Autor Thema: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren  (Gelesen 17823 mal)

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HLS

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #30 am: 30. November 2012, 19:02:28 »
Ich denke die wenigsten werden Dir hier widersprechen, daß der Bundeszuschuß für die U-Bahn genauso ein Blödsinn ist, wie die Pendlerpauschale (da es sich bei der U-Bahn auch nicht um ein überregionales Projekt handelt!).
Die Pendlerpauschale ist aber überegional und könnte/kann von allen Bürgern genutzt werden.
Natürlich wäre es wünschenswert, dass man den Öffiverkehr weiter ausbaut, da muß aber auch eine gewisse Nachfrage vorhanden sein, denn man wird werder einen Bus noch irgend ein Schienenfahrzeug ins Blaue fahren lassen.

Ich hab damals in einem Dorf gewohnt, mit 250Einwohnern, da sind von Mo-Fr acht Busse/Tag gefahren und Sa-So zwei. Somit war man aufs Auto und aufs Pendeln angewiesen. Auch in Österreich gibt es mehrere Orte die öffentlich praktisch von der Außenwelt abgeschnitten sind. Warum sollte man nun diese Leute bestrafen undsogar  zwingen ihre Heimat zu verlassen, wo sie vielleicht schon mehrere Generationen leben?
Es muß somit von der Politik eine Möglichkeit geschaffen sein/werden, die entweder für Arbeitsplätze in dieser Region sorgt oder eben die Arbeitskräfte zu den Arbeitsstätten bringen. Ob nun öffentlich oder per Pkw ist dabei egal.
Wenn man es über einen finanziellen Anreiz macht, muß es aber so sein, dass auch Personen in den Ballungsräumen in den Genuß kommen können.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

invisible

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #31 am: 30. November 2012, 22:53:38 »
Genau, und DIESES Verhalten sollte die Regierung meiner Meinung nach nicht mit Zuckerln belohnen, sondern im Gegenteil eindämmen.
Allerdings kann man rechtlich schwer unterscheiden zwischen autochthoner Landbevölkerung und Zuag'rasten.

Gerade in Österreich ist das mit Hilfe des zentralen Melderegisters eigentlich recht einfach.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

Linie 41

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #32 am: 30. November 2012, 23:24:26 »
Rechtlich inkludiert diskriminierungsfrei!
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

invisible

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #33 am: 01. Dezember 2012, 01:36:53 »
Rechtlich inkludiert diskriminierungsfrei!

Was jetzt? Unterscheiden oder nicht?

Wenn man Leuten, die ihren Lebensmittelpunkt seit Generationen am Land haben, dort aber keine Arbeit finden, unter die Arme greifen (wenn man so will: ihrer aufgrund der Familiengeschichte gegebenen Diskriminierung am Arbeitsmarkt entgegenwirken) will dann kann man diesen Umstand eben sehr einfach anhand der Meldedaten feststellen. Auch die "Zuagrast'n" sind dort recht leicht erkennbar: Ummeldung typischerweise erst nach dem 30. Lebensjahr und keine Familie am neuen Wohnort.

Man könnte die Pendlerbeihilfe auch an die Dauer der Meldung binden: z.B. die ersten 10 Jahre gibts nix, dann bis z.B. zum 18. Jahr eine Steigerung auf den Endbetrag. Damit bekommen alle, die am Land aufwachsen und mit 16-18 ins Berufsleben eintreten von Anfang an eine Unterstützung, aber für den typischen Speckgürtler gibts eine Hürde.
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Linie 41

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #34 am: 01. Dezember 2012, 09:51:10 »
Rechtlich inkludiert diskriminierungsfrei!

Was jetzt? Unterscheiden oder nicht?

Wenn man Leuten, die ihren Lebensmittelpunkt seit Generationen am Land haben, dort aber keine Arbeit finden, unter die Arme greifen (wenn man so will: ihrer aufgrund der Familiengeschichte gegebenen Diskriminierung am Arbeitsmarkt entgegenwirken) will dann kann man diesen Umstand eben sehr einfach anhand der Meldedaten feststellen. Auch die "Zuagrast'n" sind dort recht leicht erkennbar: Ummeldung typischerweise erst nach dem 30. Lebensjahr und keine Familie am neuen Wohnort.

Man könnte die Pendlerbeihilfe auch an die Dauer der Meldung binden: z.B. die ersten 10 Jahre gibts nix, dann bis z.B. zum 18. Jahr eine Steigerung auf den Endbetrag. Damit bekommen alle, die am Land aufwachsen und mit 16-18 ins Berufsleben eintreten von Anfang an eine Unterstützung, aber für den typischen Speckgürtler gibts eine Hürde.
Das hält 100%ig vor dem Verfassungsgericht nicht stand.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #35 am: 01. Dezember 2012, 10:20:39 »
Das hält 100%ig vor dem Verfassungsgericht nicht stand.
Seh ich auch so... Gleichheitsgrundsatz.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #36 am: 01. Dezember 2012, 11:22:51 »
Dann kriegts eben keiner, dieses ganze kreuz und quer Subventionieren von allem und jedem ist sowieso ein Krebsgeschwür!  :down:
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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #37 am: 01. Dezember 2012, 13:16:05 »
Das hält 100%ig vor dem Verfassungsgericht nicht stand.
Seh ich auch so... Gleichheitsgrundsatz.

Ich bin kein Jurist, die Frage ist ernst gemeint: inwiefern widerspricht eine zeitlichen Beschränkung dem Gleichheitsgrundsatz, wenn sie für alle gleich gilt? Als ich damals während meines Zivildienstes um Wohnbeihilfe angesucht habe, musste ich auch nachweisen, dass ich die Wohnung schon AFAIR drei Monate habe (eben damit sich angehende Zivildiener nicht noch schnell eine fette Wohnung mieten, nur um dann Wohnbeihilfe zu beziehen - genau das selbe Prinzip).
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haidi

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #38 am: 01. Dezember 2012, 13:20:06 »
Das hält 100%ig vor dem Verfassungsgericht nicht stand.
Seh ich auch so... Gleichheitsgrundsatz.
So manche Bestimmung wurde durch "Verfassungsbestimmung" der Kontrolle durch den VfGH entzogen.

Hannes
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umweltretter

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #39 am: 01. Dezember 2012, 20:15:00 »
Natürlich wäre es wünschenswert, dass man den Öffiverkehr weiter ausbaut, da muß aber auch eine gewisse Nachfrage vorhanden sein, denn man wird werder einen Bus noch irgend ein Schienenfahrzeug ins Blaue fahren lassen.
Um flächendeckenden öffentlichen Verkehr herzustellen, braucht ja nicht in jedes Kaff ein großer Bus im 30-Minuten-Takt fahren.
Zur Feinverteilung gibt es genügend funktionierende Systeme wie Rufbusse, Gemeindebuss, Bedarfshaltestellen und Anrufsammeltaxis.

HLS

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #40 am: 02. Dezember 2012, 02:22:46 »
Natürlich wäre es wünschenswert, dass man den Öffiverkehr weiter ausbaut, da muß aber auch eine gewisse Nachfrage vorhanden sein, denn man wird werder einen Bus noch irgend ein Schienenfahrzeug ins Blaue fahren lassen.
Um flächendeckenden öffentlichen Verkehr herzustellen, braucht ja nicht in jedes Kaff ein großer Bus im 30-Minuten-Takt fahren.
Zur Feinverteilung gibt es genügend funktionierende Systeme wie Rufbusse, Gemeindebuss, Bedarfshaltestellen und Anrufsammeltaxis.
In ein Astax bekommen mich aber keine 10 Pferde, die Typen sind doch irre und nicht zurechnungsfähig und fahren noch schlimmer als normale Taxler, getopt werden sie nur vom Schüler & Behindertenfahrdienst. :down:
"Grüß Gott"

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #41 am: 02. Dezember 2012, 17:01:02 »
Natürlich wäre es wünschenswert, dass man den Öffiverkehr weiter ausbaut, da muß aber auch eine gewisse Nachfrage vorhanden sein, denn man wird werder einen Bus noch irgend ein Schienenfahrzeug ins Blaue fahren lassen.
Um flächendeckenden öffentlichen Verkehr herzustellen, braucht ja nicht in jedes Kaff ein großer Bus im 30-Minuten-Takt fahren. Zur Feinverteilung gibt es genügend funktionierende Systeme wie Rufbusse, Gemeindebuss, Bedarfshaltestellen und Anrufsammeltaxis.
Das was du mit "funktionierenden Systemen" zur Feinverteilung meinst, sind m.E. allesamt Bankrotterklärungen des ÖV... Würde man in der Fläche endlich Taktverkehre und eine Anschluss-Sicherung zwischen Regionalbus und Bahn einführen, hätte man schon einiges gewonnen. Aber solange Bahnstrecken - dem Wunsch von Busunternehmern entsprechend - eingestellt werden (z.B. Friedberg - Oberwart), ist ein Auto in der Region Pflicht.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

hema

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #42 am: 02. Dezember 2012, 17:08:49 »
Hätte man (und macht es noch immer) die Fläche nicht so sehr zersiedelt, wären viele Probleme gar nicht erst aufgetreten! Einerseits Zersiedelung, andererseites Landflucht, dazu das Diktat der leeren (weil mutwillig geleerten!) Kassen und Entscheidungen nicht nach Sinnhaftigkeit, sondern nach Gutdünken und Wahltermin  -> ein unangenehmer Mix!  >:(
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umweltretter

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #43 am: 15. Dezember 2012, 00:10:40 »
Natürlich wäre es wünschenswert, dass man den Öffiverkehr weiter ausbaut, da muß aber auch eine gewisse Nachfrage vorhanden sein, denn man wird werder einen Bus noch irgend ein Schienenfahrzeug ins Blaue fahren lassen.
Um flächendeckenden öffentlichen Verkehr herzustellen, braucht ja nicht in jedes Kaff ein großer Bus im 30-Minuten-Takt fahren.
Zur Feinverteilung gibt es genügend funktionierende Systeme wie Rufbusse, Gemeindebuss, Bedarfshaltestellen und Anrufsammeltaxis.
In ein Astax bekommen mich aber keine 10 Pferde, die Typen sind doch irre und nicht zurechnungsfähig und fahren noch schlimmer als normale Taxler, getopt werden sie nur vom Schüler & Behindertenfahrdienst. :down:
Wie kommst du darauf? Ich hatte jedenfalls noch nie derartig negative Erlebnisse oder sonstige Probleme bei bisherigen Astax-Fahrten.

Natürlich wäre es wünschenswert, dass man den Öffiverkehr weiter ausbaut, da muß aber auch eine gewisse Nachfrage vorhanden sein, denn man wird werder einen Bus noch irgend ein Schienenfahrzeug ins Blaue fahren lassen.
Um flächendeckenden öffentlichen Verkehr herzustellen, braucht ja nicht in jedes Kaff ein großer Bus im 30-Minuten-Takt fahren. Zur Feinverteilung gibt es genügend funktionierende Systeme wie Rufbusse, Gemeindebuss, Bedarfshaltestellen und Anrufsammeltaxis.
Das was du mit "funktionierenden Systemen" zur Feinverteilung meinst, sind m.E. allesamt Bankrotterklärungen des ÖV... Würde man in der Fläche endlich Taktverkehre und eine Anschluss-Sicherung zwischen Regionalbus und Bahn einführen, hätte man schon einiges gewonnen. Aber solange Bahnstrecken - dem Wunsch von Busunternehmern entsprechend - eingestellt werden (z.B. Friedberg - Oberwart), ist ein Auto in der Region Pflicht.
NUR auf solche Systeme zu setzen ist natürlich unzureichend. In Kombination mit vertakteten Regionalbahnen und -bussen stellen sie jedoch mMn eine wichtige Ergänzung dar, die den gesamten ÖV stärkt.

HLS

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Re: [PM] Experte: Straßenbahn ausbauen statt Autofahren
« Antwort #44 am: 15. Dezember 2012, 13:07:28 »

Wie kommst du darauf? Ich hatte jedenfalls noch nie derartig negative Erlebnisse oder sonstige Probleme bei bisherigen Astax-Fahrten.
Ich hab es zwei mal in Wien genutzt, die erste Fahrt, ging "nur" mit ca 70kmh durch die engen Gassen, wo zum Teil nur 30kmh zugelassen waren und bei der zweiten Fahrt, habe ich mich nach der dritten überfahrenen roten Ampel, absetzen lassen und hab es vorgezogen zu Fuß zu gehn.  >:(

Edit: Zitat berichtigt.

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