Autor Thema: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab  (Gelesen 41203 mal)

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13er

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[PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« am: 16. März 2012, 16:09:06 »
Ob sie sich da einen Gefallen tun?

Zitat
Währing lehnt Parkpickerl ab

64 Prozent der Befragten haben bei der Bürgerbefragung in Währing das Parkpickerl abgelehnt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49 Prozent. Die Bezirksvertretung hatte stets betont, sich an das Ergebnis der Umfrage halten zu wollen.

5.673 Ja- und 10.145 Nein-Stimmen wurden abgegeben, das entspricht 64 Prozent gegen das Parkpickerl und 35,8 Prozent dafür. 22 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung lag bei 49 Prozent.

Die Bürgerbefragung fand in den letzten beiden Wochen für Bewohner innerhalb der Bezirksgrenzen und dem Straßenzug Hermann-Pacher-Weg - Scheibenbergstraße - Möhnergasse statt. Der endgültige Beschluss gegen das Parkpickerl muss noch im Bezirksparlament erfolgen. Die nächste Sitzung findet am Donnerstag statt.
Homole fordert Rücknahme in Nachbarbezirken

Bezirksvorsteher Karl Homole (ÖVP) sah eine klare Ablehnung des Parkpickerls: „Wenn man bedenkt, dass rund 75 % der Befragten unterhalb der Gersthofer Straße, also in dichtverbauten Gründerzeitvierteln, wohnen, ist dieses Ergebnis eine mehr als klare Absage an die grünen Parkpickerlpläne. Man kann und soll nicht von oben herab Maßnahmen gegen den Willen der Mehrheit zwangsverordnen.“

Zugleich forderte Homole von den Bezirksvorstehern in Ottakring und Hernals Reaktionen: „Ich fordere daher von meinen Kollegen in den Nachbarbezirken die Rücknahme der Parkpickerlbeschlüsse und von der rot-grünen Rathauskoalition eine Rückkehr an den Verhandlungstisch, um ein umfassendes Maßnahmenprogramm zu entwickeln, das sowohl den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen entspricht, als auch sinnvolle ökologische Verkehrslenkungsmaßnahmen beinhaltet.“
SPÖ akzeptiert Ergebnis

Für die SPÖ Währing hat Bezirksvorsteher-Stellvertreter Josef Eichinger in einer Aussendung festgestellt, dass das Ergebnis „selbstverständlich akzeptiert“ werde: „Wir unterstützen daher auch nicht die Initiative der Währinger Grünen, die in der Bezirksvertretung die Parkraumbewirtschaftung trotzdem beschließen wollten.“

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) respektierte in ihrer ersten Stellungnahme das Ergebnis, bedauerte aber die Ablehnung: „Vor allem für die Bereiche in Gürtelnähe ist damit keine Verbesserung der Parkplatzsituation in Sicht, wie dies etwa in den Bezirken 16 oder 17 nach Einführung des Parkpickerls der Fall sein wird.“

FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler nannte das Ergebnis eine „Absage, die deutlicher nicht sein könnte“: „Das Debakel der pathologischen Autohasser ist eine kräftige Watschen für die Bezirks- und Landesgrünen, die das glasklare Wählervotum nun zu respektieren haben.“
Entscheidung in Penzing und Favoriten steht aus

Noch keine Entscheidung in Sachen Parkpickerl gibt es in zwei Bezirken: Kommende Woche wird in Penzing die Entscheidung fallen, ob das Parkpickerl kommt oder nicht. Im Zuge einer Bezirksvertreter-Sondersitzung, die ebenfalls am Donnerstag stattfindet, soll der Beschluss dafür oder dagegen gefasst werden. Fix ist allerdings bereits, dass es keinesfalls eine flächendeckende Pickerlpflicht im 14. Bezirk geben werde.

Auch in Favoriten wird in einer Bezirksvertretersitzung entschieden. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. Es wird unter anderem noch geprüft, wie sich die Einführung des Pickerls bzw. der Kurzparkzone in Meidling auf die Stellplatzsituation im angrenzenden 10. Bezirk auswirken wird.

Bereits fix ist das Parkpickerl ab Oktober in Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Hernals.
Keine Preisstaffelung angedacht

Der städtische Parkpickerl-Koordinator Leopold Bubak hofft jedenfalls, dass bis spätestens Ende März sämtliche noch ausstehenden Beschlüsse vorliegen. Danach sollen die genauen Grenzziehungen festgelegt werden. Der Starttermin für die Ausweitung mit 1. Oktober sei jedenfalls fix, so Bubak.

Das „Parkpickerl“ wird jedenfalls noch einmal etwas billiger. Das hat Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) am Donnerstag bei der SPÖ-Klubtagung in Rust verkündet. Konkret wird die Verwaltungsgebühr im Herbst von 58,99 auf 50 beziehungsweise 45 Euro gesenkt - mehr dazu in Parkpickerl wird noch etwas billiger

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2525008/
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W_E_St

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #1 am: 16. März 2012, 16:32:45 »
Scheiße. Anders kann ich das einfach nicht kommentieren!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

158er

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #2 am: 16. März 2012, 16:34:04 »
Zugleich forderte Homole von den Bezirksvorstehern in Ottakring und Hernals Reaktionen: „Ich fordere daher von meinen Kollegen in den Nachbarbezirken die Rücknahme der Parkpickerlbeschlüsse
Oha, plant Kaiser Karl etwa, neues Terrain zu erobern oder seinen Einflußbereich zu vergrößern?  :D
Ansonsten: Lächerlich, aber leider eh klar. ÖVP-regierte Bezirke sind für sinnvolle Verkehrspolitik einfach zu blöd.

Linie 41

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #3 am: 16. März 2012, 17:15:34 »
Scheiße. Anders kann ich das einfach nicht kommentieren!
Ist doch wurscht, es wird halt mit Verspätung kommen, weil uns die Hernalser den Bezirk zuparken werden. ;D
Da kann die ÖVP noch so viel Autopropaganda machen – und wenn Homole aufhört, dann ist die Bezirks-ÖVP eh endgültig tot.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #4 am: 17. März 2012, 02:19:09 »
Zitat durch twf entfernt.

Ich fürchte, er denkt da wie viele zu kurz.


Die Pickerlausweitung wird die Situation nicht verbessern, sondern in vielen Punkten verschärfen. Es werden viele "Pickerlflüchtlinge" wieder zurück in die Innenbezirke müssen, was dort zu mehr Nachfrage führt. Für NÖ-Pendler hat Frau V. schon zusätzliche 45.000 Ausnahmegenehmigungen zugesagt, Firmen bekommen in Zukunft leichter Genehmigungen für mehrere Fahrzeuge (und mehrere Bezirke). Als "Firma" zählen auch Selbständige und Freiberufler, die in einem Pickerlbezirk ihr Büro/Atelier/Praxis haben, aber woanders wohnen (z.B. in NÖ), also etwa Ärzte, Architekten, Künstler, Anwälte usw. Auch werden in Hinkunft in der Früh keine Parkplätze mehr frei, wenn die Leute nicht mehr mit dem Auto wegfahren, weil ihre Arbeitsstätte nun in einem der neuen Pickerlbezirke liegt.


Und man kann doch nicht so blau grünäugig sein und glauben, dass dann alle Leute ihr Auto verkaufen und nur mehr mit dem Rad fahren oder Öffis benützen. Sicher, im Lauf der Zeit wird sich einiges verlagern, aber wirklich leichter wird es nicht. Um den Verkehr zu verringern muss man sich schon andere Maßnahmen überlegen, so ist und bleibt es nur eine Abzock-Aktion.


Was es für Leute bedeutet, die um 4 Uhr in die Arbeit müssen oder um 1 Uhr aus haben und nicht in unmittelbarer Nähe ihrer Arbeitsstätte wohnen, hat wohl auch noch keiner überlegt!  ::)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Hubi

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #5 am: 17. März 2012, 06:21:42 »
Zitat
Was es für Leute bedeutet, die um 4 Uhr in die Arbeit müssen oder um 1 Uhr aus haben und nicht in unmittelbarer Nähe ihrer Arbeitsstätte wohnen, hat wohl auch noch keiner überlegt!

Das ist doch denen Wurscht, wäre es mir auch wenn ich mich den ganzen Tag per Dienstwagen herumkutschieren lasse.
Ich wäre ja für ein Flächendeckendes Pickerl für ganz Wien, ausreichend Abstellmöglichkeiten an den Stadtgrenzen und diese gratis für Besitzer von Monats und Jahreskarten. Aja, eine Kilometerabhängige Autobahnmaut könnten wir auch noch einfüren. 8)

moszkva tér

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #6 am: 17. März 2012, 07:11:11 »
Was es für Leute bedeutet, die um 4 Uhr in die Arbeit müssen oder um 1 Uhr aus haben und nicht in unmittelbarer Nähe ihrer Arbeitsstätte wohnen, hat wohl auch noch keiner überlegt!  ::)

Aber mal ehrlich... wenn du um 1 Uhr Früh mit dem Auto heimkommst, musst du im dicht bebauten Gebiet ohnehin ewig lange Parkplatz suchen. In den Pickerlbezirken ist es da sogar etwas besser. In der Zeit, in der du Parkplatz suchst, kannst du schon mit dem Nachtbus fahren.

Oder du hast eh einen Garagenplatz, dann kann dir das Parkpickerl egal sein.

95B

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #7 am: 17. März 2012, 07:48:38 »
Oder du hast eh einen Garagenplatz, dann kann dir das Parkpickerl egal sein.
Zuhause ja, aber am Arbeitsort?
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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twf

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #8 am: 17. März 2012, 08:03:25 »
Drei Beiträge und ein Zitat entfernt. Bitte sachlich diskutieren und keine persönlichen Angriffe!

158er

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #9 am: 17. März 2012, 09:12:14 »
Sicher, im Lauf der Zeit wird sich einiges verlagern, aber wirklich leichter wird es nicht. Um den Verkehr zu verringern muss man sich schon andere Maßnahmen überlegen, so ist und bleibt es nur eine Abzock-Aktion.
Brutal gesagt: Ich glaube, man muß irgendwo anfangen, Autofahrer auch aktiv und nicht nur mit Gerede - daraufhin tut nämlich keiner wirklich was - an der inflationären Verwendung der eigenen Kutsche im Stadtgebiet zu hindern. Dann verringert sich der Verkehr nämlich sehr wohl. Und es wurden ja ohnehin parallel auch (für Wien ungewohnt viele) Maßnahmen in anderen Bereichen gesetzt: ÖV-Ticketvergünstigung, Fahrrad-Gratismitnahme, Schneeräumung der Radwege im Winter etc. Daß einige durch den Rost fallen, die das Auto wirklich brauchen, ist leider klar, aber irgendwie muß man aussieben - alle zufrieden zu stellen, wird ohnehin nie gelingen.


E2

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #10 am: 17. März 2012, 10:15:49 »
Gscheiter wär, ganz Wien ist Kurzparkzone, Autos mit Wiener Kennzeichen zahlen pauschal (2-300 Teuronen), Gültigkeit NICHT bezirksweise, sondern wienweit.. 1 Auto = 1 Abstellplatz.
Das mit den derzeitigen Zonen ist ja sowieso nur Abzocke. Zuhause Pauschale, im anderen Bezirk (warum auch immer ich dahin muss, wie vorstehend beschrieben gibts genug, die auf das Auto angewiesen sind) doppelt abkassiert werden!

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #11 am: 17. März 2012, 10:35:19 »
Gscheiter wär, ganz Wien ist Kurzparkzone, Autos mit Wiener Kennzeichen zahlen pauschal (2-300 Teuronen), Gültigkeit NICHT bezirksweise, sondern wienweit.. 1 Auto = 1 Abstellplatz.

Mit dem bezirksweisen Parkpickerl ist ja auch der wiener Binnenverkehr weniger geworden. Das passt schon so. Idiotisch allerdings der jetzt kommende Fleckerlteppich, die Macht der bezirkskaiser gehört endlich auf vernünftiges Maß zurückgestutzt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

E2

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #12 am: 17. März 2012, 10:42:44 »
Das passt schon so.

Seh ich nicht so, alleine Gleichheitsgrundsatz!

Aber jedem seine Meinung.

hema

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #13 am: 17. März 2012, 14:45:46 »
Gscheiter wär, ganz Wien ist Kurzparkzone, Autos mit Wiener Kennzeichen zahlen pauschal (2-300 Teuronen), Gültigkeit NICHT bezirksweise, sondern wienweit.. 1 Auto = 1 Abstellplatz.
Wäre sicher die vernünftigste und gerechteste Lösung, wenn man schon unbedingt was verlangen will/muss. Für die Bevölkerung am akzeptabelsten, leicht kommunizierbar und für das Rathaus noch viel lukrativer!  :up:


Die derzeit fühlbare Reduzierung des Verkehrs - speziell am Morgen - hat aber mit der (drohenden) Einführung des Pickerls nix zu tun, sondern nur mit dem Treibstoffpreis! Das weist eigentlich auch schon den richtigen Weg zur Beschränkung unnötigen Verkehrs, das Fahren muss etwas kosten, also eine kilometerbezogene Maut (ohne Ausnahmen!). Muss ja nicht sehr teuer sein, leistbar aber spürbar! Und wer ein Fahrzeug geschäftlich braucht, legt es eh auf den Preis um.


Das Pickerl generiert auch Verkehr, weil sich dann viele vom Partner in die Arbeit führen lassen.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

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Re: [PM] Währing lehnt Parkpickerl ab
« Antwort #14 am: 17. März 2012, 16:36:25 »
Das Pickerl generiert auch Verkehr, weil sich dann viele vom Partner in die Arbeit führen lassen.
Wieviele Menschen leben mit Straßenbahnfahrern oder Busfahrern zusammen?
SCNR  ;D