Das Problem sind die Schrägparkplätze und die Pflanzung der Alleebäume für Schrägparkplätze. Wenn, ja wenn, die Wiener Stadtplanung irgendwelche technischen Normen nicht für die Steintafeln Moses hielte, dann könnte man Straßenbahnen auch außerhalb neuer Stadtteile bauen ...
Wenn man die Straßenbahn in der Straßenmitte führt, glaube ich nicht, dass die Bäume allzu sehr im Weg sind. Notfalls müsste man ein paar Äste stutzen, aber kein Baum müsste weg.
Warum ist in Wien die Straßenbahn so unpopulär? Fragt man die Bevölkerung, ob sie lieber Gleise oder Grünfläche haben, ist klar, dass man sich für das ohnehin spärliche Grün entscheidet. Richtigerweise gehört das Gleis auf der ohnehin bereits versiegelten Fläche errichtet und das Stadtgrün gehört erhalten, wo es nur geht.
Umgekehrt macht man es auch nicht anders. Am alten 21er wurde anstelle des Gleises auch eine zusätzliche Fahrspur und Parkplätze errichtet, und keine Grünfläche. "Wann de Leit an Baam seh'n wolln, soinns in Broda geh'n!"
Nicht, dass ich es gut gefunden hätte, statt dem 21er eine Grünfläche zu errichten. Es tut mir dennoch leid. Aber wenn man schon öffentlichen Raum durch Umbauten gewinnt, warum kriegen den immer die Autos? Und wenn man öffentlichen Raum für einen Umbau benötigt, warum geht das dann nie zu Lasten der Autos?
Beispiel Praterstern: Als man die U2 gebaut hat, hat man die Fahrspuren verlegt und einen Teil der Venediger Au kassiert. Als der U-Bahn-Bau abgeschlossen war, sind die Fahrspuren natürlich dort geblieben. Ergo, der Park ist stillschweigend verkleinert worden.
