Autor Thema: Neue Mariahilfer Straße  (Gelesen 844439 mal)

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Klingelfee

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #240 am: 16. August 2013, 16:28:12 »
Was soll der, tschuldigung die Ausdrucksweise, Scheiß mit den Ampeln? In einer Fußgängerzone?? Ich mein, geht's noch?  :bh:

Daniel

Und das ist der große Irrtum, wieso ich das ganze für eine Schnapsidee halte. Man verkauft der Bevölkerung einen Bereich als Fußgängerzone, die keine ist. Denn es ist eine Begegnungszone. Und ob eine Ampel deaktiviert wird oder nicht obliegt der Polizei und NICHT den WL.

Genaueres dazu werde ich aber erst nächste Woche sagen, wenn ich mir das Ganze in Natura angeschaut habe. Derzeit kann ich nur auf Grund von Erzählungen meine Kommentare geben. Und was sie mir vor allen sagen ist, dass offensichtlich die Markierung falsch angelegt ist. Denn die Fußgänger gehen hauptsächlich nicht NEBEN DER BUSSPUR, sondern AUF DER BUSSPUR. Ebenso ist es lt. Erzählung schon mehrmals zu Handgreiflichkeiten zwischen Fußgänger und anderen Verkehrsteilnehmern gekommen, da die Fußgänger eben der Meinung sind, dass es sich bei der Mariahilfer Straße um eine Fußgängerzone handelt und so andere Verkehrsteilnehmer dort nichts verloren haben.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Gugi

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #241 am: 16. August 2013, 16:54:36 »
... Ebenso ist es lt. Erzählung schon mehrmals zu Handgreiflichkeiten zwischen Fußgänger und anderen Verkehrsteilnehmern gekommen ...

Die „Handgreiflichkeiten“ werden sich aufhören, sobald die Mahü eines Tages ganz autofrei ist. Die derzeitige Situation ist ja nur eine Übergangslösung.

13er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #242 am: 16. August 2013, 17:03:41 »
Interessanterweise habe ich genau das Gegenteil von Klingelfee gehört: Es soll alles sehr friedlich zugehen, natürlich ist es auch noch neu und damit etwas unsicher. Aber umso mehr passt man auf.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #243 am: 16. August 2013, 17:10:06 »
Ich glaubem, dass mit dem wiener System - jede Verkehrssituation muss mit Schildern und Regeln definiert werden - zeitgemäße Verkehrssituationen einfach nicht mehr dargestellt werden können. Wenn ich eine spezielle Zone (Begegnungszone, Shared Space, Wohnstraße oder wasauchimmer) erfinde ohne die Struktur zu ändern und glaube nur irgendwelche Linien ziehen zu müssen, dann klappt das einfach nicht. Verkehrswege müssen intuitiv erfassbar sein und das wiedergeben was drauf passieren soll. Ich kann zB keine Autobahn mit ein paar bunten Linien zu einer Tempo-30-Zone machen. Soweit ich die Situation der Mahi von Fotos beurteilen kann (markierte gepflasterte Parkstreifen sind optisch Teil der Fahrbahn) kann das so nicht befriedigend klappen. Die Ampeln in der Fuzo sind ein weitere Wahnsinn, sowas erwartet man nicht, sowas missachtet man selbstverständlich.

Ich bin grad in Amsterdam, da gibt es zwar keine vergleichbare Situation, aber die ganze Szenerie ist wesentlich mehr auf Aufmerksamkeit und Eigenverantwortung angelegt, das entspannt ungemein, und alle Wege sind eindeutig lesbar. Viele Bereiche sind sowas wie Shared Space / Begegnungszonen, aber hier gibts die Rechthaberei "das ist jetzt meine Fahrspur" nicht. Das Durcheinand' muss man eben ertragen können, und da mangelts bei sämtlichen Wiener Teilnehmern und Verantwortlichen.

Nachtrag - wie ich auf den Fotos so seh, haben die Affen ja nichtmal die blauen Poller in der FuZo ausgerupft bzw in der Begegnungszone versetzt!  :fp:
Harald A. Jahn, www.tramway.at

invisible

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #244 am: 16. August 2013, 22:30:19 »
Ich war heut eine Zeitlang dort und hab insbesondere auf den 13A geachtet.

Insgesamt bin ich die Straße 2x zu Fuß auf ganzer Länge abspaziert, dazu noch einmal mit dem Citybike und einmal mit dem 13A entlang gefahren.

Das einzige was den Bus behindert hat war ein LKW der MA29, der bei der Kirchengasse noch eine Beton-Sperre abgeladen hat (aus den Gesprächen der Arbeiter konnte ich heraushören, dass da offenbar schon ein Autofahrer versucht hat links am Bus vorbei zwischen Absperrzaun und Gehsteigkante durch zu fahren).
Achja, und natürlich die nunmehr völlig sinnlosen Ampeln, vor denen der Bus ohne Gegenverkehr warten muss. Von Passanten oder Radfahrern auf der Busspur wurde der Bus nicht behindert, die haben alle Platz gemacht - auch wenn der Bus von hinten kam! Durch die allgemeine Stille hört man den Bus nämlich, auch wenn er praktisch im Leerlauf die Straße entlang rollt.

Die von den WiLi geforderten Absperrungen in Form von Metallbügeln bei der Kirchengasse und Parkbänken bei der Neubaugasse sind m.E. eher kontraproduktiv. Z.B. konnte ich bei der Neubaugasse beobachten, wie eine - legal die Fahrbahn benutzende - Personengruppe dem Bus nicht gleich Platz machen konnte, weil da jetzt die Bänke im Weg stehen. Die vorhandenen Poller hätten da m.M.n. als optische Abtrennung völlig ausgereicht und würden eben nicht als - Stress verursachende - Barriere wirken.
Die Situation bei der Neubaugasse, wo die Fußgängerzone für 25m unterbrochen ist und die Ampeln lustig vor sich hin schalten ist insgesamt schon einigermaßen absurd und eigentlich die einzige Stelle, wo man sich nicht intuitiv zurechtfindet bzw. eben durch die Absperrungen daran gehindert wird wieder auf den Gehsteig zu kommen (um die Kreuzung legal auf den Zebrastreifen zu überqueren; dementsprechend sind auch viele einfach quer über die Kreuzung weitergegangen, was angesichts des nicht vorhandenen KFZ-Verkehrs auch überhaupt kein Problem ist).

Ansonsten schienen die Fahrer allesamt recht entspannt und auch die anwesenden Mitarbeiter der Verkehrsaufsicht haben sich eigentlich nur die Füße in den Bauch gestanden.

Mein erstes Zwischen-Resumée: Viel Panik wegen nichts. Die ganze Sache funktioniert bereits am ersten Tag überraschend stressfrei. Ein paar Autofahrer verirren sich noch bzw. wissen nicht um die Bedeutung der gelben Linien, aber das tut der entspannten Grundstimmung keinen Abbruch. Jetzt noch die dämlichen Absperrungen wieder weg und die Ampeln ausschalten, damit der unnötige Stressfaktor Neubaugassen-Kreuzung wegfällt, die nun überflüssigen Stangeln entfernen (man glaubt gar nicht wie viele das sind! so ohne Tafeln drauf sind sie so ungewohnt, dass die sie mir irgendwie fast noch mehr auffallen), und das ist für den Anfang schon mal ganz nett.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

Klingelfee

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #245 am: 17. August 2013, 07:10:51 »
Ich will gleich vorrausschicken, das man sagen kann ob das Ganze ein Erfolg oder eine Schnapsidee ist, noch viel zu früh ist.

Ich finde es nur irgendwie sonderbar, das ich von Freunden des ÖV nur positive Sachen höre, während ich von meinen Kollegen gemischte und eher Negative Meinung höre. Allerdings können die negative Erfahrungen auch daran liegen, dass dies eine für die Wiener völlig neue Verkehrsituation ist und sich erst alle daran gewöhnen müssen. Die erste echte Bewährungsprobe wird die Zone sowieso erst Mitte November bekommen, wenn dann die ersten Weihnachtseinkäufer unterwegs sind.

Und von WO habt ihr die Info, das die ganzen Absperrungsmaßnahmen auf Druck der WL gemacht wurden? Das einzige, was ich weiß, das auf WUNSCH der WL gemacht wurde, war das Einfärben der Fahrbahn.

Was ich nach wie vor als Schnapsidee halte, ist das ein queren der Mariahilfer Straße sowohl bei der Stumpergasse - Kaiserstraße als auch bei der Schottenfeldgasse - Webgasse und die Durchfahrt der Webgasse zur Wienzeile zu nichte gemacht wurde. Damit wurden nämlich die letzten beiden Parallelverbindungen zwischen Gürtel und Zweierlinie auch noch gekappt.

Jedoch eine wirkliche Meinung über das Projekt werde ich mir nächste Woche machen, wenn ich das erste Mal selbst auf der Mariahilfer Straße unterwegs bin.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

haidi

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #246 am: 17. August 2013, 08:40:56 »
Ich finde es nur irgendwie sonderbar, das ich von Freunden des ÖV nur positive Sachen höre, während ich von meinen Kollegen gemischte und eher Negative Meinung höre.
Da liegt sicher der Wurm drinnen.
Zitat
Die erste echte Bewährungsprobe wird die Zone sowieso erst Mitte November bekommen, wenn dann die ersten Weihnachtseinkäufer unterwegs sind.
DA wird der 13A eh prophylaktisch eingestellt.
Zitat
Was ich nach wie vor als Schnapsidee halte, ist das ein queren der Mariahilfer Straße sowohl bei der Stumpergasse - Kaiserstraße als auch bei der Schottenfeldgasse - Webgasse und die Durchfahrt der Webgasse zur Wienzeile zu nichte gemacht wurde. Damit wurden nämlich die letzten beiden Parallelverbindungen zwischen Gürtel und Zweierlinie auch noch gekappt.
Die werden zu einem wahrscheinlich nicht all zu kleinen Teil als Ausweichstrecke zum Gürtel genutzt.

Hannes
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #247 am: 17. August 2013, 09:50:25 »
Die erste echte Bewährungsprobe wird die Zone sowieso erst Mitte November bekommen, wenn dann die ersten Weihnachtseinkäufer unterwegs sind.
Dann allerdings - so wie jetzt immer schon - ohne Bus.
Zitat
Und von WO habt ihr die Info, das die ganzen Absperrungsmaßnahmen auf Druck der WL gemacht wurden?
Aus der Politik. Auch die Ampeln sind definitiv auf dem Mist der WL gewachsen.
Zitat
Was ich nach wie vor als Schnapsidee halte, ist das ein queren der Mariahilfer Straße sowohl bei der Stumpergasse - Kaiserstraße als auch bei der Schottenfeldgasse - Webgasse und die Durchfahrt der Webgasse zur Wienzeile zu nichte gemacht wurde. Damit wurden nämlich die letzten beiden Parallelverbindungen zwischen Gürtel und Zweierlinie auch noch gekappt.
Das ist gerade Absicht, damit diese Gasserln nicht zu Durchzugsstraßen verkommen. Je weniger Raum man den Autos gibt, desto weniger Fahrten gibt es auch.
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95B

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #248 am: 17. August 2013, 10:09:38 »
Zitat
Die erste echte Bewährungsprobe wird die Zone sowieso erst Mitte November bekommen, wenn dann die ersten Weihnachtseinkäufer unterwegs sind.
DA wird der 13A eh prophylaktisch eingestellt.
Ich denke, Klingelfee meint hier nicht die Adventsamstage, sondern die Tage drumherum, wo der vorweihnachtliche Einkaufstrubel auch spürbar ist. Na, schlimmstenfalls macht man es halt wie in den letzten Tagen und postiert entlang der Strecke zwei, drei Gelbjacken, die die Fußgänger gegebenenfalls auf den Bus aufmerksam machen. Wenn am Schwedenplatz die Reisebusse Unmengen an Adventtouristen ausspucken und aufsammeln und sich eine unglaubliche Menschenmenge im Gleisbereich herumdrängt, werden die Linien 1 und 2 schließlich auch nicht eingestellt, detto während des Christkindlmarkts am Rathausplatz, wo man oft nur mehr mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein kann (Menschenansammlungen knapp neben dem Gleis).

Auch während der Ringsperre am autofreien Tag ist eine Aufrechterhaltung des Betriebs der Ringlinien möglich, ebenso wurden die Stadionlinien oft quer durch Menschenmassen geführt, weil es nicht anders ging.

Die ganze Aufregung um den 13A ist von einigen in der Tintenburg ansässigen Berufsbetonierern heraufbeschworen worden, die es als ihre Lebensaufgabe sehen, alles so zu bewahren, wie es ist, und ja keine Änderung zuzulassen, weu des woar scho imma so, des hamma no nia gmocht und do kunnt a jeda kumman. Leider haben diese Quadratschädel auch noch alle Freiheiten der Welt, sich ihren Nachwuchs entsprechend heranzuzüchten bzw. zurechtzubiegen, sodass sich diesbezüglich auch in der nächsten Zeit nur sehr, sehr wenig ändern wird. Immerhin wird das alles von der Sozialistischen Einheitspartei Wiens gedeckt und beschützt und Zuwiderhandelnde müssen mit Repressalien rechnen, die im Mutterland aller Werktätigen nicht besser ausgeheckt hätten werden können.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #249 am: 17. August 2013, 10:18:13 »
Die ganze Aufregung um den 13A ist von einigen in der Tintenburg ansässigen Berufsbetonierern heraufbeschworen worden
Und Rax ;)

Hier noch ein Bericht vom gestrigen Wien Heute:

http://tvthek.orf.at/programs/70018-Wien-heute

Herrlich, das goldene Wienerherz :D
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U4

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #250 am: 17. August 2013, 10:57:34 »
Interessant fonde ich ja die Beschilderung... - was meint denn E2 dazu. Für mich bedeutet es: Wenn ich (verbotenerweise) auf der Busspur fahre darf ich 50 fahren ???
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

13er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #251 am: 17. August 2013, 11:01:16 »
Interessant fonde ich ja die Beschilderung... - was meint denn E2 dazu. Für mich bedeutet es: Wenn ich (verbotenerweise) auf der Busspur fahre darf ich 50 fahren ???
Ja, Busse und Taxis dürfen auf der Neustift- und Burggasse weiterhin 50 fahren. Das ist Absicht so.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #252 am: 17. August 2013, 11:04:31 »
Es ist weder von Bussen noch von Taxis die Rede  ;D - sondern nur von Busspuren  ;) ;) (gilt übrigens auch für Gumpendorferstraße
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #253 am: 17. August 2013, 11:12:20 »
Es ist weder von Bussen noch von Taxis die Rede  ;D - sondern nur von Busspuren  ;) ;) (gilt übrigens auch für Gumpendorferstraße
Von Bussen und Taxis ist aber auf der entsprechenden Spurbenützungstafel die Rede (und von Radfahrern und Rettungsfahrzeugen). Damit man das nicht alles hier wiederholen musste, hat man es wahrscheinlich so gelöst. Steht die nicht eh gleich daneben? Ich habe es mir noch nicht live angeschaut.

Wenn du also illegal auf der Busspur fährst, wirst du höchstwahrscheinlich nicht wegen eines Geschwindigkeitsverstoßes bestraft, sondern wegen Benützung der für dich nicht erlaubten Fahrspur ;)
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normalbuerger

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #254 am: 17. August 2013, 12:40:21 »
Ich frage mich ja nur, wie hat der 1A nur jahrelang über den Graben fahren können, ganz ohne Bodenmarkierung und Abgrenzung?