Hallo!
Ich ersuche hiermit um Feedback zu Visualisierung, Formulierung (inkl. Orthographie- & Grammatikpedanterie
), Verständlichkeit/(Dis)Ambiguität & vor allem Inhalt dieses selbst gefertigten Planes.
Die Linienbezeichnungen S10–12 wähle ich auf Basis des Straßenbahnschemas im Zahlenbereich der Tangentiallinien, jedoch zweistellig – zur Distinktion von den einstellig bezeichneten Sekantschnellbahnlinien.
Inhaltliches Feedback geht leichter, wenn das Konzept nicht in eine Grafik gefitzelt ist. Daher fasse ich die Grafik kurz schriftlich zusammen, ich werde mir einige Umbenennungen nicht zu eigen machen:
S10 Handelskai - Penzing - Inzersdorf - Kledering - Simmering - Donaumarina - Handelskai mit 3-4 Zügen pro Stunde. Neue Haltestellen:
- Brigittenau (Friedrich-Engels-Platz Ost)
- Unterdöbling
- Unter St. Veit
- Altmannsdorf (Meidling Bahnhofsvorfeld)
- Kabelwerk (Tscherttegasse U6 - Schöpfwerk WLB)
- Inzersdorf (Gutheil-Schoder-Gasse)
- Wienerfeld (Otto-Probst-Platz Süd)
- Neulaa
- Unterlaa-Kledering (wo die sein soll und wofür die da ist geht nicht aus der Grafik hervor)
- Hasenleiten (200m westlich von Simmering)
- Donaumarina
- Mexikoplatz (An der Autobahnauffahrt 1)
- Zwischenbrücken (An der Autobahnauffahrt 2)
S11 Handelskai - Penzing - Inzersdorf - Kledering - Albern - Handelskai mit 3-4 Zügen pro Stunde. Neue Haltestellen zusätzlich zur S10:
- Albern (neben Autobahn, 500m von Schleife Zinnergasse und 500m von Albern Zentrum)
- Praterkai (tief)
S12 Heiligenstadt - Penzing - Meidling - Hauptbahnhof (3-4) - Simmering - Stadlau - Leopoldau - Jedlersdorf - Neubaustrecke - Heiligenstadt mit 6-8 Zügen pro Stunde. Zusätzliche neue Haltestellen:
- Arsenal (Wien Hbf ARZ)
- Stadlau Gewerbepark
- Rautenweg
- Brünner Straße (Hochbahn)
- Jedlersdorf (hoch)
Im Bereich Heiligenstadt - Maxing wären das 12-16 Züge pro Stunde, bei Hasenleiten - Haidestraße 9-12 Züge pro Stunde und in den Bereichen Maxing - Hasenleiten, Maxing - Kledering, Haidestraße - Heiligenstadt und Donaumarina - Heiligenstadt 6-8 Züge pro Stunde. Daraus ergeben sich gemeinsam mit den Linienführungen folgende Neubaustrecken:
- zweites Gleis Handelskai - Heiligenstadt
- aufwändiger Umbau Bahnhof Penzing mit Überwerfung und zweitem Gleis
- Umbau Gleisvorfeld Maxing zum Vermeiden von Kreuzungen
- neue Gleislagen ab Oswaldgasse auf dem gesamten Linienverlauf der S11 bis Handelskai, exakte Baumaßnahmen schwer abzuschätzen:
- Konflikt mit Pottendorfer Linie muss durch Überwerfung gelöst werden, aufgrund der angedachten Frequenz müsste eigentlich eine zweigleisige NBS vorgesehen werden (Reduktion auf ein Gleis mit Kreuzungsbahnhöfen möglich), nicht zuletzt auch, da die Haltestellen ein Betriebshindernis für den Güterverkehr darstellen
- Konflikte mit Flughafenschnellbahn/Fernzügen bedingen kreuzungsfreie Querung vor oder nach Kaiserebersdorf
- (selektiv) zweigleisiger Ausbau Kaiserebersdorf - Freudenau
- zusätzliches Gleis aufgrund Güterverkehr zwischen Freudenau und Donaumarina gegebenenfalls nötig
- drei- oder viergleisiger Ausbau Donaumarina bei 8 Zügen pro Stunde in beiden Richtungen fast unumgänglich
- der Schwenk der S10 bedingt folgendes:
- Neubaustrecke Kledering - Simmering selektiv zweigleisig
- (Bereich Simmering siehe S12)
- Einbindung in die S11 mit Auflassung EK über den Handelskai, komplexe Überwerfung
- der größte Brocken entfällt auf die S12:
- falls wirklich 6-8 Züge gefahren werden sollen: NBS Maxing - Hbf - Simmering (falls sinnvollerweise die vorgesehenen S80-Trassen dafür verwendet werden nicht nötig, es gäbe aber nur 4)
- viergleisiger Ausbau Wien ARZ - Erzherzog-Karl-Straße, abhängig vom Fahrplankonzept bis Knoten Süßenbrunn
- zweites Gleis Floridsdorfer Hochbahn und Bahnsteige in Wien Leopoldau
- Neubaustrecke in Hochlage Brünner Straße (Hochbahn) - Nußdorf inkl. Donauquerung
- zusätzliche(s) Gleis(e) Nußdorf- Heiligenstadt
Außerdem haben wir noch nicht besprochen, wo die Züge enden. Auch Ringlinien brauchen an manchen Stationen mehr als zwei Bahnsteigkanten. Ich denke, durch die Auflistung wird auch klar, dass es sich in der von dir vorgesehenen Dimension um ein sehr teures Projekt handelt. Es gibt sinnvollere Wege, dieses Geld anzulegen. Nicht nur das, es gibt auch deutlich sinnvollere Wege, die Vorortelinie zu betreiben.
Unnötige/schlecht platzierte Haltestellen:
- Unter St. Veit U4: Auch wenn diese Station oberflächlich gesehen eine toller Knoten mit der U4 ist, gibt es keine Relation, die über diesen Knoten Sinn macht, solange die Anbindung Verbindungsbahn <-> S50 in Penzing stimmt.
- Altmannsdorf: Soweit ich das auf der Karte sehe, sind im Umfeld der Station nur Bahngleise und Böhriger Ingelheim. Der geringe Abstand zu Kabelwerk macht sie überflüssig.
- Unterlaa-Kledering: Dort ist ein Umspannwerk, sonst nichts. Relationen Kaiserebersdorf <-> Simmering werden über die Straßenbahn bereits abgedeckt, wodurch Umstiege keinen Sinn machen.
- Hasenleiten: Die Station ist keine 300m von Simmering entfernt, deren Sinn erschließt sich mir überhaupt nicht.
- Mexikoplatz: Leider mitten im Autobahnkreuz, die geographische Nähe zur U1 macht das nicht wett. Da im Falle der Realisierung ohnehin Unsummen an Geld benötigt werden, könnte man einen Abstecher zur Vorgartenstraße vorsehen.
- Zwischenbrücken: Ebenfalls an einer Autobahnauffahrt, die Platzierung weiter südöstlich hätte mehr Potenzial.
- Brigittenau: Sehr geringe Entfernung zum Handelskai mit dürftigem Einzugsgebiet, die ermöglichten Umstiege zur Straßenbahn sind genauso über Handelskai abwickelbar, da der Friedrich-Engels-Platz wohl nicht zur Donauländebahn verlegt wird.
Fragwürdige Haltestellen:
- Unterdöbling: Wie bereits von anderen erwähnt, sind die Abstände zu Heiligenstadt und Oberdöbling kurz und das Einzugsgebiet eher schwach.
- Gutheil-Schoder-Gasse: Der Halt Kabelwerk ist wegen der U6 notwendig und bedient die WLB gleich mit. Ohne U2 und Pottendorfer verliert der Halt seine Berechtigung.
- Wienerfeld: Auch wenn dort eine Haltestelle sinnvoll wäre, gibt es keinen guten Standort dafür. Außer A23 und Industrieanlagen gibt es im näheren Umkreis dort nichts.
- Neulaa: Warum nicht Oberlaa, wo schließlich ein Busbahnhof mit vielen Regionalbuslinien vorhanden wäre. Die Therme ist für die Bezirke 13-19 sicher nicht uninteressant.
- Arsenal: Wien ARZ ist bereits mit Straßenbahnen gut erschlossen, außerdem verläuft ein Gleis der Marchegger Ostbahn in diesem Bereich unterirdisch und eines oberirdisch. Lösbar, aber zu großer Aufwand für zu kleinen Nutzen.
Die obigen zwei Listen sind übrigens unter der Annahme erstellt, dass die Linien Sinn machen. Der Abschnitt Heiligenstadt - Erzherzog-Karl-Straße deiner S12 ist mit 6-8 Zügen pro Stunde definitiv überversorgt und macht für mich im Bereich Heiligenstadt - Leopoldau keinen Sinn. Alle Stationen sind mit Umstieg über Handelskai erreichbar. Eine Entlastung der Stammstrecke ließe sich damit auch nicht erreichen, dafür müsste man die Linie zum FJB schicken. Die Bedienung des Gebiets um den Gewerbepark Stadlau und den Rautenweg ist ein Thema, wo es für mich keine gute Lösung mit der Bahn gibt, weil dieses Gebiet abseits von ihr geplant wurde. Auch deine Lösung überzeugt micht nicht. In der Grafik steht übrigens nicht, was du mit der S80 vorhast, vielleicht ließe sich hier ein Problem lösen.
S10 und S11 haben in deiner Grafik das übliche Meidling/Hbf-Problem: Wenn eine Schnellverkehrslinie diesen Bereich umfährt, gibt es keinen Umstieg zum Fernverkehr. Eine Lösung wäre, die S11 zum Flughafen zu führen, die S10 ist in der Hinsicht leider nicht zu retten. Außerdem füllen die respektiven Einzugsgebiete keine 4 Züge/Stunde, geschweige denn 8 im Bereich Maxing-Oberlaa. Unter 4 Zügen/Stunde braucht man aber mit dem S-Bahn-Betrieb nicht anfangen.
Vielleicht hast du schon mal andere Ringlinienthreads durchgeblättert, ich bin immer ein großer Befürworter einer S48 Handelskai - Heiligenstadt - Penzing - Meidling - Hbf - Stadlau - Aspern (- Marchegg) gewesen und auch diese Linienführungen offenbaren mir keine kostengünstigen und realistischen Alternativen, die Ähnliches leisten können.
Ich möchte dieses Posting mit Anmerkungen zur Grafik schließen: Das png müsste eine höhere Qualiät haben, damit es besser lesbar wird. Die Piktogramme unterhalb der Stationsnamen sind nicht intuitiv (der Eiffelturm heißt, dass die Station unterschiedliche Ebenen haben wird??) und werden durch die Klammern nicht verbessert. Die Pfeile fühlen sich zufällig an, der Doppelpfeil bei Kaiserebersdorf wird nicht mal in der Legende aufgeführt. Für die Sache irrelevante Piktogramme würde ich streichen, z. B. Fernbusanbindung oder die Notwendigkeit, einen Lift zu errichten, interessiert mich bei erster Betrachtung nicht.
Schließlich würde ich dir dringend raten, einen Fließtext oder bullet points zu deiner Grafik zu schreiben, damit man als Leser nicht die winzigen Anmerkungen interpretieren muss.