Danke, sehr schöne Bilder! Die U-Bahn-Station schaut ja obergrindig aus... 
Findest? Das ist eine ganz normale U-Bahn-Station, wie sie völlig austauschbar in zahllosen anderen Städten vorkommen könnte… Wien mag in vielerlei Hinsicht mindergelungene Wege der ÖPNV-Gestaltung eingeschlagen haben — das Innere der U-Bahn-Stationen gehört zweifellos nicht dazu; da sind wir von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (Karlsplatz!) im internationalen Vergleich gesegnet! Siehe auch ganz unten…
Die Stadt kam mir damals unglaublich dreckig und heruntergekommen vor, ich konnte garnicht glauben, dass das die Modemetropole Italiens sein soll.
Das Flair, die Stimmung, das Grundbild einer Stadt zu sehen, riechen, fühlen, erleben gehört für mich zu den ganz wesentlichen Begleiterscheinungen der Tramologie; eigentlich umgekehrt: zu einer dafür unverzichtbaren Grundlage! Erste Eindrücke mögen da prägend und durchaus vorurteilsgenerierend sein; davon kommt man nur mehr schwer weg. So gesehen finde ich im Kontext der beiden parallel laufenden Italien-Threads den Vergleich zwischen Turin und Mailand so spannend: Ich habe bei meinen drei (intensiveren) Besuchen in Mailand und Turin selten solche Antipoden auf so engem Raum erlebt. Mein Eindruck von Mailand ist auch 2012 noch der einer äußerst heterogenen Stadt, mit einem in Westeuropa mir sonst kaum bekannten Gegensatz zwischen Arm und Reich. Nirgendwo anders im ehemaligen politschen Westen Europas habe ich solche Zeltstädte von Obdachlosen gesehen — zugleich hast in Mailand anderswo offen zur Schau gestellten Luxus. Wirtschaftsmetropole par excellence: Die einen haben und zeigen, die anderen haben nicht und sind trotzdem da. Ganz im Gegensatz dazu Turin: Es wirkt(e) auf mich mondän im Sinne eines gewissen Understatements; eine ehemals vom Adel geprägte Hauptstadt, wo man hat und nicht darüber redet. Kein Glanz, sondern stille Zufriedenheit. Viel weniger Hektik. Das alles mögen, wie gesagt, durchaus vorurteilslastige Ersteindrücke sein — die durchaus greifbaren Unterschiede in den Tramnetzen werd' ich aber weiter herausschälen

Davon abgesehen: Wie es hinter den Façaden der Modepaläste aussieht, spiegelt sich ja nicht im Stadtbild wider; ebensowenig wie die Leut' gekleidet sind…
Zurück zur Tram, oder besser, U-Bahn! Hier was richtig G'rindiges: Die U-Bahn-Haltestelle Bonola mitten in der Vorstadt. Hinter mir ein großes Einkaufszentrum, die Gegend ist nicht sonderlich schlimm, das Erscheinungsbild nicht außergewöhnlich

Dazu passend ein Bildlein, das leider auch nicht allzu außergewöhnlich ist: Gleisbild in der Via Armorari gleich neben dem Dom. Beide Aufnahmen stammen aus dem Februar 2009.