Autor Thema: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung  (Gelesen 37094 mal)

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petestoeb

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #90 am: 13. Februar 2013, 21:17:57 »
Hast du mal 2.000.000.000,- (in Worten 2 milliarden) um kurzfristig die Hochflurfahrzeuge gegen Niederflurfahrzegue auszutauschen.
Und fangt jetzt bitte nicht an, würde man die U-Bahn nicht bauen, dann hätte man das Geld. Das ist eine Milchmädchenrechnung, die nicht aufgeht.

Man braucht einmal Verkehrsmittel die größer sind als eine Straßenbahn ist und die dann auch schneller unterwegs ist.

Überhaupt nicht, weil ich die U-Bahn durchaus für notwendig halte. Dort wo die entsprechenden Fahrgastzahlen zu erwarten sind, sollte man diese selbstverständlich weiter ausbauen (Stichwort: 43er). Aber die Niederflurstraßenbahnen gibt es ja nicht erst seit heuer. Auch nicht den Ulf. Und Lieferzahlen von 20 pro Jahr sind eine Zumutung. Nach der Typenentscheidung (egal wie man jetzt dazu steht) hätte man Lieferraten von 40-50 pro Jahr durchaus schaffen können (spwohl technisch als auch finanziell). Und damit wäre die Umstellung auf Niederflur bereits abgeschlossen. Es kann nicht nochmals 15 Jahre dauern, bis ALLE Personenfahrzeuge niederflurig sind.

luki32

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #91 am: 13. Februar 2013, 21:24:11 »
Aber die Niederflurstraßenbahnen gibt es ja nicht erst seit heuer. Auch nicht den Ulf. Und Lieferzahlen von 20 pro Jahr sind eine Zumutung. Nach der Typenentscheidung (egal wie man jetzt dazu steht) hätte man Lieferraten von 40-50 pro Jahr durchaus schaffen können (spwohl technisch als auch finanziell). Und damit wäre die Umstellung auf Niederflur bereits abgeschlossen. Es kann nicht nochmals 15 Jahre dauern, bis ALLE Personenfahrzeuge niederflurig sind.

Technisch ja, finanziell offenbar nicht.  :lamp:

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13er

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #92 am: 13. Februar 2013, 21:26:54 »
Hast du mal 2.000.000.000,- (in Worten 2 milliarden) um kurzfristig die Hochflurfahrzeuge gegen Niederflurfahrzegue auszutauschen.
Wie kommst du auf 2 Mrd.? Es sind noch 270 Hochflurer im Stand, wenn ich da jetzt halb lange und halb kurze ULF rechne, bin ich pro Wagen auf 3 Mio. und damit insgesamt auf 810 Mio. Allein die U1-Verlängerung kostet 650 Mio. und die ist absolut nicht notwendig. Allein mit diesem Betrag (bzw. der Hälfte davon, rechne auch noch die nötigen 25 Mio. für die 67er-Beschleunigung weg) könntest du rund 100 Fahrzeuge kaufen, sodass die Hochflurer innerhalb von 4 Jahren nur mehr in der HVZ auf der Strecke wären.

Alternative wäre vor 10 Jahren gewesen, aus einem E2+c5 ein gleich langes Fahrzeug mit Niederflurmittelteil zu machen, ich sag nur EU8N in Krakau - geht alles, wenn man will. Da waren die E2+c5 noch ziemlich jung für eine Straßenbahn, aber so ist das halt, wenn man so rückständiges Zeugs beschafft, während anderswo schon in der Zeit oder kurz danach das Niederflurzeitalter begann.
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60er

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #93 am: 13. Februar 2013, 21:33:12 »
Vor rund 20 Jahren hätte man halt zusätzlich zu den Neubeschaffungen von Niederflurprodukten auf den Einbau von Niederflurmittelteilen setzen müssen. Ein facegelifteter und behindertengerechter E1 könnte heute locker noch weitere 20 Jahre in Betrieb bleiben.

13er

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #94 am: 13. Februar 2013, 21:44:31 »
Vor rund 20 Jahren hätte man halt zusätzlich zu den Neubeschaffungen von Niederflurprodukten auf den Einbau von Niederflurmittelteilen setzen müssen. Ein facegelifteter und behindertengerechter E1 könnte heute locker noch weitere 20 Jahre in Betrieb bleiben.
Nein, die Zeit der E1 in Wien ist (leider, aus Nostalgikersicht) abgelaufen und da hätte sich das Umrüsten nicht mehr gelohnt. Aber die E2 wären dafür auf jeden Fall geeignet gewesen. Dann wäre auch der Investitionsdruck gesunken, denn ob dann 2020 oder 2030 alle ULFe (oder Nachfolgefahrzeuge) da wären, wäre dann unerheblich, da man bereits ab 2020 einen reinen Niederflurbetrieb anbieten könnte.
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darkweasel

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #95 am: 13. Februar 2013, 21:56:35 »
Am sinnvollsten wäre es wohl gewesen, separat Niederflurtrieb- und beiwagen zu kaufen und dann Mischgarnituren Hochflur+Niederflur zu bilden, damit hätte man wohl recht schnell einen ordentlichen Niederfluranteil gehabt.

Linie 41

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #96 am: 13. Februar 2013, 22:00:30 »
Am sinnvollsten wäre es wohl gewesen, separat Niederflurtrieb- und beiwagen zu kaufen und dann Mischgarnituren Hochflur+Niederflur zu bilden, damit hätte man wohl recht schnell einen ordentlichen Niederfluranteil gehabt.
Nein, Beiwagenbetrieb ist bei den Fahrzeugen ab Generation ULF aus wirtschaftlicher und betrieblicher Sicht völlig witzlos und nimmt nur wertvollen Platz gerechnet auf die Gesamtlänge des Zuges weg.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

T1

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #97 am: 13. Februar 2013, 23:20:30 »
Nein, Beiwagenbetrieb ist bei den Fahrzeugen ab Generation ULF aus wirtschaftlicher und betrieblicher Sicht völlig witzlos und nimmt nur wertvollen Platz gerechnet auf die Gesamtlänge des Zuges weg.
In anderen Städten (z.B. Linz und Graz) schon seit viel längerem: Da hat man schon den Typ Mannheim als Langversion gekauft...

60er

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #98 am: 14. Februar 2013, 00:21:01 »
Nein, die Zeit der E1 in Wien ist (leider, aus Nostalgikersicht) abgelaufen und da hätte sich das Umrüsten nicht mehr gelohnt.
Bei einem Wagen, der 1990 gerade erst um die 15-20 Jahre alt war, hätte sich zum damaligen Zeitpunkt ein Umrüsten inklusive Komplettfacelift des Innenraums wohl schon noch gelohnt. Zugleich hätte man damit die damals schon antiquierten c2 und c3 viel früher ausmustern können. Die E2 waren damals halt noch zu jung für einen Umbau, die letzte Lieferserie kam ja gerade erst frisch aus dem Werk. Im Nachhinein betrachtet waren sie leider genauso eine Fehlanschaffung wie die E6/c6 für die Stadtbahn.

Linie 41

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #99 am: 14. Februar 2013, 00:24:59 »
In anderen Städten (z.B. Linz und Graz) schon seit viel längerem: Da hat man schon den Typ Mannheim als Langversion gekauft...
Dort hatte der Typ Mannheim aber auch schon eine Choppersteuerung. Die waren also prinzipiell schon ein bisserl weiter. ;)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #100 am: 14. Februar 2013, 00:30:07 »
Dort hatte der Typ Mannheim aber auch schon eine Choppersteuerung. Die waren also prinzipiell schon ein bisserl weiter. ;)
In Wien setzte man halt auf einen möglichst einheitlichen Wagenpark, das wird der Grund sein, warum man so lang an der veralteten Technik festgehalten hat.

Im Busbereich dasselbe, der LU 200 wurde im 70er-Jahre-Design bis ins Jahr 1992 produziert.

95B

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #101 am: 14. Februar 2013, 10:04:55 »
Am sinnvollsten wäre es wohl gewesen, separat Niederflurtrieb- und beiwagen zu kaufen und dann Mischgarnituren Hochflur+Niederflur zu bilden, damit hätte man wohl recht schnell einen ordentlichen Niederfluranteil gehabt.
Nein, Beiwagenbetrieb ist bei den Fahrzeugen ab Generation ULF aus wirtschaftlicher und betrieblicher Sicht völlig witzlos und nimmt nur wertvollen Platz gerechnet auf die Gesamtlänge des Zuges weg.
Man hätte bereits statt der c5 Niederflurbeiwagen beschaffen müssen, auch wenn der daraus resultierende Zugsverband wohl optisch eine Katastrophe gewesen wäre.

Anderes Szenario: Man hätte damals eine Reihe von Niederflurbeiwagen ("c7") angeschafft, die hinter E1 oder E2 verkehren, gleichzeitig hätte man die A für Beiwagenbetrieb ausgerüstet und mit cx behängt. Nach Ausmusterung des jeweiligen Hochflurtriebwagens hätte man dem Niederflurbeiwagen Bug und Heck abgeschraubt und den übriggebliebenen Kasten zur Verlängerung eines A auf B verwendet; somit wäre auch der Hochflurbeiwagen zur Ausmusterung frei. Die nun übriggebliebenen Bug- und Heckteile wären ideale Ersatzteile zur Ausbesserung diverser Karambolschäden gewesen.
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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #102 am: 14. Februar 2013, 13:02:56 »
Anderes Szenario: Man hätte damals eine Reihe von Niederflurbeiwagen ("c7") angeschafft, die hinter E1 oder E2 verkehren, gleichzeitig hätte man die A für Beiwagenbetrieb ausgerüstet und mit cx behängt. Nach Ausmusterung des jeweiligen Hochflurtriebwagens hätte man dem Niederflurbeiwagen Bug und Heck abgeschraubt und den übriggebliebenen Kasten zur Verlängerung eines A auf B verwendet; somit wäre auch der Hochflurbeiwagen zur Ausmusterung frei. Die nun übriggebliebenen Bug- und Heckteile wären ideale Ersatzteile zur Ausbesserung diverser Karambolschäden gewesen.
Zumindest hätte man so das Problem nicht gehabt, daß jahrelang zu wenig Niederflurzüge für Langzuglinien verfügbar gewesen sind.
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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #103 am: 14. Februar 2013, 13:12:41 »
Zumindest hätte man so das Problem nicht gehabt, daß jahrelang zu wenig Niederflurzüge für Langzuglinien verfügbar gewesen sind.
Das hätte man ohnehin nicht gehabt, wenn sich nicht die Politik eingemischt und verlangt hätte, dass die vorhandenen Niederflurwagen auf alle Linien aufzuteilen sind, damit die ULF-Versorgung überall gleich schlecht ist.
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B. S. Agrippa

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Re: Mobilitätseinschränkung und Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #104 am: 14. Februar 2013, 13:38:09 »
Zumindest hätte man so das Problem nicht gehabt, daß jahrelang zu wenig Niederflurzüge für Langzuglinien verfügbar gewesen sind.
Das hätte man ohnehin nicht gehabt, wenn sich nicht die Politik eingemischt und verlangt hätte, dass die vorhandenen Niederflurwagen auf alle Linien aufzuteilen sind, damit die ULF-Versorgung überall gleich schlecht ist.
Ist es denn wirklich besser, einige ausgewählte Linien komplett auf Niederflur umzustellen und andere dafür weiter ausschließlich mit Hochflurern zu betreiben? Gesunde Menschen haben damit freilich kein Problem, die Mehrheit der auf barrierefreie Züge angewiesenen Fahrgäste wird sich aber herzlichst bedanken, wenn auf "ihrer" Linie nur Hochflurer fahren.