Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Chronik => Thema gestartet von: hema am 11. Februar 2014, 14:37:55
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Die Signalanlage auf der Kreuzung Alser Straße/Spitalgasse wird umgebaut und derzeit sind alle Ampeln weg. Geregelt wird von einem Verkehrsposten. Und gestern waren die jeweils Dienst tuenden Polizisten echt Spitze. Die Straßenbahn hatte auf dieser normalerweise leidigen Kreuzung praktisch Nullwartezeiten und der Autoverkehr ist auch nicht zusammengebrochen, sondern lief sogar zügiger als gewohnt!
Somit sieht man wieder einmal, was alles ginge, wenn man nur wollte! Also Straßenbahn absolut bevorrangen und Autos mitprofitieren lassen. Aber leider, mit der Scheuklappenmentalität und geistigen Unbeweglichkeit unserer Apparatschiks aus Politik und WiLi-Management geht leider gar nichts anderes als am alten Zopf zu hängen und tausend Ausreden erfinden! :'(
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Leider wird am Ende eine wohl noch beschissenere Ampel als die alte stehen. In den meisten anderen Städten wäre an dieser Kreuzung nicht mal eine Ampel. Die meisten Relationen sind ohnehin verboten, sodass man nur gerade drüber und "kurz" abbiegen darf.
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Leider wird am Ende eine wohl noch beschissenere Ampel als die alte stehen.
Werden nicht bloß die Signalgeber ausgetauscht (und eventuell um diverse Ratter-, Tüt- und Läutwerke ergänzt)?
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Leider wird am Ende eine wohl noch beschissenere Ampel als die alte stehen.
Werden nicht bloß die Signalgeber ausgetauscht (und eventuell um diverse Ratter-, Tüt- und Läutwerke ergänzt)?
Vielleicht auch nur das. Jedenfalls hat man voriges Jahr wegen des 38ers auch gleich die Fußgängerphasen verkürzt. Früher hat man gleich über die Lange Gasse grün bekommen, nachdem die Autos rot hatten. Heute muss man ein paar Sekunden warten. Nix Schlimmes, aber aufgefallen ist es mir halt, da ich dort oft gehe.
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Geregelt wird von einem Verkehrsposten. Und gestern waren die jeweils Dienst tuenden Polizisten echt Spitze. Die Straßenbahn hatte auf dieser normalerweise leidigen Kreuzung praktisch Nullwartezeiten und der Autoverkehr ist auch nicht zusammengebrochen, sondern lief sogar zügiger als gewohnt!
Den Eindruck habe ich auch schon bekommen, daß vor Ort befindliche Polizisten manchmal sehr effizient sind.
Mich würde ja prinzipiell interessieren, ob eventuell ein individuell handelndes, nicht vernetztes System sogar effizienter als ein vernetztes System mit festen Schaltungen agieren kann, wenn das nicht vernetzte System spontane Verkehrsströme "messen" kann. Wäre ein interessantes Thema für eine Computersimulation, wenn's nicht ohnehin schon jemand gemacht hat (Weiß irgendwer Arbeiten dazu?), das man auch auf seine Skalierbarkeit (=Dichte der geregelten Kreuzungen) untersuchen könnte. Im Prinzip könnte man das auch noch weiterspinnen: Ampeln mit individuellem Schaltprogramm in Abhängigkeit von Verkehrsstrommessungen (diese könnte man eventuell auch mit Fuzzy-Logic implementieren).
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Die großen Vorteile effizienter händischer Regelung können technische Systeme nie hinkriegen:
(1) Die Räumzeiten entfallen de facto.
(2) Die Autolenker bleiben bei "Gelb" stehen, anstatt Gas zu geben.
(3) Händische Regelung kann effektiver arbeiten, da sie kein Grünblinken kennt.
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Die Signalanlage auf der Kreuzung Alser Straße/Spitalgasse wird umgebaut und derzeit sind alle Ampeln weg. Geregelt wird von einem Verkehrsposten. Und gestern waren die jeweils Dienst tuenden Polizisten echt Spitze. Die Straßenbahn hatte auf dieser normalerweise leidigen Kreuzung praktisch Nullwartezeiten und der Autoverkehr ist auch nicht zusammengebrochen, sondern lief sogar zügiger als gewohnt!
Somit sieht man wieder einmal, was alles ginge, wenn man nur wollte! Also Straßenbahn absolut bevorrangen und Autos mitprofitieren lassen. Aber leider, mit der Scheuklappenmentalität und geistigen Unbeweglichkeit unserer Apparatschiks aus Politik und WiLi-Management geht leider gar nichts anderes als am alten Zopf zu hängen und tausend Ausreden erfinden! :'(
Wenn die Polizei bei der Regelung auf Zack ist, dann ist sie IMMER effektiver als eine jede Ampel.
Der Grund ist auch ganz einfach. Die Polizei kann bei Anlage 3 wesentlich schneller zwischen den einzelnen Phasen zu schalten und braucht ggf auch nicht auf die Mindestfreiphasen achten, die sich auf Grund der Straßenbreite und der Gehgeschwindigkeit ergibt. Ebenso kann sie durch Beobachtung der Straßenbahn ohne Verzögerung frei geben, da er auch den Fahrgastwechsel beobachten kann.
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Aber ab einer gewissen Größe, speziell wenn mehrere Posten nötig sind, ist die Automatik dem Menschenm im Durchsatz überlegen, nicht zuletzt deswegen, weil die Anlage unüberschaubar wird! Auf kleineren Kreuzungen, wie der beschriebenen, ist händische Regelung sicher effizienter, soweit man nicht gerade (lustlose) "Kapplständer" hinstellt. Noch besser ist auf überschaubaren Kreuzungen häufig gar keine Lichtsignalregelung!
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Auch die Kreuzung Am Tabor/Taborstraße war etwa einen halben Tag lang wunderbar flüssig, denn nachdem ein Bsuff mit dem Auto einen Ampelmasten umgelegt hat, war die Kreuzung ungeregelt. Der Autoverkehr lief flüssiger denn je und die Straßenbahn hat sich langsam vorgetastet, bis die Autolenker stehengeblieben sind. Eine Wohltat im Gegensatz zum sonstigen morgendlichen Rückstau.
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Auch die Kreuzung Am Tabor/Taborstraße war etwa einen halben Tag lang wunderbar flüssig, denn nachdem ein Bsuff mit dem Auto einen Ampelmasten umgelegt hat, war die Kreuzung ungeregelt. Der Autoverkehr lief flüssiger denn je und die Straßenbahn hat sich langsam vorgetastet, bis die Autolenker stehengeblieben sind. Eine Wohltat im Gegensatz zum sonstigen morgendlichen Rückstau.
Auch in der Mariahilfer Straße kommt man seit der Umstellung schneller vom Getreidemarkt in der Kirchengasse :) Man fährt zwar langsamer, aber wesentlich zügiger.
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Mich würde ja prinzipiell interessieren, ob eventuell ein individuell handelndes, nicht vernetztes System sogar effizienter als ein vernetztes System mit festen Schaltungen agieren kann, wenn das nicht vernetzte System spontane Verkehrsströme "messen" kann. Wäre ein interessantes Thema für eine Computersimulation, wenn's nicht ohnehin schon jemand gemacht hat (Weiß irgendwer Arbeiten dazu?), das man auch auf seine Skalierbarkeit (=Dichte der geregelten Kreuzungen) untersuchen könnte. Im Prinzip könnte man das auch noch weiterspinnen: Ampeln mit individuellem Schaltprogramm in Abhängigkeit von Verkehrsstrommessungen (diese könnte man eventuell auch mit Fuzzy-Logic implementieren).
Man hat solche Untersuchungen sogar schon ins Extreme betrieben: Man hat testweise die Ampeln einer Großstadt überhaupt nicht mehr koordiniert (also per Zufallsprinzip chaotisch schalten lassen) und verblüffenderweise war der Verkehrsfluss (insgesamt gesehen) besser als mit Koordination :D Sollte einem eigentlich zu denken geben...
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Wenn man bei uns einen chaotischen Zustand absichtlich herbeiführen will, schafft man das sicher nicht. >:D
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Man hat solche Untersuchungen sogar schon ins Extreme betrieben: Man hat testweise die Ampeln einer Großstadt überhaupt nicht mehr koordiniert (also per Zufallsprinzip chaotisch schalten lassen) und verblüffenderweise war der Verkehrsfluss (insgesamt gesehen) besser als mit Koordination :D Sollte einem eigentlich zu denken geben...
http://www.wimp.com/trafficlights/ (http://www.wimp.com/trafficlights/)
Experiment: Town in England turns off traffic lights, surprising results.
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Diese Aussage zeigt, warum sich Verkehrsoptimierung durch Regelreduktion nie durchsetzen wird.
[attach=1]
Und Wien ist ein exzellentes Beispiel, wie sich eine Stadt der Ampelmafia willfährigst unterwirft.
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Sogar am Gürtel hat die Sache mit händischer Regelung bei der Volksoper (innerer und äußerer Gürtel) jedes Mal erheblich besser funktioniert!
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Aber ab einer gewissen Größe, speziell wenn mehrere Posten nötig sind, ...
Alserbach-Nußdorfer-Sechsschimmel-Fuchsthaller, z. B.
oder
Liechtenstein-Heiligenstädter-Liechtenwerder Platz - da stehn sogar 3. Und die sollten dann wirklich gut zusammengespielt sein, dann gehts auch (speziell im Hinblick auf Ausrücker - Einzieher von/zur Augasse).
Lothringer-Schwarzenbergplatz - sogar 4 Mann hoch.
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Ich hab so was einmal in St. Gallen (Schweiz) gesehen, da haben mehrere Polizisten eine kompliziertere Kreuzung immer nur in der Stoßzeit geregelt. Die Reihenfolge war vorgegeben und der "kommandierende" Polizist hat mit der Signalpfeife die Wechsel befohlen. War echt schön anzusehen.
Zu koordinierter Ampelschaltung:
Bei starkem Verkehr bringt es kaum etwas. Bei schwächerem Verkehr kann es schon schön laufen, wenn es nicht die Deppen gäbe, die bei Grün Vollgas geben und bis zur nächsten Ampel heizen um dort wieder zu stehen, die der Grünen Welle angepasst fahrenden müssen dann bei jeder Ampel wieder runterbremsen.
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Man hat solche Untersuchungen sogar schon ins Extreme betrieben: Man hat testweise die Ampeln einer Großstadt überhaupt nicht mehr koordiniert (also per Zufallsprinzip chaotisch schalten lassen) und verblüffenderweise war der Verkehrsfluss (insgesamt gesehen) besser als mit Koordination :D Sollte einem eigentlich zu denken geben...
In Wien gab's so ein Experiment doch auch schon mal, wenn auch unfreiwillig: Die zentrale Ampelsteuerung ist eines Morgens ausgefallen und dadurch waren die Ampeln in ganz Wien nicht mehr synchronisiert. Das Ergebnis waren aber völlig zugestaute Einfallsstraßen.
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In Wien gab's so ein Experiment doch auch schon mal, wenn auch unfreiwillig: Die zentrale Ampelsteuerung ist eines Morgens ausgefallen und dadurch waren die Ampeln in ganz Wien nicht mehr synchronisiert. Das Ergebnis waren aber völlig zugestaute Einfallsstraßen.
DAs stört aber am wenigsten sondern reduziert den Verkehr in Wien :)
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Die Ampel ist seit heute wieder in Betrieb. Es sieht allerdings so aus, als ob das alte Programm (glücklicherweise) wieder aktiv ist.
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Die Ampel ist seit heute wieder in Betrieb. Es sieht allerdings so aus, als ob das alte Programm (glücklicherweise) wieder aktiv ist.
Gestern gegen 21h war sie auch schon in Betrieb.