Autor Thema: Hora zu diversen Verkehrsthemen  (Gelesen 14736 mal)

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Hora zu diversen Verkehrsthemen
« am: 20. Mai 2012, 21:31:36 »
Ich erhielt diesen Bericht, war aber selbst nicht dort. Ist eine Mitschrift, eventuell unverständliches kann ich leider auch nicht bzw nur auf Umwege klären.

Zitat

interner Erlebnis-Ergebnisbericht von der Veranstaltung am 15.05.2012 mit Karlheinz Hora, Erdberger Lände 54, "SPÖ-Domizil" von 17.00 bis 19.00 Uhr

Gewerkschafter, Genossen und Interessierte waren vor Ort.

Öffis
Parken/Garagen/Stellplätze
Tempo 30
Fahrrad
Straßen
FUZO


Öffis:

im 22. Bezirk werden 25.000 bis 30.000 Wohnungen dazu kommen

Öffis sind an den Grenzen des Möglichen, Kapazitäten sind am Ende; 40% Öffi-Anteil heißt: 500 Mio. € zusätzliches Investkapital; 40.000 Jahreskarten zusätzlich verkauft; Jänner: Männer über 60 Jahre kauften 10.000 Karten; Seniorenkarte ÖBB (nicht beworben): derzeit ab 60 Jahren;

Trams - Linie 26 fährt in Spitzenzeiten schon in 3,5 Minutentakt; Linie D soll aufgeteilt bis Laaer Berg fahren; Linie 15 soll von S-Bahn Meidlung bis Altes Landgut fahren, Baubeginn vor 2015; Linie 18: Stadionbrücke (statische Schwachstelle??) bis Stadion U2 - SPÖ im 02. will Tunnel durch Prater oder Brücke, keine Niveaugleiche mit Fahrbahn!; Linie O: Verlängerung bis Nordbahnhof kommt, derzeit Streit mit 20.: wollen keine Linie durch Engerthstraße

U-Bahn-Ausbau: Jeder Bus muss an einer U-Bahn-Station enden oder dort vorbei fahren; U2 auf Grund der Botschaften in angedachter Form gestorben. Splittung U3 Schlachthausgasse oder Gasometer???; U4???; Idee: U2 vom Rathaus zum Matzleinsdorfer Platz über Mariahilfer Straße;

S-Bahn-Ring um Wien: Handelskai-Reichsbrücke-Freudenau, Albern, Oberlaa; 2019 könnte erstes Teilstück fertig sein; S45 ab 12/2012 auf 10 Minuten verdichtet; Forderung S7 auf 15 Minuten verdichtet; allgemeine Bremse bei der Qualitätsverbesserung NÖ-Wien ist Pröll; S13 ab 2017 nach Korneuburg über Brünner Straße, wenn Pröll mitspielt auch länger


Parken
Auch Hora spricht sich für die Entfernung der parkenden Autos von der Oberfläche und die Verlagerung in Garagen aus. Er meinte, dass Stellplätze unter Wohngebäuden sowohl mit Mitteln der Parkraumbewirtschaftung als auch mit Mitteln der Wohnbauförderung errichtet werden können. Schon jetzt sind über die Flächenwidmung 0 Stellplätze unter Wohngebäuden möglich. Man ist aber in Verhandlung die StellplatzVO zu ändern also bis 0 Stellplätze zu reduzieren.

(Kosten Wohngebäude: Fläche pro Kopf gestiegen, 80% Wohnung, 20% Verkehrsfläche, dies kann nicht sein, so Hora. Bauträger Wettbwerbe bzw. Architekten sorgen auch für größere bzw. z.T. unnutzbare Wohnfläche, deshalb smarte Wohnungen.


Zahl der einpendelnden Autos hat sehr stark zugenommen. 260.000 pendeln mit Auto hinein, 120.000 pendeln mit Auto hinaus –>+50.000 Autos nach Wien mehr; Öffi-Verkehr ist in NÖ schlechter geworden; 10. Bezirk spürt Wochenpendler

Karlheinz Hora:
Warum Ablehnung im 10. gegen die Ausweitung des Parkpickerls? Altfunktionäre der SPÖ hatten Angst. Diese wohnen draußen und hätten dann für das Pickerl zahlen müssen.

2/3 der Lehrlinge in Wien sind nicht aus Wien (Lehrlinge in Wien oder Lehrlinge der Stadt - meine erstgenanntes????)

Populismus: 0 € Parpickerl geht nicht, auf Grund des Gleichheitsgrundsatzes. Normales Parken müsste dann auch kostenlos sein.

Kostengünstigere Garagenstellplätze sind Angelegenheit der Betreiber so Hora.

Car2Go: Auch BMW kommt mit diesem Modell nach Wien. Hora und Chorherr dafür. Maresch ist laut Hora eifersuüchtig auf C. und dagegen. M. meint wohl, so Hora, dass mit Car2Go Parkplätze verloren gehen. ?????


Wien zahlt 20% der Kosten für P&R in NÖ. NÖ zahlt nichts in Wien dazu. Pröll zahlte der Mariazeller Bahn 100 Mio. €.

Wer Garage hat bekommt kein Pickerl, Pro Familie darf es mehrere Autos geben.

Zuhörer meinte, dass im 16./17. in seinem Gemeindebau 50% SPÖ-Wähler waren. Nach der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung wird dort keiner mehr SPÖ wählen. Hora kennt die Situation aus dem 02. Nach der Wahl und nach der Ausweitung der Bewirtschaftung kam die SPÖ von 2 auf 3 Mandate! Die Bürgerinnen und Bürger werden die Vorteile zu schätzen wissen. Leider wurde von Seiten der Stadtregierung zu spät informiert (Kritik in Richtung Vassilakou,...,).

ÖVP-Unterschriften: Beim Stadtfest nur 2.500 davon sollen nur 700 aus Wien gewesen sein. Bisher hielt man sich in Wien immer an den Ergebnissen. Ein Erfolg würde den Fall der gesamten Parkraumbewirtschaftung bedeuten. Am stärksten agieren der Wirtschaftsbund vom 14., 16., 17. gegen die Ausweitung.

Grazer Modell am Beispiel des 2. Bezirks: 19 Zonen, Mehrfachzahlungen

(Schönherr von der Krone hat selbst ein Parkpickerl bzw. hat eins beantragt????)




Tempo 30:
Hat Vassilakou falsch herüber gebracht. Gemeint ist die Ausweitung in Wohngebieten. Dies bringt viele Vorteile für die Menschen.


Straßen

SPÖ Wien ist für die A23 bzw. den Tunnel. Da half auch nicht der Hinweis auf fehlende Mittel bei Schulen, Kindergärten. Hora meinte nur, dass Straßenbauprojekte zurückgestellt wurden und man beides braucht. Der 22. wird sonst im Verkehr ersticken. Fazit: Hier also Weiterbildung erforderlich.

Dann ging es gleich weiter mit dem Landstraßer Gürtel,..., Hier hat man unter 10.000 m² Fläche eingereicht, um die UVP zu umgehen,...,.

Fahrrad:
allgemein: Von den Zuhörern kamen überspitzte Hinweise auf die "Rad-Raser" (mit 40 bis 60 km/h) neben dem Gehweg. Auf der anderen Seite wurde Verständnis gezeigt, warum Radfahrer auf der Straße fahren wollen. Parallel kam die Befürchtung, dass der Raum für Autos noch kleiner wird. Wohin mit parkenden Autos? Ebenso wurde auf die Fahrer verwiesen, die bei ROT fahren.

Hora machte darauf aufmerksam, dass die Zahl der Hausratsversicherungen und damit die Versicherungen für Räder stark abgenommen hat. Es war die Idee der Integration von Chips in Rädern zu hören (Versicherung und Diebstahlschutz).Die SPÖ trägt die Fahrradstraße mit, ist davon aber nicht überzeugt. Hasnerstraße kostet 790.000 €. Bedenken, dass Mopeds durch Absperrungen rasen.

Horak bestätigte, dass pro CityBike-Standort vom Bezirk 50.000 bis 80.000 Euro zu zahlen sind. Er hat sich viele Standorte erschnorrt

Radstellanlagen in Häusern/Erdgeschosszonen: Ist laut Horak nicht der Renner.

–>Persönlich empfehle ich die Besichtigung von Aspang. Dort sieht man die Auswüchse der falschen Bau- und Mobilitätskultur. Schnellbahn im Keller, Garagen im Keller und Räder in der Erdgeschosszone. Zum Einkaufen gibt es dort nichts. In Gesprächen vor Ort kann man klären, wo die Leute einkaufen bzw., ob die Anlage als Schlafstätte dient.

FUZU:
MAHÜ: Siehe Kurier, dass sollte eigentlich noch intern sein. Kosten: 8,00 Mio. € Randsteine, 25 bis 30 Mio. € Umgestaltung. Maresch und Hora haben gemeinsam Fotos von der derzeitigen Situation gemacht.

(–>angemerkt sei, dass die Kärtner auch nicht von heute auf morgen umgebaut wurde. Hier war mal die Zufahrt bis 10.00 Uhr erlaubt und dann wieder am Abend,...,).


MAHÜ-Schanigärten: 6. Bezirk seit Eröffnung: Schanigärtenanzahl verdoppelt, Flächen mal 6; 07. 4 mal soviel, 8 mal soviel Fläche
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #1 am: 20. Mai 2012, 22:57:59 »
Scheint einiges oder sogar viel Vernünftiges dabei zu sein.

S13 über Brünner Straße - will er die NÖ-Langsambahnstrecke wieder aktivieren? Hätte durchaus was für sich, wenn die Trasse noch frei ist, allerdings war die - soviel ich weiß - eingleisig, ist für 2 Gleise genug Platz?

Hannes
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Linie 41

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #2 am: 20. Mai 2012, 23:08:01 »
S13 über Brünner Straße - will er die NÖ-Langsambahnstrecke wieder aktivieren? Hätte durchaus was für sich, wenn die Trasse noch frei ist, allerdings war die - soviel ich weiß - eingleisig, ist für 2 Gleise genug Platz?
Da ist eine Schnellbahnlinie über die Floridsdorfer Hochbahn gemeint. Völlig schwachsinnig, braucht keiner.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #3 am: 20. Mai 2012, 23:11:15 »
*lol* - ein Tunnel oder eine Brücke durch den Prater - das sind Ideen... leider Ideen von verantwortlichen Politikern, die dann schlimmstenfalls wirklich noch realisiert werden. Aber ansonsten auch durchaus viel Gutes dabei! Der 15er wäre sicher eine große Verbesserung. Ich habe gerade erst vorgestern mit jemandem geredet, der in der Wienerberg City arbeitet und der hat mir die katastrophale Situation am 7B geschildert...
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #4 am: 20. Mai 2012, 23:30:59 »
Manches ist ja gar nicht so blöd, teils sogar recht unerwartet. Der 15er, 18er sind ja schon sehr positive Zeichen. Daß sich der 20. gegen den 11er aus unbekanntne Gründen querlegt, wissen wir ja leider schon.

Der übliche U-Bahn-Schwachsinn ist offenbar nicht auszutreiben, neue Ideen wie ein U4-Ausbau oder der U3-Split bleiben wohl besser unkommentiert.

Schön, daß man die Schnellbahn als Verkehrsmittel in Wien wiederentdeckt, hat ja lange gedauert. Interessant, daß sogar Ausbaupläne gehegt werden!

Beim Radfahren, den Fußgängerzonen und den Parkplätzen merkt man eindeutig den grünen Einfluß. Das Zitieren von Schlafstädten als Negativbeispiele und die Drosselung der Stellplatzverordnung sowie die Fahrradstraßen sind schon einmal extrem gute Zeichen! Nur die Radfahrer mit 60 km/h schau' ich mir an...  :D


Anid

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #5 am: 20. Mai 2012, 23:42:44 »
Klingt ja alles extrem positiv... vor allem das mit der Splittung des D-Wagens und der Führung eines Astes zum Laaer Berg (damit ist wohl die für den 67er-Neu angedachte Strecke über die Laaerberg-Straße gemeint). Die Verlängerung des O-Wagens zum Friedrich-Engels-Platz wäre richtig und wichtig, im 11A(B) steht man sich zu fast allen Tages- und Nachzeite buchstäblich gegenseitig auf den Füßen. Zu den U-Bahn-Planungen: Dass die U2 bis Matz fahren soll ist ja eh schon länger teil des geplanten Kreuzes U2/U5, welches ich persönlich als sinnvolle Ergänzung befürworte.
Die anderen Sachen allerdings klingen höchst esoterisch.... wohin will man eine gesplittete U3 führen und was will man an der U4 herumdoktorn? Könntest du das bitte genauer erläutern, Harald? :o

Daniel

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #6 am: 20. Mai 2012, 23:51:42 »
Klingt ja alles extrem positiv... vor allem das mit der Splittung des D-Wagens und der Führung eines Astes zum Laaer Berg (damit ist wohl die für den 67er-Neu angedachte Strecke über die Laaerberg-Straße gemeint). Die Verlängerung des O-Wagens zum Friedrich-Engels-Platz wäre richtig und wichtig, im 11A(B) steht man sich zu fast allen Tages- und Nachzeite buchstäblich gegenseitig auf den Füßen. Zu den U-Bahn-Planungen: Dass die U2 bis Matz fahren soll ist ja eh schon länger teil des geplanten Kreuzes U2/U5, welches ich persönlich als sinnvolle Ergänzung befürworte.
Die anderen Sachen allerdings klingen höchst esoterisch.... wohin will man eine gesplittete U3 führen und was will man an der U4 herumdoktorn? Könntest du das bitte genauer erläutern, Harald?

Ich kann derweil nix erklären, aber gelegentlich ein Mail an den Schreiber schicken. Ansonsten sind die Sachen (bis auf den 15er, aber den hab ich auch schon vor der Wahl gehört, und den 18er, der schon vor 10 Jahren geprüft wurde) nicht neu. 2008 (vor 4 Jahren!) hab ich untige Skizze aus einem WiLi-Powerpoint extrahiert...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Z-TW

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #7 am: 21. Mai 2012, 07:30:32 »

Daß sich der 20. gegen den 11er aus unbekanntne Gründen querlegt, wissen wir ja leider schon.

So unbekannt sind die Gründe gar nicht: Alleebäume und Parkplätze!

coolharry

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #8 am: 21. Mai 2012, 07:47:55 »

Daß sich der 20. gegen den 11er aus unbekanntne Gründen querlegt, wissen wir ja leider schon.

So unbekannt sind die Gründe gar nicht: Alleebäume und Parkplätze!

Und bei beidem wurde schon nachgewiesen, dass sie nur im minimalen Maße beeinträchtigt werden.
Man müsste dann nur darauf bestehen, dass die Leute auch nur dort parken wo es erlaubt ist und nicht überall wo es möglich ist (z.B. Ecken und vor den Baumscheiben).

Das größere Problem für den 20. ist einfach der finazielle Aufwand, denn vorallem die Begelitmaßnahmen für den Tramway Bau mit sich bringen.
Änderung der Straßenquerschnitte (Fahrbahnen, Gehsteige, Radfahrstreifen), änderungen der Parkplätze (Lage, Form), änderungen von Gehsteigkanten (Ohrwascheln) etc.. Diese wären vom Bezirk zu tragen, und der 20. gibts halt lieber für anderes aus.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #9 am: 21. Mai 2012, 08:13:16 »
Das größere Problem für den 20. ist einfach der finazielle Aufwand, denn vorallem die Begelitmaßnahmen für den Tramway Bau mit sich bringen.
Änderung der Straßenquerschnitte (Fahrbahnen, Gehsteige, Radfahrstreifen), änderungen der Parkplätze (Lage, Form), änderungen von Gehsteigkanten (Ohrwascheln) etc.. Diese wären vom Bezirk zu tragen, und der 20. gibts halt lieber für anderes aus.
Und das ist das Wiener Problem. Harald kann uns sicher aufklären, wie das in Frankreich abläuft. Aber ich bin mir sicher, dass dort nicht die kleinsten Verwaltungseinheiten die Begleitmaßnahmen bezahlen müssen.

Wenns in Wien wirklich so ist, wie du beschreibst, wäre das ja so, wie wenn dein Vermieter sagt, ich erneuere dir die elektrischen Leitungen. Aber nur, wenn du dann auf deine Kosten den Fußboden, die Wandmalerei und alle Möbel erneuerst - und zwar so, wie der Vermieter es will.  :down:

68er

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #10 am: 21. Mai 2012, 08:19:35 »
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es an den Kosten der Straßenneugestaltung scheitert. Da geht sicher der Großteil übers Zentralbudget, und wenn der Bezirk hartnäckig genug ist, erreicht er sicher eine Minimierung seiner eigenen Kosten.

Das Problem sind die Schrägparkplätze und die Pflanzung der Alleebäume für Schrägparkplätze. Wenn, ja wenn, die Wiener Stadtplanung irgendwelche technischen Normen nicht für die Steintafeln Moses hielte, dann könnte man Straßenbahnen auch außerhalb neuer Stadtteile bauen ...

Die Engerthstraße ist deutlich breiter als zwei Fahrspuren, moderne Straßenbahnen bremsen mindestens so gut wie LKWs oder Busse und wenn man sich gar so fürchtet, macht man halt Tempo 30. Dann verliert man auf der ganzen Länge 1 Minute, das ist weniger als bei den Ampeln.

Aber so hat man natürlich eine schöne Ausrede.

moszkva tér

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #11 am: 21. Mai 2012, 08:36:05 »
Das Problem sind die Schrägparkplätze und die Pflanzung der Alleebäume für Schrägparkplätze. Wenn, ja wenn, die Wiener Stadtplanung irgendwelche technischen Normen nicht für die Steintafeln Moses hielte, dann könnte man Straßenbahnen auch außerhalb neuer Stadtteile bauen ...

Wenn man die Straßenbahn in der Straßenmitte führt, glaube ich nicht, dass die Bäume allzu sehr im Weg sind. Notfalls müsste man ein paar Äste stutzen, aber kein Baum müsste weg.

Warum ist in Wien die Straßenbahn so unpopulär? Fragt man die Bevölkerung, ob sie lieber Gleise oder Grünfläche haben, ist klar, dass man sich für das ohnehin spärliche Grün entscheidet. Richtigerweise gehört das Gleis auf der ohnehin bereits versiegelten Fläche errichtet und das Stadtgrün gehört erhalten, wo es nur geht.

Umgekehrt macht man es auch nicht anders. Am alten 21er wurde anstelle des Gleises auch eine zusätzliche Fahrspur und Parkplätze errichtet, und keine Grünfläche. "Wann de Leit an Baam seh'n wolln, soinns in Broda geh'n!"
Nicht, dass ich es gut gefunden hätte, statt dem 21er eine Grünfläche zu errichten. Es tut mir dennoch leid. Aber wenn man schon öffentlichen Raum durch Umbauten gewinnt, warum kriegen den immer die Autos? Und wenn man öffentlichen Raum für einen Umbau benötigt, warum geht das dann nie zu Lasten der Autos?

Beispiel Praterstern: Als man die U2 gebaut hat, hat man die Fahrspuren verlegt und einen Teil der Venediger Au kassiert. Als der U-Bahn-Bau abgeschlossen war, sind die Fahrspuren natürlich dort geblieben. Ergo, der Park ist stillschweigend verkleinert worden.  :down:

coolharry

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #12 am: 21. Mai 2012, 08:44:49 »
Umgekehrt macht man es auch nicht anders. Am alten 21er wurde anstelle des Gleises auch eine zusätzliche Fahrspur und Parkplätze errichtet, und keine Grünfläche. "Wann de Leit an Baam seh'n wolln, soinns in Broda geh'n!"
Nicht, dass ich es gut gefunden hätte, statt dem 21er eine Grünfläche zu errichten. Es tut mir dennoch leid. Aber wenn man schon öffentlichen Raum durch Umbauten gewinnt, warum kriegen den immer die Autos? Und wenn man öffentlichen Raum für einen Umbau benötigt, warum geht das dann nie zu Lasten der Autos?

Beim seeligen 21er hat man den Platz komplett neu verteilt. Ja es ist richtig, dass die extrem viel Platz für den ruhenden Verkehr bereit gestellt haben, das auch aus meiner Sicht völlig unnötig ist, aber ein paar Bäumchen in zu kleinen Scheiben haben auch ihren Platz gefunden. Nebenbei wurde ja auch noch ein Radweg errichtet.
Also nur für Autos stimmt nicht, auch wenn unnötig viel an diese abgegeben worden ist.



Beispiel Praterstern: Als man die U2 gebaut hat, hat man die Fahrspuren verlegt und einen Teil der Venediger Au kassiert. Als der U-Bahn-Bau abgeschlossen war, sind die Fahrspuren natürlich dort geblieben. Ergo, der Park ist stillschweigend verkleinert worden.  :down:

Mitnichten. Schau mal in Google Earth. Die Fahrbahnen sind nach dem U2 Bau wieder in ihre alte Lage gewandert.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

68er

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #13 am: 21. Mai 2012, 08:48:07 »
Die Bäume sind nicht der Straßenbahn im Weg, sondern der Umgestaltung der Schrägparkplätze in Längsparkplätze. Abgesehen davon ist es natürlich höchst illusorisch, dass der Bezirk zuschaut, wenn hunderte Parkplätze verloren gehen. Und das völlig willkürlich und ohne nachvollziehbaren Grund, nur weil jetzt eine Straßenbahn fährt, wo vorher ein Bus war, obwohl diese eigentlich weniger Platz als der Bus braucht.

darkweasel

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Re: Hora zu diversen Verkehrsthemen
« Antwort #14 am: 21. Mai 2012, 10:06:31 »
Und das völlig willkürlich und ohne nachvollziehbaren Grund, nur weil jetzt eine Straßenbahn fährt, wo vorher ein Bus war, obwohl diese eigentlich weniger Platz als der Bus braucht.
Idealerweise sollte eine Straßenbahn, wenn sie wirklich eine Verbesserung gegenüber dem Bus sein soll, auf einem eigenen Gleiskörper fahren, und das braucht durchaus Platz.