Schön langsam kann man den Betrieb gleich zudrehen. Die 2 Minuten mehr-Intervall hätte man auf der Linie 41 durch Ampelbevorrangungen leicht hereinholen können, auf anderen Linien ist das nicht anders. Das sind die Folgen der Nicht-Beschleunigung.
Was nützt dir die Beschleunigung des ÖV, wenn sie im Stau des MIV stehen.
Natürlich umfasst eine sinnvolle Beschleunigung des ÖV auch Maßnahmen, die verhindern, dass die Fahrzeuge im Stau stehen: Sonderspuren*, eigene Trassen, Ampelschaltungen, die verhindern, dass mehr Autos in eine Engstelle einfahren als abfließen können, Straßenbahn als Pulkführer, etc. Zusätzlich Parkplätze dort aufheben, wo es regelmäßig durch falsch geparkte Fahrzeuge zu Störungen der Öffis kommt.
Und du verwechselst Intervall mit Fahrzeit. Denn eine Fahrzeitverkürzung bedeutet nicht immer auch, dass man deshalb eine Garnitur einsparen kann.
Selbst dann hat es einen Vorteil, weil nämlich das Fahrpersonal mehr Zeit an der Endstelle hat und mehr Zeit zum Verspätungsausgleich ist.
In vielen Fällen bedeutet eine Beschleunigung natürlich trotzdem die Einsparung von Garnituren. Auch 1-2 min Beschleunigung können hier viel ausmachen, wenn es genau die 1-2 min sind, die es für einen Umlauf weniger braucht (zumal es bei Hin- und Rückfahrt ja dann schon 2-4 min sind).
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* Ich muss da an das Beispiel Johann-Nepomuk-Berger-Platz denken, wo man ein Stück Radspur entfernt hat, damit der 44er nicht mehr im Stau steht, ohne einen Parkplatz aufheben zu müssen. Der 44er steht nun immer noch im Stau, weil die Parkplätze noch heiliger sind als die U-Bahn. Man hat also für die Bim nichts erreicht, für Radfahrende ist die Situation schlechter, für Autos alles gleich. Das muss diese Klimamusterstadt sein, von der sie immer reden.