Autor Thema: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau  (Gelesen 32030 mal)

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #45 am: 20. Juni 2012, 12:48:04 »
... und in der Station Friedensbrücke hätte evtl. bahnsteiggleich zur U4 umgestiegen werden können, während jetzt in der Spittelau nicht weniger als zwei Geschoße zu überwinden sind.
Wie soll das gehen? Die Friedensbrücke ist ebenerdig. Danach brauchst du enorme Rampen, um über bzw. unter den Donaukanal zu kommen.
Vielleicht mit einem kleinen (eher großen) Schlenkerer durch den Alsergrund. Deswegen schrieb ich ja "eventuell". ;D Außerdem wäre eine derartige Linienführung auch nicht seltsamer gewesen als jetzt bei der U2-Nord im Bereich Seestadt. ;)
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

haidi

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #46 am: 20. Juni 2012, 12:52:07 »
Im Netzentwurf M war übrigens vorgesehen, das Viadukt ab der Alser Straße aufzulassen. Via Michelbeuern wäre die U-Bahn in den Untergrund getaucht und wäre dann unterirdisch über den Franz-Josefs-Bahnhof und die Friedensbrücke in die Brigittenau gefahren. Die Station Währinger Straße wäre erhalten geblieben, allerdings unterirdisch.

Da hat ja der Planer Ameisen über den Plan laufen lassen.

Hannes

Edit:Schreibfehler
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

umweltretter

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #47 am: 20. Juni 2012, 17:47:35 »
Na, ist er doch, oder? So weit ich mich erinnere, gab es gesetzliche Gründe, warum der errichtet wurde. Aber er nimmt nur (auf einem eh schon viel zu engen Bahnsteig) Platz weg und wird so gut wie überhaupt nicht verwendet.
Er ist immerhin eine Alternative zu den zeitweise völlig überlasteten Rolltreppen. Außerdem braucht man den Aufzug an der Stelle.
Wenn man dort wirklich einmal etwas verbessern will, müsste man einen zweiten Bahnsteig (wie beim Praterstern) errichten, was natürlich nicht ohne großen Aufwand umsetzbar ist.

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #48 am: 20. Juni 2012, 20:43:13 »
Ein kleiner Sprung zurück ins Jahr 1973. Ein grafisch sehr schön im Zeitgeist gestalteter Folder zur U1. Das Foto der Taubstummengasse zeigt ein Modell!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #49 am: 20. Juni 2012, 20:45:50 »
Und hier ein weniger bekannter Folder der Firma Swibo. Man sieht, dass die grafische Qualität auch damals sehr unterschiedlich war, das ist eher ein hässliches Ding.
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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #50 am: 20. Juni 2012, 20:51:54 »
Und hier noch ein U1-Folder aus 1975, ein großes Faltblatt, Postergröße. Mein Scan ist recht breit, die Forensoftware wird das bissl klein machen, fürchte ich. Sehr unterschiedlich die Qualität der Netzskizzen - im Folder von 1973 äusserst elegant, bei Swibo altmodisch, hier etwas überfrachtet.
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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #51 am: 21. Juni 2012, 10:36:14 »

Sehr schöne und interessante Folder zu einem Stück Wiener Verkehrsgeschichte!  :up:

Besonders gut gefällt mir das letzte Bild, wo man über den Türen (dort, wo sich heute der Netzplan befindet), noch die alten Routentafeln mit grüner U2 und violetter U4 sieht.  :lamp:

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #52 am: 21. Juni 2012, 11:16:04 »
Weiter gehts mit einem U1-Folder aus 1976. Der Netzplan ist diesmal grafisch katastrophal; die Linienfarben von U2/U4 sowie U3/U6 immer noch vertauscht. 1976 war die "heisseste" Phase der Bauarbeiten: Stephansplatz war im Rohbau, der Dom musste aufwendig gesichert werden, der Donaukanal wurde in offener Bauweise gequert. Ursprünglich war angedacht gewesen ihn geschlossen zu unterfahren, mit der Station genau drunter (so wie heute U2 Schottenring); da hat man sich aber dann nicht "drübergetraut". Zusätzliche Erschwernis war nach Einsturz der Reichsbrücke am 1.8.1976, dass der Schiffsverkehr der Donau durch den Kanal geschleust werden musste: eine große Herausforderung für die Logistik. Es gibt dazu ein sehr interessantes Buch von Kapitän Alfred Karrer, der diesen Zeitraum aus nautischer Sicht beschreibt (ISBN 3-9501581-3-8). Ebenfalls 1976 startete auch der Probebetrieb auf der U4 zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke.
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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #53 am: 22. Juni 2012, 01:19:34 »
Der große Höhepunkt: Am 25.2.1978 wurde das erste Stückerl der U1 eröffnet. Vor Reumannplatz fuhr man in 6 Minuten zum Karlsplatz, etwa genauso lang braucht man bis heute, um die Treppen rauf & runter zu überwinden. Vorerst fuhren die Züge leer zum Wendegleis am Stephansplatz; damals saß ich übrigens zum ersten Mal am Fahrhebel eines U-Bahn-Zuges, ein netter Fahrer hat mich seinerzeit immer wieder mitgenommen; nachdem er mir auf dieser Strecke ganz genau erklärt hat wo ich meine Beine hintun sollte wurde mir klar was Pädophilie ist (ich war damals 15). Die Bekanntschaft ist dann rasch erkaltet...  >:(

Die grantelnden Wiener wurden natürlich auch um ihre Meinung gebeten  :)

1978-02-25 Eröffnung U1
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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #54 am: 22. Juni 2012, 02:33:20 »
Wieso ist beim Ersttagsfahrschein Kalenderwoche 4 gestempelt?

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #55 am: 22. Juni 2012, 02:44:02 »
Wieso ist beim Ersttagsfahrschein Kalenderwoche 4 gestempelt?
Weil das damals noch nicht die Kalenderwoche, sondern die Betriebswoche war.

coolharry

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #56 am: 22. Juni 2012, 07:16:46 »
Die Einladung vom BM schaut aus wie ein Trauerbillett.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #57 am: 22. Juni 2012, 11:19:14 »
(Image removed from quote.)

Am meisten fasziniert mich dieses Bild, diese Aufnahme kannte ich bis dato nicht.
Man sieht hier sehr gut das erste Untergeschoß im Rohbau, mit den zukünftigen Abgängen zur U3 und U1.
Die Aufgänge an die Oberfläche fehlen auch noch alle.
Was war eigentlich vor den Abgängen=Rolltreppen zur U3 im 1. Geschoß (Loch links im Bild)? War da eine Mauer, bevor die U3 eröffnet worden ist?

 :up:


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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #58 am: 22. Juni 2012, 12:00:26 »
Am meisten fasziniert mich dieses Bild, diese Aufnahme kannte ich bis dato nicht.
Man sieht hier sehr gut das erste Untergeschoß im Rohbau, mit den zukünftigen Abgängen zur U3 und U1.

Was war eigentlich vor den Abgängen=Rolltreppen zur U3 im 1. Geschoß (Loch links im Bild)? War da eine Mauer, bevor die U3 eröffnet worden ist?

Der Boden war einfach geschlossen, wobei man aber schon einen Rand eingelassen sah, wo die Aufgänge künftig hinkommen sollten. Nach den "alten Berichten" werde ich einen Thread mit alten Bildern starten, erst möchte ich aber die berichte fertig machen.

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Re: Alte Berichte zum U-Bahn-Bau
« Antwort #59 am: 22. Juni 2012, 12:09:00 »
Hier eine umfangreichere "Lieferung": Die Jubelpostille "24 Stunden für Wien", die im Februar 1978 natürlich voll im Zeichen der U-Bahn-Eröffnung stand.
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