Autor Thema: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45  (Gelesen 31847 mal)

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #15 am: 21. Januar 2013, 12:01:15 »
Danke für die Erklärung! Das heißt, die beiden Züge hatten je 40 km/h drauf, sind also mit 80 km/h aufeinander aufgeprallt (oder mit etwas weniger, weil die TFZ ja wohl bei Erkennen des Gegenzuges sofort eine Notbremsung eingeleitet haben). Weiß jemand, wie lang die Bremsstrecke eines solchen Zuges bei 40 km/h ist?

Beim derzeitigen Wetter würde ich auf etwa 250 Meter tippen.

Auf den beiden Hauptgleisen der West ja, aber hier? Und falls ja, wirds kein Tfzf fahren, denn: Hütteldorf is nimma weit und dort is Einfahrt 40!
Erlaubt ist es auf jeden Fall bis zur Einfahrtsweiche Hütteldorf und wird eigentlich schon auch ausgefahren – vor allem, wenn der Zug spät dran ist. Das Stück von Penzing bis Einfahrt Hütteldorf ist gar nicht so kurz.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #16 am: 21. Januar 2013, 12:02:50 »
Hm. Kennzwar das VzG-Verzeichnis von dort nicht, aber 100 am S45 - Gleis kommt mir schon übertrieben vor. Auf den beiden Hauptgleisen der West ja, aber hier? Und falls ja, wirds kein Tfzf fahren, denn: Hütteldorf is nimma weit und dort is Einfahrt 40!

Doch, auf der S45 wird sehr wohl regelmäßig mit 100 gefahren dort, zumindest Richtung Penzing, da ist es auch noch recht weit bis zum 40er (Einfahrt Penzing).

Noch ein Wort zum Ersatzsignal: die 40 km/h gelten nicht automatisch bis zum nächsten Signal, das ist abhängig davon, wo dieses Signal steht. Bei Einfahr- und Zwischensignalen gilt die Beschränkung bis zum nächsten Signal, bei Ausfahr- und Deckungssignalen (Überleitstellen, Abzweigstellen) im Prinzip nur bis hinter die letzte befahrene Weiche! Da es sich bei beiden betroffenen Signalen sicher nicht um ES oder ZS gehandelt hat (da freie Strecke zwischen zwei Bahnhöfen), könnte die "Begegnung" theoretisch auch mit vmax gewesen sein!

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #17 am: 21. Januar 2013, 12:04:45 »
Da es sich bei beiden betroffenen Signalen sicher nicht um ES oder ZS gehandelt hat (da freie Strecke zwischen zwei Bahnhöfen), könnte die "Begegnung" theoretisch auch mit vmax gewesen sein!
Guter Punkt, denn hinter dem Penzinger Verschubbahnhof hat man eigentlich meilenweite Sicht.

Edit: Ich korrigiere mich, die Unfallstelle liegt gleich hinter der Ausfahrt Verschubbahnhof – unter Umständen kam der Gegenzug sogar erst sehr spät in Sicht.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #18 am: 21. Januar 2013, 12:05:02 »
Zitat
Noch ein Wort zum Ersatzsignal: die 40 km/h gelten nicht automatisch bis zum nächsten Signal

Jop, sicher, ich wollts schlicht und einfach nicht verkomplizieren, für einen Eisenbahnlaien   ;)

Also DA möcht ich nicht eingeklemmt sein:

Edit durch twf: Bild entfernt.

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #19 am: 21. Januar 2013, 12:06:12 »
Danke für die Erklärung! Das heißt, die beiden Züge hatten je 40 km/h drauf, sind also mit 80 km/h aufeinander aufgeprallt (oder mit etwas weniger, weil die TFZ ja wohl bei Erkennen des Gegenzuges sofort eine Notbremsung eingeleitet haben). Weiß jemand, wie lang die Bremsstrecke eines solchen Zuges bei 40 km/h ist?

Beim derzeitigen Wetter würde ich auf etwa 250 Meter tippen.

Das kommt mit viel zu viel vor. Bei einer Schnellbremsung aus 40 km/h steht das Werkl spätestens nach 70 Metern, auch bei dieser Witterung.

Linie 41

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #20 am: 21. Januar 2013, 12:09:01 »
Danke für die Erklärung! Das heißt, die beiden Züge hatten je 40 km/h drauf, sind also mit 80 km/h aufeinander aufgeprallt (oder mit etwas weniger, weil die TFZ ja wohl bei Erkennen des Gegenzuges sofort eine Notbremsung eingeleitet haben). Weiß jemand, wie lang die Bremsstrecke eines solchen Zuges bei 40 km/h ist?

Beim derzeitigen Wetter würde ich auf etwa 250 Meter tippen.

Das kommt mit viel zu viel vor. Bei einer Schnellbremsung aus 40 km/h steht das Werkl spätestens nach 70 Metern, auch bei dieser Witterung.

Mit Stahl/Stahl-Reibungskoeffizienten kommen ich rechnerisch auf 50 m, aus meinen Talenterfahrungen habe ich aber durchaus schon Schienenzustand erlebt, wo die Gurke mit Schienenbremse nach zwei S-Bahnlängen noch nicht stand. Aber vielleicht sind die Bremsen des Talent mittlerweile besser eingestellt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #21 am: 21. Januar 2013, 12:16:32 »
Ja, theoretisch sollte der Bremsweg noch viel kürzer sein. Normalerweise geht es sich bei einem 70m-Bahnsteig aber auch ohne Schnellbremsung (Einsatz der MG-Bremse) locker bis zum Stillstand aus, wenn der Zug am Bahnsteigbeginn noch 40km/h drauf hat.

Das spricht eigentlich dafür, dass die beiden Züge zum Zeitpunkt der Einleitung der Schnellbremsung wesentlich schneller gewesen sein müssen, denn an der Stelle sieht man eigentlich "relativ" weit. Und der Aufprall wird wohl auch noch mit einer ziemlichen Geschwindigkeit erfolgt sein, wenn man sich die Bilder so ansieht...

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #22 am: 21. Januar 2013, 12:23:59 »
Und der Aufprall wird wohl auch noch mit einer ziemlichen Geschwindigkeit erfolgt sein, wenn man sich die Bilder so ansieht...

Da war nix mehr mit ziemlicher Geschwindigkeit. Sonst...

Ferry

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #23 am: 21. Januar 2013, 12:31:56 »
Das spricht eigentlich dafür, dass die beiden Züge zum Zeitpunkt der Einleitung der Schnellbremsung wesentlich schneller gewesen sein müssen, denn an der Stelle sieht man eigentlich "relativ" weit. Und der Aufprall wird wohl auch noch mit einer ziemlichen Geschwindigkeit erfolgt sein, wenn man sich die Bilder so ansieht...
Ich glaube eher, dass die enorme Masse beider Züge für das Ausmaß an Zerstörung verantwortlich ist - dadurch wurden sie auch bei geringerer Geschwindigkeit quasi noch ineinander gequetscht. Wenn die Züge wirklich mit 80 km/h aufeinandergeprallt wären, hätte es sicher Entgleisungen gegeben (die Waggons wären teilweise wie Spielzeugwagen durch die Luft geschleudert worden). Da hätte man dann wohl auch mit Toten rechnen müssen.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Linie 58

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #24 am: 21. Januar 2013, 12:43:33 »
Das spricht eigentlich dafür, dass die beiden Züge zum Zeitpunkt der Einleitung der Schnellbremsung wesentlich schneller gewesen sein müssen, denn an der Stelle sieht man eigentlich "relativ" weit. Und der Aufprall wird wohl auch noch mit einer ziemlichen Geschwindigkeit erfolgt sein, wenn man sich die Bilder so ansieht...
Ich glaube eher, dass die enorme Masse beider Züge für das Ausmaß an Zerstörung verantwortlich ist - dadurch wurden sie auch bei geringerer Geschwindigkeit quasi noch ineinander gequetscht. Wenn die Züge wirklich mit 80 km/h aufeinandergeprallt wären, hätte es sicher Entgleisungen gegeben (die Waggons wären teilweise wie Spielzeugwagen durch die Luft geschleudert worden). Da hätte man dann wohl auch mit Toten rechnen müssen.

Ich rede auch nicht von so extremen Geschwindigkeiten, weil dann wäre vermutlich nicht mehr viel von den Fahrzeugen erkennbar gewesen. Aber die Restgeschwindigkeit war sicher nicht so gering, "dass es sich eben gerade nicht mehr ausgegangen ist". Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass der eine Triebwagen so sehr auf den anderen "aufreitet".

Aber das ist sowieso nur Kaffeesud, die Registriereinrichtungen der Fahrzeuge werden die exakte Geschwindigkeit aufgezeichnet haben.

B. S. Agrippa

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #25 am: 21. Januar 2013, 12:50:35 »
Das spricht eigentlich dafür, dass die beiden Züge zum Zeitpunkt der Einleitung der Schnellbremsung wesentlich schneller gewesen sein müssen, denn an der Stelle sieht man eigentlich "relativ" weit. Und der Aufprall wird wohl auch noch mit einer ziemlichen Geschwindigkeit erfolgt sein, wenn man sich die Bilder so ansieht...
Ich glaube eher, dass die enorme Masse beider Züge für das Ausmaß an Zerstörung verantwortlich ist - dadurch wurden sie auch bei geringerer Geschwindigkeit quasi noch ineinander gequetscht. Wenn die Züge wirklich mit 80 km/h aufeinandergeprallt wären, hätte es sicher Entgleisungen gegeben (die Waggons wären teilweise wie Spielzeugwagen durch die Luft geschleudert worden). Da hätte man dann wohl auch mit Toten rechnen müssen.
Abgesehen von den Frontpartien sind ja auch keine anderen Schäden an den Garnituren ersichtlich, bei der Wagenmasse reichen vermutlich schon 10-15 km/h pro Garnitur aus um so einen Crash zu verursachen.

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #26 am: 21. Januar 2013, 13:12:30 »
Aus dem Bauch hätt ich auf 20 km/h geschätzt. Wir werdens dann <<< hier >>> nachlesen können.

Doch nicht so glimpflich: über 40 Verletzte, 5 schwer, 2x Lebensgefahr.

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #27 am: 21. Januar 2013, 14:28:11 »
Auf einem Foto sieht mans: nicht 100, sondern 80 km/h (Reicht auch wenns kracht). Hoffentlich hats den Tfzf nicht allzuschwer erwischt.
Das ist ein Geschwindigkeitsvoranzeiger für 80 km/h, der wird nur aufgestellt, wenn die Geschwindigkeit um mehr als 20% zu verringern ist. Ergo besteht an dieser Stelle eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von mindestens 100 km/h und der Voranzeiger stellt denn Beginn des Bremsabschnittes dar. ;)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

B. S. Agrippa

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #28 am: 21. Januar 2013, 15:14:47 »
Aus dem Bauch hätt ich auf 20 km/h geschätzt. Wir werdens dann <<< hier >>> nachlesen können.

Doch nicht so glimpflich: über 40 Verletzte, 5 schwer, 2x Lebensgefahr.
Die 2xLebensgefahr werden vermutlich die beiden Tfzf sein.

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Re: Mehrere Verletzte bei Zugunglück S45
« Antwort #29 am: 21. Januar 2013, 15:20:57 »
Die 2xLebensgefahr werden vermutlich die beiden Tfzf sein.
Lt. EBFÖ nur einer, der andere dürfte das früher gesehen haben und ist in den Passagierraum geflüchtet. Der zweite Schwerverletzte saß einfach im Bereich hinter dem Führerstand.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.