Und ja, bei den in Wien üblichen Intervallen sind stumpfe Endstellen aufgrund der Wendezeiten halt auch nicht das Gelbe vom Ei (die BVG z.B. nennen die stumpfen Endstellen mitunter als Grund, warum die Intervalle nicht weiter verdichtet werden können).
Welche sollten das sein? Das einzige Beispiel, das mir einfällt, ist die Endstelle am U-Bahnhof Warschauer Straße, zu der die M13 nicht verlängert werden kann. Das liegt aber weniger am Prinzip "Stumpfendstelle", sondern dass es nur ein Gleis gibt und der Ausbau an der in der Luft hängenden Planung der Weiterführung Richtung Hermannplatz scheitert. Platz wäre jedenfalls genug da für ein zweites Wendegleis.
An der konkreten Stelle wäre übrigens auch die Alternative nicht "Wendeschleife vs. stumpfe Endstelle", sondern "stumpfe Endstelle oder gar keine Straßenbahn". Denn diesen Vorteil von Zweirichtungsbahnen sollte man nicht vergessen: von ihnen bediente Strecken lassen sich viel flexibler in den Stadtraum einfügen, nicht nur durch mögliche stumpfe Endstellen, sondern auch durch Bahnsteige auf der linken Seite des Gleises. (Und Wendeschleifen kann man ja, wo möglich, trotzdem bauen.)
Ansonsten ist in Berlin das genaue Gegenteil der Fall: dank der wiederaufgebauten Stumpfendstelle am Freizeit- und Erholungszentrum konnten die Intervalle in der Wilhelminenhofstraße zu vielen Zeiten verdichtet werden; vorher mussten die Verstärkerbahnen weitgehend leer nach Köpenick weiterfahren. Und die durch die Endstelle eingesparten Leistungen wurden für Verbesserungen dort, wo sie tatsächlich notwendig sind, eingesetzt. (Jenseits der Endstelle gibt es weiterhin drei Fahrten in 20 min, also auch kein schlechtes Angebot.)