Autor Thema: Velocity Konferenz Wien  (Gelesen 15046 mal)

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Laiseka

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Velocity Konferenz Wien
« am: 23. April 2013, 12:19:10 »
Hallo,

in einigen Wochen findet die weltweit wichtigste Fahrradkonferenz in Wien statt.

Im Rahmen dieser gibts u.a. eine Ideenabstimmung zu Ideen rund ums Rad: http://cycling.departure.at/idea/

Interessant, da mit Straßenbahnbezug ist u.a. diese Ideen:

http://cycling.departure.at/idea/tram-rad-routen/

p.s. ich bitte eindringlich um sachliche Kritik und nicht um das übliche, emotionale Radlerbashing.

E2

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #1 am: 23. April 2013, 12:33:37 »
Da kannst dir nur mehr ans Hirn greifen bei dem Blödsinn, der da stellenweise steht.

Laiseka

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #2 am: 23. April 2013, 12:38:51 »
Ein kurzer Blick auf die Homepage genügt um die Idee dahinter zu verstehen: es geht darum Ideen zu entwickeln. Und ich erachte es als durchaus überlegenswert Fahrrad und Straßenbahn sinnvoll zu ergänzen. Was in der Kaiserstraße ganz gut funktioniert, kann auch in anderen Straßen funktionieren.

E2

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #3 am: 23. April 2013, 12:55:20 »
DAVON sprech ich nicht.

Duschen Pumpen ....
Zitat
der da stellenweise steht

Laiseka

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #4 am: 23. April 2013, 13:06:15 »
Manche Ideen sind auf den ersten Blick wirklich verwunderlich. Aber z.B. die Pumpe und der Schlauchomat Westbahnstraße/Stiftgasse und an der U4 Station Margaretengürtel werden erstaunlich gut angenommen. Viele Menschen haben zu Hause keine (hochwertigen) Pumpen und da pumpen sie ihr Radl lieber dort auf.

tramway.at

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #5 am: 23. April 2013, 13:33:09 »
Da kannst dir nur mehr ans Hirn greifen bei dem Blödsinn, der da stellenweise steht.

Was meinst du? Etliche Ideen wirken recht sinnvoll.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

E2

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #6 am: 23. April 2013, 13:47:28 »
Streitet auch keiner ab.

Aber so Sachen wie leuchtende Radwege, singende Radwege, öffentliche Duschen, Rillenverschluss von Straßenbahnschienen, da frag ich mich.

Edit: Zur Sachlichkeit:
So manches würde aber auch Gesetzesänderungen erfordern.

moszkva tér

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #7 am: 23. April 2013, 13:58:05 »
..., öffentliche Duschen,
Was spräche gegen öffentliche Duschen? Die können ja auch von nicht-Radfahrern benutzt werden.

Auch viele Autobahnraststätten haben Duschen, damit sich z.B. LKW-Fahrer einmal frisch machen können. Es soll sogar vorkommen, dass Geschäftsreisende, die eine längere Autofahrt hinter sich haben, sich bei diesen Duschen vor ihrem Termin noch in einen sozial verträglichen Zustand bringen.

Edit: Auch auf Bahnhöfen und Flughäfen gibt / gab es Duschen, damit sich Reisende waschen können.
Ich habe auf Reisen auch öfter mit langen Transferzeiten zu kämpfen. Für eine gute Dusche, wo ich auch mein Gepäck (oder Fahrrad) sicher und trocken abstellen kann, wäre ich auch bereit, was zu zahlen. Ein Hotelzimmer nehmen, nur um schnell zu duschen, ist ja finanziell nicht wirklich eine Option.

Zitat
Rillenverschluss von Straßenbahnschienen, da frag ich mich.
MWn gibts sowas eh schon: Gummischläuche über der Rillenschiene, die von der schweren Straßenbahn hiedergedrückt werden, von den leichten Fahrrädern aber nicht. So verringert sich die Sturzgefahr deutlich, weil man nicht in die Rille kommt. Das wäre was Tolles für Wien, wo man dank der vorgezogenen Haltestellenkapps als Radfahrer immer im Dilemma ist, entweder rechts der Schiene vorbeizufahren und so sehr knapp zwischen Randstein und Gleis zu sein (das ist bei höherer Geschwindigkeit eine Nervensache), oder nach links auf die Gleismitte zu wechseln und dabei einerseits Gefahr zu laufen, beim Kreuzen in die Schiene zu kommen (man muss möglichst rechtwinkelig kreuzen, dadurch vorher die Geschwindigkeit reduzieren) und auch von Autos, die hinten nachkommen, abgeschossen zu werden.

Was ich persönlich relativ schwachsinnig finde, ist z.B. das BikeIn-Restaurant. Also das Wirtshaus, wo man auf dem Fahrrad sitzend essen kann. Damit überträgt man nur die absurdesten Auswüchse des Automobilwahns auf das Fahrrad. Dafür gibts statt Burger Organic Food (naja, wers braucht).

T1

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #8 am: 23. April 2013, 14:23:04 »
Aber so Sachen wie leuchtende Radwege, singende Radwege, öffentliche Duschen, Rillenverschluss von Straßenbahnschienen, da frag ich mich.
Es gibt auch singende Straßen

Aber was z.B. gegen Pumpen (gibt's ja auch an Tankstellen) und Rillenverschluss spricht, verstehe ich absolut nicht. Aber da geht's wahrscheinlich eh wieder mehr um das übliche, emotionale Radlerbashing. ::)

hema

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #9 am: 23. April 2013, 14:27:28 »


MWn gibts sowas eh schon: Gummischläuche über der Rillenschiene, die von der schweren Straßenbahn hiedergedrückt werden, von den leichten Fahrrädern aber nicht. So verringert sich die Sturzgefahr deutlich, weil man nicht in die Rille kommt. Das wäre was Tolles für Wien . . . .
Wenn die Radfahrer das zahlen, wird es den dran verdienenden Firmen ein Vergnügen sein, das zu realisieren. Den höheren Stromverbrauch müssten sie den WiLi natürlich auch abgelten!  :lamp:



Zitat

. . . . das ist bei höherer Geschwindigkeit eine Nervensache . . . .
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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #10 am: 23. April 2013, 14:32:37 »
Aber was z.B. gegen Pumpen (gibt's ja auch an Tankstellen) und Rillenverschluss spricht, verstehe ich absolut nicht.

Gegen Pumpen spricht sicher nichts. Im Gegenteil: Pumpen, Trinkbrunnen, eventuell auch Getränkeautomaten entlang von Radrouten schaffen ein Äquivalent zu jener Infrastruktur, die für den Autoverkehr selbstverständlich ist. Gegen Rillenverschluss spricht aus meiner Sicht, dass man dem Radfahrer ruhig eine Hand voll Eigenverantwortung überlassen darf. Außerdem soll ihm nicht vorgegaukelt werden, dass der Gleisbereich für ihn der ideale Fortbewegungs- und Aufenthaltsraum ist. Der Radverkehr soll sich den Straßenraum mit dem Autoverkehr teilen, das ist auch von der (Ampel-)Signalisierung her wesentlich sinnvoller, denn Straßenbahnen haben oft frei, wenn der übrige Verkehr Halt hat.

Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #11 am: 23. April 2013, 14:34:29 »


MWn gibts sowas eh schon: Gummischläuche über der Rillenschiene, die von der schweren Straßenbahn hiedergedrückt werden, von den leichten Fahrrädern aber nicht. So verringert sich die Sturzgefahr deutlich, weil man nicht in die Rille kommt. Das wäre was Tolles für Wien . . . .
Wenn die Radfahrer das zahlen, wird es den dran verdienenden Firmen ein Vergnügen sein, das zu realisieren. Den höheren Stromverbrauch müssten sie den WiLi natürlich auch abgelten!  :lamp:
Wenn "die Autofahrer" einmal Kostenwahrheit aufgebrummt bekommen, kann man "die Radfahrer" gerne auch in die Pflicht nehmen.



coolharry

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #12 am: 23. April 2013, 14:43:01 »
Zitat
Rillenverschluss von Straßenbahnschienen, da frag ich mich.
MWn gibts sowas eh schon: Gummischläuche über der Rillenschiene, die von der schweren Straßenbahn hiedergedrückt werden, von den leichten Fahrrädern aber nicht. So verringert sich die Sturzgefahr deutlich, weil man nicht in die Rille kommt. Das wäre was Tolles für Wien, wo man dank der vorgezogenen Haltestellenkapps als Radfahrer immer im Dilemma ist, entweder rechts der Schiene vorbeizufahren und so sehr knapp zwischen Randstein und Gleis zu sein (das ist bei höherer Geschwindigkeit eine Nervensache), oder nach links auf die Gleismitte zu wechseln und dabei einerseits Gefahr zu laufen, beim Kreuzen in die Schiene zu kommen (man muss möglichst rechtwinkelig kreuzen, dadurch vorher die Geschwindigkeit reduzieren) und auch von Autos, die hinten nachkommen, abgeschossen zu werden.

Das gibt's und gabs bei etlichen Bahnübergängen. Das Problem welches ich dort selbst beobachtet habe ist, dass bei strak befahrenen Gleisen diese Gummischläuche/Matten/wasauchimmer  sehr schnell schlapp machen und dann erst wieder eine tiefe Rille da ist.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #13 am: 23. April 2013, 14:49:01 »
Auch viele Autobahnraststätten haben Duschen, damit sich z.B. LKW-Fahrer einmal frisch machen können. Es soll sogar vorkommen, dass Geschäftsreisende, die eine längere Autofahrt hinter sich haben, sich bei diesen Duschen vor ihrem Termin noch in einen sozial verträglichen Zustand bringen.

Edit: Auch auf Bahnhöfen und Flughäfen gibt / gab es Duschen, damit sich Reisende waschen können.
Ich habe auf Reisen auch öfter mit langen Transferzeiten zu kämpfen. Für eine gute Dusche, wo ich auch mein Gepäck (oder Fahrrad) sicher und trocken abstellen kann, wäre ich auch bereit, was zu zahlen. Ein Hotelzimmer nehmen, nur um schnell zu duschen, ist ja finanziell nicht wirklich eine Option.
Es geht hier allerdings um die Stadt und nicht um Fernreisen. Wie dicht willst Du so ein Duschennetzwerk aufziehen? Stehen nur an einzelnen Punkten solche Duschen sind sie für die meisten sinnlos, ist das Netz so dicht, daß es Sinn macht, sind die Infrastrukturkosten exorbitant hoch. Wenn man sich zudem die durchschnittliche Qualität öffentlicher Toilettenanlagen ansieht, kann man sich vorstellen, wie die Duschen nach kurzer Zeit aussehen (außer man investiert in teures Putz- und Sicherheitspersonal). Die zu erwartende Kundenfrequenz rechtfertigt das aber meiner Meinung nach bei weitem nicht. Da reicht es meiner Meinung nach aus, große öffentliche und stark frequentierte Toilettenanlagen, wie auf Bahnhöfen, wo auch Reisende vorbeikommen, mit Duschen auszustatten.

Zitat
MWn gibts sowas eh schon: Gummischläuche über der Rillenschiene, die von der schweren Straßenbahn hiedergedrückt werden, von den leichten Fahrrädern aber nicht. So verringert sich die Sturzgefahr deutlich, weil man nicht in die Rille kommt. Das wäre was Tolles für Wien, wo man dank der vorgezogenen Haltestellenkapps als Radfahrer immer im Dilemma ist, entweder rechts der Schiene vorbeizufahren und so sehr knapp zwischen Randstein und Gleis zu sein (das ist bei höherer Geschwindigkeit eine Nervensache), oder nach links auf die Gleismitte zu wechseln und dabei einerseits Gefahr zu laufen, beim Kreuzen in die Schiene zu kommen (man muss möglichst rechtwinkelig kreuzen, dadurch vorher die Geschwindigkeit reduzieren) und auch von Autos, die hinten nachkommen, abgeschossen zu werden.
Auch hier stellt sich vor allem die Frage nach Kosten und Nutzen. Ein solches System ist extrem wartungsanfällig, keinesfalls dürften die Wartungskosten auch noch dem Betreiber der Straßenbahn aufgebrummt werden. Die Wiener Linien sind sowohl vom Personal als auch von den Kosten her mit den derzeitigen Gleisschäden schon weitgehend überfordert. Auch hier stellt sich wieder die Frage: Wo baut man so etwas ein, wo nicht. Mehr Aufmerksamkeit beim Radfahren ist hier allemal sinnvoller – das Fahren rechts neben dem Gleis, ist so oder so nicht sinnvoll (wenn dort keine Fahrspur ist), weil man so gut wie nie den Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos einhalten kann. Die erste Wahl ist demnach sowieso der Bereich zwischen den Gleisen. Auch wenn der Autofahrer dahinter nervös wird, trägt das ungemein zur allgemeinen Sicherheit bei, denn weder verschwenken die Radfahrer dann plötzlich die Spur, noch drängen sich überholende Kfz am Radfahrer vorbei.

Sinnvoll hingegen sind sicher Pumpen, Schlauchautomaten und Getränkeautomaten, die letzteren beiden können sich bei entsprechender Kundenfrequenz auch selbst erhalten.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: Velocity Konferenz Wien
« Antwort #14 am: 23. April 2013, 14:50:14 »

Wenn "die Autofahrer" einmal Kostenwahrheit aufgebrummt bekommen, kann man "die Radfahrer" gerne auch in die Pflicht nehmen.
Da rennst du bei mir offene Türen ein. Ich bin immer für volle (Verkehrs-)Kostenwahrheit eingetreten, Im Schwerverkehr, Pkw-Verkehr, Radverkehr und natürlich auch im ÖV!


"Religiöse", esoterische und ideoligische Ansätze ziehen bei mir nicht!  ;)
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