Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: Revisor am 11. Dezember 2013, 15:48:08
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Anders als bei den ein Jahr später auftretenden "Brückenereignissen" (Reichsbrücke und Floridsdorfer Brücke) konnte die Sperre der als baufällig erkannten Philadelphiabrücke für die Straßenbahn mit Betriebsschluß des 18. Juni 1975 erfolgen. Für den Autoverkehr wurde sie bereits in den Abendstunden gesperrt. Das Foto zeigt die 62er-Blaue, die als letzter Straßenbahnzug die alte Brücke befuhr.
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Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
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Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, dieses Exemplar hier ist offensichtlich geblitzt, das war Mitte der 70er nicht mehr so problematisch.
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Auf welchen Bahnhof wird der blaue 62 eingezogen? Am Zielschild steht Ring-Oper, war dieser nicht Ri Lainz unterwegs?
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Damals - und logischerweise auch heute - Speising. Am Foto ist auch ein damaliger Speisinger Zug.
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Also dann wurde das Zielschild nicht gewendet. Sowas, ein Skandal.......
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Der Zug am Bild steht in der damaligen Hst. Philadelphiabrücke Richtung Ring - es hatte also vor 38 Jahren alles seine Ordnung und 7909/100 muß NICHT kontaktiert werden...
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Und der zog dann nach Speising ein? Wie fuhr der dann dort hin wenn es der letzte Zug auf der Philadelphiabrücke war?
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Und der zog dann nach Speising ein? Wie fuhr der dann dort hin wenn es der letzte Zug auf der Philadelphiabrücke war?
Es war die Blaue, also fuhr sie per Definition als letzte in Richtung Speising über die Brücke. Am Bild befuhr der Wagen so gesehen das vorletzte Mal die Brücke. Ich nehme mal an, unser Revisor musste am nächsten Tag arbeiten (der 18.6.75 war ein Mittwoch) und wollte noch zu einer halbwegs christlichen Uhrzeit zuhause sein ;)
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Ja dann ist alles klar, wäre sonst nicht ganz logisch gewesen :up:
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Das war vermutlich der letzte Zug Richtung Ring. Da aber nur in FR Ring dort eine Hst. war, hat Revisor dankenswerterweise das Bild DORT und nicht in FR Speising angefertigt, wo die Tramway vermutlich mit ca 20 km/h gefahren wäre. Mit der Technik damals wären das nur einige weiße Streifen am Dia/Negativ geworden.
Edit: 13er war schneller.
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Das war vermutlich der letzte Zug Richtung Ring. Da aber nur in FR Ring dort eine Hst. war, hat Revisor dankenswerterweise das Bild DORT und nicht in FR Speising angefertigt, wo die Tramway vermutlich mit ca 20 km/h gefahren wäre. Mit der Technik damals wären das nur einige weiße Streifen am Dia/Negativ geworden.
Das vielleicht nicht gerade, mit Blitz war 1/60 prinzipiell machbar, aber das reicht auch schon für deutliche Bewegungsunschärfe (weiß ich, seit ich als Kind mit einer Instamatic aus der fahrenden Donauparkbahn fotografiert habe).
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Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, so mühsam auch wieder nicht, Film mindestens 400 Asa (Iso) und ein Blitzgerät, das zumindest 15 Meter reichte, den Rest konntest du bei der Ausarbeitung steuern!
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Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, so mühsam auch wieder nicht, Film mindestens 400 Asa (Iso) und ein Blitzgerät, das zumindest 15 Meter reichte, den Rest konntest du bei der Ausarbeitung steuern!
Mit einem ausreichend wuchtigen Blitz (auf einer Satireseite einst als "Stabblitzgerät Metz Mururoa" bezeichnet) dürfte man sogar mit 100 oder 200 noch ausgekommen sein.
Kleine Randnotiz zu den Empfindlichkeitsangaben: in der "guten alten Zeit" war im europäischen Raum die Angabe in Zehntel-DIN-Graden üblich, wobei schon in den 50ern die Zehntel meistens weggelassen worden sind. Hierbei waren drei Stufen gleich eine Blende. Im amerikanischen Raum dagegen waren ASA-Angaben (American Standards Association) gängig, bei denen eine Verdoppelung des Zahlenwerts einer Blende entspricht. Im Zuge der internationalen Vereinheitlichung kamen dann die ISO-Werte auf, das waren ASA und DIN mit Schrägstrich, also z.B. ISO 100/21 oder ISO 400/27. Auf Analogfilmen dürfte das heute noch so angeschrieben sein. Die Digitalkamera-Hersteller haben bei den ISO-Angaben frech den zweiten Teil weggelassen und de facto wieder ASA-Angaben unter falschem Namen draus gemacht.
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Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, so mühsam auch wieder nicht, Film mindestens 400 Asa (Iso) und ein Blitzgerät, das zumindest 15 Meter reichte, den Rest konntest du bei der Ausarbeitung steuern!
Eh nicht, aber der Film war ein ganz normaler Kodachrome X mit 19 DIN und das Blitzgerät ein Metz Mecablitz 44 CT 4. Also nix mit 400 ASA und Stabblitztgerät. Als Kamera fungierte eine Leica M2 mit Leitz Summilux 1:1,4/50. Kürzeste Synchronzeit war 1/50 Sekunde und die Blende vermutlich 1:2 oder 1:2,8.
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die Blende vermutlich 1:2 oder 1:2,8.
Das hilft natürlich auch enorm.
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die Blende vermutlich 1:2 oder 1:2,8.
Das hilft natürlich auch enorm.
War bei Fixbrennweiten für Analogkameras auch nicht so besonders, ebenso wie bei nicht allzu brutalen Zooms. Ich glaube meine beiden Zoomobjektive für die OM2 sind 2,8er, dazu habe ich eine 1,8/50er Fixbrennweite.
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War bei Fixbrennweiten für Analogkameras auch nicht so besonders, ebenso wie bei nicht allzu brutalen Zooms. Ich glaube meine beiden Zoomobjektive für die OM2 sind 2,8er, dazu habe ich eine 1,8/50er Fixbrennweite.
Nur dass bei den (schweineteuren) Leica-Gläsern meistens Offenblende beinahe ohne Randabfall verwendbar ist (in der Analogzeit war das noch nicht so erheblich, heute kann man aber 100% reinzoomen und da sieht's bei vielen Altgläsern gruselig aus). Die Standard-50/1.8 muss man normalerweise deutlich mehr abblenden, dann samma da auch eher bei 2.8. Wobei ich bei meinem 35/1.8 in der Nacht nur auf f/2 oder f/2.2 abblende, weil der Rand da meistens sowieso nicht so spannend ist und man bei den kleinen Ausgabeformaten auch ein wenig nachschärfen kann. Bei ISO 3200 kann man dann sogar fahrende Züge recht gemütlich fotografieren.
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Auf der Filmpatrone steht bei Kodak nurmehr 400 36 exp., auf der Schachtel hinten versteckt ISO400/27°. An meinem Nikon FA ist Blitzsynchron 250.
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Auf der Filmpatrone steht bei Kodak nurmehr 400 36 exp., auf der Schachtel hinten versteckt ISO400/27°. An meinem Nikon FA ist Blitzsynchron 250.
Ja, diese schnellen Synchronzeiten waren dann gegen Ende der Analog-Ära. Mit der OM-2 und meinem Metz-Untrumm http://www.optiksammlung.de/Metz/45CT1.html (http://www.optiksammlung.de/Metz/45CT1.html) spielt es so etwas noch nicht. Die Zoomobjektive sind übrigens ein VMC Vivitar Series 1 35-85/2,8 und ein ebensolches 75-205/3,8. Setpreis mit den beiden Zoomobjektiven, Blitz und drei Zwischenringen (12, 20 und 36 mm) im quietschgelben Kunstlederkoffer seinerzeit am Flohmarkt 130 Euro, dazu 15 für das 50/1,8. Der Zustand des kleineren Zooms ist allerdings eher bedauernswert (Kratzer in der Frontlinse, Fokusprobleme).