Die Schweiz brauchte 20Jahre um es so auszubauen, Österreich braucht aber mindestens 20Jahre um es zu begreifen und dann nochmals mindestens 20Jahre um es zu realisieren, somit kann ich froh sein wenn ich noch lebe um dieses mitzubekommen.
Ich zweifle. Wenn das schweizer Konzept je bei uns umgesetzt werden sollte, dann wird es so sehr an hiesige Bedürfnisse angepaßt, bis es ad absurdum geführt ist.

Besonders die Pendler würden die Verkehrsplaner vor große Herausforderungen stellen, sagt Kummer. Gerade im Umland der Ballungsräume bräuchte es attraktivere Sammelpunkte, um die Menschen zum Umsteigen zu bewegen. Die Park-and-Ride-Anlagen in Wien etwa seien zu nah an der Stadt und die meisten Autofahrer würden deshalb gleich mit dem Auto in die Stadt fahren.
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Eines soll aber bleiben wie es ist: ... die Kompetenz für diese Entscheidungen soll weiter bei den Bundesländern bleiben.
Solange das so bleibt, werden die meisten öffentlichen Verkehrsmittel weiterhin genau eine Station vor der jeweiligen Grenze enden. Ich erinnere mich noch, welcher Aufwand für die Bedienung von Fratres getätigt wurde, was damals freilich andere Gründe gehabt hat. Oder vielleicht doch nicht? Ist der ideologische eiserne Vorhang in die Köpfe zurückgekehrt?

Die Verknüpfung Wiens mit dem Umland (Speckgürtel) ist, insgesamt gesehen, miserabel.
"Man könnte den Menschen dann gezielt sagen, fahr doch zu dem Bahnhof, da ist ein Anschlusszug, da brauchst du dich nicht in den Stau stellen, sondern fahr doch auf der neu ausgebauten Westbahnstrecke schnell nach Wien direkt rein und nimm dann die U-Bahn zu deinem Arbeitsplatz."
Das mag punktuell zwar stimmen, insgesamt ist eine Verbindung wie die folgende aber ein Armutszeugnis für Österreichs Verkehrspolitik:
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Ist man im Umland ohne KFZ unterwegs, verhungert man einfach. Hier wird regelrecht alles nur Erdenkliche getan, um Reisende von der Eisenbahn fern zu halten.
Zur Idee, ein österreichweites Öffi-Ticket einzuführen, heißt es allerdings: Man habe den Bedarf eines solchen Angebots evaluiert und die Zahl der Interessenten wäre derzeit zu gering. Dafür will man den Schienenverkehr rund um die Ballungsräume weiter ausbauen. Enorme Zuwachsraten habe es deshalb bereits bei der S-Bahn in Salzburg gegeben.
Die Hauptfrage ist, wie so eine Evaluation ausgesehen hat. Wenn ich Personen befrage, die Verkehrsverbindungen wie die von mir oben zitierte kennen, verstehe ich, daß sie an einem österreichweiten Ticket kein Interesse haben. Und ich selbst frage mich, ob ich mir so etwas besorgen solle, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ohnedies nicht mehr sinnvoll in die Fläche komme. In der Schweiz ist das anders.
Bei Wien käme noch zusätzlich hinzu, daß eine P&R-Anlage knapp außerhalb der Stadtgrenze eine ganze, zusätzlich Zone kostete. Auch diesbezüglich müßte es attraktive Anpassungen im Tarifsystem geben. Es dürfte nicht sein, nur weil man einen Verknüpfungspunkt ein paar Meter weiter, wo dieser einfach optimaler positioniert wäre, errichtet, dann sämtliche Attraktivität wegen des Tarifsystems verloren geht.