Bemerkenswert ist auch das kleine Kasterl rechts neben den "STADTBAHN"-Neonbuchstaben. Damals war es üblich (und vermutlich Vorschrift), dass Neonreklamen von außen abschaltbar sein mussten. In dem Kasterl war also ein Schalter, zu dessen Betätigung eine schräg nach oben gerichtete Drahtschlinge aus einem vertikalen Schlitz an dem Kasterl herausstand. Dort konnte man eine Stange mit Haken einsetzen und durch Herunterziehen der Drahtschlinge die Neonreklame ausschalten.
Das ist ja eine spannende Geschichte!
Was war der Grund, weshalb Neonreklamen von außen abschaltbar sein mussten?
Ich nehme an, Wiental Donaukanal, kann dazu sicher detaillierte technische Infos geben.
Manchmal sieht man diese Kasterln auch heute noch bei entsprechend alten Neonreklamen oder an Geschäftsportalen, wo sich früher so eine Reklame befand. Selten sind sie auch in den Putz eingelassen.
Die sind mir tatsächlich schon bei einigen alten Neonreklamen aufgefallen!
Wenn mir das nächste Mal so ein altes Neonschild unterkommt, werde ich speziell darauf achten!
Die echte Neonbeleuchtung hat mit Hochspannung zwischen 2000 bis 4000 Volt gearbeitet und in den Kästen befand sich ein Auftrafo. Die schönen grossen Kinos haben aussen immer deutlich hörbar gebrummt wenn die Leuchtschriften eingeschaltet waren. Ich habe keine Vorschrift gefunden, die eine Notabschaltung fordert, kann mir aber gut vorstellen, dass es im Bedarfsfall im Sinne z.B. der Feuerwehr war, die hohe Spannung wegzuschalten.
Die Station Ferdinansbrücke war ein Provisorium, weil zum Zeitpunkt der Planung die Gestaltung des Platzes und der Donaukanallinie noch nicht feststand. Im Krieg schwer beschädigt wurden die Gebäude nur notwendig geflickt, (Pappendeckeckelstation), und in den fünfziger Jahren im damaligen Geschmack neu errichtet.