Autor Thema: Tramwaylinienbranding  (Gelesen 2418 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Tramwaycafe

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1235
Tramwaylinienbranding
« am: 31. März 2012, 17:11:55 »
Liebe Leute,
Pressemitteilung von heute:

Zitat
Bereits seit langer Zeit bieten die ÖBB die Möglichkeit, Züge gegen Gebühr mit einem Namen versehen zu lassen. Das Konkurrenzunternehmen Westbahn folgte diesem Beispiel durch Eigenbenennung von Kursen. Dies führte zu einer bunten Vielfalt ausschließlich außerordentlich niveauvoller Kreationen.

Vor dem Hintergrund stetiger Verbesserungen für die Fahrgäste, die gerade in Zeiten wie diesen auch finanziert werden wollen, haben die Wiener Linien dieses Geschäftsmodell nun übernommen — natürlich erst nach intensiver interner Analyse und Anhebung auf den Standard, der des weltbesten Verkehrsunternehmens würdig ist. Dazu trägt auch die Erfahrung aus dem großen Erfolg der stets geschmackvollen Vollwerbung auf Straßenbahngarnituren sowie der Vermarktung («Branding») ganzer U-Bahn-Stationen bei. Ab morgen, 1. April, ist es möglich, sowohl einzelne Kurse als auch komplette Linien gewissermaßen zu «kaufen» und dafür einen Namen zu vergeben. Vorbild für letzteres ist der Bonner Telekom-Express, wie die dortige Überland-Stadtbahnlinie 66 einige Zeit lang hieß.

Nach Schweizer Vorbild beginnen die Wiener Linien gleich am 1. April mit Motiven im Interesse der Allgemeinheit. So werden die Garnituren der zur ZAMG auf der Hohen Warte fahrenden Linie 37 gelb lackiert; die Linie wird «Der Schneebrunzer .Gegen Den Klimawandel.» getauft. Auf der Linie 37 werden ab diesem Zeitpunkt nur mehr Straßenbahnen des Typs A1 eingesetzt; die Schreibweise des Liniennamens richtet sich nach den Voraussetzungen der Displaysoftware. Die Linie 71 bekommt völlig schwarz lackierte Züge des Typs E1; diese Linie erhält die Bezeichung «Pompfinewra: Todsicher mit uns fahren!»

Als erstes Unternehmen hat sich die Brauerei Ottakringer für die Übernahme einer ganzen Linie interessiert; der anstehende Bau neuer Ulf-Garnituren ermöglicht es, diese in Form von Bierdosen zu gestalten. In der Formgebung muss dabei gegenüber der üblichen Gestaltung der Ulfe nur peripher eingegriffen werden. Die Linie 2 wird in diesem Zusammenhang auf 16 umbenannt und trägt ab morgen den Namen «Hüsn». Damit soll auch dem Aussterben typischer Wiener Begriffe entgegengesteuert werden. Die Alternative «Blech» schied aus, weil dies schon für Salzburg reserviert ist: Die dort ansässige Brauerei Stiegl möchte dem Bürgermeister Dr. Schaden nach Wiener Vorbild einen umgebauten Obus der ganz neuen Solarisserie widmen und ihm das Präfix «Blech» verleihen. Bürgermeister Dr. Häupl wird es sich nicht nehmen lassen, die erste Garnitur der neuen «16er Hüsn» am 1. Mai selbst zu steuern, um damit zukunftsorientiert auf den Rathausplatz zu fahren. Die völlig Abwesenheit der in einer Zeit nur mehr virtueller sozialer Netzwerke überflüssigen Fenster wird durch die Gratisausschank alkoholischer Getränke beliebigen Alkoholgehalts mehr als nur ausgeglichen.

Dass die Wiener Linien zukunftsorientiert sind und Mut zum Risiko zeigen, zeigt die geplante Wiedereinführung einer Linie 69 für die Rotlichtindustrie. Erste Gelegenheit dafür wird die Teileinstellung der Linie U1 in diesem Sommer sein, deren Südast in ein sowohl von der Gewerbestruktur als auch von den Liniennummern her passendes Grätzel Wiens führt. Der 68er soll also als 69er instradiert werden.


hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16396
Re: Tramwaylinienbranding
« Antwort #1 am: 31. März 2012, 17:40:34 »
Der Bürgermeister hat ein Glück, dass er kein Betriebsbedienster ist, sonst wäre ihm leider gem. § 13 (2) und (3) der Straßenbahnverordnung das Steuern einer Straßenbahngarnitur verboten!  :-[
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Tramwaylinienbranding
« Antwort #2 am: 02. April 2012, 08:13:38 »
Dass die Wiener Linien zukunftsorientiert sind und Mut zum Risiko zeigen, zeigt die geplante Wiedereinführung einer Linie 69 für die Rotlichtindustrie. Erste Gelegenheit dafür wird die Teileinstellung der Linie U1 in diesem Sommer sein, deren Südast in ein sowohl von der Gewerbestruktur als auch von den Liniennummern her passendes Grätzel Wiens führt. Der 68er soll also als 69er instradiert werden.

[/quote]
Die Linie 69 fährt dann Laxenburger Straße - Felberstraße - Lerchenfelder Gürtel - Messegelände?  :P