Neues Farbschema in der Ile de France - In den letzten Jahren wurde IDFM (Ile de France Mobilité) immer stärker aufgewertet, die RATP verliert ihre führende Rolle. Das hängt einerseits mit der Ausschreibung von Verkehrsleistungen zusammen, andererseits aber mit dem Privatkrieg von Valerie Pecresse (Konservative) als Präsidentin des Regionalrats der Region Île-de-France gegen Anne Hidalgo (Sozialdemokratin und Bürgermeisterin von Paris). Inzwischen sind beide Präsidentschaftskandidatinnen!
Dieser Privatkrieg hat skurrile Auswirkungen wie eben das Farbschema. Die Pariser Busse waren immer grün-weiß (das war so fix wie das rot-weiß unserer Tramway). Die RATP hat das im Lauf der Zeit etwas freier in Richtung türkis interpretiert, aber der Grundton blieb. Mit dem Erstarken der IDFM und den Ausschreibungen von Bus- und Tramwaylinien (auch Metro und RER werden folgen!) hat die IDFM auf ein eigenes Branding bestanden, das die RATP knirschend akzeptiert hat. Nicht genug damit, Frau Pecresse hat höchstpersönlich gemeint, "Das T-Logo schaut so nach RATP aus, da muss was neues her, und die RER sollte auch Quadrate haben wie die Regionalbahnen". Während zweiteres noch verständlich ist und man sich auf einen Kompromiss geeinigt hat (Quadrate mit abgerundeten Ecken - vorher hatte die RER Kreise, die Regionalbahn Quadrate

), ist die Änderung beim T ein grafisches Ärgernis.
Abgesehen davon ist das kalte Blau+silber fade; ursprünglich hätte da noch ein orangener Streifen bissl Leben reinbringen sollen, der ist schlussendlich aber weggefallen.
Für mich sind die Pariser Verkehrsmittel damit deutlich öder geworden, es betrifft auch die SNCF mit ihrer früher ziemlich fröhlich-bunten Transilien-Lackierung.
Nun werden 9 neue Züge für die T3-Verlängerung mit dem neuen Design ausgeliefert. Auch innen sind sie deutlich öder, schon die Wagen der T9 wirken wie ein Eispalast im Vergleich zu den warmen Tönen der bisherigen Entwürfe.
