Autor Thema: [Der Standard] Die Wiener entdecken ihre "Waterfront"  (Gelesen 2565 mal)

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[Der Standard] Die Wiener entdecken ihre "Waterfront"
« am: 25. April 2011, 23:35:08 »
Zitat von: Thomas Rottenberg
AUFSCHWUNG NACH U-BAHN-BAU

Die Wiener entdecken ihre "Waterfront"
25. April 2011, 17:53


Die Wiener nähern sich der Donau U-Bahn stationenweise an: Das rechte Donauufer wird immer beliebter, seit die U2 (im Hintergrund) die Donau quert.

In 15 Minuten kommt man mit der U-Bahn von der Wiener City an das rechte Donauufer. Damit tut sich die Möglichkeit eines neuen Naherholungsgebiets auf
Die Stadtverwaltung erklärt die Zone vorsorglich schon zum "Zielgebiet".

Wien - Traditionell liegt Wien eher neben denn an der Donau, doch mancherorts lässt sich durchaus beobachten, dass die Wiener "ihrem" Fluss langsam näher kommen. Denn dort, wo die U2 seit dem Spätherbst die Donau überquert - rund um die Station "Donaumarina" -, entsteht gerade ein Mikrokosmos an urbaner Fluss-Freizeitnutzung.

Die Zone zwischen Handelskai und rechtem Donauufer fristete lange ein stiefmütterliches Dasein. Läufer und Radfahrer, die sich stromabwärts des "Hilton Vienna Danube"-Hotels (ein 1912 errichteter Getreidespeicher) bewegten, waren hier bisher meist allein. Für die Masse der Hobbysportler und Spaziergänger war die Region unattraktiv: Sogar mit dem Auto musste man fast bis zum Hafen ans Ende des grünen Praters fahren, um dann mehrere Kilometer zurück in Richtung Stadt zu holpern.

Zur Marina Wien (dem Wiener Yachthafen), der buddhistischen Pagode oder den Fischrestaurants Edlinger und Lindmayer führte auf Wienerisch ein "brader Weg" - kein Wunder, dass Fuchs und Hase einander hier am Treppelweg "Gute Nacht" sagten.

U-Bahn-Verlängerung

Doch im Oktober 2010 wurde die U2 nach Aspern verlängert. Und nicht bloß die untere Donauinsel und der Wasserskilift sind plötzlich nur 15 Minuten vom Karlsplatz entfernt, auch der Caffè latte mit Flussblick auf der schicken Marina-Terrasse rückte näher: "Wir spüren das", bestätigt die Kellnerin, "das Kaffee-und-Kuchen-Geschäft nimmt zu."

Das zeigt sich auch am Outfit der Gäste: Sah man früher hier nur Anzugträger beim Businesslunch, lehnen nun an manchen Tischen Nordic-Walking-Sticks. Wie im Wienerwald. "Das schaut fast fernöstlich aus", schwärmt etwa die Musikerin Ilvie B. Nahe der Pagode liegt sie im Gras und schaut den Bäumen beim Blühen zu. Schleppschiffe ziehen träge flussaufwärts. Ein weißgewandeter junger Mann übt auf den Ufersteinen Bewegungsabläufe einer asiatischen Kampfkunst. Eine Kleinfamilie picknickt auf einer Parkbank. Wie sie hierher gekommen sind? "Mit der U-Bahn - und dann ein kleiner Spaziergang."

"Fußläufige Verbindungen"

Auch der Weg in die Stadt wird leichter. "Für uns ist die U-Bahn ein großer Zugewinn, da sich daraus eine schnellere Anbindung für die Hotelgäste in die Stadt ergibt", erklärt Claudia Wittmann, Sprecherin der Hilton-Gruppe in Österreich. Auch im Ufer-Hilton spürt man bereits Laufkundschaft auf der Panoramaterrasse.

Die Stadtverwaltung hat "diese Zone bereits am Radar", erklärt Patrick Volf, Sprecher von Planungsstadträtin Maria Vassilakou. Der gesamte Bereich zwischen Messe, Stadion und Donauraum sei "hochinteressant, da gibt es viele Überlegungen." Dem schließt sich auch Rudolf Zunke, der Koordinator dieses "Zielgebietes" in der Baudirektion im Rathaus, an: "Der Fluss war fast ein Jahrhundert lang durch die Barriere Handelskai kaum erreichbar. Es ist unser erklärtes Ziel, die Aufenthaltsqualität hier zu verbessern."

Keine konkreten Pläne

Das soll aber nicht nur der U-Bahn-Anschluss erledigen. Auch "weitere fußläufige Verbindungen" (Zunke) sollen Leben und Investoren anlocken. Für detailliertere Pläne, so Zunke und Volf unisono, sei es "noch zu früh".

Tatsächlich dürfte die Zurückhaltung einen anderen Grund haben: Im Rathaus gibt es Konzepte, Teile des Handelskais zu überplatten. Nun geht die Angst um, Details könnten zu früh bekannt werden. Das würde nicht nur Spaziergänger, sondern vor allem Immobilien- und Widmungsspekulanten sehr rasch sehr nahe an die Donau bringen. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD-Printausgabe, 26.4.2011)

Quelle: http://derstandard.at/1303291371836/Aufschwung-nach-U-Bahn-Bau-Die-Wiener-entdecken-ihre-Waterfront
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: [Der Standard] Die Wiener entdecken ihre "Waterfront"
« Antwort #1 am: 25. April 2011, 23:42:35 »
Jetzt muss das Caffe latte nur mehr Kaffee-und-Kuchen um 500 Mio. Euro verkaufen, dann hat sich das ganze so gelohnt wie bei den Eurofightern! :D Jedenfalls freue ich mich sehr, dass die riesige buddhistische Gemeinde in Wien nun kürzer zu ihrem Tempel fahren muss!
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Re: [Der Standard] Die Wiener entdecken ihre "Waterfront"
« Antwort #2 am: 25. April 2011, 23:46:13 »
Na Hauptsache ich brauch jetzt nur mehr eine 3/4 Stunde zu meinem Photostandort an der Ostbahnbrücke. Wenn die Nacht-U-Bahn fährt, bin ich sogar zum Sonnenaufgang schon in der Wildnis.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Re: [Der Standard] Die Wiener entdecken ihre "Waterfront"
« Antwort #3 am: 26. April 2011, 12:55:29 »
Und in der Stadtverwaltung denkt sich jetzt einer "Schaß, des wuit i jo gor ned"
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.