Autor Thema: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz  (Gelesen 9348 mal)

AustrianKangaroo, Bimbim und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 15389
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #45 am: 25. Juli 2025, 20:01:17 »
Da wird es höchstwahrscheinlich 2 Lager geben. Die einen die sich freuen, dass sie endlich nicht mehr zwischen den Autos vom Gehsteig zur Straßenbahn gelangen und die Anderen, die sich über den längeren Umsteigeweg beschweren. Aber ich glaube, dass die 1. Gruppe wesentlich größer ist, als die 2.
Ob ich jetzt zwischen Autos zur Straßenbahn gehe oder nicht, ist mir und vielen egal und vielen anderen sicher auch. Heute dürfen Autos eh erst dann in die Haltestelle einfahren, wenn die Türen der Straßenbahn wieder geschlossen sind. Hier sollte einmal eine Woche lang überwacht werden und die Autofahrer, die sich nicht daran halten, mittes eines Zettels mit Verhaltensvorschriften geschult werden. Es gibt nur wenige Menschen, die sich für die Änderungen der StVO interessieren und ÖAMTC und ARBÖ scheint es wesentlich wichtiger zu sein, neue Autos, Reiseziele etc. vorzustellen, als die Änderungen der StVO.


Anmerkung: Abgesehen davon fahre ich in Haltestellen immer am ganz rechten Fahrbahnrand, damit die Fahrgäste auf der Fahrbahn dort Platz haben, wo sie ihn brauchen nämlich beim Ein- und Ausstieg
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Nulltarif

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 750
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #46 am: 25. Juli 2025, 21:59:35 »
Das mit den zurückgesetzten Stationen ist zwar eine zweckmäßige Maßnahme, um gegenseitige Behinderung der Bim und des MIV zu verringern, für umsteigende Fahrgäste aber eine Zumutung. Die Maßnahme betrifft ja nicht nur die Thaliastraße, sondern auch die Querungen, siehe z.B. Schuhmeierplatz. Da entstehen relativ lange Umsteigewege zwischen 46 und 10A, die für "normale" Menschen zwar kein Problem sind, aber Menschen mit - und sei es nur zeitweise z.B. wegen Kinderwagen oder Gipshaxen - schon fordert.
Da dort Doppelhaltestellen nicht nötig sind, wäre eine fahrgastfreundliche Lösung die Verlegung der Haltestellen jeweils nach die Kreuzung, und zwar unmittelbar nach die Kreuzung, wobei die Ampeln schon bei der Annäherung von Bim oder Bus für die Autos auf rot schalten müsste, damit die begnadeten Lenkraddreher nicht die Kreuzungen verstellen, wenn es nicht ohnehin Haltestellen-Inseln gibt.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

Floster

  • Schaffner
  • **
  • Beiträge: 169
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #47 am: 25. Juli 2025, 22:36:14 »
Warum gibt es eigentlich keine einheitlichen Standards für die Haltestellen?

Die Linien 12 und 27 wurden zeitgleich errichtet. Während beim 12er alle Haltestellen außer Hillerstraße gepflastert wurden, wurden beim 27er alle außer der Endstation asphaltiert. Ähnlich ist es mit Bäumen in den Haltestellen: am 12er fast überall, am 27er fast nirgends.  ::)

Die frisch umgebauten Haltestellen in der Thaliastraße und am 9er dort in der Gegend wurden gepflastert und mit Bäumen versehen, St. Marx detto. Die umgebauten Haltestellen am 2er in der Dresdner Straße wurden hingegen wieder asphaltiert und haben keine Bäume.
Bei den Pflasterungen werden sicher auch die Kosten eine Rolle spielen, da das Asphaltieren billiger ist.

Bei der Neubaustrecke der Linie 27 gibt es doch auch in den meisten Haltestellen Bäume. Für Baumpflanzungen muss auch der entsprechende Platz zur Verfügung stehen, auf den häufig recht schmalen Haltestelleninseln ist das schwierig. Teilweise werden Baumpflanzungen auch durch die bereits vorhandenen unterirdischen Leitungen verhindert.

Einem Baum der bereits vor vielen Jahren in der Haltestelle Gersthof gepflanzt wurde wäre sein gutes Wachstum beinahe zum Verhängnis geworden:
https://www.meinbezirk.at/waehring/c-lokales/erhalt-der-grossen-ulme-ist-nun-gesichert_a7009337
https://silvianossek.at/die-wunderulme-von-gersthof/

Floster

  • Schaffner
  • **
  • Beiträge: 169
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #48 am: Heute um 01:10:50 »
Ich setze die Serie mit zwei Haltestellen im 4. Bezirk fort, die im Zuge des Umbaus der Wiedner Hauptstraße im vergangenen Jahr umgebaut wurden.

Haltestelle Johann-Strauß-Gasse (1713)
Linien: 1 Richtung Stefan-Fadinger-Platz, 62 Richtung Lainz, WLB Richtung Baden, N62 Richtung Lainzer Tor
Jahr des Umbaus: 2024
Haltestellentyp vorher: Befahrbares Haltestellenkap bzw. Fahrbahnhaltestelle
Haltestellentyp nachher: Befahrbares Haltestellenkap
Umgesetzte Maßnahmen:
 • Verlängerung des befahrbaren Haltestellenkaps
 • Schaffung eines Wartebereichs über die gesamte Haltestellenlänge
 • Errichtung einer Rampe zum Gehsteig am stadteinwärtigen Ende der Haltestelle

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Vor dem Umbau gab es nur im vorderen Bereich der Haltestelle ein befahrbares Haltestellenkap mit erhöhter Bahnsteigkante.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Nunmehr ist über die gesamte Haltestellenlänge ein befahrbares Haltestellenkap vorhanden.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Durch eine neue Stützmauer wird der Wartebereich vom tiefer liegenden Gehsteig getrennt. Am stadteinwärtigen Ende der Haltestelle verbindet eine neue Rampe die Haltestelle mit dem Gehsteig.


Haltestelle Mayerhofgasse (1712)
Linien: 1 Richtung Stefan-Fadinger-Platz, 62 Richtung Lainz, WLB Richtung Baden, N62 Richtung Lainzer Tor
Jahr des Umbaus: 2024
Haltestellentyp vorher: Befahrbares Haltestellenkap mit Zeitinsel
Haltestellentyp nachher: Kaphaltestelle
Umgesetzte Maßnahmen:
 • Verbreiterung des Wartebereichs im hinteren Teil der Haltestelle
 • Ersatz der Nebenfahrbahn zwischen Gehsteig und Haltestelle durch einen begrünten Aufenthaltsbereich
 • Neues Sitzmobiliar

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Vor dem Umbau befand sich hier ein befahrbares Haltestellenkap mit Zeitinsel. Bei Einfahrt einer Straßenbahn wurde der Kfz-Verkehr mit einem Gelb-Rot-Signal vor der Haltestelle angehalten.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Im Zuge der Gleissanierung und des Umbaus der Wiedner Hauptstraße wurde die Trasse verschwenkt. Der Kfz-Verkehr stadtauswärts wird jetzt auf den Gleisen geführt, wodurch das befahrbare Haltestellenkap obsolet geworden ist.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Zwischen der Haltestelle und dem Gehsteig befindet sich nun auf der gesamten Länge der Haltestelle ein begrünter Bereich mit Bäumen und Sitzgelegenheiten. Erkennbar ist der auch in dieser Haltestelle vorhandene Höhenunterschied zwischen Gehsteig und Fahrbahn.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Der Brunnen war bereits zuvor vorhanden.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Ein bereits zuvor vorhandener Baum wurde erhalten, steht nun aber sehr nah am Gleis und wurde stark zurechtgestutzt.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Im hinteren Bereich der Haltestelle konnten durch die Auflassung der Nebenfahrbahn einige neue Bäume gepflanzt und ein neuer Aufenthaltsbereich errichtet werden.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5844
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #49 am: Heute um 02:16:27 »
Einziger Nachteil bei den zurückgesetzten Stationen ist der längere Weg zum Umsteigen in eine andere Linie (in dem Fall oben in den 9er oder umgekehrt). Gibt's dazu eigentlich Rückmeldungen von den Fahrgästen?

Da wird es höchstwahrscheinlich 2 Lager geben. Die einen die sich freuen, dass sie endlich nicht mehr zwischen den Autos vom Gehsteig zur Straßenbahn gelangen und die Anderen, die sich über den längeren Umsteigeweg beschweren. Aber ich glaube, dass die 1. Gruppe wesentlich größer ist, als die 2.
Es wäre ja auch beides möglich, wenn nicht jede Abbiegespur für den MIV heilig wäre. ::)

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 15788
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #50 am: Heute um 06:28:20 »
Einziger Nachteil bei den zurückgesetzten Stationen ist der längere Weg zum Umsteigen in eine andere Linie (in dem Fall oben in den 9er oder umgekehrt). Gibt's dazu eigentlich Rückmeldungen von den Fahrgästen?

Da wird es höchstwahrscheinlich 2 Lager geben. Die einen die sich freuen, dass sie endlich nicht mehr zwischen den Autos vom Gehsteig zur Straßenbahn gelangen und die Anderen, die sich über den längeren Umsteigeweg beschweren. Aber ich glaube, dass die 1. Gruppe wesentlich größer ist, als die 2.
Es wäre ja auch beides möglich, wenn nicht jede Abbiegespur für den MIV heilig wäre. ::)

Und auch schon einmal daran gedacht, dass Abbiegespuren auch eine Art der Beschleunigung des ÖV ist. Denn sonst müsste der ÖV hinter den Abbigern warten, die auf Grund von Fußgänger nicht gleich abbiegen können.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

U4

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3386
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #51 am: Heute um 07:18:33 »
https://www.tramwayforum.at/index.php?action=dlattach;topic=11463.0;attach=307242;image

Warum wurde hier nicht der Gehsteig abgesenkt wie es im gesamt Wien in letzter Zeit geschieht ??
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, "Stangln" die fast nicht zu erkennen sind im Bild der Stadt

Floster

  • Schaffner
  • **
  • Beiträge: 169
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #52 am: Heute um 07:30:20 »
https://www.tramwayforum.at/index.php?action=dlattach;topic=11463.0;attach=307242;image

Warum wurde hier nicht der Gehsteig abgesenkt wie es im gesamt Wien in letzter Zeit geschieht ??
Weil da in gerader Verlängerung aufgrund einer nach der Haltestelle beginnenden Nebenfahrbahn kein Gehsteig weitergeht. Der Gehsteig verläuft direkt an der Bebauung.

U4

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3386
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #53 am: Heute um 09:21:09 »
https://www.tramwayforum.at/index.php?action=dlattach;topic=11463.0;attach=307242;image

Warum wurde hier nicht der Gehsteig abgesenkt wie es im gesamt Wien in letzter Zeit geschieht ??
Weil da in gerader Verlängerung aufgrund einer nach der Haltestelle beginnenden Nebenfahrbahn kein Gehsteig weitergeht. Der Gehsteig verläuft direkt an der Bebauung.
Danke, das sieht man leider nicht  ;D
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, "Stangln" die fast nicht zu erkennen sind im Bild der Stadt

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5844
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #54 am: Heute um 15:57:27 »
Einziger Nachteil bei den zurückgesetzten Stationen ist der längere Weg zum Umsteigen in eine andere Linie (in dem Fall oben in den 9er oder umgekehrt). Gibt's dazu eigentlich Rückmeldungen von den Fahrgästen?

Da wird es höchstwahrscheinlich 2 Lager geben. Die einen die sich freuen, dass sie endlich nicht mehr zwischen den Autos vom Gehsteig zur Straßenbahn gelangen und die Anderen, die sich über den längeren Umsteigeweg beschweren. Aber ich glaube, dass die 1. Gruppe wesentlich größer ist, als die 2.
Es wäre ja auch beides möglich, wenn nicht jede Abbiegespur für den MIV heilig wäre. ::)

Und auch schon einmal daran gedacht, dass Abbiegespuren auch eine Art der Beschleunigung des ÖV ist. Denn sonst müsste der ÖV hinter den Abbigern warten, die auf Grund von Fußgänger nicht gleich abbiegen können.
Nein, weil du Ursache und Symptome verwechselst. Eine Beschleunigung des ÖV wäre in dem Fall ein Abbiegeverbot. Die hier diskutierte Lösung ist eine für den Fahrgast kompromissbehaftete Lösung, um Abbieger weiterhin zu ermöglichen. Mit Beschleunigung hat das nichts zu tun, nur mit der Abfederung von Auswirkungen, die es gibt, weil der MIV nicht eingeschränkt werden soll.

Es ist ja grundsätzlich auch ok, wenn es eine Entscheidung pro MIV gibt. Dann sollte es aber auch so benannt werden und nicht so getan werden, als wäre das für den ÖV gemacht worden ::)

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 15788
Re: Haltestellen-Upgrades im Wiener Straßenbahnnetz
« Antwort #55 am: Heute um 16:04:13 »
Einziger Nachteil bei den zurückgesetzten Stationen ist der längere Weg zum Umsteigen in eine andere Linie (in dem Fall oben in den 9er oder umgekehrt). Gibt's dazu eigentlich Rückmeldungen von den Fahrgästen?

Da wird es höchstwahrscheinlich 2 Lager geben. Die einen die sich freuen, dass sie endlich nicht mehr zwischen den Autos vom Gehsteig zur Straßenbahn gelangen und die Anderen, die sich über den längeren Umsteigeweg beschweren. Aber ich glaube, dass die 1. Gruppe wesentlich größer ist, als die 2.
Es wäre ja auch beides möglich, wenn nicht jede Abbiegespur für den MIV heilig wäre. ::)

Und auch schon einmal daran gedacht, dass Abbiegespuren auch eine Art der Beschleunigung des ÖV ist. Denn sonst müsste der ÖV hinter den Abbigern warten, die auf Grund von Fußgänger nicht gleich abbiegen können.
Nein, weil du Ursache und Symptome verwechselst. Eine Beschleunigung des ÖV wäre in dem Fall ein Abbiegeverbot. Die hier diskutierte Lösung ist eine für den Fahrgast kompromissbehaftete Lösung, um Abbieger weiterhin zu ermöglichen. Mit Beschleunigung hat das nichts zu tun, nur mit der Abfederung von Auswirkungen, die es gibt, weil der MIV nicht eingeschränkt werden soll.

Es ist ja grundsätzlich auch ok, wenn es eine Entscheidung pro MIV gibt. Dann sollte es aber auch so benannt werden und nicht so getan werden, als wäre das für den ÖV gemacht worden ::)

Klar wäre das einfachste, man würde ein Abbiegeverbot einrichten. Dir ist aber schon bewusst, dass man nicht auf allen Schienenstraßen ein Abbiegeverbot, schon gar nicht ein Rechtsbbiegeverbot einrichten.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen