Toter im Bus erst nach zehn Stunden entdeckt
Brisante Polizei- Ermittlungen nach Tod von 36-Jährigem.
Wien. (may) Nach dem Bericht der "Wiener Zeitung" über den mysteriösen Todesfall in einem Wiener Nachtbus werden nun nach und nach die Details bekannt: Besonders pikant ist, dass der 36-jährige Richard K. erst rund zehn Stunden nach Abstellen des Nachtbusses N43 in der Remise Spetterbrücke tot aufgefunden wurde – und zwar erst gegen 14.30 Uhr am Sonntag Nachmittag. Laut Polizei ist die Ankunft des Busses mit 4.45 Uhr vermerkt.
Auch die Wiener Linien bestätigen mittlerweile, dass der Mann am "frühen Nachmittag" tot aufgefunden worden ist. Diese Tatsache könnte in den nächsten Tagen noch für brisante Ermittlungen der Polizei sorgen, zumal es um die Frage geht, ob der Mann nicht früher entdeckt und gerettet hätte werden können.
Wie berichtet, geht die Polizei von einer Überdosis Suchtgift als Todesursache aus. Ungewiss ist noch, wann genau der 36-Jährige verstorben ist – dies soll die Obduktion klären. Zumindest dienstrechtlich gab es Konsequenzen, denn der Fahrer hätte den vermeintlich schlafenden Passagier bei der letzten Station aufrütteln und hinausbegleiten müssen. Fahrgäste in die Garage mitzuführen ist untersagt, weshalb der Lenker vom Fahrdienst abgezogen wurde. Selbst wenn es – wie Insider erklären – Praxis sei, Betrunkene im Bus ausnüchtern zu lassen, kommt Kritik von Kollegen: "Er hätte sich in der Garage um den Mann kümmern müssen, dann wäre das nicht passiert."
Teilen 0Printausgabe vom Samstag, 20. November 2010
Online seit: Freitag, 19. November 2010 19:59:00
wienrzeitung