Autor Thema: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis  (Gelesen 109839 mal)

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #75 am: 08. April 2013, 01:12:57 »
Gelegenheitsfahrer sind eine verkehrspolitisch irrelevante Größe. Auf denen kann man kein Ticketsystem aufbauen, die fahren sowieso nur, wenn sie müssen und dann bleibt ihnen auch nichts anderes übrig als zu zahlen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #76 am: 08. April 2013, 03:10:17 »
Auf das wollte ich mit meiner Frage hinaus, die Gelegenheitsfahrer, die relevant sind, wären meiner Meinung nach am ehesten die Benutzer der 8-Tage-Klimakarten.

HannesUmwelt
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

moszkva tér

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #77 am: 08. April 2013, 10:37:25 »
Mal ehrlich, gegen ein reines Zeitkartensystem spräche vor allem eines: Die Wiener Linien. Denn wenn man schon keine gleitenden Zeitkarten (Wochenkarte = 7 Tage, Monatskarte  = 31 Tage) einführen will, da den Wiener Linien ein anständiges Körberlgeld entginge. Und weil es jeden Montag zu einem Stau bei den Entwertern käme, wenn die Leute ihre Wochenkarte entwerten - diese Antwort habe ich vom Fahrgastbeirat (sic!) erhalten. Derzeit muss man ja, wenn man eine Wochenkarte ab Mittwoch nimmt, bereits die ersten beiden Tage mitzahlen, obwohl sie schon vorbei sind. Man knöpft den Leuten also Geld ab, ohne irgendeine Gegenleistung dafür anzubieten.
Und wenn ich am Automaten am Freitag eine Wochenkarte für die Folgewoche kaufen will? Da muss ich höllisch aufpassen, nicht irrtümlich die Karte für diese Woche zu kaufen.
 >:( :down:
Und dann soll das mit Minuten-Zeitkarten funktionieren?

Ein weiteres Argument, was gegen eine reine zeitbasierte Abrechnung spräche: Ich muss im Vorhinein wissen, wie lange ich ca. unterwegs sein werde. Das macht es Ortsunkundigen (Touristen) sehr schwer, den für sie günstigsten Tarif zu ermitteln.

... die Gelegenheitsfahrer, die relevant sind, wären meiner Meinung nach am ehesten die Benutzer der 8-Tage-Klimakarten.
Die hat man eh mit der letzten Tarifreform beleidigt, als man davon abgegangen ist, einen Streifen genauso teuer zu machen wie zwei Einzelfahrten. Vorher war es leicht: Muss ich am Tag einmal hin und wieder zurück fahren, zwicke ich den Streifen und steige pari aus. Muss ich doch noch irgendwoanders hin, habe ich gewonnen.
Heute: Fahre ich hin und zurück, nehme ich zwei Einzelfahrscheine (und spare mir 20 Cent). Ruft mich am Abend jemand an, ob ich doch noch spontan ein Bier trinken will, muss ich entweder draufzahlen oder schwermütig absagen.  >:( :down:

95B

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #78 am: 08. April 2013, 11:10:54 »
Mal ehrlich, gegen ein reines Zeitkartensystem spräche vor allem eines: Die Wiener Linien. Denn wenn man schon keine gleitenden Zeitkarten (Wochenkarte = 7 Tage, Monatskarte  = 31 Tage) einführen will, da den Wiener Linien ein anständiges Körberlgeld entginge. Und weil es jeden Montag zu einem Stau bei den Entwertern käme, wenn die Leute ihre Wochenkarte entwerten - diese Antwort habe ich vom Fahrgastbeirat (sic!) erhalten. Derzeit muss man ja, wenn man eine Wochenkarte ab Mittwoch nimmt, bereits die ersten beiden Tage mitzahlen, obwohl sie schon vorbei sind. Man knöpft den Leuten also Geld ab, ohne irgendeine Gegenleistung dafür anzubieten.
Und wenn ich am Automaten am Freitag eine Wochenkarte für die Folgewoche kaufen will? Da muss ich höllisch aufpassen, nicht irrtümlich die Karte für diese Woche zu kaufen.
 >:( :down:
Und dann soll das mit Minuten-Zeitkarten funktionieren?
Klar, denn die WL-60-Minuten-Karte beginnt ausschließlich zur vollen Stunde. Eine Weltneuheit, wie es sie sonst nirgends gibt – eigens ersonnen vno der Tarifabteilung in enger Zusammenarbeit mit F59.
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umweltretter

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #79 am: 09. April 2013, 17:44:52 »
Ich finde jegliches System mit Stunden-, Halbstunden- und solchen Karten besser als das, was wir derzeit haben - und zwar einfach, weil sich dann sowohl Fahrgäste als auch Kontrollore die Definition von "Fahrtunterbrechung", "vorwärtsstrebende Richtung" oder derartigen Begriffen, inklusive allfälliger Streitigkeiten darüber, ersparen. Uhrzeiten sind hingegen klar verifizier- und falsifizierbar.

In eineinhalb bis zwei Stunden sollten die meisten Relationen innerhalb Wiens zu schaffen sein. Wenn man also aus dem derzeitigen Einzelfahrschein bei gleichem Preis eine 90- oder 120-Minuten-Karte macht, verliert niemand - aber wenn man auch noch 60- und 30-Minuten-Karten anbietet, gewinnt vielleicht der eine oder andere. Solche Systeme funktionieren ja in vielen anderen Städten ausgezeichnet.
Solche Systeme haben aus meiner Sicht allerdings ebenso ihre negativen Aspekte:
Wenn's irgendwo eine Fahrtbehinderung gibt, reicht die eingeplante Fahrzeit und somit die entsprechende Fahrkarte womöglich nicht mehr aus.
Außerdem zahlt man bei einem derartigen System für Strecken mit mehrmaligem Umsteigen zu Zeiten mit schlechteren Intervallen, schlechteren Anschlüssen oder einem dünneren Liniennetz (am Abend, am Wochenende, nachts) mehr als tagsüber, weil man womöglich gezwungenermaßen länger unterwegs ist - was nicht unbedingt gerecht wäre (sondern eher das Gegenteil)!

darkweasel

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #80 am: 09. April 2013, 18:03:38 »
Solche Systeme haben aus meiner Sicht allerdings ebenso ihre negativen Aspekte:
Natürlich haben sie die. Aber ich denke, insgesamt überwiegen doch die Vorteile.
Wenn's irgendwo eine Fahrtbehinderung gibt, reicht die eingeplante Fahrzeit und somit die entsprechende Fahrkarte womöglich nicht mehr aus.
Das kann dir schon jetzt prinzipiell passieren, wenn deine Fahrt laut Fahrplan um kurz vor Mitternacht enden sollte und deine Zeitkarte aber nur bis Mitternacht gilt. Oder mit den 24-/48-Stunden-Angeboten. Gibt es eigentlich irgendeine Relation innerhalb Wiens, die nicht planmäßig innerhalb von 1,5 Stunden geht? Ich hab jetzt ein paar recht lange (Süßenbrunner Platz - Rodaun; Stammersdorf - Alberner Hafen; Höhenstraße/Marswiese - Ölhafen) probiert und keine gefunden.

Ich denke, beispielsweise Zweistundenkarten für EUR 2,20, Einstundenkarten für EUR 1,80 und Halbstundenkarten für EUR 1,30 wären für den allergrößten Teil der Bevölkerung eine Erleichterung. Jeweils mit halbem Preis für Unter-15-Jährige und Aufschlag von 20 Cent in den Fahrzeugen.

13er

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #81 am: 09. April 2013, 18:05:19 »
und deine Zeitkarte aber nur bis Mitternacht gilt.
Welche ist denn das? Gibt es so was? Gilt nicht die Tageskarte bis Betriebsschluss?
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

darkweasel

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #82 am: 09. April 2013, 18:11:27 »
und deine Zeitkarte aber nur bis Mitternacht gilt.
Welche ist denn das? Gibt es so was? Gilt nicht die Tageskarte bis Betriebsschluss?
Laut Tarifbestimmungen gilt die 8-Tage-Klimakarte bis 01:00 des Folgetages, die Wochenkarte bis Montag, 09:00 und die Monatskarte bis zum zweiten Tag des Folgemonats, 24:00. Meine Semesterkarte ist laut Aufdruck bis 30. Juni, 23:59 gültig. Zu den anderen Zeitkarten habe ich jetzt auf die Schnelle nichts gefunden.

moszkva tér

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #83 am: 09. April 2013, 18:36:55 »
und deine Zeitkarte aber nur bis Mitternacht gilt.
Welche ist denn das? Gibt es so was? Gilt nicht die Tageskarte bis Betriebsschluss?
Ich könnte mir dazu nur eine 24- oder 72-Stunden-Karte*, entwertet genau um Mitternacht, vorstellen.

* Die ist eh der größte Nepp, Ersparnis zur Wochenkarte gerade einmal heiße 40 Cent. Bei gleitenden Zeitkarten könnte man die 72-Stunden-Karte einfach kübeln, weil die dann kein Mensch mehr braucht. 24 Stunden, 168 Stunden und dazwischen die 8 Tage Umweltstreifenkarte würden eigentlich alles abdecken, was der Gelegenheitsfahrer bzw. Städteurlauber braucht.

95B

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #84 am: 09. April 2013, 19:42:00 »
Ich könnte mir dazu nur eine 24- oder 72-Stunden-Karte*, entwertet genau um Mitternacht, vorstellen.

* Die ist eh der größte Nepp, Ersparnis zur Wochenkarte gerade einmal heiße 40 Cent.
Die dient eh nur der Schröpfung von Touristen. :) Früher war es Urlaubern ohnehin de facto nicht möglich, an eine Wochenkarte zu kommen, da man ja hierfür eine Stammkarte (mit aufgenietetem Lichtbild) benötigte, die man sich in der Tarifabteilung ausstellen lassen musste.
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Klingelfee

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #85 am: 10. April 2013, 05:25:36 »
Ich könnte mir dazu nur eine 24- oder 72-Stunden-Karte*, entwertet genau um Mitternacht, vorstellen.

* Die ist eh der größte Nepp, Ersparnis zur Wochenkarte gerade einmal heiße 40 Cent.
Die dient eh nur der Schröpfung von Touristen. :) Früher war es Urlaubern ohnehin de facto nicht möglich, an eine Wochenkarte zu kommen, da man ja hierfür eine Stammkarte (mit aufgenietetem Lichtbild) benötigte, die man sich in der Tarifabteilung ausstellen lassen musste.

Wann war das?

Meines wissen nach, musste das Lichtbild mit der Grundkarte fest verbunden sein. Aber dies musste nicht mit Nieten sein und die Grundkate bekam man in jeder Trafik
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #86 am: 10. April 2013, 07:59:21 »
Wann war das?

Meines wissen nach, musste das Lichtbild mit der Grundkarte fest verbunden sein. Aber dies musste nicht mit Nieten sein und die Grundkate bekam man in jeder Trafik
Mag sein, dass ich mich irre. In meiner Familie haben/hatten alle Leute Jahreskarten, daher kam ich nie mit den Dingern in Verbindung. Wenn es anders ist, auch gut. Trotzdem hatten Touristen sicher in den seltensten Fällen ein loses Lichtbild bei der Hand, um es auf der Stammkarte zu befestigen, geschweige denn wussten sie um das umständliche Prozedere Bescheid, also waren sie – Nieten hin oder her – von der Nutzung einer Wochenkarte trotzdem de facto ausgeschlossen.
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moszkva tér

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #87 am: 10. April 2013, 09:05:42 »
Wann war das?

Meines wissen nach, musste das Lichtbild mit der Grundkarte fest verbunden sein. Aber dies musste nicht mit Nieten sein und die Grundkate bekam man in jeder Trafik
Mag sein, dass ich mich irre. In meiner Familie haben/hatten alle Leute Jahreskarten, daher kam ich nie mit den Dingern in Verbindung. Wenn es anders ist, auch gut. Trotzdem hatten Touristen sicher in den seltensten Fällen ein loses Lichtbild bei der Hand, um es auf der Stammkarte zu befestigen, geschweige denn wussten sie um das umständliche Prozedere Bescheid, also waren sie – Nieten hin oder her – von der Nutzung einer Wochenkarte trotzdem de facto ausgeschlossen.
Seit Anfang der 1990er gab es, glaube ich, die übertragbaren Monats-/Wochenkarten. Vorher waren diese Zeitkarten tatsächlich noch mit Lichtbild versehen. Wie das genau funktionierte, entzieht sich leider meiner Kenntnis, weil ich bis 1994 noch mit Schülerfreifahrt unterwegs war.

60er

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #88 am: 10. April 2013, 09:27:03 »
Gibt es eigentlich irgendeine Relation innerhalb Wiens, die nicht planmäßig innerhalb von 1,5 Stunden geht?
Im Nachtverkehr kann es einem schon passieren, länger zu brauchen, wenn man nicht in der Nähe von St.-U-Bahn wohnt.

95B

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #89 am: 10. April 2013, 09:46:09 »
Gibt es eigentlich irgendeine Relation innerhalb Wiens, die nicht planmäßig innerhalb von 1,5 Stunden geht?
Ich habe jetzt kurz gesucht und was gefunden. Es gibt sicher noch längere Fahrten, aber prinzipiell existieren Relationen mit einer Planreisezeit von mehr als 90 Minuten.

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