Autor Thema: Rote Haltestelle  (Gelesen 28180 mal)

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hema

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Rote Haltestelle
« am: 18. April 2012, 17:27:04 »
Schon lange frage ich mich, warum gerade die 60er-Haltestelle bei der Anton Krieger-Gasse eine Sicherheitshaltestelle ist. Eine kleine Kreuzung draußen an der Peripherie, kaum Verkehr und trotzdem muss jeder Zug dort stehenbleiben.


Gerade dort müsste man sicher nicht bis nächstes Jahr warten, sondern sollte die Haltestelle umgehend in eine Bedarfshaltestelle umwandeln. Ist ja irgendwie lächerlich, die Situation!  ::)
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60er

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #1 am: 18. April 2012, 17:29:12 »
Schon lange frage ich mich, warum gerade die 60er-Haltestelle bei der Anton Krieger-Gasse eine Sicherheitshaltestelle ist.
Des woar schon immer so! 8)

13er

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #2 am: 18. April 2012, 17:32:59 »
Sehe ich auch so, hema. Ist eigentlich nur Zeitverschwendung und mir nicht ganz klar, warum die überhaupt dort ist.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #3 am: 18. April 2012, 17:47:35 »
Vielleicht wurde die ja auch nur vergessen, weil sie so weit weg ist. Aus den Augen, aus dem Sinn.


Eigentlich müsste da ja jetzt nur irgend ein verschlafener Amtsrat sagen "Eh woahr, foahrts hin und tauscht's aus die Tofel!" und die Sache wär' erledigt, ganz ohne Aufwand und Pressekonferenz!  ;)
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95B

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #4 am: 18. April 2012, 22:18:59 »
Das wäre eigentlich auch so eine Stelle, wo Andreaskreuze hingehören. Schließlich hat die Stelle alle örtlichen Voraussetzungen einer "handelsüblichen" Eisenbahnkreuzung. Aber wir sind in Wien, daher wird genau das Gegenteil gemacht: Anstatt auf einer Eisenbahnkreuzung den Individualverkehr zugunsten der Bahn zu beschränken (und ganz nebenbei für klare Verhältnisse zu sorgen), macht man genau das Gegenteil.

Wenn man nach diesen Gesichtspunkten vorgeht, müsste jede Haltestelle eine Sicherheitshaltestelle sein, da jeder Zug bei jeder Haltestelle bei jedem Anfahrvorgang mit anderen Verkehrsteilnehmern in Konflikt geraten kann.
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hema

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #5 am: 18. April 2012, 23:09:14 »

. . . . alle örtlichen Voraussetzungen einer "handelsüblichen" Eisenbahnkreuzung.
Es ist auch eine Eisenbahnkreuzung. Drum sind ja auch die "Vorrang geben"-Tafeln auf der Straße völlig falsch! Dort gehören entweder gar keine Verkehrszeichen hin oder Andreaskreuze+Stopptafeln (Stopptafeln deswegen, weil für den Straßenverkehr zu wenig Einblick in die Eisenbahnstrecke besteht).


Eisenbahnkreuzungs-Verordnung
Zitat
§ 1. Geltungsbereich und Begriffsbestimmungen.

Im Sinne dieser Verordnung gilt als
a) Eisenbahnkreuzung: jeder im Verlaufe einer Straße mit öffentlichem Verkehr angelegte
schienengleiche Eisenbahnübergang, soweit es sich um eine Haupt- oder Nebenbahn, eine
Straßenbahn, Anschlußbahn oder Materialbahn im Sinne des Eisenbahngesetzes 1957, BGBl.
Nr. 60, handelt, gleichgültig, ob hiebei die Eisenbahn die Straße überschneidet oder in sie
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ULF

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #6 am: 18. April 2012, 23:19:31 »
Wer ist hierfür (Beschilderung als Eisenbahnkreuzung) eigentlich die zuständige Behörde? MA46, MA28,...?

hema

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #7 am: 19. April 2012, 00:53:07 »
Für die korrekte Sicherung ist das Eisenbahnunternehmen verantwortlich, wie immer es sich über die Kosten dann mit der Gebietskörperschaft einigt.
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HLS

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #8 am: 19. April 2012, 18:36:13 »
Bzgl. Andreaskreuze. Hab ich mich verschaut oder sind an dem Fußgängerüberweg bei der Prater Hauptallee (siehe Anhang) Andreaskreuze aufgestellt?
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

hema

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #9 am: 19. April 2012, 19:10:43 »
Ja, das sind die letzten Überbleibsel aus einer besseren Zeit. Früher gab es zahlreiche, beim großen Wegräumen in den 60ern und 70ern hat man diese Eisenbahnkreuzung offensichtlich übersehen. Als zusätzliche "Sicherung" gibt es dort aber auch eine 20er-Beschränkung für die Bim!  ::)
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darkweasel

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #10 am: 19. April 2012, 19:39:25 »
Bzgl. Andreaskreuze. Hab ich mich verschaut oder sind an dem Fußgängerüberweg bei der Prater Hauptallee (siehe Anhang) Andreaskreuze aufgestellt?
:up: - Pixelmüll im Anhang.

Linie 58

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #11 am: 19. April 2012, 19:44:33 »
Wahrscheinlich hat man sich vertan und die Straßenbahnstrecke mit der Liliputbahn verwechselt...

HLS

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #12 am: 19. April 2012, 20:34:23 »
...gibt es dort aber auch eine 20er-Beschränkung für die Bim!  ::)
Die ganz besonders wichtig ist damit man eventuelle Verfrühung noch reduzieren kann.  ;D
"Grüß Gott"

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matboy

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #13 am: 23. April 2012, 23:10:49 »
Eine rechtliche Frage fällt mir dazu ein: Würde ein Fahrer, wenn er bei der Haltestelle durchfährt und der Zug seitlich von einem Auto gerammt wird, eine Teilschuld aufgebrummt bekommen ?

95B

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Re: Rote Haltestelle
« Antwort #14 am: 23. April 2012, 23:16:11 »
Eine rechtliche Frage fällt mir dazu ein: Würde ein Fahrer, wenn er bei der Haltestelle durchfährt und der Zug seitlich von einem Auto gerammt wird, eine Teilschuld aufgebrummt bekommen ?
Nein, da eine Straßenbahn durch das Einhalten einer Haltestelle nicht auf ihren Vorrang verzichtet und daher aus dem Durchfahren einer Haltestelle keine Vorrangverletzung abgeleitet werden kann. Wenn es eine Sicherheitshaltestelle war, kann es höchstens innerbetriebliche Konsequenzen wegen Missachtung der SV STRAB gehen.

Aus der Farbgebung der Haltestellentafel darf der Autolenker keine Rückschlüsse auf das mögliche Verhalten des Straßenbahnfahrers ziehen. (Im Zug könnte beispielsweise ein Vorgesetzter mitfahren, der dem Fahrer das Durchfahren der Sicherheitshaltestelle dienstlich anordnet.)
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