV in der Schweiz niedriger als jene in Österreich?
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: T1 am 06. August 2012, 11:42:05
Der Kummer etabliert sich ja langsam als neuer Verkehrsprofessor des Landes. :P

Die Schweiz brauchte 20Jahre um es so auszubauen, Österreich braucht aber mindestens 20Jahre um es zu begreifen und dann nochmals mindestens 20Jahre um es zu realisieren, somit kann ich froh sein wenn ich noch lebe um dieses mitzubekommen.

Es gab bereits vor 20 Jahren mit dem Neuen Austrotakt '91 einen ziemlich umfassenden Versuch, den öffentlichen Verkehr zu vertakten und zu verknoten. Leider ist dieser an der Kurzsichtigkeit und Ignoranz der Entscheidungsträgern auf mehreren Ebenen gescheitert und hat uns um Jahre zurückgeworfen. Der vom Kummer gelobte Föderalismus mag zwar in manchen Fällen sinnvoll sein, ist dafür in anderen Fällen hoffnungslos (bsp. die bekannten bezahlten Verkehre, die abrupt an der Landesgrenze enden).

Frage: ist die Fahrleistung des MIV in der Schweiz niedriger als jene in Österreich?

Ja.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: hema am 06. August 2012, 11:44:16
Laut Zahlen, die ich im Internet gefunden habe, fahren die Österreicher 8.600 km/Jahr mit dem Pkw, die Schweizer 10.600! Den höchsten Wert in Europa erreichen die Luxemburger.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Laiseka am 06. August 2012, 11:48:15
Falls die Schweizerinnen und Schweizer tatsächlich nicht signifikant weniger ihr Auto nutzen, dann stellt sich die Frage, ob das Schweizer System so viel besser ist. Aus ökologischer Sicht sollte das Ziel ja sein mehr ÖPNV, weniger MIV. Wenn das aber in der Schweiz nicht erreicht wird, dann darf das Schweizer Modell durchwegs in Frage gestellt werden.
Titel: Re: Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Conducteur am 06. August 2012, 11:56:24
Die Schweiz brauchte 20Jahre um es so auszubauen, Österreich braucht aber mindestens 20Jahre um es zu begreifen und dann nochmals mindestens 20Jahre um es zu realisieren, somit kann ich froh sein wenn ich noch lebe um dieses mitzubekommen.
Ich zweifle. Wenn das schweizer Konzept je bei uns umgesetzt werden sollte, dann wird es so sehr an hiesige Bedürfnisse angepaßt, bis es ad absurdum geführt ist.  :'(

Zitat
Besonders die Pendler würden die Verkehrsplaner vor große Herausforderungen stellen, sagt Kummer. Gerade im Umland der Ballungsräume bräuchte es attraktivere Sammelpunkte, um die Menschen zum Umsteigen zu bewegen. Die Park-and-Ride-Anlagen in Wien etwa seien zu nah an der Stadt und die meisten Autofahrer würden deshalb gleich mit dem Auto in die Stadt fahren.

...

Eines soll aber bleiben wie es ist: ... die Kompetenz für diese Entscheidungen soll weiter bei den Bundesländern bleiben.

Solange das so bleibt, werden die meisten öffentlichen Verkehrsmittel weiterhin genau eine Station vor der jeweiligen Grenze enden. Ich erinnere mich noch, welcher Aufwand für die Bedienung von Fratres getätigt wurde, was damals freilich andere Gründe gehabt hat. Oder vielleicht doch nicht?  Ist der ideologische eiserne Vorhang in die Köpfe zurückgekehrt? ???

Die Verknüpfung Wiens mit dem Umland (Speckgürtel) ist, insgesamt gesehen, miserabel.

Zitat
"Man könnte den Menschen dann gezielt sagen, fahr doch zu dem Bahnhof, da ist ein Anschlusszug, da brauchst du dich nicht in den Stau stellen, sondern fahr doch auf der neu ausgebauten Westbahnstrecke schnell nach Wien direkt rein und nimm dann die U-Bahn zu deinem Arbeitsplatz."

Das mag punktuell zwar stimmen, insgesamt ist eine Verbindung wie die folgende aber ein Armutszeugnis für Österreichs Verkehrspolitik:
[attach=1]
Ist man im Umland ohne KFZ unterwegs, verhungert man einfach. Hier wird regelrecht alles nur Erdenkliche getan, um Reisende von der Eisenbahn fern zu halten.

Zitat
Zur Idee, ein österreichweites Öffi-Ticket einzuführen, heißt es allerdings: Man habe den Bedarf eines solchen Angebots evaluiert und die Zahl der Interessenten wäre derzeit zu gering. Dafür will man den Schienenverkehr rund um die Ballungsräume weiter ausbauen. Enorme Zuwachsraten habe es deshalb bereits bei der S-Bahn in Salzburg gegeben.

Die Hauptfrage ist, wie so eine Evaluation ausgesehen hat. Wenn ich Personen befrage, die Verkehrsverbindungen wie die von mir oben zitierte kennen, verstehe ich, daß sie an einem österreichweiten Ticket kein Interesse haben. Und ich selbst frage mich, ob ich mir so etwas besorgen solle, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ohnedies nicht mehr sinnvoll in die Fläche komme. In der Schweiz ist das anders.

Bei Wien käme noch zusätzlich hinzu, daß eine P&R-Anlage knapp außerhalb der Stadtgrenze eine ganze, zusätzlich Zone kostete. Auch diesbezüglich müßte es attraktive Anpassungen im Tarifsystem geben. Es dürfte nicht sein, nur weil man einen Verknüpfungspunkt ein paar Meter weiter, wo dieser einfach optimaler positioniert wäre, errichtet, dann sämtliche Attraktivität wegen des Tarifsystems verloren geht.

Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: moszkva tér am 06. August 2012, 13:01:17
Frage: ist die Fahrleistung des MIV in der Schweiz niedriger als jene in Österreich?
Zur Fahrleistung kann ich nichts sagen.
Aber: Privat-PKW pro 1000 EW (Zahlen aus 2010, ohne Gewähr):
Österreich 530
Deutschland 622
Schweiz 520

Die Schweiz hat also, trotz deutlich höherem Einkommen, einen geringfügig niedrigeren Motorisierungsgrad.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Laiseka am 06. August 2012, 13:25:15
Also ich halte eine Befragung mittels CVM (also Befragung über hypothetische Güter), wie es wohl bei der Österreichcard passiert ist für Schwachsinn. Ich glaube, dass den meisten Menschen die entspredchende Phantasie für solche Entscheidungen fehlt.

Der Motorisierungsgrad in Deutschland, Ö, CH, ... - bzw. in ganz Westeuropa ist sehr hoch und hat wohl in allen Ländern das Sättigungslevel erreicht. Der Unterschied zwischen diesen Ländern ist daher m.M.n. zu vernachlässigen. Der Reichtum der Schweiz hat m.M.n. damit wenig zu tun.

Ob das Schweizer Ticket wirklich erfolgreich ist, lässt sich meiner Ansciht nach nur unter einer Globalbetrachtung des Verkehrssystems herausfinden. Also: haben die Emissionen abgenommen? Hat der Motorisierungsgrad abgenommen? Hat die Fahrleistung abgenommen? Hat die Einstellung zum ÖV/MIV sich verändert?

Ein bloßes "Inderschweizistallesbesser" halte ich für fragwürdig.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Conducteur am 06. August 2012, 13:33:41
Ein bloßes "In-der-schweiz-ist-alles-besser" halte ich für fragwürdig.
Dann schau Dir bitte einmal an, wie exzellent in der Schweiz die Verkehrsmittel verknüpft sind und wie gut und effizient man öffentlich die meisten Ziele bequem erreichen kann.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: moszkva tér am 06. August 2012, 13:44:39
Ein bloßes "In-der-schweiz-ist-alles-besser" halte ich für fragwürdig.
Dann schau Dir bitte einmal an, wie exzellent in der Schweiz die Verkehrsmittel verknüpft sind und wie gut und effizient man öffentlich die meisten Ziele bequem erreichen kann.
Unbestritten.
Aber wird es von der Bevölkerung auch so angenommen? Ehrliche Frage, keine Polemik.
(Tschuldigung, dass ich hier für Laiseka antworte)

Der Motorisierungsgrad in Deutschland, Ö, CH, ... - bzw. in ganz Westeuropa ist sehr hoch und hat wohl in allen Ländern das Sättigungslevel erreicht. Der Unterschied zwischen diesen Ländern ist daher m.M.n. zu vernachlässigen. Der Reichtum der Schweiz hat m.M.n. damit wenig zu tun.

Motorisierungsgrad und wirtschaftlicher Wohlstand stehen nun mal im direkten Zusammenhang. Oder standen.
Wer kein Geld hat, kann sich kein Auto leisten. Träumt aber davon, sich eines leisten zu können, und kauft sich eines, sobald er es sich nur irgendwie glaubt, leisten zu können.
Aber vielleicht entwickelt sich die Gesellschaft ab einem bestimmten Wohlstandslevel darüber hinaus? Das Phänomen gibts ja auch in Wien in den Bobo-Bezirken. Da leben inzwischen viele Leute, die kein eigenes Auto (mehr) haben, obwohl sie es sich locker leisten könnten. Diese Leute haben aber vielleicht schon zu denken begonnen und ihren Mobilitätsbedarf ehrlicher evaluiert.

In der Schweiz ist das Einkommen deutlich höher als bei uns. Aber der ÖV ist dennoch schweineteuer. Dürfte egal sein - wenn das Angebot stimmt, wird auch ein höherer Preis akzeptiert.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Laiseka am 06. August 2012, 14:17:37
Klar freue ich mich über erfolgreichen und gut organisierten ÖPNV, wie etwa in der Schweiz. Gerade das Generalabo ist eine gute Sache und die Schweiz nimmt dabei eine Vorreiterrolle in Europa (weltweit) ein. Für eine (ökologische) Volkswirtschaft zusätzlich interessant ist aber, ob dabei eben eine Verschiebung hin zum ÖV stattfindet oder bloß eine Zunahme an Mobilität.

@Motorisierunsgrad: das Sättigungslevel wird so oder so von einer Gesellschaft erreicht, egal wie reich diese ist. Das Syndrom, dass gewisse Schichten auf den eigenen Pkw bewusst verzichten, gibts übrigens nachgewiesen auch in Südkorea. Es gibt daher die Vermutung, dass es sich beim Motorisierunsgrad nicht um eine lineare Funktion sondern um eine Sinusfunktion handelt, also die Motorisierung nach dem Erreichen der Sättigung wieder abnimmt.

@Preis: der Preis alleine bestimmt nicht das Mobilitätsverhalten. Preiselastizitäten im Verkehr sind meistens sehr gering. Es ist vor allem das Angebot, welches Verkehrsverhalten bestimmt.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Conducteur am 06. August 2012, 14:30:55
@Preis: der Preis alleine bestimmt nicht das Mobilitätsverhalten. Preiselastizitäten im Verkehr sind meistens sehr gering. Es ist vor allem das Angebot, welches Verkehrsverhalten bestimmt.
Deswegen wird ja das Verkehrsangebot bei uns laufend reduziert (siehe das Beispiel Pinggau/Friedberg - Pinkafeld oben). Mit dem Preis muß man dann nachziehen, da kaum jemand das gleiche für stark verminderte Leistung zu zahlen bereit ist.

Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: moszkva tér am 06. August 2012, 14:43:48
@Preis: der Preis alleine bestimmt nicht das Mobilitätsverhalten. Preiselastizitäten im Verkehr sind meistens sehr gering. Es ist vor allem das Angebot, welches Verkehrsverhalten bestimmt.
Alleine nicht, aber durchaus massiv.
Es hängt natürlich vom Land ab... gerade in armen Ländern gibts oft nur die Alternative "gar nicht fahren". Und genau da kommt es auch zur Massenmotorisierung, wenn eines Tages das Einkommen steigt. Weil es eben doch einen Bedarf an Mobilität gibt.

Bei uns ist das Preisargument weniger schlagend - aber schon auch. Auch in Österreich gibts genug Menschen, die jeden Cent zwei Mal umdrehen müssen.
Und dann gibts noch das Phänomen, dass man Mobilitätskosten nicht realistisch berechnet (= fahre ich mit dem Auto, kostet mich das nur Spritt...), ergo das Auto immer billiger scheint, als es wirklich ist. Im Prinzip muss man die Autofahrer mit einem guten und auch preislich fairen (nicht billigen) Produkt abholen.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Wattman am 09. August 2012, 21:58:42
Und dann gibts noch das Phänomen, dass man Mobilitätskosten nicht realistisch berechnet (= fahre ich mit dem Auto, kostet mich das nur Spritt...), ergo das Auto immer billiger scheint, als es wirklich ist.

Ja, das stimmt. Geht es um eine Rechtfertigung, warum man auf keinen Fall mit den Öffis fahren kann, dann ist das Autofahren auf einmal sooo billig. Der Sprit kostet praktisch nix, weil man so ein tolles sparsames Auto hat, und Service kostet auch nix, denn man hat ja einen Japaner, der ist so gut und so toll und so billig und nichts wird hin etc. Und die Fixkosten zählen nicht, denn die hat man sowieso. ::)

Wenn aber die Autofahrerclubs darstellen wollen, wie belastet denn die armen, armen Autofahrer sind, dann kostet der km auf einmal einen astronomischen Betrag, deutlich höher als das amtl. km-Geld. ;D
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: moszkva tér am 09. August 2012, 22:10:19
Ja, das stimmt. Geht es um eine Rechtfertigung, warum man auf keinen Fall mit den Öffis fahren kann, dann ist das Autofahren auf einmal sooo billig. Der Sprit kostet praktisch nix, weil man so ein tolles sparsames Auto hat, und Service kostet auch nix, denn man hat ja einen Japaner, der ist so gut und so toll und so billig und nichts wird hin etc. Und die Fixkosten zählen nicht, denn die hat man sowieso. ::)
Oft wird auch das Zeitargument angeführt. Das mMn einzig valide Argument, statt Öffis mit dem Auto zu fahren: "Mit Öffis brauche ich eine Stunde in die Arbeit, mit dem Auto nur 20 Minuten". [Anm: Wenn auf der Tangente kein Stau ist, was so gut wie nie vorkommt, wenn normale Menschen pendeln...]

Wer in der glücklichen Lage ist, es sich aussuchen zu können: Stunden reduzieren von 40 auf 35, man kann das Auto aufgeben und steigt freizeitmäßig fast pari aus, finanziell aber mit einem riesigen Plus.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: 95B am 16. August 2012, 08:13:24
Das mMn einzig valide Argument, statt Öffis mit dem Auto zu fahren: "Mit Öffis brauche ich eine Stunde in die Arbeit, mit dem Auto nur 20 Minuten". [Anm: Wenn auf der Tangente kein Stau ist, was so gut wie nie vorkommt, wenn normale Menschen pendeln...]
Obwohl ich eine umsteigefreie Verbindung ins Büro habe, brauche ich öffentlich (inklusive Fußweg) 45 Minuten, mit dem Auto je nach Verkehrslage 20 bis 25. Die fünf Minuten Unterschied ergeben sich daraus, wie verstopft das Stückerl Tangente ist, das ich befahren muss. Klar ist das Auto teuer und ich bin mir dessen bewusst. Aber diesen Luxus leiste ich mir halt, man lebt schließlich nur einmal. :)
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Conducteur am 16. August 2012, 08:32:00
@Moskauer Platz & 95B: Gründe für die signifikant längeren Fahrzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind:
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: moszkva tér am 16. August 2012, 08:53:17
  • Mangelnde Netzstruktur mit dezentralen Verknüpfungspunkten,...
  • ..., die Verknüpfung müßte viel dezentraler stattfinden

Da gebe ich dir vollkommen Recht! Die Hauptverkehrsströme Peripherie-Zentrum waren exklusiv in der Frühzeit der Suburbanisierung dominant. Nachdem sich aber auch am Stadtrand und in der Suburbia immer mehr Lokalzentren ausbilden, die untereinander Verkehrsströme generieren, diese Relationen aber öffentlich nur unzureichend abgedeckt sind, muss halt alles durch die Stadt. In der Stadt sind die Umsteigeknoten überlastet und durch die längere Wegstrecke steigt auch die Fahrzeit.

Mit dem Auto gibts auch periphäre Tangentialverbindungen (z.B. S1), wodurch die Fahrt durchs Zentrum eben nicht nötig ist - ist ja auch nicht erwünscht. Ergo ist das Auto auf Strecken Peripherie - Peripherie immer deutlich schneller, weil auch die Fahrstrecke deutlich kürzer ist.

Beispiele für periphären Tangentialverkehr, der öffentlich nur unzureichend bis gar nicht abgedeckt ist, wenn man nicht durch Wien wollte:
Schwechat - Mödling; Baden - Bruck / L; Wolkersdorf - Gänserndorf; Baden - St.Pölten usw.
Aber auch in Wien gibts Beispiele: Favoriten-Simmering, wenn Start- und Zieladresse nicht beide direkt am 6er liegen, ist ein echtes Abenteuer, obwohl die Strecke selbst nur ein paar km lang ist.

@95B: Das habe ich ja gemeint: Wer mit dem Auto deutlich schneller in der Arbeit ist, als öffentlich, wird sich die Autofahrt "leisten". Und das verstehe ich auch vollkommen! Hier ist aber die Verkehrsplanung gefordert, dieses Missverhältnis in der Fahrzeit zugunsten des ÖV zu verschieben, damit die Wahl zum Öffi leichter fällt.
Die Pendelei nach Schwechat habe ich mir vor einigen Jahren auch eine Zeit lang angetan. Die S7 bindet die Stadt nicht allzu optimal an. Alles, was nicht direkt neben dem Bahnhof ist, ist entweder nur mit längerem Fußweg, oder mit langwierigem Umsteigen in den Regionalbus erreichbar. Und dann muss man immer noch den Fahrplan im Auge behalten, sonst muss man am Bahnhof eine halbe Stunde warten, wenn die S-Bahn einem vor der Nase davon fährt. Beim Auto hat man all diese Probleme nicht.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: 95B am 16. August 2012, 09:03:09
@Moskauer Platz & 95B: Gründe für die signifikant längeren Fahrzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind:
in Wien:
Alles andere resultiert daraus. Wenn ich mit dem Pkw gleich schnell in der Arbeit bin wie mit dem öffentlichen Verkehr, setze ich mich selbstverständlich nicht ins Auto. An der Fahrzeit einer umsteigefreien Verbindung kann man nicht mehr viel optimieren. Der Fußweg ließe sich in meinem Fall durch abgestimmte Fahrzeiten anderer Linien zumindest so weit verkürzen, dass die Gesamtreisezeit mit dem ÖV von 45 auf 35 Minuten sinkt. Und bei 25 vs. 35 Minuten ist dann der Komfortgewinn durchs Autofahren schon so weit zurückgegangen, dass er für mich nicht mehr in vernünftiger Relation zu den Kosten steht.

Andererseits ist der Innenraum meines Autos sauber. Ich muss mich nicht auf versiffte Polstersitze setzen, einen Haufen Gratiszeitungen auf die Seite räumen oder aufpassen, dass ich mich nirgends anlehne, wenn ich helle Kleidung trage. Meine Autotür piepst auch vor dem Schließen nicht :), zudem ist ausgeschlossen, dass sich jemand mit stinkendem Essen neben mich setzt. Neben dem Zeitfaktor sollte der ÖV-Anbieter daher auch das subjektive Wohlempfinden der Fahrgäste ins Auge fassen – anderswo funktioniert das, da sind die Fahrzeuge einfach sauber und die Leute lassen daher auch ihren Dreck nicht liegen (höhere Hemmschwelle).
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Linie 41 am 16. August 2012, 10:50:48
@95B: Die umsteigefreie Verbindung, von der Du sprichst, ist doch die Schnellbahn, oder? Bei der läßt sich fahrzeitmäßig aber wohl kaum etwas verbessern.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: 95B am 16. August 2012, 10:55:29
@95B: Die umsteigefreie Verbindung, von der Du sprichst, ist doch die Schnellbahn, oder?
Genau.

Bei der läßt sich fahrzeitmäßig aber wohl kaum etwas verbessern.
Pro Haltestelle würden sich durch U-Bahn-mäßige Abfertigung locker 30 Sekunden einsparen lassen. Da kommt auf eine längere Strecke gerechnet durchaus was zusammen.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Linie 41 am 16. August 2012, 10:58:26
Da hat Du auch wieder recht. Nach 10 Haltestellen hat man schon 5 Minuten herinnen.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: hema am 16. August 2012, 11:35:29
Meine üblichen Wege sind fast alle mit dem Auto wesentlich kürzer (und bequemer) als mit den Öffis. Ist ja nur zu logisch, dass man dann nur dort öffentlich fährt, wo es mit dem Auto sinnlos, unmöglich oder unpraktisch ist.


Dank Parkpickerl werden ab dem Herbst für mich jede Woche viele zusätzliche Stunden Reisezeit entstehen, speziell außerhalb der HVZ (Nachtbus!). Auch so kann man das Verkehrsangebot "optimieren", statt Öffis verbessern (nicht nur verbal, sondern real), die Leute zu Benützung zwingen. Friss Vogel oder stirb. Auch eine Form bürgernaher Politik!
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: 95B am 16. August 2012, 11:46:39
Meine üblichen Wege sind fast alle mit dem Auto wesentlich kürzer (und bequemer) als mit den Öffis.
Du suchst dir eben Ziele, die du mit dem Auto leicht ansteuern kannst. Das ist legitim, es gibt ja zwei prinzipielle Herangehensweisen bei der Wahl, beispielsweise der Suche nach einem Restaurant.

Beide Auswahlergebnisse werden mit Sicherheit voneinander (teils beträchtlich) abweichen. Ich tendiere zu Methode 2, das ist aber eine Sache des persönlichen Geschmacks. Hätte ich deinen Job und deinen Wohnsitz, würde ich allerdings auch Variante 1 bevorzugen.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: hema am 16. August 2012, 12:01:50
Bei diesen "üblichen Wegen" sind natürlich Einkaufen, Restaurantbesuche, Ausflüge und andere Vergnügungen nicht dabei. Es handelt sich um Ziele, deren Lage ich mir nicht aussuchen kann, also z.B. Arbeitswege und "verpflichtende" Familienbesuche zu diversen Anlässen (Geburtstage, Weihnachten usw.) sowie die Betreuung der alten Mutter!  ;)
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: 95B am 16. August 2012, 12:13:58
z.B. Arbeitswege
Die werden ja durch die Verparkpickerlung nicht unmöglich. Angenommen, du bist in der Späten und hast Meldezeit um 17-irgendwas, dann fallen halt noch 5 Stunden Handyparken an. Diese Ausgabe wäre es mir wert, wenn ich dafür nach Dienstschluss um knapp vor 2 nicht noch eine Stunde mit dem Nachtbus herumgurken muss, sondern in 15 Minuten zu Hause bin.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: 44er am 16. August 2012, 13:17:48
Zu diesem Thema läßt sich sehr viel sagen. ich möchte aber nur auf die wichtigsten zu sprechen komm.
1)Die Raumordung funktioniert in Österreich sehr schlecht -in zersiedelten Gemeinden kann man schwer einen öffentlichen Verkehr sinnvoll betreiben.
2) Die länderübergreifende Zusammenarbeit ist ungenügend z.B. Wachaubahn  oder Umland von Wien
3)Vielen nicht nur Politikern fehlt das Grundverständnis für den Zusammenhang zwischen Raum- und Verkehrsplanung.
4) Die Vernetzung der einzelnen Verkehrsträger ist mangelhaft,wei es oft am wirklichen Interesse am Nahverkehr fehlt.
5) Immer noch wird nicht erkannt, dass im ÖV autounabhängige Strukturen geschaffen werden müssen. Alles andere ist Flickwerk .Punkutelle Verbesserungen sind gut aber zu
    wenig.
6) 50%der Orte in Niederösterreich sind am Wochenende mit ÖV-Verkehrsmiiteln nicht erreichbar. In aderen Bundesländern wird es wohl ähnlich sein.
7) Immer mehr Güterverkehr wird auf die Straße verlagert, obwohl dauernd vom Ausbau der Schienen geredet wird.
Jetzt muß wohl zugegeben werden, dass es in unserem schönen Land - obwohl ein Tourismusland - keine ordentliches Gesamtverkehrskonzpet gibt.
Vorallem der Freizeitverkehr wird vernachlässigt, obwohl es der am stärksten wachsenede Verkehrsmarkt ist.
Mit eiem Wort es müßte sich bei uns in Sachen öffentlcher Verkehr sehr vieil ändern.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: moszkva tér am 16. August 2012, 13:24:18
7) Immer mehr Güterverkehr wird auf die Straße verlagert, obwohl dauernd vom Ausbau der Schienen geredet wird.
Ja, welcher Ausbau? Zwei, drei Prestigestrecken werden errichtet (Koralm, Brenner, Semmering), während die Nebenbahnen, die für die Feinverteilung wichtig wären, eingestellt werden. Wie soll ohne Feinverteilung die Ware zur Hauptachse kommen? Richtig, mit dem LKW.

Und Güter im LKW verhalten sich genauso wie Menschen im PKW. Sitzen sie erst mal drin, steigen sie meist erst am Zielort wieder aus. Da kann man noch so schöne tolle gratis-P&R-Anlagen bauen...
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: coolharry am 16. August 2012, 13:29:31
7) Immer mehr Güterverkehr wird auf die Straße verlagert, obwohl dauernd vom Ausbau der Schienen geredet wird.
Ja, welcher Ausbau? Zwei, drei Prestigestrecken werden errichtet (Koralm, Brenner, Semmering), während die Nebenbahnen, die für die Feinverteilung wichtig wären, eingestellt werden. Wie soll ohne Feinverteilung die Ware zur Hauptachse kommen? Richtig, mit dem LKW.

Und Güter im LKW verhalten sich genauso wie Menschen im PKW. Sitzen sie erst mal drin, steigen sie meist erst am Zielort wieder aus. Da kann man noch so schöne tolle gratis-P&R-Anlagen bauen...

Vorallem haben in Österreich 50% aller Waren schneller ihren Zielort erreicht als den nächsten Bahnumschlagplatz. Man stelle sich zum Beispiel einen Baum der aus einem Wald im Ötschergebiet zu einer Papiermühle bei Wr. Neustadt gebracht werden soll. (Ja ich weiß: In Wahrheit kommen die Baumstämme aus Sibirien und der Ötscherbaum wird in Uzbekistan zu Babuschkas verarbeitet die wiederrum über einen Moskauer Großmarkt in Bulgarien an Touristen verkauft werden.)
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Bus am 16. August 2012, 13:40:42
Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Darum eröffnet man ja im Schlümpeland (NÖ) lauter neue Schnellstraßen.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: moszkva tér am 16. August 2012, 14:48:48
(Ja ich weiß: In Wahrheit kommen die Baumstämme aus Sibirien und der Ötscherbaum wird in Uzbekistan zu Babuschkas verarbeitet die wiederrum über einen Moskauer Großmarkt in Bulgarien an Touristen verkauft werden.)
Du meinst Matrjoschkas (diese Puppen, die in verschiedenen Größen ineinandergestapelt sind)  ;)
Babuschka ist die Großmutter und wird hoffentlich nicht in Usbekistan im Sägewerk hergestellt  ;D

Am besten finde ich aber den China-Schrott wie Plastikblumen usw, die man im Ein-Euro-Shop kriegt. Die kommen sicher alle per Luftfracht nach Europa. Ich frage mich eh, was für Dinge der täglich in Schwechat ankommende 747-Frachter von Korean Airlines eigentlich hin und her fliegt? Sicher ganz lebensnotwendige Dinge!
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: coolharry am 16. August 2012, 15:09:43
Du meinst Matrjoschkas (diese Puppen, die in verschiedenen Größen ineinandergestapelt sind)  ;)
Ja genau. Ich kenn die halt nur mit Großmutter Bemalung.

Babuschka ist die Großmutter und wird hoffentlich nicht in Usbekistan im Sägewerk hergestellt  ;D
Und wird auch hoffentlich nicht in Bulgarien an Touristen verkauft. Obwohl ..... ;)


Am besten finde ich aber den China-Schrott wie Plastikblumen usw, die man im Ein-Euro-Shop kriegt. Die kommen sicher alle per Luftfracht nach Europa. Ich frage mich eh, was für Dinge der täglich in Schwechat ankommende 747-Frachter von Korean Airlines eigentlich hin und her fliegt? Sicher ganz lebensnotwendige Dinge!

So lang der Transport pro Stück fast nichts kostet, so lang der Müll für Europäische Verhältnisse so billig ist und solang China sein 10% Wachstum braucht so lang wirds das weiter geben.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Ferry am 03. September 2012, 12:05:15
anderswo funktioniert das, da sind die Fahrzeuge einfach sauber und die Leute lassen daher auch ihren Dreck nicht liegen (höhere Hemmschwelle).
Anderswo ist auch das Essen und Trinken in Öffis untersagt.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: tramway.at am 03. September 2012, 12:09:11
Am besten finde ich aber den China-Schrott wie Plastikblumen usw, die man im Ein-Euro-Shop kriegt. Die kommen sicher alle per Luftfracht nach Europa. Ich frage mich eh, was für Dinge der täglich in Schwechat ankommende 747-Frachter von Korean Airlines eigentlich hin und her fliegt? Sicher ganz lebensnotwendige Dinge!

Nein, sowas kommt per Container. Ein voller 40'-Container von zB Hong Kong nach Europa kostet ca 1000,- Euro. Deswegen ja auch die Überschwemmung mit den billigen chinesischen "Ethno"-Möbeln. Ich hab mir sowas sogar mal auf Maß machen lassen, eine ca 3 Meter lange Kommode. Billiger als vom hiesigen Tischler, nach 2 Monaten war sie da.
Titel: Re: [AT] Sebastian Kummer: Österreich fehlt ein Gesamtverkehrsplan
Beitrag von: Conducteur am 03. September 2012, 19:46:46
Am besten finde ich aber den China-Schrott wie Plastikblumen usw, die man im Ein-Euro-Shop kriegt. Die kommen sicher alle per Luftfracht nach Europa. Ich frage mich eh, was für Dinge der täglich in Schwechat ankommende 747-Frachter von Korean Airlines eigentlich hin und her fliegt? Sicher ganz lebensnotwendige Dinge!

Nein, sowas kommt per Container. Ein voller 40'-Container von zB Hong Kong nach Europa kostet ca 1000,- Euro. Deswegen ja auch die Überschwemmung mit den billigen chinesischen "Ethno"-Möbeln. Ich hab mir sowas sogar mal auf Maß machen lassen, eine ca 3 Meter lange Kommode. Billiger als vom hiesigen Tischler, nach 2 Monaten war sie da.
Und als gratis Zugabe vielleicht ein paar vermehrungsfähige Buchsbaumzünsler oder ähnliches Getier. ;-)