Autor Thema: Zweirichtungsbetrieb in Wien  (Gelesen 90676 mal)

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95B

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #120 am: 06. Februar 2021, 18:28:51 »
Wenn man bedenkt, dass andere europ. Städte wie Preßburg, Prag, Budapest, Innsbruck und Gmunden(!) Zweirichtungsfahrzeuge einsetzen, hinkt Wien deutlich hinterher!. Und Kletterweichen hat man keine mehr.

Nix hinkt hinterher, Wien hat eben ein Netz, das auf Betrieb mit Einrichtungsfahrzeugen ausgelegt ist. Und die Kletterweichen liegen angeblich noch irgendwo in der HW herum. :P
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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KSW

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #121 am: 06. Februar 2021, 18:38:04 »
Nix hinkt hinterher, Wien hat eben ein Netz, das auf Betrieb mit Einrichtungsfahrzeugen ausgelegt ist. Und die Kletterweichen liegen angeblich noch irgendwo in der HW herum. :P
Gerade in einem so dichten Netz wie Wien sind Einrichtungswagen ja an sich wirklich kein Problem - es gibt zahlreiche Schleifen und Ablenkungsmöglichkeiten, so dass man auch so sehr flexibel ist/wäre (denn nur, weil man Zweirichter hat heißt das ja auch noch nicht, dass man zwangsweise auch den Kundenservice entdeckt). Und ja, bei den in Wien üblichen Intervallen sind stumpfe Endstellen aufgrund der Wendezeiten halt auch nicht das Gelbe vom Ei (die BVG z.B. nennen die stumpfen Endstellen mitunter als Grund, warum die Intervalle nicht weiter verdichtet werden können).
Betreffend der Kletterweichen liegt es vermutlich auch am Ulf, dass man sie nicht verwendet - hier könnte der Flexity durchaus für ein Revival sorgen, denn diese Fahrzeuge kommen damit gut zurecht.

Helga06

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #122 am: 06. Februar 2021, 18:49:50 »
Wo hat man den Flexity auf Kletterweichen getestet, oder ist das nur eine Annahme von dir?

Schienenchaos

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #123 am: 06. Februar 2021, 18:52:15 »
Mein Gott, dann baut man halt 2-4 neue Kletterweichen mit flacher Rampe. Wäre auch keine Hexerei, wenn man denn wollen würde.

KSW

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #124 am: 06. Februar 2021, 18:52:37 »
Wo hat man den Flexity auf Kletterweichen getestet, oder ist das nur eine Annahme von dir?
Den Wiener noch nicht, aber in zahlreichen anderen Städten, und da war er drauf eigentlich wesentlich komfortabler als die Düwag-Wagen...

MK

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #125 am: 06. Februar 2021, 19:29:01 »
Wenn man bedenkt, dass andere europ. Städte wie Preßburg, Prag, Budapest, Innsbruck und Gmunden(!) Zweirichtungsfahrzeuge einsetzen, hinkt Wien deutlich hinterher!. Und Kletterweichen hat man keine mehr.

Nix hinkt hinterher, Wien hat eben ein Netz, das auf Betrieb mit Einrichtungsfahrzeugen ausgelegt ist.

Hat Dresden auch, aber trotzdem ein paar Zweirichtungsfahrzeuge, die normalerweise im Netz verteilt und bei Baustellen auf einer oder mehreren Linien konzentriert zum Einsatz kommen. Es gibt dort auch an vielen Kreuzungen von Straßenbahnlinien "Grand Union"-Kreuzungen (von jeder Richtung in jede Richtung), um bei Umleitungen möglichst flexibel zu sein.
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #126 am: 06. Februar 2021, 22:31:14 »
(die BVG z.B. nennen die stumpfen Endstellen mitunter als Grund, warum die Intervalle nicht weiter verdichtet werden können).
Kommt drauf an, wie die stumpfe Endstelle aussieht. Wenn 2 Gleise auf eines zusammengeführt werden, wirds intervallmäßig unschön. Wenn 2 Gleise mit einem Hosenträger verbunden werden, ist schon mehr drinnen. Man kann auch aus 2 Gleisen 3 machen, dann sinkt der Anteil an kreuzenden Fahrten.

Und (nicht ernst gemeint) man kann die Kreuzungen auf unterschiedlichen Höhenlagen durchführen, dann behindern sich nicht mal mehr ein- und ausfahrende Züge.

hema

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #127 am: 07. Februar 2021, 10:35:30 »

Nix hinkt hinterher, Wien hat eben ein Netz, das auf Betrieb mit Einrichtungsfahrzeugen ausgelegt ist.
Hätten wir Zweirichtungsfahrzeuge, wäre uns der ULF erspart geblieben!  ;)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

abc

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #128 am: 07. Februar 2021, 10:43:33 »
Und ja, bei den in Wien üblichen Intervallen sind stumpfe Endstellen aufgrund der Wendezeiten halt auch nicht das Gelbe vom Ei (die BVG z.B. nennen die stumpfen Endstellen mitunter als Grund, warum die Intervalle nicht weiter verdichtet werden können).

Welche sollten das sein? Das einzige Beispiel, das mir einfällt, ist die Endstelle am U-Bahnhof Warschauer Straße, zu der die M13 nicht verlängert werden kann. Das liegt aber weniger am Prinzip "Stumpfendstelle", sondern dass es nur ein Gleis gibt und der Ausbau an der in der Luft hängenden Planung der Weiterführung Richtung Hermannplatz scheitert. Platz wäre jedenfalls genug da für ein zweites Wendegleis.

An der konkreten Stelle wäre übrigens auch die Alternative nicht "Wendeschleife vs. stumpfe Endstelle", sondern "stumpfe Endstelle oder gar keine Straßenbahn". Denn diesen Vorteil von Zweirichtungsbahnen sollte man nicht vergessen: von ihnen bediente Strecken lassen sich viel flexibler in den Stadtraum einfügen, nicht nur durch mögliche stumpfe Endstellen, sondern auch durch Bahnsteige auf der linken Seite des Gleises. (Und Wendeschleifen kann man ja, wo möglich, trotzdem bauen.)

Ansonsten ist in Berlin das genaue Gegenteil der Fall: dank der wiederaufgebauten Stumpfendstelle am Freizeit- und Erholungszentrum konnten die Intervalle in der Wilhelminenhofstraße zu vielen Zeiten verdichtet werden; vorher mussten die Verstärkerbahnen weitgehend leer nach Köpenick weiterfahren. Und die durch die Endstelle eingesparten Leistungen wurden für Verbesserungen dort, wo sie tatsächlich notwendig sind, eingesetzt. (Jenseits der Endstelle gibt es weiterhin drei Fahrten in 20 min, also auch kein schlechtes Angebot.)

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #129 am: 07. Februar 2021, 11:12:02 »

Nix hinkt hinterher, Wien hat eben ein Netz, das auf Betrieb mit Einrichtungsfahrzeugen ausgelegt ist.
Hätten wir Zweirichtungsfahrzeuge, wäre uns der ULF erspart geblieben!  ;)
Wieso? Glaubst du nicht, dass der ULF auch als Zweirichtungsfahrzeug baubar wäre?

martin8721

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #130 am: 07. Februar 2021, 11:27:50 »
Hätten wir Zweirichtungsfahrzeuge, wäre uns der ULF erspart geblieben!  ;)
Wieso? Glaubst du nicht, dass der ULF auch als Zweirichtungsfahrzeug baubar wäre?

Ist natürlich alles Gedankenspielerei, aber ich denke, wenn wir in den 90er-Jahren noch Zweirichtungsbetrieb gehabt hätten, wären die neuen Fahrzeuge wohl eher so etwas wie der T geworden.

95B

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #131 am: 07. Februar 2021, 11:52:18 »

Nix hinkt hinterher, Wien hat eben ein Netz, das auf Betrieb mit Einrichtungsfahrzeugen ausgelegt ist.
Hätten wir Zweirichtungsfahrzeuge, wäre uns der ULF erspart geblieben!  ;)
Wieso? Glaubst du nicht, dass der ULF auch als Zweirichtungsfahrzeug baubar wäre?

Natürlich wäre er auch in Zweirichtungsausführung herstellbar. Mit gegenüberliegenden Türen hätte ein kurzer ULF sogar so viele Sitzplätze wie ein Kriegsstraßenbahnwagen, nämlich ganze 12! ;) In der Langversion käme man immerhin auf 20 Sitzplätze.
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #132 am: 07. Februar 2021, 13:21:07 »
Der Einsatz von Zweirichtungswagen ist für mich ein Zeichen eines modernen zukunftsweisen Betriebes, das sind die
WL leider in mancher Hinsicht nicht.

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #133 am: 07. Februar 2021, 14:22:53 »
Natürlich wäre er auch in Zweirichtungsausführung herstellbar. Mit gegenüberliegenden Türen hätte ein kurzer ULF sogar so viele Sitzplätze wie ein Kriegsstraßenbahnwagen, nämlich ganze 12! ;) In der Langversion käme man immerhin auf 20 Sitzplätze.

Als er neu war hieß es bei einer Werkführung, in der ZR-Version wären die Türen nicht gegenüber, sondern die Module um 180° gedreht, aus statischen Gründen
Harald A. Jahn, www.tramway.at

95B

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #134 am: 07. Februar 2021, 15:34:52 »
Natürlich wäre er auch in Zweirichtungsausführung herstellbar. Mit gegenüberliegenden Türen hätte ein kurzer ULF sogar so viele Sitzplätze wie ein Kriegsstraßenbahnwagen, nämlich ganze 12! ;) In der Langversion käme man immerhin auf 20 Sitzplätze.

Als er neu war hieß es bei einer Werkführung, in der ZR-Version wären die Türen nicht gegenüber, sondern die Module um 180° gedreht, aus statischen Gründen

Abgesehen davon, dass dann symmetriebedingt nur ein Fahrzeug mit einer geraden Anzahl von Modulen gebaut werden kann, stell ich mir das in der HVZ besonders lustig vor, wenn in jedem zweiten Modul keine Tür ist. Die schmalen Portale laden innen nicht gerade zum Weitergehen ein. Wie das dann vonstatten geht, kann man beispielsweise beobachten, wenn ein ULF mit Türstörung unterwegs ist. Allerdings ist dann nur eine Tür nicht verfügbar und nicht jede zweite. Ein ULF, bei dem nur die halbe Anzahl an Türen verfügbar ist, ist als Sonderzug zu führen. Und so was soll man dann planmäßig einsetzen?
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