Aber genau das stimmt nicht. Der Billa beim Franz-Josefs-Bahnhof oder Praterstern z.B. am Sonntag könnte auch einfach sagen: "Die Leut solln unter der Woche zu den normalen Zeiten einkaufen gehen". Tut er aber nicht (weil ihm ja auch an den Einnahmen was liegt) und darum gibt es dort am Wochenende nicht nur die normal besetzten Kassen, sondern auch mehrere Expresskassen (sowie mehrere Securitymenschen, die die Leute in Blockabfertigung durchlassen
). Obwohl die Schlangen immer noch ziemlich lang sind, geht vergleichsweise rasch was weiter. Alle sind glücklich: Die Kunden bekommen ihre Einkäufe, die sie unter der Woche verabsäumt haben oder wo sie nicht dazugekommen sind, der Billa macht ordentlich Umsatz, die Verkäufer bekommen eine Sonntagszulage (und hoffentlich sind die allermeisten Meldungen für Sonntagsarbeit wirklich freiwillig).
Und weil du die Weihnachtszeit erwähnst: Genau das, was du in Abrede stellst, wird z.B. auf der Mariahilfer Straße sehr wohl gemacht. Da werden Geschäftsbereiche zu temporären zusätzlichen Kassen umgewidmet.
Man kann das Problem entweder aussitzen, weil's einem eh wurscht ist und die Leute selber schuld sind (was ja wie gesagt auch zum größten Teil stimmt). Damit sorgt man Jahr für Jahr, Termin für Termin erneut für großes Chaos und Unzufriedenheit (auch bei den eigenen Mitarbeitern, die werden heute sicher ihren Spaß gehabt haben!). Oder man kann akzeptieren, dass die Masse sich eben genau so verhält wie sie es tut (und das war wirklich schon immer so und wird sich auch nie ändern, außer man bietet einen anderen Anreiz, z.B. dass die Karte billiger ist, je früher man sie kauft) und entsprechend Vorkehrungen treffen, dass auch an Starklasttagen der Betrieb möglichst reibungslos funktioniert.
Gegen Massenpsychologie anzukämpfen ist wie ein Kampf gegen Windmühlen.