In Wien ist die PKW-Dichte (d.h. zugelassene Privatfahrzeuge pro 1000 Einwohner) tatsächlich rückläufig. Diese Statistik kann man nicht anzweifeln. Ich kenne die Auswertungen von vor ein paar Jahren (vor der letzten Pickerlerweiterung) auf Zählbezirksebene. Zusammengefasst kann man sagen: Innerhalb des Gürtels sinkt die Autodichte, von niedrigem Niveau, stark. Im Bereich Westgürtel, von noch niedrigerem Niveau, ebenfalls, aber weniger als innerhalb des Gürtels.
In den Außenbereichen der Westbezirke bleibt die Autodichte +/- gleich hoch, auf hohem bis sehr hohem Niveau. In den Stadterweiterungsgebieten (Süden und Transdanubien) steigt sie, von mittlerem Niveau, stetig an.
Interessanterweise hat der Erste Bezirk eine der höchsten PKW-Zahlen pro Einwohner.
Was man anzweifeln kann, sind die Interpretationen dazu:
- Innenbezirke: Parkpickerl und guter ÖV
- Westgürtel: Viele sozial schwache Menschen, die sich kein Auto leisten können. Bzw. viele Mehrpersonenhaushalte (Migranten!), die sich ein Auto teilen. Dazu kommt noch eine gute ÖV-Anbindung.
- Außengebiete: Ohnehin schon hohe Autodichte, kaum Veränderungen
- Stadterweiterungsgebiete: Schon vorher hohe Autodichte, die durch die Zuzügler noch weiter steigt. Interessant dabei ist, dass dabei nicht nur die absolute Zahl an PKW steigt (no na!), sondern auch die relative Dichte (PKW / 1000 EW). D.h. die Zuzügler haben schon von Haus aus mehr Fahrzeuge als die bereits ansässige Bevölkerung, die ebenfalls schon - relativ gesehen - viele Autos hat.
Warum sinkt die PKW-Dichte im Innenstadtbereich so stark? Mit ein Grund kann es sein, dass die Auswertung nur Privat-PKW umfasst. Gerade in den Gründerzeitgebieten gibt es aber viele kleine Firmen (Einzelunternehmen und klassische Selbständige wie Architekten, Anwälte, Ärzte usw.). Mir kommt da sofort der SUV, der auf die Firma angemeldet ist, in den Sinn.
Würde man die Statistik um diese Firmen-PKW bereinigen, schaut es vielleicht anders aus. Interessant wäre es jedenfalls!