Autor Thema: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis  (Gelesen 109892 mal)

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hema

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #60 am: 16. März 2013, 19:08:45 »
Und ihr glaubt ernsthaft, dass sich irgendein Verkehrsunternehmen sich leisten Tarife auf ewig einzufrieren.

Es soll dem Vernehmen nach aber Verkehrsunternehmen geben, die ihren Betrieb echt effizient und sparsam führen. Im weltbesten Unternehmen sieht man Einsparungsmöglichkeiten nur beim einfachen Personal, beim Wartungsaufwand und beim Kunden! Für jeden Schmarren gibt es aber reichlich Kohle.  ::)



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13er

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #61 am: 16. März 2013, 19:31:05 »
Außerdem richtet sich die Kritik ja gar nicht in erster Linie gegen die Tariferhöhung, die sicher irgendwann kommt bzw. gekommen wäre (dafür habe ich auch gewisses Verständnis), sondern gegen den stalinistischen Umgang mit Information und Zensur!
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hema

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #62 am: 16. März 2013, 19:43:41 »
. . . .  den stalinistischen Umgang mit Information und Zensur!
Was glaubst du, wo Häupl, Brauner u. Co ihre Schulungen erhalten haben? Muss ja nicht jeder wie Gusi den Moskauer Boden geküsst haben!  ::)
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Tatra83

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #63 am: 16. März 2013, 19:50:23 »
. . . .  den stalinistischen Umgang mit Information und Zensur!
Was glaubst du, wo Häupl, Brauner u. Co ihre Schulungen erhalten haben? Muss ja nicht jeder wie Gusi den Moskauer Boden geküsst haben!  ::)
Na hoffentlich in der Wiener Parteischule der SPÖ  8) C:-)
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #64 am: 07. April 2013, 16:36:57 »
Ich möchte eine ältere Diskussion zum Thema Einheitstarif vs. "U-Bahn-Aufschlag" aufgreifen und um einen Aspekt bzw. um einen Vorschlag erweitern:

Ich finde übrigens die ganzen Überlegungen dazu reichlich absurd . . . .
Da sind ja keine echten Überlegungen! Es soll lediglich darauf hinzeigen, dass bei Pauschalierung die Tendenz immer zum Höherpreisigen geht, womit die Finanzierung schwieriger wird und das Angebot letzlich immer teurer.
Es gibt einen Bereich, in dem die höherrangigen Verkehrsmittel gegenüber Straßenbahn und Bus mMn benachteiligt sind: die Kurzstrecken. Ein Beispiel: Mit einer entwerteten Kurzstreckenzone kommt man von Heiligenstadt (bzw. dem 12.-Februar-Platz) mit der U-Bahn bis Friedensbrücke, mit den ÖBB bis zum Franz-Josefs-Bahnhof, mit dem D-Wagen hingegen nur zur Gunoldstraße bzw. zur Grinzinger Straße. Selbst mit dem Bus ist man kurzstreckenmäßig besser dran - die entsprechende Strecke reicht beim 11A bis Friedrich-Engels-Platz, beim 38A gar bis Grinzing (!). Da nun in Bälde die Einzelfahrscheine weiter verteuert werden sollen, könnte dies als Anlass dafür genutzt werden, die Kurzstrecken bei Bim und Bus als eine Art kleinen Ausgleich deutlich zu verlängern und damit auch eine Gleichbehandlung mit der U-Bahn herbeizuführen.

Bei der Linie D könnte das etwa zu folgenden neuen Kurzstreckengrenzen führen:
Nußdorf/Beethovengang - Spittelau - Schottentor - Kärntner Ring, Oper - Hauptbahnhof Ost/Alfred-Adler-Straße
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Tatra83

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #65 am: 07. April 2013, 16:44:04 »
Da nun in Bälde die Einzelfahrscheine weiter verteuert werden sollen, könnte dies als Anlass dafür genutzt werden, die Kurzstrecken bei Bim und Bus als eine Art kleinen Ausgleich deutlich zu verlängern und damit auch eine Gleichbehandlung mit der U-Bahn herbeizuführen.
Wäre es da nicht zielführender, die Kurzstrecken von den Linien zu entkoppeln und die Kurzstrecke bei Bim und Bus auf generell fünf oder sechs Haltestellen festzulegen? Es entfielen die teils kruden Festlegungen von Markierungs-, Gültigkeits- und Kurzstreckengrenzen auf den Linienbändern und die Pflege der Linienbänder sowie der akustischen Fahrgastinformation im Fahrzeug.
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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #66 am: 07. April 2013, 17:38:12 »
Wäre es da nicht zielführender, die Kurzstrecken von den Linien zu entkoppeln und die Kurzstrecke bei Bim und Bus auf generell fünf oder sechs Haltestellen festzulegen?
Da müsste man aber Entwerter einbauen, die die Einstiegshaltestelle markieren und nicht eine Kurzstrecke. Das braucht dann natürlich entsprechende Kürzel oder ähnliches. Alles möglich, aber nicht ohne Aufwand.
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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #67 am: 07. April 2013, 17:45:29 »
Wäre es da nicht zielführender, die Kurzstrecken von den Linien zu entkoppeln und die Kurzstrecke bei Bim und Bus auf generell fünf oder sechs Haltestellen festzulegen?
Da müsste man aber Entwerter einbauen, die die Einstiegshaltestelle markieren und nicht eine Kurzstrecke. Das braucht dann natürlich entsprechende Kürzel oder ähnliches. Alles möglich, aber nicht ohne Aufwand.

Wenn man schon umstellt, dann sollte man doch das Grazer System 30 min / 90 min / Tagesfahrschein.
Da müsste man an den Entwerter überhaupt nichts umstellen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #68 am: 07. April 2013, 18:02:03 »
. . . . und die Kurzstrecke bei Bim und Bus auf generell fünf oder sechs Haltestellen festzulegen?
Machbar wätre es leicht und hätte natürlich viele Vorteile. Teuer wäre es auch nicht (zumindest nicht wirklich). Aber solange das die WiLi bzw. die zuständigen Bearbeiter nicht wollen, werde sie nur wieder tausend Ausreden und Vorwände (er)finden, warum es "leider" nicht möglich ist!  :(
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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #69 am: 07. April 2013, 18:16:50 »
Wenn man schon umstellt, dann sollte man doch das Grazer System 30 min / 90 min / Tagesfahrschein.
Da müsste man an den Entwerter überhaupt nichts umstellen.
Stimmt, ein zeitbasiertes System hat was für sich. Das derzeitige System ist ja auch insofern unfair, weil ich von Heiligenstadt zur Roßauer Lände dieselbe Karte brauche, mit der ich auch von Nußdorf nach Kaiserebersdorf fahren könnte.
Außerdem haben zeitbasierte Karten den Vorteil, dass Fahrtunterbrechungen problemlos möglich sind bzw. man sogar bei schnellen Erledigungen mit derselben Karte wieder an seinen Ausgangspunkt zurückfahren kann. :up:
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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #70 am: 07. April 2013, 18:43:53 »
Wäre es da nicht zielführender, die Kurzstrecken von den Linien zu entkoppeln und die Kurzstrecke bei Bim und Bus auf generell fünf oder sechs Haltestellen festzulegen?
Da müsste man aber Entwerter einbauen, die die Einstiegshaltestelle markieren und nicht eine Kurzstrecke. Das braucht dann natürlich entsprechende Kürzel oder ähnliches. Alles möglich, aber nicht ohne Aufwand.
Ließe sich eine Linie mit x Haltestellen nicht in x-1 "Kurzstrecken" unterteilen und so de facto eine Haltestelle markieren?

Oder - etwas weniger "radikal": Kurzstreckeneinteilung als "Abschnitte" belassen (bzw. wo nötig verfeinern), dafür aber die Gültigkeitsdauer eines Kurzstreckenfahrscheins oder -streifens auf mehrere Abschnitte erweitern. Evtl. könnte auch die Teilstrecke so ein Revival erleben.

Vorschlag (bei gegebenen Abschnitten):
Kurzstrecke (Halbpreis) = 2 Abschnitte bei Tramway und Bus bzw. 2 Haltestellenabstände bei U- und S-Bahn
Teilstrecke (zwischen HP und VP) = 3 Abschnitte bzw. Haltestellenabstände mit einmaligem Umsteigen

Das würde mit den vorhandenen Entwertern funktionieren und den negativen Effekt der jetzigen Kurzstreckengrenzen mildern. Wem das zu hoch ist, der kann ja noch immer zum vollen Preis fahren. :D

Wenn man schon umstellt, dann sollte man doch das Grazer System 30 min / 90 min / Tagesfahrschein.
Da müsste man an den Entwerter überhaupt nichts umstellen.
Damit hat man wieder eine Bevorzugung der U-Bahn.
_____

EDIT: Und bei der Kombination 30-Minuten-Ticket + Umsteigen kann sich u.U. schon eine einzige "unregelmäßige Zugfolge" äußerst unangenehm bemerkbar machen.
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Hans Rauscher

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #71 am: 07. April 2013, 21:34:54 »
Seien wir realistisch: Wie viele Fahrgäste gibt es überhaupt, die Kurzstreckenfahrscheine a) kennen und b) benutzen? Ich würde das ganze System komplett abschaffen (bei der U-Bahn kann man es ja mit den zwei Haltestellen belassen, da erzeugt das keinen Mehraufwand) und gleichzeitig die Tarifstruktur ausmisten (gerade jetzt nach der Jahreskartenreform).

Ich finde da ein möglichst einfaches System, das wir jetzt haben, am besten: Solange ich in vorwärtsstrebender Richtung fahre, kann ich auch von Stammersdorf nach Kaiserebersdorf. Natürlich "zahlt" da der finanziell "drauf", der nur vom Schottentor zur Oper will, aber das muss man in Kauf nehmen, sonst wird das System überkompliziert oder aber man braucht elektronische Systeme und da bin ich bei den WL strikt dagegen (ich will nicht da auch noch überwacht werden, wo ich wann wie unterwegs war; die Videokameras überall sind für mich schon genug "1984").

Zeitabhängige Karten gibt es ja übrigens jetzt schon mit dem Handyticket. Deshalb ist das auch teurer als ein normaler Einzelfahrschein. Ich bin da nicht unbedingt so ein Fan, da dafür bei uns der Verkehr zu instabil ist. Wenn ich mir eine 30-Minuten-Karte kaufe, dann braucht nur irgendwo vor mir ein schadhafter Zug oder Falschparker sein und ich kann schuldlos einen weiteren Fahrschein lösen, obwohl es sich nach Planfahrzeit ausgegangen wäre.
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darkweasel

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #72 am: 07. April 2013, 23:26:58 »
Ich finde jegliches System mit Stunden-, Halbstunden- und solchen Karten besser als das, was wir derzeit haben - und zwar einfach, weil sich dann sowohl Fahrgäste als auch Kontrollore die Definition von "Fahrtunterbrechung", "vorwärtsstrebende Richtung" oder derartigen Begriffen, inklusive allfälliger Streitigkeiten darüber, ersparen. Uhrzeiten sind hingegen klar verifizier- und falsifizierbar.

In eineinhalb bis zwei Stunden sollten die meisten Relationen innerhalb Wiens zu schaffen sein. Wenn man also aus dem derzeitigen Einzelfahrschein bei gleichem Preis eine 90- oder 120-Minuten-Karte macht, verliert niemand - aber wenn man auch noch 60- und 30-Minuten-Karten anbietet, gewinnt vielleicht der eine oder andere. Solche Systeme funktionieren ja in vielen anderen Städten ausgezeichnet.

haidi

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #73 am: 07. April 2013, 23:35:30 »
Wieviele Karten, berechnet in Einzelstreifen*), werden verkauft?

Kurzstrecke
Vollpreis
Senioren
Umweltkarten
Handy - 1,5 Stunden
Handy - Tageskarte

*) Also 4-Streifenkarte = 4 Stück
1 Umweltkarte = 8 Stück
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #74 am: 08. April 2013, 00:55:37 »
Seien wir realistisch: Wie viele Fahrgäste gibt es überhaupt, die Kurzstreckenfahrscheine a) kennen und b) benutzen? Ich würde das ganze System komplett abschaffen (bei der U-Bahn kann man es ja mit den zwei Haltestellen belassen, da erzeugt das keinen Mehraufwand) und gleichzeitig die Tarifstruktur ausmisten (gerade jetzt nach der Jahreskartenreform).
Naja, soll man jetzt deswegen die kleine Gruppe der informierten und preisbewussten Gelegenheitsfahrer, die sowieso mit jeder Tariferhöhung nolens volens dazu beitragen, dass der Preis der Jahreskarte konstant auf dem symbolträchtigen 365-Euro-Niveau verbleiben kann, vollends links liegen lassen? Bei einem anständigen Angebot würde es sich hingegen der eine oder andere vielleicht überlegen, ob er nicht doch die Tramway oder den Bus nehmen sollte, anstatt die betreffende Strecke zu Fuß zu gehen, das Rad zu nutzen oder überhaupt daheim zu bleiben. :D Das sollte mMn die Herangehensweise der WL sein und nicht die Hoffnung, dass sich der bewusst dumm gehaltene Fahrgast möglichst das teuerste Ticket kauft. Ich stimme mit dir aber darin überein, dass der Verlust von Kurzstrecken à la Krapfenwaldgasse-Wagenwiese (zwei Haltestellenabstände auf der Höhenstraße, 38A stadteinwärts) kein allzu großer wäre.

Wieviele Karten, berechnet in Einzelstreifen*), werden verkauft?

Kurzstrecke
[...]

*) Also 4-Streifenkarte = 4 Stück
1 Umweltkarte = 8 Stück
Wie gekaufte HP-Streifenkarten im Einzelnen genau genutzt werden, lässt sich wohl kaum eruieren. Einen eigenen Kurzstreckenfahrschein gibt's jedenfalls nicht. ;)
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