Wenn man aber nach Möglichkeiten sucht, die Stammstrecke abseits von Ausbauten im Bestand zu beschleunigen, wäre aus meiner Sicht ein neuer Tunnel Wien Mitte - Wien Hbf eine der wenigen sinnvollen Möglichkeiten:
- Durchfahren durch den am schwächsten ausgelasteten Teil der Stammstrecke und Zeitersparnis von etwa 4 min
- S7 und CAT können in Wien Mitte wenden, ohne die Stammstrecke zu stören, Angebotsausweitung auf der Flughafenschnellbahn flexibler möglich
- Lokale Erschließung wird ohnehin vom O übernommen, keine übermäßige Benachteiliung der Anrainer
- Keine wichtige oder schnelle Umsteigeverbindung bricht weg
- Keine neuen Haltestellen zu bauen, die 2,5 km Tunnel sollten für deutlich unter 1 Mrd zu haben sein
Die niveaufreie Kreuzung vor Wien Mitte könnte allerdings eine konstruktive Herausforderung werden, ohne die wird es allerdings schwierig.
Dass das Geld woanders besser aufgehoben ist, geschenkt, aber ich denke trotzdem, dass das eine realtiv kosteneffiziente Maßnahme wäre.
Ich sehe es persönlich nicht als kosteneffizient, eine bestehende - nach den geplanten Ausbauten sicherlich zureichende - Strecke um sehr viel Geld (auch "weniger als 1 Mrd" ist sehr viel Geld!) zu duplizieren, noch dazu am Abschnitt mit der geringsten Nachfrage. Wenn man dort bauen würde, dann sinnvollerweise nur unter Einbeziehung neuer Zuläufe aus Norden und Süden.
Ich hätte es nicht als Duplikat gemeint, Quartier Belvedere wäre dann aufzulassen und die alte Strecke abzubauen. Einen 300 m Stummel kann man noch als Wendegleis im Störungsfall in Betrieb halten, der große Bogen um das Fasanviertel wäre aber durch Gebäude oder Parks zu ersetzen. Bezüglich Zuläufe sehe ich da nichts was eingebunden werden müsste. Die S7 fährt ja weiter ihre alte Strecke, kann jetzt aber in Wien Mitte sinnvoll wenden, damit wäre eine Einbindung weiterer Äste über die S7 möglich, konkret Innere Aspangbahn und Ostbahn und eine Taktverdichtung Richtung Flughafen ist entkoppelt vom System Stammstrecke möglich.
Dass es grundsätzlich nicht kosteneffizient ist, innerstädtisch Strecken um der Beschleunigung Willen zu ersetzen, ist mir klar, die 1 Mrd sind aber wirklich ein oberes Limit, weil ich nicht weiß, wieviel die Umbauten in Wien Mitte kosten würden. Den Tunnel selbst gibts wahrscheinlich schon um 500 Mio. Das wäre nicht nur eine Beschleunigung der Wien-Querung mit der S-Bahn, sondern wegen dem Freischaufeln der S7 auch eine Angebotsverbesserung für die Simmeringer und Schwechater. Bei Einbindung von Ostbahn und Innerer Aspangbahn auch für die dortigen Anwohner.
Ich sehe aber auch den Ausbau von Hbf - Erzherzog-Karl-Straße für die S80 prioritär, weils mutmaßlich billiger ist und ebenfalls die Donauquerung mit dem ÖV verbessert.
Charmant fände ich persönlich auch eine Wien-Umfahrung Gänserndorf- Korneuburg - Stockerau - Tulln - St Pölten, die hat aber dieselben Probleme wie oben geschildert und ist deshalb nicht realistisch.
Es gibt in beide Richtungen eine schlanke REX-Umsteigeverbindung mit 3 min Zeit in Floridsdorf, ist also wirklich verzichtbar. Eine Verbindung nach Tulln über Stockerau scheint sich außerdem nicht mal von Wien aus zu lohnen...
Beim bestehenden eingeschränkten Fahrplan, der langen Fahrzeit durch die Stehzeit in Absdorf und der hohen Unverlässlichkeit der Anschlüsse in Tullnerfeld kein großes Wunder. Das ginge deutlich besser. Und auf den 3-Minuten-Anschluss in Flo'dorf würde ich mich ganz sicher nie verlassen...
Dass eine Verbindung ab der Nordbahn dorthin prioritär wäre, habe ich ja gerade nicht behauptet. Nachdenken, wie man die Zuläufe nach Wien (auch auf der Westbahn) entlastet, in dem man Alternativen schafft, ohne ganz Wien wie einen Schweizer Käse zu durchlöchern (dh auch der Realität ins Auge sehen, dass die verfügbaren finanziellen Mittel beschränkt sind), kann aber mE trotzdem nicht schaden, auch wenn mein Vorschlag dazu untauglich sein mag.
Generell möchte ich anmerken, dass ich deine Postings immer mit größtem Interesse lese - aber in Diskussionen, die nichts anderes sind, als Planspiele ohne Realitätsbezug, dafür plädiere, wechselseitig mit der größten Gelassenheit vorzugehen. Es geht ja um nichts.
Sorry, wenn das ein bisschen schroff rüberkam, war nicht so gemeint. Ich diskutiere mit dir auch sehr gerne

Ich halte auch als Planspiel nichts von Verbindungen über die Hochbahn, dafür ist die einfach nicht gebaut. Man könnte da eher darauf hinarbeiten, dass dieser 3-Minuten-Anschluss am gleichen Bahnsteig stattfinden kann. Den anderen Teil der Verbindung finde ich überhaupt nicht schlecht, der Aufgabenträger hat sich aber für die Verbindung Stockerau-Tulln-Tullnerfeld für die Buslinie 140 entschieden. Ich finde das relativ nachvollziehbar, da der Bus gleich schnell ist wie die S4 mit fiktiven 5 min Wendehalt in Absdorf-Hippersdorf. Wirklich schlecht angebunden sind aktuell nur die Absdorfer, wo eine gute Verbindung Absdorf-Tullnerfeld nur zur HVZ existiert. Aus meiner Sicht wäre also hier nachzubessern, sonst finde ich, dass das aktuelle Angebot passt.
Die Verbindung Nordbahn - Westbahn ließe sich sehr gut mit einem RJ-Halt zwischen Breclav und Hbf machen, also in Gänserndorf, Strasshof oder Deutsch Wagram. Die haben alle ca. 10k Einwohner, also je nachdem wo der Knoten besser passt. Wobei die Donaustädter dann zu Recht dem Halt in Stadlau Vorrang einräumen wollen würden. Es braucht hier nach Ausbau vielleicht einen cjx.