Tramwayforum

Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: 13er am 07. Oktober 2010, 14:49:56

Titel: Meterspur in Wien
Beitrag von: 13er am 07. Oktober 2010, 14:49:56
Wohl nur die wenigsten werden wissen, dass es in Wien (nicht sehr erfolgreiche) Versuche für eine Meterspur-Straßenbahn durch einen gewissen Dr. med. Hermann Theodor Hillischer, seines Zeichens Hobby-Elektroingenieur, gegeben hat. Hier die interessante Geschichte und ein paar Skizzen!
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: moszkva tér am 08. Oktober 2010, 09:24:15
Wurde auch eine Strecke in Meterspur gebaut oder gar betrieben, oder blieb es bei der blanken Theorie?
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: Linie 41 am 08. Oktober 2010, 09:45:03
Es blieb meines Wissens bei der Theorie.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 95B am 08. Oktober 2010, 10:00:32
Es blieb meines Wissens bei der Theorie.
... bis vor einigen Jahren im Straßenbahnmuseum einige Meter Meterspurgleis verlegt wurden, um dieses rot-weiße Innsbrucker Ungetüm dort aufzustellen, dessen einziger Zweck es ist, die Heimstätte für eine der verhunzten 3er-Scheiben darzustellen. Hoffentlich ist das Wägelchen bald verrottet, denn meiner Meinung nach hat es im Wiener Straßenbahnmuseum nichts, aber auch gar nichts verloren.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 13er am 08. Oktober 2010, 10:05:38
Hoffentlich ist das Wägelchen bald verrottet, denn meiner Meinung nach hat es im Wiener Straßenbahnmuseum nichts, aber auch gar nichts verloren.
Da kann ich dir nur zustimmen. Es ist ohnehin schon in einem sehr bedauernswerten Zustand, ständig der Witterung ausgesetzt.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: Linie 41 am 08. Oktober 2010, 10:30:44
Wollten die nicht ursprünglich damit im Kreis fahren für die Kinder oder so?
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 95B am 08. Oktober 2010, 11:56:40
Wollten die nicht ursprünglich damit im Kreis fahren für die Kinder oder so?
Irgendwas hab ich da auch vernommen. Aber mit dem Abgang von ULHP ist das ohnehin hinfällig, die Controllingabteilung wird für derart abstruse Pläne kein Geld lockermachen.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: filigranofil am 27. Juni 2011, 00:12:25
Aus dem Archiv "Zgodovinski arhiv Ljubljana" (Historisches Archiv Ljubljana)...

Trassenplan der Rundstrecke (auf Innenstadt aus Rothaugs Heimats-Atlas, G. Freytag & Bernt, Wien):

(http://www.shrani.si/f/2U/BI/1dHPXqSe/img5231.jpg)


Vergrösserung...

(http://www.shrani.si/t/2U/BI/1dHPXqSe/1/img5231.jpg) (http://www.shrani.si/?2U/BI/1dHPXqSe/1/img5231.jpg)


Vertragsentwurf...

(http://www.shrani.si/f/33/sI/TXbVJQW/img5233.jpg)


Hillischers Patentzeichnung...

(http://www.shrani.si/f/2L/wn/1TAFq46L/img5232.jpg)




Schöne Grüsse aus Slovenien

Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 13er am 27. Juni 2011, 01:30:55
Schöne Grüsse aus Slovenien
Danke für die interessanten Dokumente in lep pozdrav! :)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: tramway.at am 21. Oktober 2011, 13:54:40
Auch zum Thema passend - das hab ich im 14. Bezirk gefunden...
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: hema am 21. Oktober 2011, 14:13:42
Warst' beim OBI?  ;D


Dort wo auf deinem Foto die graue Halle steht, war vor nicht all zu langer Zeit noch ein Lagerplatz mit ganz vielen dieser Schmalspurgleise! Man hätte diese ganzen Haus- und Werksbahnen in Wien rechtzeitg dokumentieren müssen, es gab davon hunderte. Bis in die 70er-Jahre gab es davon noch reichlich Reste zu sehen, manche wurden sogar noch verwendet. 
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: haidi am 21. Oktober 2011, 15:19:33
Auch zum Thema passend - das hab ich im 14. Bezirk gefunden...

Wenn ich  mich recht erinnere, war das von der Kanal-MA. Auf dem Lagerplatz habe ich - wenn ich mich richtig erinnere - unter anderem diese großen Beton-Kanalrohre mit dem annähernd ovalen Querschnitt gesehen.

Hannes
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: haidi am 21. Oktober 2011, 15:23:31
Hat nichts mit Meter-Spur Straßenbahn zu tun, wollte aber kein neues Thema beginnen.

Als ich vor nicht allzu langer Zeit wieder mal stöbern war, im Bildarchiv der Nationalbibliothek, sind mir 2 Bilder in die Hände gefallen, welche einen mit Benzin betriebenen Kolonia - LKW Zug, der Gemeinde Wien, zeigen, der Mitte der 30er Jahre auf einer provisorisch errichteten Brücke fuhr.

Diese Brücke war anscheinend ein Zubringer für eine Deponie.

Direkt daneben, bzw. unterhalb befand sich eine elektrisch betriebene Schmalspurfeldbahn mit Oberleitung mit einigen Loren, um den Abfall vom LKW weiter zu transportieren

Ich hoffe diese Bilder wieder zu finden, da mir so etwas absolut unbekannt war bis dato.

Ich hab(tt?)e ein kleines Handbüchlein für Lehrer aus der Zeit der Monarchie - Wandertage in Wien, darin gibt es auch ein Foto, dass deiner SChilderung enspricht. Es handelt sich um einen Coloniazug. Das Bild in diesem Büchlein wurde in der Deponie Zwischenbrücken aufgenommen, das Gebiet wurde später für die Internationale Gartenausstellung gestaltet und ist heute der Donaupark mit dem Jonasfinger.

Hannes
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 60er am 21. Oktober 2011, 16:01:45
Hat nichts mit Meter-Spur Straßenbahn zu tun, wollte aber kein neues Thema beginnen.

Als ich vor nicht allzu langer Zeit wieder mal stöbern war, im Bildarchiv der Nationalbibliothek, sind mir 2 Bilder in die Hände gefallen, welche einen mit Benzin betriebenen Kolonia - LKW Zug, der Gemeinde Wien, zeigen, der Mitte der 30er Jahre auf einer provisorisch errichteten Brücke fuhr.

Diese Brücke war anscheinend ein Zubringer für eine Deponie.

Direkt daneben, bzw. unterhalb befand sich eine elektrisch betriebene Schmalspurfeldbahn mit Oberleitung mit einigen Loren, um den Abfall vom LKW weiter zu transportieren

Ich hoffe diese Bilder wieder zu finden, da mir so etwas absolut unbekannt war bis dato.
Diese Bilder hab ich gesehen bei der MA48-Ausstellung bei der Langen Nacht der Museen am 1. Oktober. Der LKW ist auf eine Holzbrücke gefahren, die in der Mitte ein Loch hatte. Er hatte an der Unterseite Klappen, die händisch geöffnet wurden. Der Abfall ist daraufhin in die darunter aufgestellten Eisenbahnwaggons gefallen und per Feldbahn zur Deponie weitertransportiert worden.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 158er am 21. Oktober 2011, 16:21:04
Auch zum Thema passend - das hab ich im 14. Bezirk gefunden...
Die Gleise liegen auch 2011 noch.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 158er am 22. Oktober 2011, 10:29:59
Man hätte diese ganzen Haus- und Werksbahnen in Wien rechtzeitg dokumentieren müssen, es gab davon hunderte.
Kannst Du einige Orte oder Eindrücke von solchen Bahnen schildern? Weißt Du, ob irgendwo noch Reste erhalten sind?  :)

Über diese Anlage im 14ten Bezirk gibt es einige Bilder, ich werde bei Gelegenheit einige hier einbringen, auch vom Betrieb.
Bitte, ja, würde mich sehr interessieren! Wenn möglich, steuere bitte auch Hintergrundinformationen bei.
Gibt es dazu Literatur?
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: W_E_St am 22. Oktober 2011, 11:36:57
In der Mariannengasse im 9. habe ich vor ein paar Jahren noch Reste einer Hausbahn gesehen, keine Ahnung ob die Gleise aktuell noch liegen. Sie waren aber vom Gehsteig aus gut zu sehen, sie führten vom inneren Gehsteigrand durch die Nische vor dem Haustor und unter dem Haustor durch, Spurweite ungefähr ein halber Meter. Die Hausnummer weiß ich leider nicht, aber von der Spitalgasse aus gesehen war es auf der rechten Seite, wenn mich nicht alles täuscht im ersten Häuserblock, noch vor der alten E-Werks-Direktion (das müsste dann das Eckhaus Spitalgasse sein).
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 13er am 22. Oktober 2011, 15:39:22
In der Mariannengasse im 9. habe ich vor ein paar Jahren noch Reste einer Hausbahn gesehen, keine Ahnung ob die Gleise aktuell noch liegen. Sie waren aber vom Gehsteig aus gut zu sehen, sie führten vom inneren Gehsteigrand durch die Nische vor dem Haustor und unter dem Haustor durch, Spurweite ungefähr ein halber Meter. Die Hausnummer weiß ich leider nicht, aber von der Spitalgasse aus gesehen war es auf der rechten Seite, wenn mich nicht alles täuscht im ersten Häuserblock, noch vor der alten E-Werks-Direktion (das müsste dann das Eckhaus Spitalgasse sein).
Mariannengasse 2:

[attach=1]

[attach=2]

Vielleicht komm ich ja mal bei Gelegenheit auch ins Haus rein, dann sieht man vielleicht, wie es im Hof weitergeht... auf Google Earth sieht es so aus, als würde das Gleis relativ bald im Hof verenden. Das muss aufgrund der schlechten Auflösung aber nix heißen.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: Revisor am 22. Oktober 2011, 15:49:57
Eine Einschienenbahn?  ;)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 13er am 22. Oktober 2011, 15:53:20
Eine Einschienenbahn?  ;)
Ja, in der Tat erstaunlich, die Monorail :D Nur West wird uns sagen können, ob damals noch beide Schienen gelegen sind? Wäre seltsam, dass man eine vielleicht im Zuge von Sanierungsarbeiten rausnimmt, aber die andere liegen lässt? Na, wer weiß, manches darf man nicht einmal versuchen zu verstehen ;)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: hema am 22. Oktober 2011, 16:08:58
Das war vermutlich keine Schienenbahn, sondern eine Art Spurführung für Wagen. Man wollte offensichtlich verhindern, dass der Verputz in der Hauseinfahrt ständig beschädigt wird.


Vor 30 oder 40 Jahren gab es z.B. im Siebenten nahezu in jedem zweiten Haus (bissl übertrieben) Reste einer Hausbahn. In Mariahilf habe ich auch etliche entdeckt, die weitläufigste dürfte in der Sandwirtgasse 11 (Fa. Polehnia) gewesen sein. Vielleicht gibt es dort sogar heute noch was. Keine Ahnung.


(http://www.polehnia.at/ueberuns/images/gruppenfoto1936.jpg)
Vorne in der Mitte sieht man ein Stückerl vom Gleis.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: W_E_St am 22. Oktober 2011, 17:47:12
Ob es damals noch zwei Schienen waren kann ich auch nicht beschwören. Insgesamt wirkt das Foto vom Hauseingang aber sehr symmetrisch, das würde gegen eine zweite Schiene sprechen (sie könnte zwar dort gewesen sein, wo zwischen Pflasterklinkern und Sockel ein Betonstreifen ist, aber andererseits gibt es den auf der anderen Seite ebenfalls).
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: coolharry am 24. Oktober 2011, 12:35:46
Am 2ten Bild ganz rechts, erkennt man Behälterwägelchen, für welchen Zweck auch immer.

Förderbänder waren damals noch relativ kurz und unzuverlässig.

Aber hier ein kleiner Exkurs über Stadtgas.

http://www.dvgw.de/dvgw/geschichte/geschichte-des-dvgw/gaserzeugung-von-stadtgas-um-1890/ (http://www.dvgw.de/dvgw/geschichte/geschichte-des-dvgw/gaserzeugung-von-stadtgas-um-1890/)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: coolharry am 24. Oktober 2011, 13:44:35
Kleiner Nachtrag zum Gaswerk Leopoldau.

Ganz interessant ist der Übersichtsplan des Werkes.

http://schlotforum.wordpress.com/2009/03/04/1210-wien-gaswerk-leopoldau-1911/ (http://schlotforum.wordpress.com/2009/03/04/1210-wien-gaswerk-leopoldau-1911/)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: Wattman am 02. November 2011, 10:11:04
Interessant - so eine Querung wäre heute undenkbar.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 16. November 2014, 22:00:05
Da habe ich auch noch ein Foto vom Feldbahnbetrieb am Wienerberg gefunden gefunden. Hier wird gerade am letzten Abbauhorizont vor der Bebauungsgrenze der Gelbton abgetragen und auf einer recht langen Strecke bis zu einer Halde nahe der Neilreichgasse abgelagert. Der gelbe Ton wäre zwar auch zur Ziegelherstellung tauglich gewesen, aber hier in Wien hat man sich auf den fetten Grünton konzentriert. Ein Stück weiter vorne hinter der Russenkirche hatten meine Eltern einen Schrebergarten, den sie gerade wegen diesem letzten Abbau räumen mussten. Die Abraumhalde erkennt man noch immer als bewaldeten Hügel. In der besten Zeit gab es sogar eine Materialseilbahn  von der Grube zum Ziegelwerk, die eine Werkstraße unterquerte. Würde mich über mehr Fotos aus deinem Fundus freuen.

Zu der Rollbahn im 14. Bezirk, auch hier habe ich mich als Knabe herungetrieben.
Der Bogen führte einerseits zu einer senkrechten Stützmauer am Westbahndamm und andererseits in den Rohrlagerplatz. Vor dem Bahndam  gab es eine Ausweiche mit den einzigen beiden Weichen der Rollbahn. Vom Vollbahngleis wurden die angelieferten Rohre vom Waggon mittels eines Portalkranes aus beachtlicher Höhe auf die untergeschobenen Loren verladen. Da die Rollbahngleise 90° zur Vollbahn anstanden, mussten die Rohre per Hand am Krankhaken hängend, gedreht werden.
Am Lagerplatz verteilten sich die Rollbahngleise über Drehscheiben im wesentlichen auf zwei Längsgleise, die dann im Abstand von ca 50m auch über eine öffentlich Straße auf den zweiten Lagerplatz weiterführten. Auch hier gab es zahlreiche Drehscheiben zu den im 90° liegenden Quergleisen  zwischen den Lagerflächen.

Es war eine große Anzahl schwerer ungefederter Stahl-Flachloren mit vier schwenkbaren Bügelrungen und Rollenlagern vorhanden, die an den Gleisenden und in der Ausweiche abgestellt waren. Die Bauart kennt man auch von Stahlwerksbahnen. Bereits 1964 wurde die Rollbahn eigentlich nicht mehr benutzt.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: Laiseka am 16. November 2014, 22:12:27
Im Bildarchiv der Nationalbibliothek findest du dazu einige Aufnahmen (wenn auch älter als das von dir gepostete).

Z.B. folgende: http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=9991219 (http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=9991219)

(http://www.bildarchivaustria.at (http://www.bildarchivaustria.at))

An der Stelle des heutigen Golfclubs, war dort auch eine Abbaustelle? Seit wann gibt es denn den Golfplatz? Ist das ein Mietvertrag zwischen Golfplatz und Stadt Wien, der irgendwann einmal ausläuft?
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 16. November 2014, 22:30:48
Tolles Foto, im untersten Horizont sieht man die Joche der Hängeförderbahn.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 95B am 16. November 2014, 22:46:52
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ihr hier euer immenses historisches Wissen niederschreibt und dadurch allen Jüngeren, aber auch der Nachwelt lebendig vermittelt!  :up:
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 17. November 2014, 00:27:04


An der Stelle des heutigen Golfclubs, war dort auch eine Abbaustelle? Seit wann gibt es denn den Golfplatz? Ist das ein Mietvertrag zwischen Golfplatz und Stadt Wien, der irgendwann einmal ausläuft?

Die Frage habe ich fast übersehen, ja da gab es auch einen Abbau. Dort wo sich jetzt der Golfplatz befindet war ein tiefes Loch und am Grund ein Teich. Anfang der 60er Jahre führte noch eine Feldbahnstrecke in U-Form  fast um das Gewässer herum zum letzten Kettebagger. Das war auch der Ast, der die Triesterstraße querte. Bis ca 1966 wurde etwas unter dem heutigen Viktor Adler Weg der letzte Grünton abgebaut und auf einer Feldbahn-Feststrecke zu einem Spezialtonwerk unterhalb der Wienerbergstraße gefahren. Hier wurden Kanal-Tonrohre und Wandfliesen erzeugt. Die Ausschusswahre dieses Werkes, meist Wandfliesen mit kleinen Bläschen in der Glasur, wurden ebenfalls mittels Feldbahn zum oberen Rand der großen Abbaugrube gebracht und dort abgekippt. so wurde langsam die Gleisanlage am Grund, der Bagger und der Teich zugeschüttet. Nicht aller Ausschuss fand hier sein Grab, weil zahlreiche Häuslbauer sich hier ihren Wandbelag mit kleinen Fehlern aus der Halde herausklaubten. Zudem wurde noch Bauschutt von Abbruchhäusern und diverser Industrieabfall unkontrolliert zur Verfüllung bis zur jetzigen Geländehöhe in die Grube gekippt.
Seitens des zuständigen Magistrates weiß man wohl, dass man hier begraben hat, was nicht sein soll, aber es ist nicht mehr zu ändern.
Zur Sicherheit sind im unteren Bereich Brunnen zur Grundwasserkontrolle angelegt worden.

Seit wann es den Golfplatz gibt, kann ich nicht genau sagen. Ebenso sind mir die Besitzverhältnisse nicht geläufig.

@95B: Wir alten Säcke haben oft Bedenken, dass wir mit unseren Erinnerungen den Jungen den letzten Nerv rauben, ich bin daher lieber zurückhaltend als lästig.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: haidi am 17. November 2014, 00:38:53
Wen es nicht interessiert, der braucht es ja nicht zu lesen.
Ich denke, dass derartige Informationen wichtig sind und in jeder Weise für die Nachwelt erhalten gemacht werden müssen (fürchterlicher Satz)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 95B am 17. November 2014, 09:34:58
@95B: Wir alten Säcke haben oft Bedenken, dass wir mit unseren Erinnerungen den Jungen den letzten Nerv rauben

Jüngere, die sich davon nerven lassen würden, treiben sich hier garantiert nicht herum. ;)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: W_E_St am 17. November 2014, 11:30:13
Zitat
Seitens des zuständigen Magistrates weiß man wohl, dass man hier begraben hat, was nicht sein soll, aber es ist nicht mehr zu ändern.
Zur Sicherheit sind im unteren Bereich Brunnen zur Grundwasserkontrolle angelegt worden.
Natürlich ist das zu ändern - gibt halt eine kostspielige Sanierung wenn sich wirklich irgendwann unerwünschte Stoffe lösen. Das kann ja bis zur Explosionsgefahr durch Methanbildung gehen.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: hema am 17. November 2014, 12:33:21

Natürlich ist das zu ändern . . . .
Nicht mehr wirklich. Was glaubst du, warum am Wienerberg jetzt ein Erholungsgebiet ist und der Wald angepflanzt wird? Da wurden Sperrbrunnen gebaut, die Fläche nach oben versiegelt und drüber Erde angeschüttet. Runtergraben darf man da nicht, sonst entsteht der gleiche Effekt wie beim (ehemaligen) Tierschutzhaus in Vösendorf!  :-[


Auch in der Brunner Straße, neben dem Gräf&Stift, ist so eine Fläche. Nur ist die sogar komplett abgesperrt, obwohl oberflächlich mit Rasen getarnt!
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: haidi am 17. November 2014, 13:41:25
In der Gegend ist viel passiert. Arbeitskollegin wohnt im Gemeindebau in der Rudolf-Zeller-Gasse beim Fritjof-Nansen-Park, die hatten plötzlich Methangas im Keller. Dort ist auch auf einer Mistgstettn gebaut worden.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 60er am 17. November 2014, 18:33:30
Altlasten gibt es im 23. Bezirk zahlreiche. Sanierbar ist heutzutage alles, nur die Kosten dafür sind enorm. Daher bleiben viele alte Fabriksgrundstücke unbebaute Gstätten.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: Petersil am 17. November 2014, 23:03:16
Nicht mehr wirklich. Was glaubst du, warum am Wienerberg jetzt ein Erholungsgebiet ist und der Wald angepflanzt wird? Da wurden Sperrbrunnen gebaut, die Fläche nach oben versiegelt und drüber Erde angeschüttet. Runtergraben darf man da nicht, sonst entsteht der gleiche Effekt wie beim (ehemaligen) Tierschutzhaus in Vösendorf!  :-[

Dass unter dem jetzigen Tierschutzhaus in Vösendorf allerlei problematische Hinterlassenschaften lauern, war allerdings auch bei Leuten, die weiter weg wohnen, recht klar. Dass da einige Leute vom Tierschutzverein so auf überrascht getan haben, hat mich dann überrascht.
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: inno am 30. November 2014, 16:06:32
So Baggervorrichtungen gabs anscheinend häufiger

Bau vom Ölhafen in den 40ern
http://mediawien-film.at/film/4/ (http://mediawien-film.at/film/4/)
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: U4 am 30. November 2014, 16:35:46
Am Grundstück daneben, also zwischen Petersbach und der Ketzergasse, war der Verein der "Österreichischen Gesellschaft für historisches Kraftfahrwesen" angesiedelt, auf einer Fläche von rund 6.000qm. Wenn es öfters stark geregnet hatte, konnte man aus der etwas höheren Ufermauer (ehemaliges HAZET-Bau-Gelände) auf der einen Seite zwischen den Steinen Öl austreten sehen. Am Grund der Teufelsmühle und am daneben liegenden ehemaligen Hazet-Bau-Gelände, wurden vor langer Zeit einmal Probebohrungen gemacht. Dabei kam heraus, dass das Alt-Öl nach nur  knapp 2m Tiefe nur so heraussprudelt.
Dort war ja auch lange Zeit eine Raffinerie ...

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Raffinerie_V%C3%B6sendorf&stable=0&shownotice=1
Titel: Re: Meterspur in Wien
Beitrag von: 60er am 30. November 2014, 16:35:47
Am Grundstück daneben, also zwischen Petersbach und der Ketzergasse, war der Verein der "Österreichischen Gesellschaft für historisches Kraftfahrwesen" angesiedelt, auf einer Fläche von rund 6.000qm. Wenn es öfters stark geregnet hatte, konnte man aus der etwas höheren Ufermauer (ehemaliges HAZET-Bau-Gelände) auf der einen Seite zwischen den Steinen Öl austreten sehen. Am Grund der Teufelsmühle und am daneben liegenden ehemaligen Hazet-Bau-Gelände, wurden vor langer Zeit einmal Probebohrungen gemacht. Dabei kam heraus, dass das Alt-Öl nach nur  knapp 2m Tiefe nur so heraussprudelt.
Dort befand sich früher eine Erdölraffinierie.