Autor Thema: Einstellung der Straßenbahnen in Skandinavien (war: Linie 39 (1907-1970))  (Gelesen 6113 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Wow, ein L1 am 39er, das sah ich, zumindest 1969, noch nicht oft, aber Hr.Rasmussen war wohl ein echter Wien-Fan!
Herr Rasmussen, ein Schwede? In den 1960ern wurden in Schweden im Zuge der Umstellung auf Rechtsverkehr fast alle Straßenbahnbetriebe eingestellt. Gut möglich, dass daraufhin ein schwedischer Straßenbahnfotograph andere Fotostädte aufgesucht hat. Wien war damals ja noch bezüglich Typenvielfalt und Fotostellen 1A.

Und heute "emigrieren" seine Wiener Kollegen nach Krakau. So wiederholt sich die Geschichte immer und immer wieder  :(

luki32

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5240
  • Bösuser
Herr Rasmussen, ein Schwede?

Ich würde sagen das klingt eher nach einem Dänen.

mfg
Luki
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Ich würde sagen das klingt eher nach einem Dänen.
Genau!
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Ich würde sagen das klingt eher nach einem Dänen.
Genau!
Ja stimmt, -sen sind dänische und norwegische Endungen, -son die schwedischen  :-[

Dennoch, die 1960er waren für die skandinavischen Straßenbahnen keine gute Zeit - die letzte Straßenbahn Dänemarks wurde 1972 eingestellt.  :'(

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Dennoch, die 1960er waren für die skandinavischen Straßenbahnen keine gute Zeit - die letzte Straßenbahn Dänemarks wurde 1972 eingestellt.  :'(
Über die Gründe kann ich nur mutmaßen (ich könnte ihn einmal bei Gelegenheit fragen), aber Herr Rasmussen war damals so gut wie jedes Jahr ein- oder zweimal in Wien.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

darkweasel

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
  • Kompliziertdenker
Dennoch, die 1960er waren für die skandinavischen Straßenbahnen keine gute Zeit - die letzte Straßenbahn Dänemarks wurde 1972 eingestellt.  :'(
Über die Gründe kann ich nur mutmaßen (ich könnte ihn einmal bei Gelegenheit fragen), aber Herr Rasmussen war damals so gut wie jedes Jahr ein- oder zweimal in Wien.
War es nicht zumindest in Schweden die Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr? Ich meine, das wo gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7844
War es nicht zumindest in Schweden die Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr? Ich meine, das wo gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher.
Du hast das Posting von 13er missverstanden. Es ging um die Gründe für die häufigen Wienaufenthalte des Herrn Rasmussen, denen wir diese vielen tollen Farbaufnahmen verdanken.

Dass die Straßenbahn in Skandinavien unter dem Vorwand der Umstellung auf Rechtsverkehr nahezu komplett eingestellt wurde, darüber gibt es keine Zweifel.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
War es nicht zumindest in Schweden die Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr? Ich meine, das wo gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher.
Du hast das Posting von 13er missverstanden. Es ging um die Gründe für die häufigen Wienaufenthalte des Herrn Rasmussen, denen wir diese vielen tollen Farbaufnahmen verdanken.

Dass die Straßenbahn in Skandinavien unter dem Vorwand der Umstellung auf Rechtsverkehr nahezu komplett eingestellt wurde, darüber gibt es keine Zweifel.
nur in Schweden  :lamp:
(Norwegen und Dänemark hatten schon seit jeher Rechtsverkehr)

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7247
Zitat
nur in Schweden  :lamp:
(Norwegen und Dänemark hatten schon seit jeher Rechtsverkehr)
Auch in Schweden hat die Umstellung den Tod maximal beschleunigt. Stockholm hatte wenn ich mich richtig erinnere noch genau vier Linien über und die Einstellungspläne waren im Prinzip in der Schublade oder zumindest angedacht. Malmö hat - bilde ich mir ein - sogar schon vorher die Tramway eingestellt und ansonsten gab es abgesehen von Göteborg nur Kleinstbetriebe. Norrköping hat dank der Intervention vorausschauender Einzelindividuen überlebt und Göteborg war ein ziemlich gut funktionierendes großes Netz, für das rechtzeitig große Zahlen Neufahrzeuge bestellt und Altwagen umgebaut wurden.

Ich weiß nicht mehr wo, aber in irgendeinem Betrieb gilt als sicher, dass schrottreife Altwagen trotz jahrelanger Fahrunfähigkeit im Stand blieben, um bei der Umstellung Entschädigungsgelder aus dem dafür bestimmten Fonds zu lukrieren. Diese Zahlungen wurden dann überwiegend zur Anschaffung flexibler Autobusse genutzt.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Konstal 105Na

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4036
  • Polenkorrespondent
Malmö hat - bilde ich mir ein - sogar schon vorher die Tramway eingestellt und ansonsten gab es abgesehen von Göteborg nur Kleinstbetriebe.

In Malmö war die Straßenbahn bis 1973 unterwegs. Da sind sich schwedische und polnische Wikipedia einig.

Dass die Straßenbahn in Skandinavien unter dem Vorwand der Umstellung auf Rechtsverkehr nahezu komplett eingestellt wurde, darüber gibt es keine Zweifel.

Da bin ich eher der Meinung des Users WeSt.
In Gävle wurde die Straßenbahn 1956 eingestellt.
In Jönköping am 07.07.1958
In Karlskrona 1949; das "Netz" bestand aus einer Linie.
In Kiruna 1961; die Stadt hat weniger als 20 000 Einwohner, ist sehr schön aber auch sehr provinziell, vom Bergwerk einmal abgesehen.
In Stocksund 1966

Eine Liste findet sich hier: http://sv.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%A5rv%C3%A4gsst%C3%A4der_i_Sverige

In Helsingborg wurde die Straßenbahn einen Tag vor der Umstellung auf Rechtsverkehr eingestellt.

Man muss dazu sagen, dass viele dieser Städte Kleinstädte sind. Auch in anderen Ländern wurde die Straßenbetriebe in Städten dieser Größenordnung in den 50ern und 60ern (zum Teil sogar schon vorher) eingestellt.

Über die Gründe kann ich nur mutmaßen (ich könnte ihn einmal bei Gelegenheit fragen), aber Herr Rasmussen war damals so gut wie jedes Jahr ein- oder zweimal in Wien.

Sollte er wirklich Schwede und kein Däne sein, könnte es ja ein familäres Näheverhältnis sein. Nach Schweden wanderten schließlich viele Österreicher aus. Vielleicht lernte Rasmussen eine Exilösterreicherin kennen und besuchte mit ihr die Familie in Wien?
po sygnale odjazdu nie wsiadac

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
In Kiruna 1961; die Stadt hat weniger als 20 000 Einwohner, ist sehr schön aber auch sehr provinziell, vom Bergwerk einmal abgesehen.
Wobei Kiruna in der Form ohnehin bald nicht mehr existieren wird – denn die Stadt muß dem Bergwerk weichen und wird ein paar Kilometer daneben komplett neu errichtet.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7247
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die Einstellungspläne in Stockholm schon seit 1939(!) in der Schublade waren und die Umsetzung hauptsächlich durch den Krieg verzögert worden ist. In den 50ern und frühen 60ern wurden 1970 und 1975 als Einstellungsdaten kolportiert.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")