Autor Thema: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht  (Gelesen 8803 mal)

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Wattman

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26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« am: 17. August 2012, 19:08:12 »
26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht

16.08.2012 | 18:22 |  KARIN SCHUH (Die Presse)

Wien hat schon jetzt das weltweit fünftgrößte Straßenbahnnetz, 2013 wird es noch größer. Ein Besuch auf der Baustelle der 26er-Verlängerung mit Kurt Höfling, der bei den Wiener Linien für Planung zuständig ist.

Wien. Noch wird gebaut, die Brückenkonstruktion der Straßenbahnlinie 26 beim Gewerbepark Stadlau ist aber schon zu sehen. „Wir sind gut in Plan. Am 5.Oktober 2013 ist der Eröffnungstermin für die U2-Verlängerung vorgesehen. Das ist auch für den 26er Ziel“, sagt Kurt Höfling, der bei den Wiener Linien für die Planung zuständig ist.

In etwas mehr als einem Jahr soll der 26er die Bezirke Donaustadt und Floridsdorf verbinden. 68 Millionen Euro kostet die Strecke, die von der U1-Station Kagraner Platz über eine Hochstrecke über den Gewerbepark Stadlau führt und nach zehn Stationen bei der U2-Station Hausfeldstraße enden wird. Die Erneuerung der Linie ist Beispiel dafür, wie sich das Verkehrsnetz verändert.

Mit der Verlängerung der U2 in die Seestadt Aspern reagiert man auf den wachsenden Bezirk Donaustadt. Und der Ausbau der Straßenbahnlinie 26 wiederum ist ebenso wie die Wiederbelebung der Linie 25 eine Reaktion auf die U2-Verlängerung. Denn nicht nur bei den Fahrgästen lautet die Hierarchie der öffentlichen Verkehrsmittel: U-Bahn, Straßenbahnlinie, Bus. „Die U-Bahn ist der erste Anreiz, um auf Öffis umzusteigen. Wenn es eine U-Bahn-Anbindung gibt, werden Bus und Straßenbahn meist automatisch mitbenutzt“, sagt Höfling. Im Vorjahr benutzten 194 Millionen Menschen die insgesamt 28 Straßenbahnlinien. Die 90 Buslinien zählten in Summe 114 Millionen Fahrgäste. Zum Vergleich: Die U-Bahn kommt im Jahr auf 567 Millionen Personen.

Wien Straßenbahnnetz schneidet im internationalen Vergleich gar nicht schlecht ab. Mit einer Streckenlänge von 172 Kilometern ist es das fünftgrößte der Welt. Größer sind nur jene in Melbourne (245), St.Petersburg (240), Berlin (190) und Moskau (181). Der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes basiert in Wien auf den Ergebnissen eines elektronischen Verkehrsmodells, das alle fünf Jahre eine Netzanalyse durchführt. „Darauf sind wir recht stolz. Das ist ein weltweit führendes Verkehrsmodell, das auf alle drei Säulen, die es braucht, Rücksicht nimmt: Stadtentwicklung, Verkehrsangebot, Verkehrsnachfrage“, sagt Höfling. Dazu sind in dem Modell nicht nur die Geografie der Stadt gespeichert, sondern auch die Bewohner – unterteilt in Altersgruppen – sowie deren Wege, berufliche wie private. Auch wenn laufend kleine Aktualisierungen vorgenommen werden, ist Ende 2012 mit neuen Ergebnissen der fünfjährig stattfindenden Netzanalyse zu rechnen.

 
Vor Debatte über U5

Höfling rechnet damit, dass durch die für heuer erwarteten Ergebnisse wieder die Diskussion rund um die U5-Linie aufflackern wird. Denn die Straßenbahnlinie 43 zählt, ebenso wie die Linie 6, zu den meistfrequentierten Linien. Jeweils 26 Millionen nutzen jährlich diese Linien. Beim Bus zählt übrigens der 13A mit zwölf Millionen Fahrgäste zu den meistfrequentierten Linien. Für Höfling wäre eine neue U-Bahn-Linie die optimale Lösung, um die Linien 43 und 13A zu entlasten, auch wenn er meint: „Das sind Visionen.“ Visionen, die Anfang nächsten Jahres mit der Stadt diskutiert werden sollen. Er gibt allerdings zu bedenken, dass – selbst wenn es eine Entscheidung dafür gäbe – es rund zehn Jahre bis zur Betriebsaufnahme dauern würde. Von einem häufig geforderten 13A auf Schiene hält der Planungsexperte wenig. Zu den Nachteilen des 13A und Co. zählt der sogenannte Schienenbonus. „Das ist auch psychologisch bedingt. Alles, was auf Schienen fährt, wird besser angenommen, wohl auch, weil es ruhiger ist.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.08.2012)

hema

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #1 am: 17. August 2012, 19:29:02 »
Für Kurt Höfling ist immer die U-Bahn das Mittel, was anderes passt nicht in sein Denkschema und wird von ihm berstenfalls mitleidig betrachtet oder als Klotz am Bein empfunden. Er wird sich also immer für die U5, U7, U8 . . . . . stark machen!  ::)


Arg, dass der auch die Kompetenz "Straßenbahnplanung" bekommen hat!  :down:
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Wattman

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #2 am: 17. August 2012, 19:47:30 »
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes basiert in Wien auf den Ergebnissen eines elektronischen Verkehrsmodells, das alle fünf Jahre eine Netzanalyse durchführt. „Darauf sind wir recht stolz. Das ist ein weltweit führendes Verkehrsmodell, ... Also doch der weltbeste Verkehrsbetrieb! ;D

Für Höfling wäre eine neue U-Bahn-Linie die optimale Lösung, um die Linien 43 und 13A zu entlasten ...
Von einem häufig geforderten 13A auf Schiene hält der Planungsexperte wenig.
Klar!  :down:

Zu den Nachteilen des 13A und Co. zählt der sogenannte Schienenbonus. Schienenbonus als Nachteil? :o

Arg, dass der auch die Kompetenz "Straßenbahnplanung" bekommen hat!  :down:
Ja, Ing. Kurt HÖFLING, Leiter der gesamten Planung Wiener Linien

So sehen also Straßenbahngegner aus:

darkweasel

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #3 am: 17. August 2012, 20:15:24 »
Zu den Nachteilen des 13A und Co. zählt der sogenannte Schienenbonus. Schienenbonus als Nachteil? :o
Als Nachteil des Busses, steht da eh.

moszkva tér

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #4 am: 17. August 2012, 22:32:44 »
Wien hat schon jetzt nur mehr das weltweit fünftgrößte Straßenbahnnetz, ....
::)

Darauf stolz sein? Vor einigen Jahren hatten wir noch das zweitgrößte Netz der Welt (nach St.Petersburg)

HLS

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #5 am: 17. August 2012, 22:38:40 »
Und bald fallen wieder ein ganz paar Kilometer Gleisanlage der U-Bahn zum Opfer. Auch der 13er ist, mit dieser Aussage, endgültig gestorben und der 43er wird sicherlich auch sterben.  :'(
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

N1

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #6 am: 17. August 2012, 22:51:55 »
@ Wattman: Wurde das Foto von Höfling (nomen est omen :D ), wie es der Dateiname suggeriert, wirklich bereits 1979 aufgenommen? Wenn ja, dann kann es doch, da die Pensionierung vermutlich bald ansteht, wurscht sein, ob er für den 13er ist oder nicht. :D
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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #7 am: 18. August 2012, 00:15:19 »
Das Foto schaut aktuell aus (bzw. so sieht er heute noch aus, von 1979 kann das nicht stammen). Solange Leute mit Denkmustern aus den 70ern wie er für die Planung zuständig sind, muss man für die Zukunft schwarz sehen. Aber die Pensionierung wartet schon 8)

Elektronische Netzanalyse, dass ich nicht lache! Kein Computer ist so dumm und würde eine U2 in die Geisterstadt Aspern vorschlagen (genauso wenig wie nach Leopoldau, Siebenhirten, ...). Da hat man das Programm wohl mit Wunschdaten (z.B. 2015 wohnen 100.000 Menschen in der Geisterstadt) gefüttert, die nur so ein Ergebnis zulassen.
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hema

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #8 am: 18. August 2012, 00:19:15 »
Der ist noch keine 50. Das Foto dürfte etwa um das Jahr 2000 herum entstanden sein.
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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #9 am: 18. August 2012, 00:23:41 »
Der ist noch keine 50.
Doch, definitiv. Geboren ca. 1956. Ich denke, er wird so nach der Vollendung der U1 (=letzter U-Bahn-Ausbau) gehen.
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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #10 am: 18. August 2012, 01:45:32 »
Der geht erst, wenn die U5 auf Schiene ist. >:(
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Wattman

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #11 am: 18. August 2012, 08:36:23 »
1979 dürfte sein Maturajahrgang sein, denn das Foto und der Link sind aus der HP der Schulbrüder.

Der geht erst, wenn die U5 auf Schiene ist. >:(
Nein, die U41. ;)

T1

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #12 am: 18. August 2012, 13:14:47 »
1979 dürfte sein Maturajahrgang sein, denn das Foto und der Link sind aus der HP der Schulbrüder.
Wenn man die Links, die man setzt, vorher liest, tut man sich leichter. ;) ;D

"Leiter der gesamten Planung Wiener Linien maturierte 1975 in Strebersdorf (Internat)."

martin8721

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #13 am: 18. August 2012, 13:31:43 »
Zitat
Von einem häufig geforderten 13A auf Schiene hält der Planungsexperte wenig. Zu den Nachteilen des 13A und Co. zählt der sogenannte Schienenbonus. „Das ist auch psychologisch bedingt. Alles, was auf Schienen fährt, wird besser angenommen, wohl auch, weil es ruhiger ist.“

Von einem häufig geforderten 13A auf Schiene hält der Planungsexperte wenig. Im Gegenteil: Beim Thema Straßenbahn verzerrt Höfling sein Gesicht: Er sei kein Freund halber Lösungen. Entweder 100% (=U-Bahn) oder gar nichts... :down:
Ach, es ist schon traurig.
Wie kann jemand, der so gar keine Liebe und Leidenschaft zu dem Thema hat, Planungschef der Straßenbahn werden?  ::)

13er

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Re: 26er und Co.: Wie eine neue Straßenbahnlinie entsteht
« Antwort #14 am: 18. August 2012, 13:40:08 »
Wie kann jemand, der so gar keine Liebe und Leidenschaft zu dem Thema hat, Planungschef der Straßenbahn werden?  ::)
Na, er baut ja immerhin eh den 26er - um zu erfahren, warum, muss man eigentlich nur ins Telefonbuch schauen, sag ich mal sehr pointiert 8)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.