Autor Thema: Philadelphiabrücke (1910-1975)  (Gelesen 12368 mal)

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Revisor

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Philadelphiabrücke (1910-1975)
« am: 11. Dezember 2013, 15:48:08 »
Anders als bei den ein Jahr später auftretenden "Brückenereignissen" (Reichsbrücke und Floridsdorfer Brücke) konnte die Sperre der als baufällig erkannten Philadelphiabrücke für die Straßenbahn mit Betriebsschluß des 18. Juni 1975 erfolgen. Für den Autoverkehr wurde sie bereits in den Abendstunden gesperrt. Das Foto zeigt die 62er-Blaue, die als letzter Straßenbahnzug die alte Brücke befuhr.

13er

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #1 am: 11. Dezember 2013, 17:24:20 »
Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
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W_E_St

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #2 am: 11. Dezember 2013, 17:58:24 »
Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, dieses Exemplar hier ist offensichtlich geblitzt, das war Mitte der 70er nicht mehr so problematisch.
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normalbuerger

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #3 am: 11. Dezember 2013, 18:08:59 »
Auf welchen Bahnhof wird der blaue 62 eingezogen? Am Zielschild steht Ring-Oper, war dieser nicht Ri Lainz unterwegs?

Achter

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #4 am: 11. Dezember 2013, 18:34:07 »
Damals - und logischerweise auch heute - Speising. Am Foto ist auch ein damaliger Speisinger Zug.

normalbuerger

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #5 am: 11. Dezember 2013, 18:36:51 »
Also dann wurde das Zielschild nicht gewendet. Sowas, ein Skandal.......

Achter

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #6 am: 11. Dezember 2013, 18:39:12 »
Der Zug am Bild steht in der damaligen Hst. Philadelphiabrücke Richtung Ring - es hatte also vor 38 Jahren alles seine Ordnung und 7909/100 muß NICHT kontaktiert werden...

normalbuerger

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #7 am: 11. Dezember 2013, 18:42:35 »
Und der zog dann nach Speising ein? Wie fuhr der dann dort hin wenn es der letzte Zug auf der Philadelphiabrücke war?

13er

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #8 am: 11. Dezember 2013, 18:45:23 »
Und der zog dann nach Speising ein? Wie fuhr der dann dort hin wenn es der letzte Zug auf der Philadelphiabrücke war?
Es war die Blaue, also fuhr sie per Definition als letzte in Richtung Speising über die Brücke. Am Bild befuhr der Wagen so gesehen das vorletzte Mal die Brücke. Ich nehme mal an, unser Revisor musste am nächsten Tag arbeiten (der 18.6.75 war ein Mittwoch) und wollte noch zu einer halbwegs christlichen Uhrzeit zuhause sein ;)
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normalbuerger

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #9 am: 11. Dezember 2013, 18:47:43 »
Ja dann ist alles klar, wäre sonst nicht ganz logisch gewesen :up:

Achter

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #10 am: 11. Dezember 2013, 18:48:42 »
Das war vermutlich der letzte Zug Richtung Ring. Da aber nur in FR Ring dort eine Hst. war, hat Revisor dankenswerterweise das Bild DORT und nicht in FR Speising angefertigt, wo die Tramway vermutlich mit ca 20 km/h gefahren wäre. Mit der Technik damals wären das nur einige weiße Streifen am Dia/Negativ geworden.

Edit: 13er war schneller.

W_E_St

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #11 am: 11. Dezember 2013, 19:29:46 »
Das war vermutlich der letzte Zug Richtung Ring. Da aber nur in FR Ring dort eine Hst. war, hat Revisor dankenswerterweise das Bild DORT und nicht in FR Speising angefertigt, wo die Tramway vermutlich mit ca 20 km/h gefahren wäre. Mit der Technik damals wären das nur einige weiße Streifen am Dia/Negativ geworden.
Das vielleicht nicht gerade, mit Blitz war 1/60 prinzipiell machbar, aber das reicht auch schon für deutliche Bewegungsunschärfe (weiß ich, seit ich als Kind mit einer Instamatic aus der fahrenden Donauparkbahn fotografiert habe).
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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #12 am: 21. Dezember 2013, 09:16:16 »
Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, so mühsam auch wieder nicht, Film mindestens 400 Asa (Iso) und ein Blitzgerät, das zumindest 15 Meter reichte, den Rest konntest du bei der Ausarbeitung steuern!

W_E_St

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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #13 am: 21. Dezember 2013, 12:50:09 »
Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, so mühsam auch wieder nicht, Film mindestens 400 Asa (Iso) und ein Blitzgerät, das zumindest 15 Meter reichte, den Rest konntest du bei der Ausarbeitung steuern!
Mit einem ausreichend wuchtigen Blitz (auf einer Satireseite einst als "Stabblitzgerät Metz Mururoa" bezeichnet) dürfte man sogar mit 100 oder 200 noch ausgekommen sein.

Kleine Randnotiz zu den Empfindlichkeitsangaben: in der "guten alten Zeit" war im europäischen Raum die Angabe in Zehntel-DIN-Graden üblich, wobei schon in den 50ern die Zehntel meistens weggelassen worden sind. Hierbei waren drei Stufen gleich eine Blende. Im amerikanischen Raum dagegen waren ASA-Angaben (American Standards Association) gängig, bei denen eine Verdoppelung des Zahlenwerts einer Blende entspricht. Im Zuge der internationalen Vereinheitlichung kamen dann die ISO-Werte auf, das waren ASA und DIN mit Schrägstrich, also z.B. ISO 100/21 oder ISO 400/27. Auf Analogfilmen dürfte das heute noch so angeschrieben sein. Die Digitalkamera-Hersteller haben bei den ISO-Angaben frech den zweiten Teil weggelassen und de facto wieder ASA-Angaben unter falschem Namen draus gemacht.
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Re: Philadelphiabrücke (1910-1975)
« Antwort #14 am: 21. Dezember 2013, 14:46:20 »
Hut ab vor so schönen alten Nachtfotos; man kann heute kaum noch nachvollziehen, wie (technisch) mühsam das Fotografieren damals gewesen sein muss! :up:
Naja, so mühsam auch wieder nicht, Film mindestens 400 Asa (Iso) und ein Blitzgerät, das zumindest 15 Meter reichte, den Rest konntest du bei der Ausarbeitung steuern!
Eh nicht, aber der Film war ein ganz normaler Kodachrome X mit 19 DIN und das Blitzgerät ein Metz Mecablitz 44 CT 4. Also nix mit 400 ASA und Stabblitztgerät. Als Kamera fungierte eine Leica M2 mit Leitz Summilux 1:1,4/50. Kürzeste Synchronzeit war 1/50 Sekunde und die Blende vermutlich 1:2 oder 1:2,8.